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26 Juni 2008

Japanische Firma verspricht "Wasserauto"

(wwj) Die Nachrichtenagentur REUTERS verbreitet ein Video, auf dem die japanische Firma "Genepax" in Osaka einen Kleinwagen vorstellt, das mit einem Liter beliebigen Wassers per Brennstoffzelle eine Strecke von 80 Kilometern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h zurücklege.

  • www.genepax.co.jp/en
  • Technischer Durchbruch bei Wasserstoff-Betankung von Autos

    Pullach i.Isartal (Deutschland), 26.06.2008 – In Zukunft soll es gemäß Jaco Reijerkerk, einem Firmenvertreter von Linde Gas aus Pullach, möglich sein, dass ein Wasserstoffauto innerhalb von drei Minuten vollgetankt ist. Die Meldung verbreitete die Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH, die gleichzeitig auch das Brennstoffzellen-Fachforum „f-cell“ organisiert. Diese neue Tank-Technologie soll am 29. und 30. September 2008 in Stuttgart vorgestellt werden und ab dem Jahr 2012 auch dem Endverbraucher zur Verfügung stehen. Vorher soll im Jahr 2009 eine Tankstelle in Berlin mit der neuen Technik ausgerüstet werden. Der Tankvorgang erfolgt dabei mit 700 bar. +wikinews+

    25 Juni 2008

    Mini-Computer im Auto soll für günstigen Strom sorgen

    München (Deutschland), 25.06.2008 – Der Energieversorger E.ON will ein System anbieten, mit der Benutzer von Elektroautos günstig Strom aus dem Netz entnehmen können. Dies soll mit Hilfe eines Computers geschehen, der nur dann den Stromladevorgang startet, wenn die Tarife besonders günstig sind. Einzelheiten des Projektes sollen in ein paar Tagen in Berlin veröffentlicht werden; dies hat nun Klaus-Dieter Maubach, der Vorstandschef von E.ON, angekündigt. Ein Flottenversuch mit „Plug-In-Hybridautos“ (manuell über die Steckdose aufladbare Batterien in Autos) läuft bereits. +wikinews+

    KOMMENTAR

    Unvermeidbare Überkapazitäten der Stromproduzenten zu nutzen, ist eine gescheite Sache, aber solange es keine Überkapazitäten aus regenarativer Stromerzeugung und die durch Batterien entstehenden Umweltprobleme nicht gelöst sind, kann keine ungeteilte Zustimmung sein. -msr-

    22 Juni 2008

    VW-Pläne für Elektroauto auf Basis der Design-Studie „Up!“

    Wolfsburg (Deutschland), 22.06.2008 – Die Pläne für ein reines Elektroauto bei Volkswagen sehen eine Einführung für das Jahr 2010 vor. Basis eines solchen Fahrzeugs soll nach Angaben vom Konzernchef Martin Winterkorn die Designstudie „Up!“ aus der Modellfamilie „New Small Family“ sein. Der Strom für das Fahrzeug soll aus einem Lithium-Ionen-Akkumulator kommen. Der Produktionsbeginn in zwei Jahren ist als Kleinserie angelegt. +wikinews+

    General Motors veröffentlicht Produktionsziel für Elektroauto „Chevrolet Volt“

    Detroit (Vereinigte Staaten), 22.06.2008 – General Motors will in den ersten zwei Jahren bei der Produktion seines Elektroautos „Chevrolet Volt“ 70.000 Exemplare herstellen. Dies teilte der Vize-Konzernchef Bob Lutz der US-Tageszeitung Detroit Free Press per E-Mail mit. Der Verkaufsstart ist nach bisherigen Planungen für den November 2010 vorgesehen.
    Die Verantwortlichen hoffen darüber hinaus, dass man das Fahrzeug zu einem Preis von unter 40.000 US-Dollar anbieten kann. Die Produktion soll aus Qualitätsgründen langsam angefahren werden. Für das erste Jahr sind 10.000 Stück geplant, für das zweite Jahre dann 60.000. Der Konzern hat den „Chevrolet Volt“ zu einem Produkt mit hoher Priorität erhoben, auch um gegen die Konkurrenz von Toyota bestehen zu können. +wikinews+

    17 Juni 2008

    Honda startet Serienproduktion des Wasserstoffautos „FCX Clarity“

    +wikinews+ Tōkyō (Japan), 17.06.2008 – Honda hat mit der Serienproduktion ihres Wasserstoffautos „FCX Clarity“ begonnen. Der Strom für den Elektroantrieb des Fahrzeugs wird aus einer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle gewonnen. Die ersten Kunden kommen aus den Vereinigten Staaten. Im Juli will das Unternehmen die Fahrzeuge in begrenzter Stückzahl nach Kalifornien liefern; danach soll auch in Japan verkauft werden. Die Kalkulation von Honda ist allerdings bescheiden; so will man in den ersten drei Jahren lediglich eine Kleinserie produzieren. Die Verkaufsstrategie des „Null-Emmissions-Autos“ beruht auf einem Leasing-Modell. Die Internetseite der BBC berichtet, dass die Rate pro Monat etwa 390 Euro betragen soll.

    13 Juni 2008

    Große Koalition legt Streit um Kfz-Steuer bei

    Berlin (Deutschland), 13.06.2008 – Nach dem Willen der Großen Koalition in Berlin soll die Besteuerung von Kraftfahrzeugen in Deutschland zukünftig an ihrem Ausstoß des klimaschädlichen „Treibhausgases“ Kohlenstoffdioxid (CO2) orientiert werden. Autos mit einem höheren Ausstoß an CO2 sollen demzufolge auch höher besteuert werden. Darauf einigten sich gestern Spitzenvertreter der Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD im Koalitionsausschuss nach monatelangem Streit um dieses Thema. Ältere Fahrzeuge sollen dabei steuerlich geschont werden. Die Umstellung erfolgt ab dem Jahr 2010. Außerdem wurde beschlossen, die Zuständigkeit für die Kfz-Steuer künftig dem Bund zu übergeben. Als Ausgleich sollen die Bundesländer neun Milliarden Euro erhalten.

    Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßte den Koalitionskompromiss. Damit „würden alle verkehrsrelevanten Steuern beim Bund liegen, der dadurch seine Politik in diesem Bereich einfacher abstimmen und eine bessere Lenkungswirkung erzielen kann“, erklärte VCD-Bundesvorstandsmitglied Hermann-Josef Vogt. Kritik übte der ökologisch ausgerichtete Verband an der vorgesehen linearen Besteuerung des CO2-Ausstoßes. Damit würden vor allem Fahrzeuge mit hohem Kraftstoffverbrauch profitieren. Diese würden „nach diesem Modell nur unwesentlich höher besteuert als heute“. VCD-Sprecher Gerd Lottsiepen erklärte: „Wenn für Spritschlucker, die 75.000 Euro kosten, die Kfz-Steuer nur um 100 bis 300 Euro steigt, dann droht die lange angekündigte und notwendige Reform zu einem Reförmchen zu verkommen.“

    Die Automobilindustrie begrüßte den Regierungsbeschluss ausdrücklich. Die Verunsicherung von Käufern werde damit beendet. Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erklärte, die Industrie erwarte, dass eine steuerliche Mehrbelastung von Oberklassefahrzeugen möglichst vermieden werden müsse. Die Premiumklasse der Automobile sichere in Deutschland jeden zweiten Arbeitsplatz in der Automobilindustrie. +wikinews+

    10 Juni 2008

    BUND: Merkel und Sarkozy weichen EU-Verbrauchslimits für Pkw auf

    Klimaschutz bleibt auf der Strecke
    Presseerklärung vom 10. Juni 2008

    Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die gestrigen Vereinbarungen des deutsch-französischen Ministerrates zu den EU-Verbrauchsvorgaben für Pkw scharf kritisiert und das EU-Parlament aufgefordert, diese abzulehnen. Es sei ein klimapolitischer Irrweg, wenn ausgerechnet die deutschen Autohersteller bei den CO2-Minderungsvorgaben bevorteilt werden sollten. Gerade Volkswagen, Mercedes, Porsche und BMW seien regelmäßig als Verhinderer ambitionierter Umwelt- und Klimaschutzziele in Erscheinung getreten.

    Hinzu komme, dass auch noch der Zeitplan bis zur Einhaltung der Verbrauchslimits gestreckt werden solle. Damit werde der ursprünglich für 2012 vorgesehene Kohlendioxidgrenzwert für neue Pkw von durchschnittlich 120 Gramm CO2 pro Kilometer endgültig ad acta gelegt. Der so genannte "Phase-In"-Übergangszeitraum bis 2015 sei nichts anderes als eine Schonfrist für Spritfresserproduzenten. Auch das Anrechnen angeblicher "Ökoinnovationen" verwässere die von der EU-Kommission ursprünglich geplanten strengeren Verbrauchslimits. In den gemeinsamen Regierungsverhandlungen seien Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy dem Druck der Autoindustrie gefolgt. Das beschädige die Glaubwürdigkeit beider Länder beim Klimaschutz.

    Richard Mergner, verkehrspolitischer Sprecher des BUND: "Auch die Bundesregierung muss endlich begreifen, dass Vorteile für große, schwere und übermotorisierte Autos erhebliche Nachteile für das Klima und für die Zukunftsfähigkeit der Arbeitsplätze in der Autobranche bedeuten. Bereits der bisherige Richtlinienvorschlag der EU-Kommission sah für die verschiedenen Autohersteller unterschiedliche Grenzwerte vor und deutsche Hersteller sollten mehr emittieren dürfen als ihre europäischen Konkurrenten. Mit der zeitlichen Verzögerung bis zur Gültigkeit der jetzt verwässerten Spritverbrauchslimits wird dieser Ungerechtigkeit nun auch noch die Krone aufgesetzt."

    Nach dem bisherigen Vorschlag der EU-Kommission sollten beispielsweise neue Autos von BMW ab 2012 nur noch durchschnittlich 128 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen. Bei Mercedes-Fahrzeugen lag dieser Wert bei 127 Gramm. Für Peugeot-, Citroen- und Renault-Pkw sollte hingegen ein Durchschnitt von 116 bzw. 117 Gramm CO2 pro Kilometer gelten. Fiat müsste die Emissionen seiner Neufahrzeuge sogar auf durchschnittlich 112 Gramm pro Kilometer reduzieren.

    Die jetzt vereinbarte Verwässerung dieses Richtlinienvorschlags unterminiere die Klimaschutzanstrengungen in anderen Wirtschaftssektoren, sagte Mergner. Die deutschen Autohersteller müssten endlich vermehrt kleinere und effizientere Autos anbieten. Nur so ließen sich die Ziele Klimaschutz, mehr Unabhängigkeit vom Öl und die Sicherung von Arbeitsplätzen vereinbaren.

    30 Mai 2008

    Expertenkonferenz: Leichtere Autos und Flugzeuge

    Zusammenfassung Expertenkonferenz: Leichtere Autos und Flugzeuge für mehr Umweltschutz - Ranshofener Leichtmetalltage der Austrian Research Centers (ARC)

    Mag. Michael Hlava, Corporate Communications, Austrian Research Centers

    (30.05.2008, Ranshofen/Geinberg) Auf einer Expertenkonferenz (28. und 29. Mai 2008) in der oberösterreichischen Therme Geinberg wurden die neuesten Trends und wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Leichtmetallforschung und dem Leichtbau präsentiert. Dabei standen Umweltschutzaspekte durch die Einsparung nicht erneuerbarer Energiequellen im Automobil- und Luftfahrtsektor im Mittelpunkt. Bereits zum fünften Mal richtete das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR), ein Unternehmen der Austrian Research Centers, die Tagung aus. Der Einsatz von leichteren Materialien und neuen Verbundtechniken in Autos und Flugzeugen soll künftig zu erheblichen Verbesserungen im Energieverbrauch und somit zu mehr Effizienz und Umweltfreundlichkeit führen.
    http://www.arcs.ac.at, http://www.lkr.at
    "Speziell in der Automobilindustrie geht der Trend zur so genannten Mischbauweise", erklärt Werner Fragner vom LKR. "Das bedeutet, dass verschiedene Materialien eingesetzt werden, um eine optimale Kombination aus niedrigem Gewicht, Funktionalität und Preis zu erzielen." Eine Möglichkeit der Verbindung unterschiedlicher metallischer Komponenten ist der Verbundguss. Dabei wird ein Gussteil bereits durch den Gießprozess mit einem oder mehreren anderen Bauteilen verbunden. "Fügeschritte wie Schweißen, Kleben oder Nieten können dadurch eingespart werden", so Fragner.

    Keramik-Bremsscheiben im Audi A8, Kohlefaser nicht nur für Sportwagen

    Auch Günter H. Deinzer, Leiter der Entwicklung Werkstofftechnologie bei der deutschen Audi AG, sieht in innovativen Leichtbaukonzepten erhebliches Potenzial für die Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. "Erst kürzlich haben wir für den Audi A8 eine neue Keramik-Bremsscheiben-Technologie vorgestellt." Neue Werkstoffe führen aber auch zu einer leichteren Karosserie: "Im Audi A6 liegt heute der Gewichtsanteil hoch- und höchstfester Bleche bereits bei 48 Prozent. Damit kann in Summe eine Gewichtsreduzierung von 8 Kilogramm ohne Anbauteile realisiert werden", sagt Deinzer.

    Neuere Entwicklungen im Karosseriebau sehen übrigens den Einsatz von kohlefaserverstärkten Kunststoffen vor. Bisher sind diese Anwendungen auf Sportfahrzeuge und Fahrzeuge aus der Luxusklasse begrenzt. "Im Zuge von Economy-of-Scale-Effekten und einer optimierten Fertigungstechnologie wird diese innovative Technologie jedoch auch Einzug in andere Fahrzeugsegmente halten", so Deinzers Ausblick.

    Luftfahrt: Aluminium in Fluggastsitzen

    Auch in der Flugzeugindustrie erfordern steigende Ölpreise und der Wettbewerb unter den Airlines drastische Gewichtseinsparungen. "Die Sitze der Fluggäste stellen dabei einen entscheidenden Faktor dar, bewegt sich doch deren Gesamtgewicht in großen Maschinen bis hin zu 12 Tonnen", erläutert Alfons Stachel vom deutschen Hersteller von Fluggastsitzen Recaro Aircraft Seating.

    Hier kommt insbesondere der Wahl von effizienten Aluminiumwerkstoffen eine wichtige Rolle zu. "Hochfeste moderne Legierungen, wie die Aluminium-Lithium Legierung 2099T83, die im Airbus A380 Verwendung finden, zeigen eine Möglichkeit auf, in welche Richtung sich der Werkstoff Aluminium hinentwickeln kann", sagt Stachel.

    23 Mai 2008

    Mautvertrag bleibt unter Verschluss

    Berlin (Deutschland), 22.05.2006 WikiNews ? Nach einem Bericht auf FAZ.NET lehnte das deutsche Bundesverkehrsministerium nach FAZ-Informationen mehrere Anträge auf Einsicht in den Vertrag zwischen dem Ministerium und der Toll Collect GmbH zur LKW-Maut ab.

    +++++

    Kommentar: Das Verkehrsministerium befürchtet angeblich Wettbewerbsnachteile für den Vertragspartner Toll Collect GmbH und sieht sich außerstande, die entsprechenden Passagen im Vertrag zu schwärzen. So jedoch kann die Öffentlichkeit nicht nachvollziehen, ob die Einnahmeausfälle des Bundes durch die verspätete Vertragserfüllung adäquat ausgeglichen wurden.

    Das Bundesverkehrsministerium verstößt m.E. mit der Geheimtuerei gegen das seit dem 1. Januar 2006 geltende Informationsfreiheitsgesetz, mit dem jedermann ein Anspruch auf Einsicht in prinzipiell alle Akten der Bundesbehörden gewährt wird.

  • Diskussionen
  • 22 Mai 2008

    Wann kommt das Elektroauto?

    22.05.2008 – Zurzeit jagt eine Ankündigung die nächste. Bald sollen serientaugliche Elektroautos auf dem Markt erscheinen. Aber: Immer noch gibt es kein alltagstaugliches Serienmodell.

    Nun will der Autobauer General Motors den „Chevrolet Volt“ früher als geplant auf den Markt bringen. Zieldatum ist laut dem Vorstandschef Rick Wagoner das Jahr 2010. Dann soll die Serienproduktion beginnen. Dabei nannte er einen Preis von unter 30.000 US-Dollar. Noch großzügiger setzt die Firma Audi ihren Zeitplan. In einer allgemeinen Absichtserklärung gegenüber der „Welt am Sonntag“ Anfang Mai kündigte Audi-Chef Rupert Stadler an, „in den kommenden zehn Jahren“ Elektroautos bauen zu wollen. Nahtlos in die Masse der Absichtserklärungen passt die Stellungnahme von VW-Chef Martin Winterkorn. Beim 29. Internationalen Wiener Motorensymposium will man „2010 sein erstes Elektroauto zeigen“. Angekündigt ist eine „Großserie“. Noch gar nicht entschieden hat sich BMW. Nach Aussage von Friedrich Eichiner, einem Vorstandsmitglied, will man sich 2008 entscheiden. „Eine Vorreiterschaft ab dem Jahr 2010“ plant auch auch der Konzern Nissan. In drei Jahren will man dann ein Elektroauto im großen Stil vermarkten.

    Als erster europäischer Hersteller will die norwegische Firma Think Global in die Serienproduktion gehen. Bereits „Mitte 2008“ soll das Modell „Think City“ in Europa angeboten werden. Kosten soll das Auto 20.000 Euro. Nach Angaben des Vorstandschefs Jan-Olaf Willums ist eine Jahresproduktion von 10.000 Modellen geplant.

    Bereits produziert wird der Tesla Roadster, allerdings in nur geringer Stückzahl und zu einem Preis von 100.000 US-Dollar. Dabei handelt es sich um einen Sportwagen mit Lithium-Ionen-Akkus, genauso wie General Motors es plant. +wikinews+

    09 Mai 2008

    ROBIN WOOD: "Kein Agrarsprit aus Brasilien"

    Berlin / Hamburg / Freiburg, 9. Mai 2008

    * Regenwaldrodung per Regierungsabkommen
    * Frau Merkel: „Stoppen Sie Agrarsprit aus Brasilien!“

    Bundeskanzlerin Angela Merkel will den Import von Agrarsprit aus Übersee
    durch ein Energieabkommen zwischen Deutschland und Brasilien fördern,
    damit Deutschland die hohen Beimischungsziele einhalten kann. Am 12. Mai
    wird Merkel nach Brasilien fliegen, um den Pakt zur Vernichtung des
    Regenwaldes zu unterschreiben. In einem offenen Brief an die Kanzlerin
    protestieren deutsche und brasilianische Organisationen gemeinsam gegen
    das Abkommen und die Zerstörung von Regenwäldern für die
    Rohstoffversorgung Deutschlands und der EU.

    Um mehr Agrarsprit nach Deutschland exportieren zu können, sollen in
    Brasilien neue Anbauflächen erschlossen werden. Schon jetzt dringt dort
    die Agrarindustrie in immer neue Gebiete vor, bedroht unmittelbar
    wertvolle Ökosysteme wie Cerrado, den Amazonas-Regenwald und den
    Pantanal, vermindert die regionale Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln,
    unterminiert kleinbäuerliche Landwirtschaft, gefährdet die
    Ernährungssouveränität und Biodiversität und gerät immer stärker in
    Konflikt mit der Agrarreform.

    In Brasilien wird derzeit auf sieben Millionen Hektar Zuckerrohr
    angebaut. Etwa die Hälfte des geernteten Zuckerrohrs wandert als Ethanol
    in den Autotank. Nach Einschätzung der brasilianischen Regierung ist das
    Marktpotential für Zuckerrohr so groß, dass sich die Plantagen auf 30
    Millionen Hektar ausweiten ließen. „Die erhöhte Nachfrage nach
    Rohstoffen wegen des Agro-Energiebooms hat fatale Folgen für die lokale
    Bevölkerung, die Artenvielfalt und die Umwelt“, sagt ROBIN
    WOOD-Aktivistin Steph Grella. „Wir appellieren dringend an Frau Merkel,
    Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen und das Abkommen nicht
    zu unterzeichnen.“

    „Was hierzulande fälschlicherweise immer noch als „Bio“-Sprit bezeichnet
    wird, bedeutet auf der anderen Seite der Erde Vertreibung von Menschen
    und Vernichtung von Regenwäldern", erläutert Klaus Schenck von der
    Organisation Rettet den Regenwald. Die brasilianische Umweltministerin
    Marina Silva beteuert zwar, für die Produktion von Ethanol würden keine
    Tropenwaldgebiete in Anspruch genommen, aber die Wahrheit sieht anders
    aus: „Die monokulturelle Plantagenwirtschaft belegt Flächen, die vormals
    als Weideland genutzt wurden, so dass die Viehwirtschaft in die
    Regenwaldgebiete vordringt", erklärt Guadalupe Rodríguez von Rettet den
    Regenwald.

    „Wo es bereits vorher Landrechtskonflikte gab, werden diese durch die
    Ausweitung des Anbaus von Agrokraftstoffen und den daraus folgenden Run
    auf Landflächen massiv verschärft", erklärt Kirsten Bredenbeck vom
    landesweiten Netzwerk der Brasiliensolidarität Kooperation Brasilien -
    KoBra aus Freiburg. Christian Russau vom Forschungs- und
    Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika - FDCL ergänzt, dass
    Zuckerfabriken gezielt Land pachten, um es der Umverteilung im Rahmen
    der Agrarreform zu entziehen. Aufgrund des Anstiegs der Bodenpreise kann
    der Staat kaum noch den Landankauf für Kleinbauern im Rahmen der
    Agrarreform finanzieren. „Es darf nicht sein, dass das geplante
    deutsch-brasilianische Energieabkommen für die Füllung deutscher
    Autotanks dazu beiträgt, die Agrarreform in Brasilien zu verhindern!",
    appelliert Russau.

    Die Klimabilanz des vermeintlichen „Bio“-Kraftstoffs ist negativ. Durch
    Landnutzungsänderungen und Brandrodungen werden bei der Herstellung von
    Ethanol mehr Treibhausgase freigesetzt, als sie durch Ersatz von
    Kraftstoffen auf Erdölbasis durch Agrarsprit eingespart werden können.
    Die ökologischen Folgen der Zuckerrohrplantagen sowie anderer
    Monokulturen für den Anbau von Biomasse sind verheerend. "Von
    «CO2-Neutralität» zur Verbesserung der Klimabilanz zu reden, ist im Fall
    großflächiger Monokulturen für den Agrokraftstoffanbau ein Hohn",
    urteilt Sandra Schuster von der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft
    Umwelt und Entwicklung - BLUE 21.

    Zudem werden durch den intensiven Einsatz von Pestiziden und Dünger
    Boden und Wasser vergiftet. Besonders davon betroffen sind die lokale
    Bevölkerung und die Plantagenarbeiter. Vor allem in trockeneren Gebieten
    wird der Wasserhaushalt gestört. Je nach Region werden für die
    Herstellung eines einzigen Liters Ethanol aus Zuckerrohr bis zu 3.500
    Liter Wasser benötigt.

    Um diese fatale Entwicklung aufzuhalten, fordern die NGOs in einem
    offenen Brief an die Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Nehmen Sie die
    obligatorischen Beimischungsziele auf bundesdeutscher und europäischer
    Ebene zurück! Stoppen Sie alle Importe von Agrarkraftstoffen und von
    Rohstoffen aus Energiepflanzen aus Übersee einschließlich Brasilien!
    Stoppen Sie das deutsch-brasilianische Energieabkommen! Ethanol aus
    Brasilien ist umwelt- und sozialschädlich! Wer die Menschenrechte und
    den Vorsitz der UN-Biodiversitätskonferenz ernst nimmt, muss Ethanol und
    andere Agrarenergien aus Brasilien und anderen tropischen Staaten STRIKT
    ablehnen! Setzen Sie sich endlich für eine grundlegende ökologische
    Energiewende hierzulande ein!“

  • Diskussionen.de
  • 06 Mai 2008

    BUND fordert Steuerbefreiung für schadstoffärmste PKW

    Kfz-Steuer auf CO2-Basis mit Übergangsfristen. BUND will zur Anregung von Innovationen schadstoffärmste Pkw von Steuer befreien

    Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat für die geplante Reform der Kfz-Steuer jetzt ein eigenes Konzept vorgelegt. Es sieht vor, neue Pkw ganz von der Steuer zu befreien, wenn deren Kohlendioxid-Ausstoß unter 100 Gramm CO2 pro Kilometer liegt. Fahrzeuge, deren Emissionen über 100 Gramm liegen, sollen mit stufenweise erhöhten Steuersätzen belastet werden. Ab Zulassungsdatum 1.1.2008 sollen alle neuen Pkw in das vom 1.1.2009 an geltende CO2-basierte Berechnungssystem einbezogen werden. Für ältere Autos soll es nach dem BUND-Vorschlag keine Änderungen geben. Im Gegensatz zum Konzept der Bundesregierung für eine CO2-bezogene Kfz-Steuer wollen die Umweltschützer, dass die sparsamsten Neufahrzeuge stärker entlastet und weniger sparsame entsprechend dem steigenden Spritverbrauch höher besteuert werden. Die in der EU künftig geltenden Grenzwerte für den Stickoxidausstoß von Pkw sollen ebenfalls einbezogen werden.

    „Das längst überfällige Vorhaben der Bundesregierung, die Steuersätze für Autos an die Höhe ihres Schadstoffausstoßes zu knüpfen, darf nicht länger zwischen den widerstreitenden Interessen von Bund und Ländern oder verschiedener Lobbygruppen zerrieben werden“, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. „Wir brauchen endlich Nägel mit Köpfen. Eine radikal vereinfachte Kfz-Steuer, deren Höhe vom CO2-Ausstoß und vom Einhalten der künftig geltenden Stickoxidgrenzwerte abhängt, hat eine hohe Lenkungswirkung bei der Anschaffung umweltfreundlicher Fahrzeuge. Ein potentieller Autokäufer bekommt das klare Signal: Wenn schon ein Auto, dann ein möglichst sparsames und in der Unterhaltung preisgünstiges. Das wird nicht nur dem Klimaschutz helfen, sondern es wird auch zu weniger Stickoxid-Emissionen und damit zu weniger Sommersmog führen.“

    Die vom BUND vorgeschlagene Kfz-Steuer sieht sechs Tarifstufen vor: Bis zu einer CO2-Emission von 100 Gramm pro Kilometer gilt Steuerfreiheit. Zwischen 100 und 120 Gramm pro Kilometer werden Benzin-Pkw mit 50 Cent, Diesel-Pkw mit fünf Euro pro zusätzliches Gramm besteuert. Zwischen 120 und 160 werden bei Benzinern zwei Euro und bei Diesel-Pkw 7,50 Euro pro Zusatzgramm fällig. Zwischen 160 und 180 Gramm kostet jedes zusätzliche Gramm bei Benzinern fünf Euro, bei Diesel-Pkw 12,50 Euro. Zwischen 180 und 200 Gramm werden Benziner mit 7,50 Euro und Dieselfahrzeuge mit 15 Euro pro Zusatzgramm zur Kasse gebeten. In der sechsten Stufe bei einem CO2-Ausstoß über 200 Gramm pro Kilometer kostet ein zusätzliches Gramm bei Benzinern zehn und bei Diesel-Pkw 17,50 Euro. Fahrzeuge, deren CO2-Emissionen zwischen 120 und 160 Gramm liegen, dies betrifft etwa 40 Prozent der heutigen neuen Pkw-Modelle, werden demnach im Durchschnitt nicht höher besteuert als bisher.

    Für einen benzingetriebenen VW-Golf 1.4 mit einem CO2-Ausstoß von 166 Gramm pro Kilometer würde die Steuer von derzeit 94 auf 120 Euro steigen. Beim Geländewagen Mercedes-ML-350-Benziner mit einem CO2-Ausstoß von 305 Gramm pro Kilometer würde die Steuer von heute 256 auf dann 1390 Euro angehoben. Beim besonders sparsamen Smart-fortwo-Benzin-Pkw, der pro Kilometer 112 Gramm CO2 ausstößt, würde die Steuer von derzeit 54 auf nur noch sechs Euro sinken. „Es gibt Gewinner und Verlierer sowohl bei Benzinern als auch bei Dieselfahrzeugen“, sagte Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte. „Gewinnen werden die sparsamen und sauberen, verlieren die viele Schadstoffe ausstoßenden und Sprit fressenden Autos. Je sauberer ein Auto ist, umso günstiger wird sein Steuertarif, je klima- und gesundheitsschädlicher die Fahrzeugmotorisierung ausfällt, desto höher werden die Steuern. Ein solches Steuersystem wird nicht nur das Kaufverhalten beeinflussen, es wird auch Innovationen für mehr Umweltschutz bei den Pkw-Herstellern hervorrufen.“

    Damit die Bundesregierung ihre steuerliche Zuständigkeit im Verkehrssektor ausbauen könne, wäre nach Auffassung der Umweltschützer ein Bund-Länder-Tausch der jetzt noch den Ländern zustehenden Kfz-Steuer gegen andere Steuereinnahmen in ähnlicher Höhe vorteilhaft. Zu empfehlen wäre auch eine Angleichung der Mineralölsteuer für Dieselkraftstoff an jene für Benzin. Die damit einhergehende Anhebung des Dieselpreises um rund 20 Cent pro Liter brächte dem Bund Mehreinnahmen in Höhe von rund drei Milliarden Euro pro Jahr. Damit ließe sich dann bei Dieselfahrzeugen die Senkung der Kfz-Steuer finanzieren, die derzeit höher ist als bei Benzinern.

  • Diskussionen.de
  • Auto-Boom in China mit "Spezifik"

    (RV) Der chinesische Auto-Markt übernahm im Jahr 2007 mit nahzu 6 Mio. Neufahrzeugen die Führung vor dem US-Automarkt.
    Im Jahr 2006 wies Chinas Statistik einen Fahrzeugbestandes von 29,6 Mio. aus, von denen mehr als 11 Mio. Fahrzeuge der Oberklasse seien, also die Dimension des "neuen Reichtums" recht deutlich werden lassen.

    China ist indes noch weit von einer "Auto-Nation" entfernt, wie Vergleichszahlen zeigen. Beispielsweise veröffentlichte das Bundesstatistikamt: "Die deutschen Haushalte besaßen Anfang des Jahres 2006 insgesamt rund 36,3 Millionen Personenkraftwagen. Dies teilt das Statistische Bundesamt aus Anlass der Eröffnung der AMI (Automobil International vom 14. bis 22. April 2007 in Leipzig) mit. Im Vergleich zum Jahr 2000 war das ein Zuwachs von 3,5 Millionen Automobilen.

    Nach den Ergebnissen der Laufenden Wirtschaftsrechnungen waren davon 20,8 Millionen (57%) gebraucht gekauft und 14,4 Millionen (40%) beim Erwerb fabrikneu. Nur 1,1 Millionen (3%) Automobile hatten die Haushalte geleast.
    Insgesamt besaßen 77% der Privathaushalte zum Jahresanfang 2006 mindestens ein Auto (2000: 74%). Haushalte von Paaren mit Kindern lagen dabei mit 94% Autobesitzern weit über diesem Durchschnitt. Im Vergleich dazu besaßen nur knapp 72% der Haushalte von allein Erziehenden einen Pkw."


    Spar-Appelle weist demzufolge die chinesische Regierung mit Hinweis den anhaltend hohen Pro-Kopf-Ressourcenverbrauch anderer Staaten zurück, verspricht jedoch Bemühungen.

    27 April 2008

    Tempelhof-Volksabstimmung gescheitert

    Die Initiatoren der Volksabstimmung wünschen den Erhalt des mitten in Berlin gelegen Flughafens Tempelhof, scheiterten jedoch an zu geringem Interesse. Schönes Wetter war sicherlich ein Faktor, aber die Kampagne bekam auch dadurch einen Dämpfer, dass ihr in den letzten Wochen die NPD mit dem für sie typischem Geraspel aufs Trittbrett stieg.

    Für den Erhalt des Flughafens spricht eigentlich nur die Erinnerung an die Luftbrücke, aber dem lässt sich auch mit dem Denkmalschutz gerecht werden.
    Für die Einstellung des Flughafens spricht hingegen, dass a)kein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet ist, b) die innerstädtische Unzumutbarkeit, c) dass mit Schönefeld ein Großflughafen nur deshalb in die Genehmigung kam, wenn die innerstädtischen Flughäfen geschlossen werden.

    23 April 2008

    3,4 Milliarden Euro für "Galileo"

    Europäisches Parlament gibt 3,4 Milliarden Euro für Aufbau des Satellitensystems „Galileo“ frei

    Straßburg (Frankreich), 23.04.2008 – Dem Aufbau eines eigenständigen europäischen Satellitennavigationssystems unter der Projektbezeichnung „Galileo“ steht nun nichts mehr im Weg. Das Europäische Parlament gab heute die Mittel frei, damit bereits im Sommer die Ausschreibungen für den Aufbau von „Galileo“ auf den Weg gebracht werden können. Mit dem EU-Ministerrat wurde im Vorfeld bereits eine Einigung erzielt, so dass dieser nur noch formal zustimmen muss.

    „Galileo“, das in Konkurrenz zum bereits bestehenden US-amerikanischen GPS-System entwickelt wird, soll in der Endausbaustufe im Jahr 2013 aus insgesamt 30 Satelliten und mehreren Bodenstationen bestehen. Im Gegensatz zum GPS, das unter der Kontrolle des US-Verteidigungsministeriums steht, soll „Galileo“ genauere Positionsbestimmungen ermöglichen, die vor allem vom Verkehrswesen abgefragt werden. Federführend für die Realisierung des Projekts ist die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Viele europäische Firmen hoffen auf einen Zuschlag für die Ausführung bestimmter Teile des Projekts, unter anderem in den Bereichen Systemplanung, Aufbau und Konstruktion von Bodenstationen, Kontrollsystem und Satellitenbau.

    Der Versuch der Europäischen Union, ein Konsortium von Firmen an der Finanzierung des Satellitennavigationssystems zu beteiligen, war im vergangenen Jahr gescheitert. Die politischen Entscheidungsträger innerhalb der Europäischen Union hatten daraufhin beschlossen, „Galileo“ in eigener Regie weiterzuverfolgen. Die auf 3,4 Milliarden Euro geschätzten Kosten des Projekts sollen nun allein aus Steuermitteln aufgebracht werden.

    Schon am kommenden Sonntag, den 27. April soll ein weiterer Schritt zum Aufbau des Systems getan werden. Vom russischen Weltraumbahnhof Baiqongyr soll dann mit Hilfe einer russischen Trägerrakete ein zweiter Testsatellit mit der Bezeichnung GIOVE B ins All befördert werden. „GIOVE A“ war bereits 2005 gestartet worden.

    09 April 2008

    Klimabelastung durch Luftverkehr

    BUND: Tiefensee muss Flugverkehr eindämmen. Studie prognostiziert dramatische Klimabelastungen
    Presseerklärung vom 9. April 2008

    Berlin: Der Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen des Flugverkehrs nehmen in Deutschland pro Jahr um etwa dreieinhalb Prozent zu. Der Anteil der Fliegerei an den gesamten Klimabelastungen beträgt derzeit rund acht Prozent. Bei Fortsetzung des gegenwärtigen Wachstums werden die Klimawirkungen des Fliegens bereits in fünf Jahren die des heutigen Pkw-Verkehrs übersteigen. Dieser ist in Deutschland für jährlich rund 100 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid verantwortlich. Vermeiden lässt sich ein solches Szenario nur, wenn der Flugverkehr in ein wirksames Emissionshandelssystem einbezogen wird, Kurzstreckenflüge unterbleiben, das entsprechende Passagieraufkommen auf die Bahn verlagert und die vorhandenen Flughäfen nicht weiter ausgebaut werden.

    Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute veröffentlichten umfangreichen Expertise mit dem Titel „Luftverkehrsstudie 2007: Im Steigflug in die Klimakatastrophe?“. Verfasser ist der Wuppertaler Flugverkehrsexperte Karl Otto Schallaböck, weitere Auftraggeber der Studie waren der Bund Naturschutz und die Grünen in Bayern.

    Schallaböck: „Analysiert habe ich vor allem den Stand und die zu erwartende Entwicklung des Luftverkehrs. Herausgekommen ist, dass ein Ausbau der Flughäfen wie an den verschiedenen Standorten geplant die Klimaschutzziele der Bundesregierung komplett unterlaufen wird. Bereits 2013 würde der Flugverkehr die Klimawirkung sämtlicher Pkw auf deutschen Straßen übertreffen. Leider werden die Klimalasten des Fliegens total unterschätzt. Geht die Bundesregierung in ihren Klimabilanzen von zwei Prozent aus, die heute auf das Konto der Fliegerei gehen, ist die tatsächliche Klimalast nach den Kriterien des Weltklimarates bereits rund dreimal so hoch. Dies bezieht sämtliche Klimawirkungen des Fliegens ein, die Bundesregierung hingegen berücksichtigt nur einen Teil davon.“

    Wegen der dramatischen Datenlage erwartet der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger von der Bundesregierung jetzt geeignete Vorschläge zur Eindämmung des Flugverkehrs: „Vor einem Jahr hat die Bundesregierung auf Schloss Meseberg in ihrem Energie- und Klimaprogramm die Senkung der CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent beschlossen. Das Programm enthält zwar Maßnahmen für den Straßenverkehr und zur Stärkung der Bahn, der rasant wachsende Flugverkehr wird aber weitgehend ausgeklammert. Als einzige Maßnahme soll der Luftverkehr ab 2012 in den europäischen Emissionshandel einbezogen werden. Es ist unbedingt erforderlich, dass dabei alle Klimawirkungen des Fliegens, auch jene die über die schädlichen Wirkungen des Kohlendioxids hinausgehen, vollständig berücksichtigt werden. Hier muss Umweltminister Gabriel für Nachbesserungen sorgen. Aber auch die Abschaffung der Steuerbefreiung für Kerosin muss endlich kommen.“

    Der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh appellierte vor allem an Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, die Vorschläge aus der Studie des Wuppertal-Institutes aufzugreifen. Tiefensees in Kürze zu erwartender „Masterplan zur Entwicklung der Flughafeninfrastruktur“ dürfe das Luftverkehrswachstum nicht mit zusätzlichen Start- und Landebahnen ankurbeln. Die Studie führe detailliert aus, wie durch Optimierungen und Verlagerung eines Teils des Passagieraufkommens auf die Bahn die Zahl innerdeutscher Flugbewegungen am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen um ein Zehntel und auf dem Münchener Franz-Josef-Strauß-Airport sogar um die Hälfte reduziert werden könnten. Voraussetzungen dafür seien u. a. das Streichen nicht ausgelasteter und das Zusammenfassen schwach ausgelasteter Flüge sowie die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf parallele Angebote der Bahn. Die Bundesregierung als Alleineigentümer der DB AG müsse die Vorraussetzungen für solche Verlagerungen schaffen und für eine bessere Kooperation zwischen Bahn und Fluggesellschaften sorgen. Beendet werden müsse auch der Wildwuchs von Flughäfen mit Unterstützung durch staatliche Subventionen. Derzeit gebe es 257 Flughäfen und Flugplätze, davon allein 40 in Bayern. Damit habe Deutschland bereits die höchste Flughafendichte der Welt.

    04 April 2008

    Aus für Transrapid-München

    Der Transrapid ist nun aus Kostengründen vom Tisch. Bayerns Ministerpräsident Beckstein lenkte in einem TV-Interview mit Geschwafel gegen angebliche Fortschrittsfeinde vom Unfug des gescheiterten Projekts ab, als wenn sich Öko-Aktivisten Verkehrskonzepten in den Weg stellen würden, die eine Alternative zum Automobilismus sein könnten. Aber genau das konnte sich niemand vom Transrapid-München versprechen. Stattdessen ging es ausschließlich um ein Prestige-Vorhaben, für das Ort und Konzept vollständig unsinnig sind, denn Hochgeschwindigkeit lohnt nur über weite Distanzen und wegen der tempobedingt erheblichen Geräuschkulisse nur durch dünn besiedelte Gebiete. Und schließlich die mangelnde Kompatibiliät im Verbund mit anderen Verkehrssystemen.

    Wenn der Transrapid überhaupt eine Zukunft hat, dann kann die Schanghai-Strecke Erfahrungen verschaffen, die im Miniformat von München vollends unnötig den Steuerzahler belastet hätten.

    -msr- >> www.Diskussionen.de

    Hintergrund

    München (Deutschland), wikinews 03.04.2008 – Auf Grund einer Kostenexplosion haben die deutsche Bundesregierung, die bayerische Landesregierung und die Vertreter der beteiligten Industrieunternehmen sich entschieden, den Transrapid in der bayerischen Hauptstadt München nicht zu bauen. Die Magnetschwebebahn sollte den Münchner Flughafen mit dem Hauptbahnhof in der Innenstadt verbinden. Nach jüngsten Berechnungen hätten die Kosten zwischen 3,2 und 3,4 Milliarden Euro betragen. Zuvor war man gemäß einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2002 von 1,85 Milliarden ausgegangen. Mit den Worten „Das Münchner Magnetschwebebahnprojekt ist gescheitert“ überbrachte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am 27. März die Botschaft in Berlin. Getroffen hatte sich der Minister unter anderem mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) und Siemens-Chef Peter Löscher. Die maximalen finanziellen Zusagen des Bundes beliefen sich auf 925 Millionen Euro; Bayern hätte sich maximal mit 500 Millionen Euro beteiligt. Vertreter der SPD, beispielsweise der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, sehen in dem Scheitern vor allem eine Blamage für die CSU. Diese habe mit dem Projekt aufs falsche Pferd gesetzt. Überflüssig wird so auch ein Volksbegehren, das für den 13. April in München angesetzt war. Die Bevölkerung sollte über Bau oder Nicht-Bau der Magnetschwebebahn entscheiden.

    27 März 2008

    Aus für Transrapid

    Aus für Transrapid ist gute Nachricht für den Naturschutz und den Steuerzahler

    Berlin: Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), stellte zum Aus für den Münchner Transrapid vor allem den Gewinn für die Natur und den Klimaschutz heraus: „Die drohende Beeinträchtigung von Flora-Fauna-Habitatgebieten an den Isarauen ist nun abgewendet. Damit sind wertvolle bayerische Naturschutzgebiete auch künftig geschützt und ein Verstoß gegen bayerisches, deutsches und europäisches Naturschutzrecht wird vermieden. Diese Entscheidung steht Deutschland gut zu Gesicht, auch weil sich im Mai die Welt bei uns zur globalen Artenschutzkonferenz versammeln wird.“ Im Vergleich zu einem Ausbau der in München vorhandenen S-Bahnen falle auch die Klimabilanz des Transrapid negativ aus. Sein Betrieb würde etwa doppelt soviel Klimagase verursachen wie eine Express-S-Bahn zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen.

    Die Magnetschwebebahn in München sei auch als Prestigeprojekt der bayerischen CSU-Regierung, insbesondere des früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und des heutigen CSU-Vorsitzenden Erwin Huber, gescheitert. Die Projektgegner - darunter der BUND-Landesverband Bund Naturschutz, der Aktionskreis contra Transrapid, außer CSU und FDP alle übrigen Parteien, die Landeshauptstadt München sowie weitere Verbände und die Gewerkschaften hätten stets auf die unrealistischen Kostenplanungen der Transrapid-Befürworter hingewiesen und die Schwebebahn unter anderem auch deshalb abgelehnt. Die bislang von offizieller Seite genannten Kosten von 1,85 Milliarden Euro waren in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2002 ermittelt worden. Nun solle die gleiche Transrapid-Strecke mehr als drei Milliarden Euro kosten. Der BUND hatte die Kosten auf eine ähnliche Höhe geschätzt.

    In den vergangenen Jahren wurden bereits eine geplante Transrapid-Strecke von Hamburg nach Berlin und ein ebenfalls in Schwebetechnik ausgeführter „Metrorapid“ in Nordrhein-Westfalen wegen zu hoher Kosten verworfen. Die nun frei werdenden Steuer-Milliarden der Münchener Transrapidstrecke sollten nun sinnvoller für den Bus- und Bahnverkehr in ganz Deutschland und den überfälligen Ausbau bayerischen Hauptstrecken der Bahn eingesetzt werden, damit endlich verstärkt Güter von der Autobahn auf die Schiene verlagert würden.

    BUND Pressemitteilung vom 27. März 2008

    04 Februar 2008

    Bahn soll im Herbst 2008 an die Börse

    Berlin (Deutschland), 04.02.2008 – Bahnchef Hartmut Mehdorn will die Deutsche Bahn AG im Oktober 2008 an die Börse bringen. Die Teilprivatisierung des Unternehmens werde derzeit schon mit Hochdruck voran getrieben.
    Die Planungen zum Börsengang hatten Mehdorn und Finanzvorstand Diethelm Sack dem Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Werner Müller, den Staatssekretär im Verkehrsministerium Matthias von Randow, den Transnet-Vorsitzenden Norbert Hansen und den Konzernbetriebsrat-Vorsitzenden Günter Kirchheim bereits am 1. Februar vorgestellt. Die Bahnanteile sollen nach dem Willen von Vorstand und Aufsichtsrat nach dem Holding-Modell verkauft werden.
    Dabei sollen nur die Bereiche Personenverkehr und Güterverkehr als Transportkonzern gebündelt werden und bis zu 49 Prozent an die Börse gebracht werden. Die Holding und die Bereiche Verkehrsinfrastruktur, Schienennetz (DB Netz) und die Bahnhöfe sollen nicht privatisiert werden, sondern weiterhin im Bundesbesitz bleiben.
    Der Bahn-Vorstand drängt aus zwei Gründen auf einen Börsengang bis zum Oktober 2008: Einerseits benötigt die mit ca. 19 Milliarden Euro verschuldete Deutsche Bahn AG dringend Kapital. Andererseits ist die Privatisierung der Deutschen Bahn AG in der Politik weiterhin heftig diskutiert; daher wird ein Teilverkauf und Börsengang zur nächsten Bundestagswahl im Oktober 2009 ausgeschlossen. -wikinews