++Was hätte die Politik zu tun?++
1. Die Subventionen in diesem Bereich senken/abschaffen.
2. Den Fleischumsatz höher besteuern.
3. Den Tierschutz verschärfen.
Allein in Niedersachsen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 150 Großbetriebe, die Eier aus überfüllten Stallungen als "Bio-Eier" in den Handel brachten. Verbraucherschutzministerin Ilse Eigner "befürchtet einen großangelegte Betrug", vermeldet die Tagesschau - und Renate Künast "fordert einen Weg zum Zählen der Hühner". Hallo Frau Künast, ein Tierschützer-Foto pro Monat genügt und wir tun es! Denn das ist so gar nicht schwer. Tierschützer als Kontrollettis? Dagegen ist aber der Dt.Bauernverband, dass Tierschützer dürfen, was Ämter versäumen, wie jüngst einer Verbandsmitteilung zu entnehmen, denn es gehe um "Datenschutz", wie jemand Eier zu Bio-Eiern macht? Also Datenschutz als Alibi gegen den Tier- und Verbraucherschutz. Zunächst aber dürfen wir gespannt sein, ob öffentlich wird, was mühelos anhand von Geschäftsakten ermittelt werden kann, zumal ZEHN JAHRE Aufbewahrungspflicht: 1. Wann wurden wie viele Hennen für welche Stallungsgrößen geordert? 2. Wann wurden wie viele Hennen geschlachtet oder als Tierkadaver beseitigt? 3. Wie viele "Bio-Eier" wurden aus welcher Quadratmeterzahl veräußert? Möglicherweise legt so ein industrielles "Bio-Huhn" pro Tag bereits vier? Solch Nachweis wäre allerdings zu erbringen.
10 Tote, 100 Verletzte. So die vorläufige Bilanz einer Massenkarambolage auf der A19 südlich von Rostock. Wegen Sichtbehinderungen durch einen "Sandsturm" rasten ca. 80 Kraftfahrzeuge ineinander, mittendrin ein brennender Gefahrguttransporter. Fast 30 Fahrzeuge brannten aus. Es sei der schlimmste Verkehrsunfall, den Mecklenburg-Vorpommern je erlebt hat, meint die Polizeisprecherin. Und die Polizei ermittelt.
Tut sie das? Dann müsste mal einen Blick auf die Landwirtschaft richten, auf die riesigen Felder, die kilometerweit keine Sträucher haben und ohne Unterbrechungspflanzungen dem Wind alles mitgeben, was dann durch Chemie ersetzt werden muss.
Anlässlich der GRÜNEN MESSE und der von der Bundesregierung ausgerichteten Agrarministerkonferenz demonstrierten am heutigen Samstag Zehntausende unter dem Motto „Wir haben es satt! Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten“ für eine ökologische Ausrichtung der Landwirtschaftpolitik und Konsequenzen aus dem Dioxin-Skandal.
06.10.2008 – Seit 1980 sind die bodennahen Ozonwerte um bis zu sechs Prozent pro Jahr in der nördlichen Hemisphäre angestiegen. Auf dem somit nun erreichten Niveau stellt Ozon nicht nur an Tagen mit Spitzenwerten eine Gefahr da, sondern hat alltäglich einen schädlichen Einfluss auf Mensch und Natur. So heißt es in einem Bericht der britischen Wissenschaftsakademie Royal Society. Der Studie zufolge fordert Ozon bislang bereits pro Jahr 21.400 Todesopfer alleine in Europa. Diese Zahl könne sich laut der Studie rasant steigern, da die Belastung nicht abnehmen, sondern steigen wird.
Ozon entsteht aus einer Reaktion von Sonnenlicht mit Industrie- oder Naturgasen und besteht aus drei Sauerstoffatomen. Autogase und Industrieabgase, die durch Schornsteine entweichen, aber auch die bei einem Waldbrand entstehenden Dämpfe sind beispielsweise Gase, aus denen Ozon entstehen kann. Bei hoher bodennaher Ozon-Belastung leiden besonders alte Menschen und Kinder an Atemwegsproblemen. Das Gas veringere außerdem den Ertrag der Landwirtschaft. Laut der Studie kostete Ozon der EU-Landwirtschaft alleine im Jahr 2000 rund 6,7 Milliarden Euro.
Die Wissenschaftler mahnen nun, Maßnahmen weltweit zu treffen. Da Ozon nicht immer an seinem Entstehungsort bleibe, seien regionale Maßnahmen und Kontrollen nicht ausreichend, um die Umwelt und nicht zuletzt auch die Gesundheit der Menschen zu schützen. Als Beispiel für einen Beginn nannte der Vorsitzende der Ozon-Arbeitsgruppe von Royal Society, David Fowler, den internationalen Schiffsverkehr, der derzeit wächst. Er unterliege allerdings mangelhaften Emissionskontrollen.
In Europa soll es laut den Wissenschaftlern künftig mehr Tage mit Ozon-Spitzenwerten geben, genauso wie auch die Ozonopfer-Rate steigen wird. Die globale Erwärmung fördere die Bildung von Ozon, während Ozon gleichzeitig das drittstärkste Treibhausgas nach Kohlendioxid und Methan ist. Der Kampf gegen das giftige Gas ist somit doppelt so schwierig.
In 20 Kilometern Höhe ist Ozon übrigens nicht schädlich, sondern lebenswichtig für uns, da es die Erde vor der tödlichen Ultraviolett-Strahlung der Sonne schützt. ++
Gemeinsame Pressemitteilung des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN), des Deutschen Berufs- und Erwerbs-Imkerbunds (DBIB) und des BUND vom 17. Juli 2008
Berlin: Das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN), der Deutsche Berufs- und Erwerbs-Imkerbund (DBIB) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderten heute Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer auf, alle Pestizide mit den Bienen gefährdenden Insektengiften Clothianidin und Imidacloprid der Firma Bayer CropScience umgehend zu verbieten. Seehofer müsse zudem dafür sorgen, dass Bienen gefährdenden Pestiziden in Deutschland und der EU die Zulassung entzogen wird. Wenn Ende August mit Clothianidin und Imidacloprid gebeizter Raps ausgesät werde, drohe ein ähnliches Bienensterben wie im Frühjahr, als mit Clothianidin-haltigen Pestiziden gebeizter Mais in Baden-Württemberg zehntausende von Honigbienen-Völkern tötete.
Nachdem zunächst die Zulassung von Clothianidin- und Imidacloprid-haltigen Beizmitteln ausgesetzt worden war, hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Ende Juni die Zulassung einiger dieser Mittel für die Anwendung bei Raps wieder in Kraft gesetzt. Die genannten Wirkstoffe werden meist in Beizmitteln für Mais, Karotten, Rüben, Raps und Kartoffeln eingesetzt.
„Die Folgen des Bienensterbens sind nicht nur für uns Imker verheerend. Bienen sind auch für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen in der Landwirtschaft extrem wichtig“, sagte Manfred Hederer, Präsident der Berufsimker. „Das Gift, das jetzt auf die Felder kommt, kann erneut große Schäden anrichten, auch wenn der Beize mehr Haftmittel beigemengt werden soll. Clothianidin und Imidacloprid bleiben auf dem Acker und jede neue Aussaat bringt mehr davon in die Umwelt.“
Mit Produkten, die die Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid enthalten, machte Bayer CropScience im vergangenen Jahr weltweit einen Umsatz von 793 Millionen Euro. Susan Haffmans von PAN wies auf mögliche Umweltschäden auch in anderen Ländern hin. „Wenn schon der hohe technische Standard hierzulande keinen ausreichenden Schutz vor Vergiftungen bietet, dann ist es höchst zweifelhaft, dass Tierwelt und Natur in den Exportländern unversehrt bleiben. Statt gebetsmühlenhaft beschworener `technischer Lösungen` dürfen Bienen gefährdende Pestizide gar nicht erst zugelassen werden. Erforderlich ist die konsequente Umsetzung praxiserprobter Alternativverfahren. Dazu zählt insbesondere eine dreigliedrige Fruchtfolge, bei der auf einem Acker nur alle drei Jahre die gleiche Kultur angebaut wird.“
Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: „Landwirtschaftsminister Seehofer muss sich auf EU-Ebene für einen besseren Schutz der Bienen und der biologischen Vielfalt insgesamt einsetzen. Für den Menschen und für die Natur gefährliche Pestizide müssen endlich verboten werden. Die naturnahe Landwirtschaft braucht diese Agrargifte nicht, deshalb ist auch die entschlossene Förderung des Ökolandbaus ein entscheidender Schritt bei der Zurückdrängung der Risiken.“
Dili (Timor-Leste), 25.06.2008 – Anfang des Jahres unterschrieb die Regierung von Timor-Leste mit der indonesischen Firma GTLeste Biotech eine Absichtserklärung über ein geplantes Bioethanol-Projekt. Auf 100.000 Hektar sollen Zuckerrohrplantagen entstehen, was einem Sechstel des fruchtbaren Landes von Timor-Leste entsprechen würden. Außerdem ist eine Ethanolfabrik geplant. Für 50 Jahre Nutzung des „unproduktiven Landes“ will GTLeste der Regierung 100 Millionen US-Dollar zahlen. Durch das Engagement sollen 2000 neue Arbeitsplätze entstehen, hauptsächlich in ländlichen Gebieten.
Die Oppositionspartei FRETILIN zeigt sich skeptisch, dass auf so genanntem „unproduktiven Land“ Zuckerrohr angebaut werden könne, und befürchtet stattdessen den Verlust von Anbauflächen für Nahrungsmittel. Der landwirtschaftliche Sprecher der FRETILIN, der ehemalige Premierminister Estanislau da Silva, sagte, der Plan könne sich zu einem Fluch für die Nahrungsmittelproduktion in dem durch die Landwirtschaft geprägten Land entwickeln.
Maximus Tahu vom unabhängigen „Timor-Leste Institut für Entwicklungsbeobachtung und -analyse La'o Hamutuk“ kritisiert vor allem den Entstehungsprozess des Projektes. Zuerst solle sich die Regierung beraten lassen, bevor sie Verträge unterzeichne, so Tahu. Bei einer Fläche von 100.000 Hektar wären auch bereits bestehende Farmen von den Planungen betroffen. Zudem könnten die Böden unfruchtbar werden. Da 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebten, sei Land für sie von zentraler Bedeutung. Tahu erklärte, andere Länder hätten bereits schlechte Erfahrung mit Zuckerrohrplantagen gemacht.
Die Regierung gab bekannt, dass die Gespräche noch in einem Anfangsstadium seien und noch keine konkreten Flächen eingeplant seien. Noch sei GTLeste kein Land versprochen worden. Landwirtschaftsminister Mariano Assanami Sabino nannte die Kritik an den Plänen „falsche Propaganda“. Er sieht in dem Projekt eine dringend benötigte Investition für das ländliche Timor-Leste. Timor-Leste ist eines der ärmsten Länder Asiens – mit fast 50 Prozent Arbeitslosigkeit und gleichzeitig einer der höchsten Geburtsraten der Welt.
Biosprit, der aus Palmöl, Zuckerrohr und Sojabohnen hergestellt wird, gilt als Lösung für Probleme wie steigende Erdölpreise und die Globale Erwärmung. Sorgen bereiten allerdings die Umweltschäden durch die Monokulturen und der Anstieg der Nahrungsmittelpreise auf dem Weltmarkt durch sinkende Produktion.
So stieg der Reispreis in Timor-Leste in den letzten sechs Monaten von 40 US-Cent pro Kilo auf 1,20 oder gar 1,30 US-Dollar. Preise, die viele Familien nicht mehr bezahlen können. Nur durch Subventionen können die Vereinten Nationen einen 35-Kilogramm-Sack Reis für 17 US-Dollar verkaufen, doch ihre Mengen sind begrenzt.
Timor-Leste kämpft zudem schon seit Monaten mit einer akuten Lebensmittelknappheit, hauptsächlich durch Unwetter und Heuschrecken. Ein Fünftel der Bevölkerung leidet an Unterernährung und muss mit Hilfslieferungen versorgt werden. Man schätzt, dass Osttimor 86.000 Tonnen an Lebensmitteln einführen musste, um die Verluste der letzten Ernteausfälle auszugleichen. 15.000 Tonnen davon mussten durch internationale Nahrungsmittelhilfen aufgebracht werden. ++
Deutschland, 12.06.2008 – Wenige Tage nach dem Ende des Milch-Boykotts wollen die großen Handelskonzerne ihre Preiserhöhungen wieder zurücknehmen. Deutschlands zweitgrößter Handelskonzern REWE, der Discounter Aldi und sein Konkurrent Lidl kündigten an, ab kommenden Montag die Milch wieder drei Cent billiger anzubieten. Dies bestätigte unter anderem ein Sprecher der Lidl-Zentrale in Neckarsulm am Mittwoch. Der Konzern hatte als erstes großes Handelsunternehmen, während des mehrtägigen Lieferboykotts der Milchbauern, eine Preiserhöhung um 10 Cent pro Liter Milch zugesagt. Dies führte zu der Beendigung des Boykotts. Seit Mittwoch verlangte der Discounter Lidl, wie auch sein Konkurrent Aldi, allerdings schon nur noch sieben Cent mehr pro Liter. Der Milchindustrie-Verband rief indes Landwirtschaftsminister Seehofer zu „unverzüglichem Handeln“ auf. +wikinews+
Deutschland, 06.06.2008 – Seit mehr als einer Woche streiken Milchbauern für höhere Milchpreise. Der deutsche Bauernverband berichtete, dass der Lebensmittel-Discounter Lidl seine Milchpreise um 10 Cent anheben wird. Auch eine süddeutsche Molkerei sagte eine bessere Bezahlung zu. Lidl betrachtet sein Angebot als Aufruf an andere Lebensmittel-Discounter ebenfalls ihre Preise anzuheben. Wie der Verband der Milchbauern heute erklärte, wurde der Lieferstopp für Milch für beendet erklärt. Bereits am Donnerstagabend sollten die Molkereien wieder mit Milch beliefert werden.
Wie gestern bekannt wurde, erhöht der Discounter Lidl den Milchpreis um 10 Cent pro Liter und den Preis für ein 250-Gramm-Stück Butter um 20 Cent. Der Präsident des Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, sagte, man werde prüfen, was die Preiserhöhung für die Erzeugerpreise bedeute. Die Bauern fordern einen Grundpreis von 43 Cent pro Liter. Nachdem der Discounter Lidl mit dem Zugeständnis vorangegangen war, die Milchpreise zu erhöhen, erklärten im Laufe des gestrigen Tages auch weitere Einzelhandelsfirmen ihre Bereitschaft zum Entgegenkommen, darunter Rewe, Norma, Plus und Edeka.
Am gestrigen Donnerstag wurde noch einmal mit einer bundesweiten Protestwelle Druck auf Molkereien und Industrie gemacht. Landwirte warben unter anderem in Berlin zum Brandenburger Tor mit einer Traktoren-Sternfahrt für ihr Anliegen. Mit ihren Traktoren bezogen gestern Landwirte vor den Zentralen mehrerer Handelsunternehmen Position. Gespräche zwischen dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und der Milchindustrie-Verband (MIV) sollten bereits am Donnerstagabend aufgenommen werden.
Wegen des Lieferstopps nahm unterdessen das Bundeskartellamt Ermittlungen wegen Boykottaufrufs gegen den Bundesverband der Milchviehhalter (BDM) auf. Ein solcher Boykottaufruf verstoße gegen das in Deutschland geltende Kartellrecht. Danach dürfe ein Verband nicht zum Boykott eines Unternehmens aufrufen. +wikinews+
Fischach / Oberschönegg / Regensburg / Cham (Deutschland), 04.06.2008 – Vor der Großmolkerei Müller-Milch hatten schwäbische Milchbauern am Montagnachmittag, den 2. Juni einer Lockerung der Molkerei-Blockaden zugestimmt. Vor der Großmolkerei in Fischach-Aretsried hatten sich etwa 300 Bauern postiert. Die Polizei versuchte, die Blockade am frühen Abend zu räumen. Die Bauern hatten mit rund 60 Traktoren alle Zufahrtswege versperrt. Rund zehn Kühllaster konnten die Großmolkerei nicht anfahren und steckten fest. Nach Polizeiangaben mussten die Bauern die Straßensperren bis 20:00 Uhr räumen.
In Oberschönegg blockierten Milchbauern die Molkerei Ehrmann. Dort behinderten etwa 70 Traktoren die Ein- und Ausfahrten. Nach Polizeiangaben wollten mehrere Lastwagen die Firma anfahren um frische Milchprodukte anliefern, konnten aber die Molkerei nicht erreichen. Die Aufhebung der Blockade verlief ohne Störungen.
In Regensburg streikten etwa 70 Bauern vor einem Werk. Dort behinderten sie die Lastwagen, die das Gelände verlassen wollten. Auch in Cham versammelten sich Bauern mit einem halben Dutzend Traktoren vor einer Molkerei. Nach Polizeiangaben kam es nicht zu einer Blockade, jedoch zu Behinderungen.
Am Dienstag, den 3. Juni haben zahlreiche Milchbauern in Kempten im Allgäu Molkereien und Milchwerke blockiert. Laut Polizei fanden in 15 Unternehmen Demonstrationen statt. Bis zu 500 Bauern machten mit Transparenten und Kundgebungen ihrem Ärger über die zu niedrigen Milchpreise Luft. Nach Polizeiangaben behinderten sie mit Traktoren, Anhängern und Güllefässern die Zufahrt. Die Polizei versuchte zu vermitteln, damit die Sache friedlich endet. +wikinews+
Deutschland, 01.06.2008 – Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) liefern deutsche Bauern aus Protest gegen zu niedrige Preise keine Milch mehr an die Molkereien. Der „Milchstreik“ wird so lange fortgesetzt bis die Milchindustrie und der Genossenschaftsverband einlenken und höhere Preise zugestehen.
Die Molkereien werden von den Bauern aufgefordert höhere Preise für die Milch zu zahlen. Auf mindestens 43 Eurocent müsse der Milchpreis steigen, sagte eine Sprecherin des BDM der Nachrichtenagentur Reuters. Der Milchpreis liegt nach Angaben des BDM im Norden Deutschlands bei 27 Cent und im Süden bei 35 Cent. Teilweise werden von den Molkereien auch nur 25 Cent je Liter Milch gezahlt. Der Verband beklagte sich, dass viele Bauern durch die gestiegenen Energie- und Futterpreise am Existenzminimum wirtschaften. +wikinews+
(wwj) Der Verkaufspreis für einen Liter H-Milch 1,4 % Fettgehalt war beim Handelsriesen "Aldi-Nord" für 54 Cent zu haben.
Brüssel (Belgien), 15.06.2007 – Am 12. Juni einigten sich die EU-Agrarminister in Luxemburg darauf, dass als Biolebensmittel gekennzeichnete Waren zukünftig gentechnisch veränderte Anteile enthalten dürfen. Danach sollen Verunreinungen bis zu 0,9 Prozent erlaubt sein, eine Kennzeichnungspflicht für darüber hinaus gehende Verunreinigungen wird es erst ab 2009 geben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz, BUND, kritisiert, dass mit dieser Regelung nicht den Biobauern geholfen werde, sondern dass der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen erleichtert werde, weil durch diese Regelung viele Schadensersatzklagen wegen Verunreinung vermieden werden können. Ein Risiko beim Freilandanbau gentechnisch veränderter Pflanzen besteht darin, dass Pflanzen auf umliegenden Feldern bestäubt werden und sich so das gentechnisch veränderte Erbgut ausbreitet. Bisher können davon betroffene Bauern die Verursacher auf Schadensersatz verklagen, weil unter dem Biosiegel verkaufte Lebensmittel frei von gentechnischen Veränderungen sein müssen.
Ein neues Logo soll eingeführt werden, das Waren kennzeichnet, die mindestens 95 Prozent biologisch angebaute Lebensmittel enthalten.
Anbauverbände wie Naturland und Demeter sollen auch zukünftig ihre eigenen Siegel benutzen dürfen, so dass sich Verbraucher bei den Anbauverbänden erkundigen können, ob diese Gentechnik zulassen. Naturland und Demeter lehnen Gentechnik klar ab. +wikinews+
Mumbai (Indien), 25.06.2006 – Der anstehende Besuch des indischen Premierministers Dr. Manmohan Singh in der wegen einer hohen Selbstmordrate von Bauern in die Schlagzeilen geratenen Region Vidharbha im Bundesstaat Maharashtra versetzt regionale Regierungsbeamte in Aufregung.
Allein seit vergangenem Donnerstag nahmen sich in Vidharbha während des Besuches von Gouverneur S.M. Krishna fünf Bauern das Leben, wie die indische Tageszeitung The Times of India letzten Freitag in ihrer Onlineausgabe berichtete.
In etwa einer Woche wird der Premierminister die Bedingungen vor Ort persönlich prüfen und setzt damit ein Signal, dass Neu Delhi das Schicksal der Landbevölkerung nicht gleichgültig ist. Am kommenden Montag werden die Mitglieder der Planungskommission in das Gebiet reisen und den Besuch vorbereiten. Erst kürzlich hatten Angehörige einer anderen Kommission, zuständig für Angelegenheiten der Bauern, Vidharbha besucht. Das alles setzt die Regierung von Maharashtra zusehends unter Druck. Eilig wurden Treffen einberufen, und mehrere sind in Planung. Kritiker sagen, die Beamten reagierten ein bisschen zu spät.
Kishore Tiwari, Präsident der NGO Vidarbha Jan Andolan Samiti (VJAS), zählte hunderte Selbstmorde innerhalb eines Jahres und beschuldigte die örtliche Regierung, die Empfehlungen der Farmerkommission nicht umgesetzt zu haben. „Das ist eine Niederlage für die Regierenden. Sie haben versagt.“ Auch der Minister für urbane Entwicklung kritisierte den obersten Regierungsvertreter von Maharashtra, Vilasrao Deshmukh, heftigst.
Hauptursache der Selbstmorde sind Überschuldung und Ernteeinbußen, vor allem ausgelöst durch falsche Versprechungen von Saatgutfirmen, wie beispielsweise von dem Hauptproduzenten genmanipulierter Pflanzen, dem amerikanischen Unternehmen Monsanto, das erst im letzten Jahr wegen Bestechung indonesischer Beamter eine Strafe in Millionenhöhe zahlen musste, oder dessen indischem Partner Mahyco. Die von ihnen angepriesene genmanipulierte BT-Baumwollsorte benötigt angeblich keinen Einsatz von Pestiziden. Trotzdem kommt es vor allem bei Bauern, die diese Sorte anbauen, verstärkt zu Selbstmorden.
Jedes Jahr nehmen sich hauptsächlich in 32 ausgemachten Problembezirken, verteilt über die Bundesstaaten Maharashtra, Kerala, Karnataka und Andhra Pradesh, über 16.000 Bauern das Leben, darunter auch viele Frauen. +wikinews+
Longyearbyen (Norwegen), 25.06.2006 – Auf der norwegischen Insel Spitzbergen, die Teil der Svalbard-Inselgruppe ist, wurde am 19. Juni der Grundstein für eine katastrophensichere Genbank gelegt. Im „Svalbard International Seed Vault“ soll das Erbgut von drei Millionen Pflanzensorten vor der Zerstörung geschützt und für die landwirtschaftliche Nutzung gesichert werden. Der Bunker wird in einen Berg hinein gebaut, dicke Betonmauern, Sicherheitstüren mit Luftschleusen und das arktische Permafrostklima sollen Schutz gegen Schädlingsbefall, Verunreinigung durch genetisch veränderte Pflanzen und sogar nukleare Verseuchung bieten. Die Baukosten für das Projekt werden sich auf drei Millionen US-Dollar belaufen, gezahlt von der norwegischen Regierung. An den laufenden Kosten sollen sich später der Global Crop Diversity Trust sowie mehrere Agrarkonzerne beteiligen.
Bisher gibt es weltweit etwa 1.400 Genbanken, von denen viele jedoch auf Grund ihrer tropischen Lage keinen ausfallsicheren Schutz bieten – bei einem Stromausfall wäre die wichtige Kühlung nicht mehr gewährleistet. Der Bedarf für eine sichere Genbank ist groß, in den letzten Jahren bedrohen weitläufige Schädlingsepidemien und Krankheiten wichtige Kulturpflanzen wie Weizen und Kartoffeln. Auch die Vermischung mit gentechnisch manipulierten Pflanzensorten stellt nach einem Bericht der Konsultativgruppe für internationale Agrarforschung (CGIAR) von 2004 eine große Bedrohung dar. Hier sind vor allem Mais, Raps, Reis und Baumwolle betroffen. +wikinews+
Mashhad (Iran), 25.12.2005 – Wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA Sonntagmittag bekanntgab, haben Drogenfahnder innerhalb der letzen zwei Tage 8.777 Kilogramm Opium in der nord-östlich gelegenen Provinz Razavi-Chorasan beschlagnahmt. Der Iran, der selbst über zwei Millionen Abhängige im Land hat, bildet einen der Hauptwege der Droge auf dem Weg von Afghanistan nach Europa.
In einem Haus in Torbat-e Jam konnte die Polizei 8.520 Kilogramm Opium sicherstellen, weitere 252 Kilogramm befanden sich in einem Fahrzeug auf dem Grundstück, und in der Grenzstadt Taybad fand sie acht Kilogramm der Droge bei einem afghanischen Staatsangehörigen.
Erst vor zwei Wochen berichtete die Nachrichtenagentur von einem größeren Fund in der selben Provinz an der afghanischen Grenze. In der angrenzenden Provinz Süd-Chorasan beschlagnahmte die Polizei nur Tage zuvor auch fast eine halbe Tonne Opium, Bargeld und Munition. Zwischen März und Anfang Dezember 2005 wurden allein in der Provinz Kerman 14 Tonnen sichergestellt, 24 Schmuggler erschossen und 1145 Drogenhändler verhaftet.
Roberto Arbitrio, der Koordinator zuständigen UNO-Behörde United Nations Office on Drugs and Crime im Iran, meldete schon vor mehreren Wochen einen neuen Rekord bei beschlagnahmten Drogen. Die Dimension der Drogenabhängigkeit im Land kommentierte er mit: „Wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht.“ Laut UN-Weltdrogenreport 2005 hat der Iran mit 2,8 Prozent der Bevölkerung seit über 15 Jahren die höchste Rate für Opiumabhängigkeit weltweit, gefolgt von der Inselrepublik Mauritius und Kirgisistan. Täglich werden landesweit etwa vier Tonnen Opium verbraucht. Azarakhsh Mokri, Direktor des Nationalen Zentrums für Studien der Drogenabhängigkeit INCAS an der Iran University of Medical Sciences and Health Services in Teheran, schätzt, dass ungefähr 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung irgendwie mit Drogen in Verbindung stehen.
Als die Taliban ab dem Jahr 2000 die Schlafmohn-Produktion in Afghanistan einschränkten, stiegen die Opiumpreise, und viele jugendliche Konsumenten wechselten zum billigeren Heroin. Die geschätzte Anzahl der stark Abhängigen dieser Droge beträgt über 200.000 Menschen. Die Injektion dieser Droge mit einer Spritze ist die Hauptursache für die Verbreitung des HIV-Virus im Iran. In Persepolis, der einzigen Ausgabestelle in der Hauptstadt Teheran, die von einer NGO betrieben wird, werden etwa 300 Menschen in einem Modellprojekt Methadon verabreicht.
Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte am 6. November bei einem Treffen der nationalen Drogenkommission IDCH sinkende Zahlen von Drogensüchtigen verkündet. Andere Quellen sprachen hingegen von falschen Zahlen. Ab April 2005 starben laut IDCH 2299 Menschen an den Folgen von Drogenmissbrauch. Dies entspricht einer Steigerung von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nur die Monate Juli und August betrachtet, liegt die Steigerungsrate sogar bei 48 Prozent.
Hauptquelle des Rauchgiftes ist das benachbarte Afghanistan, aus dem auch synthetische Drogen in das Land kommen. Am 24. November beschlagnahmte die Polizei 66 Kilogramm Amphetamine, die in der Klimaanlage eines Busses versteckt waren, der aus der benachbahrten afghanischen Herat-Provinz kam. Angaben der UNODC zufolge verlassen 60 Prozent der im Nachbarland produzierten Drogen das Gebiet Richtung Iran. Auf einem Treffen der Außenminister beider Länder im letzten Monat war das Thema Drogenschmuggel auf der Tagesordnung. Am 23. November unterzeichneten der iranische Außenminister Manutschehr Mottaki und sein afghanischer Kollege Abdullah Abdullah eine gemeinsame Absichtserklärung, die unter anderem eine verstärkte Kontrolle der Grenze vorsieht. +wikinews+