05 Mai 2008

Gabriel: Weltmarkt bietet riesige Chancen für deutsche Wasserwirtschaft

BMU-Presseerklärung zu: German Water Partnership startet auf IFAT 2008

Die deutsche Wasserwirtschaft und -forschung will ihre Stellung auf den inter¬nationalen Märkten mit der neuen Dachmarke German Water Partnership wei¬ter ausbauen. Die Initiative soll als zentrale Kontaktstelle für Anfragen aus dem Ausland die vielfältigen Kompetenzen im Bereich der Wassertechnologien bündeln. Zugleich soll ein gemeinsamer Beitrag zur Umsetzung der inter¬natio¬nal vereinbarten Entwicklungsziele bei der Wasser- und Sanitär¬versorgung geleistet werden „Die Lösung der weltweiten Probleme bei Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung ist eine gewaltige Heraus¬forderung. Sie bietet aber auch riesige Chancen. Deutsche Unternehmen sind bestens aufgestellt, um ihre Spitzenposition weiter auszubauen“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zur Eröffnung der 15. Internationalen Fach¬messe für Wasser, Abwas¬ser, Abfall und Recycling (IFAT) in München.

Mit über 2.555 Aus¬stellern aus 44 Ländern ist die IFAT die weltweit größte Leistungs¬schau für Wasser- und Abfalltechnologien. „Die IFAT 2008 ist ein Aushängeschild der deutschen Umwelttechnik¬branchen und damit letztlich auch ein Gradmesser für den Erfolg einer Umweltpolitik, die auf die Förderung von Innovationskraft, Marktorientierung und privatwirtschaftliche Initiative Wert legt“, betonte Gabriel.

„International sind in der Wasserwirtschaft angepasste Paketlösungen gefragt. Wer Er¬folg haben will, muss schon bei der Schaffung der notwendigen rechtlichen und institu¬tio¬nellen Rahmenbedingungen beraten und Finanzierungskonzepte entwickeln. Pro¬jektplanung und -management, die Lieferung der technischen Komponenten und das Erstellen von Betreiber- und Managementkonzepten müssen bedarfsgerecht kombiniert werden. Die deutsche Wasserwirtschaft hat alle diese Bausteine. Wir wollen mit German Water Partnership die vielfältigen Kompetenzen der deutschen Wasserwirtschaft, der Unternehmen, der Forschungseinrichtungen, der Fachverbände und der Verwaltungen bündeln und strategisch ausrichten“, so der Bundesumweltminister.

German Water Partnership ist eine Gemeinschaftsinitiative von zahlreichen Unternehmen der deutschen Wasserwirtschaft, Einrichtungen der Wasserforschung und den wasserwirt¬schaft¬lichen Fachverbänden. Außerdem sind fünf Bundesministerien beteiligt: Die Ressorts für For¬schung, Wirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Umwelt sowie das Auswärtige Amt. Der Auftritt von German Water Partnership auf der IFAT mit einem 500 Quadratmeter großen Stand ist zugleich der offizielle Startschuss für die operative Arbeit der Initiative. Ab sofort ist German Water Partnership über eine Geschäftsstelle in Berlin als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für Anfragen aus dem Ausland erreichbar. Der am 8. April 2008 gegründete Trägerverein der Initi¬ative hat bereits gut 140 Mitglieder.

Um das Millenniumsziel der Vereinten Nationen zu erreichen, bis 2015 die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser oder sanitären Anlagen zu halbieren, müssen jährlich über 80 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Die umweltgerechte Gewinnung, Verteilung und Entsorgung von Wasser, sowie die Steigerung der Effizienz bei der Wassernutzung sind die Ansatzpunkte der nachhaltigen Wasserwirtschaft.

Der Wassersektor ist ein internationaler Zukunftsmarkt: Experten beziffern den globalen Umsatz der Wasserver- und Abwasserentsorgung auf derzeit 250 Milliarden Euro – er soll sich im kom¬menden Jahrzehnt auf rund 500 Milliarden Euro verdoppeln. Im Ausfuhrsortiment des Export¬weltmeisters Deutschland liegen nach OECD-Angaben (2003) Wassertechnologien hinter der Mess-, Steuer- und Regeltechnik knapp auf Platz zwei. Dies bedeutet einen Welthandelsanteil bei den Komponenten für die Wasser- und Abwassertechnik für Deutschland von rund 16,5 Prozent und Platz zwei hinter Weltmarktführer USA.

Der Investitionsbedarf für eine ordnungsgemäße Wasserversorgung und Abwasserentsorgung etwa in Osteuropa, in den Schwellenländern Asiens und nicht zuletzt in den Entwicklungsländern ist enorm. Die Diskussion um den Klimawandel hat die Bedeutung effizienter Lösungen für die Nutzung knapper werdenden Wasserressourcen zusätzlich unterstrichen. Dabei geht es nicht nur um innovative Technik, sondern um ganzheitliche Konzepte und Systemlösungen für das Wasser- und Gewässermanagement.