12 August 2007

Traumberuf Lokführer?

Wie ärgerlich - wer auf dem Bahnsteig steht und sich keine Lok bewegt, weil Leute ihre Positionen zur Durchsetzung finanzieller Interessen durch Arbeitsverweigerung geltend machen. Nicht jedem ist solch Methode vergönnt, gegönnt, aber auch nicht jedem erforderlich - in den oberen Etagen der Gesellschaft.

Ich befragte die Suchmaschine Google, wieviel der Bahnvorstand verdient. Die auf Empörung der breiten Massen spezialisierte BILD gibt Auskunft: "Seit dem Amtsantritt von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn explodierten die Bezüge für die acht Vorstandsmitglieder: In den Jahren 1999 bis 2005 stiegen sie laut Geschäftsbericht von 3,679 Millionen Euro auf 14,693 Millionen Euro (9,494 Millionen Euro Fixgehalt plus 5,199 Millionen Euro variabler Anteil) – das sind 400 Prozent." Im selben Artikel heißt es: "Ein Bahnsprecher erklärte auf BamS-Anfrage: „Im Vergleich zu anderen Unternehmen dieser Größenordnung bewegen sich die Vorstandsgehälter im unteren Bereich.“

Stimmt, der RWE-Chef Harry Roels "verdient" das Budgets des Bahnvorstands in einer Person und hält die Erhöhung der Strompreise für "wahrscheinlich".

Neiddebatte zur Streikdebatte? Neid begehrt das Privileg, schafft es nicht ab. Darum soll die Gerechtigkeitsdebatte sein: über den gerechten Lohn und die Inflation. Über Mindestlöhne auch. Und Maximallöhne? Darf irgendwo eine Obergrenze sein? Oder verweigern sich dann die Betroffenen? Die Manager?

Wem gehört die Bahn überhaupt? Sicherlich nicht den Lokführern, aber den Bahnchefs auch nur insoweit sie ihnen überlassen ist - plus 9 Milliarden Euro Zuschüsse pro Jahr aus den Steuern.

"Am Thema vorbei?" - Glaube ich nicht. Und die Gedanken sind frei.

Grüße von Sven

10 August 2007

BUND kritisiert mangelhaften Hochwasserschutz

Pressemitteilung des BUND vom 10. August 2007

Fünf Jahre nach Flutkatastrophe in Tschechien und Deutschland – Hochwasserschutz mangelhaft

Berlin: Fünf Jahre nach der Jahrhundertflut an Moldau, Elbe und Donau hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Anrainern eine schleppende Umsetzung der Hochwasserschutzgesetze und der entsprechenden Schutzpläne vorgeworfen. Die betroffenen Bundesländer hätten zwar insgesamt rund acht Milliarden Euro Schadens- und Aufbauhilfen bekommen. Damit sei jedoch vor allem die Infrastruktur in den Risikogebieten wiederhergestellt worden. Hunderte Millionen Euro seien außerdem für Deichverstärkungen, Polder, Rückhaltebecken und Uferbefestigungen ausgegeben worden. Der Schwerpunkt beim Hochwasserschutz habe damit auf rein technischen Maßnahmen gelegen. Vor allem mangelnder politischer Wille und der Druck der Bau- und Agrarlobby sei dafür verantwortlich, dass zuwenig zur Vorbeugung vor Überflutungen und für den ökologischen Hochwasserschutz getan worden sei. Als Fehler erweisen könne sich der Wiederaufbau von Gebäuden und Verkehrseinrichtungen an den gleichen Stellen, die 2002 überflutet worden waren. Künftig stärker berücksichtigt werden müsse zudem der Klimawandel, hier fehlten geeignete Strategien zur Anpassung an die zu erwartenden extremen Hoch- und Niedrigwasserstände der Flüsse. Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des BUND: „Den Flüssen mehr Raum geben – das war erklärte Absicht von Bundes- und Länderregierungen, als deren Spitzenpolitiker in Gummistiefeln vor den geborstenen Deichen standen. Die Deiche wurden zwar erhöht, die Flüsse erhielten aber nur marginal zusätzlichen Raum, in den ein nächstes Hochwasser ausweichen kann. Vier Fünftel der ursprünglichen Überschwemmungsfläche haben wir den Flüssen genommen, jetzt bekommen sie nicht einmal ein Hundertstel zurück.“ Vor allem die Bundesländer hätten das von der Schröder-Regierung verabschiedete Hochwasserschutzgesetz bereits im Entwurfsstadium weitgehend zerpflückt. Ein generelles Bauverbot in Flussauen sei ebenso verhindert worden wie stärkere Restriktionen bei der landwirtschaftlichen Nutzung potentieller Überschwemmungsflächen. Zudem lasse die Umsetzung des Gesetzes zu wünschen übrig. Beispielsweise sei der flussnahe Grünlandumbruch erleichtert worden. Vorbeugender Hochwasserschutz dürfe sich nicht wie an der Donau darin erschöpfen, Deiche zu erhöhen oder wie an der Elbe den Fluss weiter einzuengen. Damit steige sogar die Gefahr stärkerer Flutwellen am Unterlauf, wie sich bereits im vergangenen Jahr an der Elbe gezeigt habe. Kontraproduktiv sei auch die Planung von Donau-Staustufen in Bayern, weiterer Elbe-Staustufen in Tschechien sowie eines Saale-Seitenkanals in Sachsen-Anhalt. In allen Fällen drohe die Zerstörung wertvoller naturnaher Flussräume. Der geplante Saale-Kanal erhöhe zudem die Wahrscheinlichkeit einer Kanalisierung der Elbe.

Tibet-Protest an Chinesischer Mauer

Hongkong (Volksrepublik China), 10.08.2007 – Tibet-Aktivisten aus Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada haben am Dienstag, dem 7. August an der Chinesischen Mauer gegen die chinesische Besetzung Tibets protestiert. Bei der Protestaktion wurde ein gigantisches Transparent mit der Aufschrift „One World – One Dream – Free Tibet 2008“ (Eine Welt – ein Traum – freies Tibet 2008) entrollt. Die Aufschrift ist eine Referenz an den Slogan „One World – One Dream“ für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Ein Video der Aktion wurde von den Protestierern bei YouTube veröffentlicht.

Die Aktivisten gehören der Gruppe „Students for a Free Tibet“ (Studenten für ein freies Tibet) an, die ihren Sitz in New York hat. Im Vorstand der Guppe ist die tibetisch-kanadische Lhadon Tethong, eine Tibet-Aktivistin, die auch ein Weblog zum Thema führt. Sechs Aktivisten wurden von den chinesischen Behörden daraufhin festgenommen und am nachfolgenden Tag auch Lhadon Tethong, die beim Protest an der Chinesischen Mauer nicht anwesend war, sich jedoch in China aufhielt. Nachdem zwei Tage Unsicherheit über ihren Verbleib herrschte, wurden sie am Mittwoch wieder freigelassen und nach Hongkong gebracht.

Die Studenten der Gruppe kritisieren, dass China die Olympischen Spiele benutzen wolle, um sich ein Image von Freiheit und Offenheit zu geben, während die Realität ganz anders aussehe. Sie wollen auch erreichen, dass sich das Olympische Komitee für die Freiheit Tibets einsetzt.

Quelle >> www.wikinews.de

09 August 2007

Nebeneinkünfte von Abgeordneten

75 Prozent der Abgeordneten für Offenlegung ihrer Nebeneinkünfte

Jena (Deutschland), 08.08.2007 – Mehr als 1.200 deutsche Abgeordnete aus 13 Landesparlamenten, dem Deutschen Bundestag und dem Europaparlament wurden im Juli 2007 von Sozialwissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena befragt. Inhalt der Befragung waren Rollenverständnis, Mandatsausübung und Einschätzung der parlamentarischen Arbeit. Dabei sprachen sich 75 Prozent für eine Offenlegung ihrer Nebeneinkünfte aus. 80 Prozent befürworteten, dass Abgeordnete ihre Altersversorgung selbst in die Hand nehmen müssen. Die Internetpräsenz des Deutschen Bundestages listet seit Anfang Juli die Nebeneinkünfte der Abgeordneten in drei Einkommensstufen auf, wobei Einkommen oberhalb von 7.000 Euro nicht genau erfasst werden, da ab 7.000 Euro keine Grenze nach oben mehr besteht.

Quelle >> http://www.wikinews.de/

Kommentar

Auf die inzwischen breite Kritik an den neuen Regelungen reagierte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert am 7.7.07 mit einer Presseerklärung: "Die derzeit von verschiedener Seite zu vernehmende Kritik an der Aussagekraft der veröffentlichten Angaben über Nebentätigkeiten halte ich für berechtigt. Ich habe mit eben dieser Begründung sowohl damals von der Verabschiedung dieser Regeln abgeraten als auch erneut zur beginnenden Legislaturperiode den Fraktionen ausdrücklich empfohlen, sie in dieser Form nicht in Kraft zu setzen. Dieser meiner Empfehlung sind sie nicht gefolgt. ..."

Lammert als Anwalt der Transparenz? Ihm wäre auch ich nicht gefolgt, denn die erfolgte Verabschiedung sichert zumindest den Einstieg in die Transparenz, verschafft Erfahrungen und ermöglicht Nachbesserungen. Ansonsten würden wir noch weitere Jahre auf die "optimale Regelung" warten und dem verdeckten Lobbyismus weitere Schonzeit gewähren.

Grüße von Sven

08 August 2007

Tschernobyl bekommt EU-Hilfe

Sanierung des Sarkophags von Tschernobyl Tschernobyl

(Ukraine), 07.08.2007 – Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat Hilfsmittel zum Bau einer neuen Schutzhülle für den Kernreaktor in Tschornobyl in Höhe von knapp 400 Millionen Euro genehmigt. Die Unterstützung wurde von Russland sehr begrüßt, da die Erneuerung des Betonmantels schon seit langem überfällig ist. Die Bauarbeiten sollen von einem europäischen Konsortium unter französischer Führung geleitet werden. Die Bauarbeiten werden mindestens vier Jahre dauern. Quelle >> www.Wikinews.de

07 August 2007

Risse im Holocaust-Mahnmal

Berlin: Holocaust-Mahnmal muss saniert werden

Berlin (Deutschland), 07.08.2007 – Wie die „Berliner Zeitung“ unter Berufung auf die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas berichtet, haben sich nur zwei Jahre nach der Eröffnung der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin in rund 400 der insgesamt 2.711 Betonstelen zum Teil meterlange Risse gebildet. Eine Erklärung für die Schäden konnten Experten, die zwei der betroffenen Betonblöcke eingehend untersucht haben, nicht finden. Die betroffenen, bis zu 4,70 Meter hohen Betonblöcke sollen nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung noch in diesem Herbst saniert werden. Vorgesehen ist, die Risse mittels einer Kunstharz-Injektion zu verschließen. Wie teuer die Sanierung sein wird, könne bisher noch nicht abgeschätzt werden, da für die Ausführung der Arbeiten noch keine Angebote vorlägen. Nach Ansicht von Behördensprecherin Manuela Damianakis müsste die Herstellerfirma der Stelen die Kosten für die Sanierung im Rahmen der Gewährleistung übernehmen. Die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin war im Mai 2005 eröffnet worden. Das 27,6 Millionen Euro teure Mahnmal war von dem Architekten Peter Eisenman entworfen und aus Bundesmitteln finanziert worden. Quelle >> WikiNews

KOMMENTAR

Im Januar war von elf schadhaften Stelen berichtet, jetzt von 400. Das ist nicht nur teuer, sondern blamabel für das gesamte Projekt. Und die Risse sind symbolisch für den Streit, den es um dieses Mahnmal gab. Einmal mehr haben wir zu sehr auf die Festigkeit von Beton vertraut.

Rückblick: Geiselnahme von Beslan

Neues Video belastet russische Armee

Beslan (Russland), 02.08.2007 – Zu der am 1. bis 3. September 2004 stattgefundenen Geiselnahme von Beslan, bei der etwa 331 Menschen, darunter 186 Kinder, ums Leben gekommen waren, ist ein neues Beweisvideo aufgetaucht, das die russischen Sicherheitskräfte schwer belastet. Das Video soll laut „Nowaja Gaseta“ von einem Mitarbeiter der nordossetischen Staatsanwaltschaft stammen und war auf mysteriöse Weise nach dem Massaker verschwunden. Nun soll es anonym der Organisation „Mütter von Beslan“ zugespielt und auf deren Internetpräsenz veröffentlicht worden sein. Demnach seien die ersten Detonationen nicht von den Geiselnehmern, sondern von der russischen Armee ausgelöst worden, die mit Granatwerfern und Flammenwerfern die Schule beschossen hatten, in der sich seit drei Tagen Bewaffnete, die Verbindungen zu tschetschenischen Separatisten gehabt haben sollen, mit mehreren hundert Geiseln befanden. Auch die Sporthalle, in der später mehr als 100 Leichen mit einem thermischen Schock als Todesursache geborgen wurden, ist laut dem Video durch den Einsatz von schweren Waffen durch russische Sicherheitskräfte in Brand geraten. Die Vorsitzende der „Mütter von Beslan“, Susanna Dudijewa, fragte, warum auf eine Sporthalle gefeuert wurde, in der sich Kinder befanden. Bereits am Abend des 3. September 2004 gaben zwei Minenexperten gegenüber der russischen Armee an, dass die Löcher in den Wänden nicht durch innere Explosionen verursacht worden sein konnten. In einer unabhängigen Untersuchung kam ein Abgeordneter des russischen Parlaments zum gleichen Ergebnis. Er machte Geheimdienst und Armee für den Brand verantwortlich. Die „Nowaja Gaseta“ berichtete auch, dass der Chef der Sondereingreiftruppe des Geheimdienstes FSB die Feuerwehr mehr als zwei Stunden lang behindert habe. Noch am 3. September 2004 wurden materielle Beweise für den Einsatz schwerer Waffen sichergestellt. Den Ermittlern wirft die Zeitung vor, die Wahrheit seit drei Jahren zu leugnen. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Der einzige überlebende Geiselnehmer wurde wegen Mordes von einem russischen Gericht zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Verantwortliche bei den Behörden wurden bislang nicht belangt. Im Mai gingen drei Polizisten straffrei aus, denen fahrlässiges Verhalten beim Einsatz vorgeworfen worden war.

Quelle >> http://de.wikinews.org/

KOMMENTAR

Ich erinnere mich an die Fernsehbilder, an das Chaos bei der Erstürmung und die Flucht der Geiseln, unter die sich auch Geiselnehmer mischen konnten, wodurch es zu Lynchszenen kam. Obwohl genügend Zeit gewesen wäre, das Gebiet umfassend zu organisieren. Ich erinnere mich an die Notdürftigkeit der Opferverpflegung durch Zivilisten, obwohl genügend Zeit gewesen wäre, mobile Sanitärstationen zu errichten.

Ich erinnere mich an Bilder von aus der Ferne anrückenden Feuerwehren, die längst unmittelbar am Ort hätten stationiert sein müssen, denn die Geiselnehmer hatten von Anbeginn mit Éxplosionen gedroht.

Es war ein totales Versagen der Behörden bzw. der dortigen politischen Machthaber inklusive Putin, wie sich das Ding abspielte. Dass sich nun Beweise finden, wonach die ersten Explosionen seitens der Armee initiiert wurden, erhärtet den Schuldvorwurf totaler Desorganisation, die nur mit Desinteresse an den Opferschicksalen erklärbar ist. Putin und seine Militärs wollten wieder mal durch Stärke brillieren. Wie bei der Erstürmung des Moskauer Theaters. Das nahm keine Rücksicht auf die Menschen, von denen sie gewählt sein wollen und deren Schutz ihre Pflicht gewesen wäre. Die damalige Berichterstattung war durch ausländische TV-Sender zwar makaber, doch zugleich immerhin so umfänglich, dass es lohnen würde, die Vorgänge anhand des vielen Materials gründlich zu analysieren und darauf Politiker in die Verantwortung zu nehmen. Wenn schon nicht juristisch, so jedoch wenigstens publizistisch. Wie gnädig/ungnädig die Terroristen gegenüber den Geiseln waren, lässt sich nur in Bezug darauf beurteilen, dass sie überhaupt Kinder für ihre politischen Ziele instrumentalisierten. Aber die Eskalation und das Schicksal in Detonationen und Kugelhagel, der fehlenden medizinischen Versorgung und Todesopfer lassen auf die Brutalität der zur Terrorbekämpfung eingesetzten Kräfte schließen.

-markus rabanus-

06 August 2007

Gedenken an Hiroshima und Nagasaki

Jedes Jahr >> Erinnern an die Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima (6.August 1945) und Nagasaki (9.August 1945) - "dem Erdboden gleich".

Den Erdboden stelle ich mir anders vor.

Nachträge:

Bei www.phoenix.de kam eine Doku. Davon war mir neu, obwohl so grausig plausibel >> Die Überlebenden der Atomschläge wurden von der japanischen Gesellschaft wie Aussätzige betrachtet, wegen erhöhter Krankheitsrisiken auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt, Eheschließungen beargwöhnt, weil Erbkrankheiten befürchtet wurden.

Japanische Atombombenopfer sprechen über ihre gesellschaftliche Diskriminierung, über die Angst davor, dass ihre Kinder keinen Ehepartner finden, wenn bekannt würde, dass die Eltern Atombombenopfer sind. Zehntausende beantragten keinen Atombombenopfer-Ausweis. Damit gehen ihnen auch die kostenlosen ärztlichen Versorgungsmöglichkeiten verloren. Der Dokumentarfilm, der den Adolf-Grimme-Preis erhielt, zeigt, dass die Vorstellung 'Wenn die Atombombe fällt, bin ich sowieso sofort tot' eine Illusion ist. Dokumentation von Hans-Dieter Grabe (1985) Quelle >> www.phoenix.de/140757.htm

>> Diskussion

02 August 2007

Neue Rechtschreibung seit dem 1. August 2007 verbindlich

Berlin (Deutschland), 02.08.2007 – Seit gestern ist die so genannte neue Rechtschreibung verbindlich. Das bedeutet: Behörden und Schulen benutzen beziehungsweise lehren nun nach den vom Rat für deutsche Rechtschreibung beschlossenen Vorgaben. Deutschlehrer werden dann Wörter, die noch in der alten Rechtschreibung geschrieben wurden, als Fehler anstreichen. Damit endet auch die einjährige Übergangsfrist. Im Jahr 1997 wurde die Regelung ursprünglich beschlossen; danach brach ein langjähriger Streit über die Reform aus. Mehrmals wurden in dieser Zeit die Regeln abgeändert.

Auch die Nachrichtenagenturen wollen sich nun an eine einheitliche Schreibweise halten. Dabei orientieren sie sich an den Empfehlungen des Duden (24. Auflage, 2006) und Wahrig, 2006. In 500 Fällen weichen die beiden Werke voneinander ab. In diesen Fällen orientieren sich die Nachrichtenagenturen an einer Wörterliste. +wikinews+

  • Rechtschreibreform
  • 01 August 2007

    Drei-Schluchten-Damm in Gefahr

    Yichang / Chongqing (China), 31.07.2007 – In China ist der zu den größten Talsperren der Welt zählende Drei-Schluchten-Damm durch die langanhaltenden Hochwasser gefährdet. Er wurde letztes Jahr in Betrieb genommen. Aktuell sind 18 Schleusen des dort betriebenen größten Wasserkraftwerkes der Welt geöffnet worden, so dass rund 48 Millionen Liter Wasser pro Sekunde abfließen können. Die Provinz Hubei ist in Alarmbereitschaft versetzt und bereitet die Bevölkerung auf Überflutungen vor. Zurzeit sollen 1.390 Kilometer Uferlinie befestigt werden. Der Jangtse, längster Fluss Chinas, führt seit Wochen zu viel Wasser. Das Hochwasser hat bereits 700 Menschen das Leben gekostet. Quelle >> http://www.wikinews.de/

    31 Juli 2007

    Russland beansprucht Arktis

    Moskau (Russland), 30.07.2007 wikinews – Russland beansprucht in der Arktis für die eventuelle Ausbeutung von Erdöl ein Stück Meeresgrund von der Größe Westeuropas. Hierzu hat Russland angekündigt, ein bemanntes Miniatur-U-Boot namens „Mir“ zu dem 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Gebiet zu senden, um erstens in einer Tiefe von 4.000 Metern eine Fahne aufzustellen und damit das Gebiet zu beanspruchen und zweitens Bodenproben zu entnehmen, die beweisen sollen, dass das Lomonossow-Unterwassergebirge zum sibirischen Kontinentalschelf gehört und damit russisches Territorium ist. Diese Ansprüche werden von den Vereinigten Staaten, Kanada, Dänemark und Norwegen abgelehnt.

    Kommentar

    Natürliche Ressourcen sollten als Menschheitseigentum angesehen und entsprechend besteuert werden. -msr-

    30 Juli 2007

    Entführungsdrama um Südkoreaner in Afghanistan

    Kabul (Afghanistan) / Seoul (Südkorea), 30.07.2007 – Heute ist in Afghanistan um 9.30 Uhr MESZ ein Ultimatum der Taliban abgelaufen, in dem die Tötung von 22 koreanischen Geiseln angedroht wurde. Dabei handelt es sich um Aufbauhelfer, die am 19. Juli 2007 zwischen Kabul und Kandahar im Südes des Landes entführt worden sind. 18 der festgehaltenen Geiseln sind Frauen. Die Südkoreaner sind Mitglieder einer freikirchlichen Gruppierung. Die Taliban fordern, dass die afghanische Regierung im Gefängnis sitzende islamische Fundamentalisten freilassen soll. Das haben Vertreter der Regierung jedoch abgelehnt. Weiter sollen etwa 200 südkoreanische Militärangehörige das Land verlassen, die bei der Internationalen Schutztruppe ISAF unter anderem als Mediziner arbeiten.

    Eine Geisel wurde bereits von den Entführern getötet. Dabei handelt es sich um den Priester Bae Hyung Kyu, der für die Saemmul-Gemeindekirche im Seouler Vorort Pundang tätig war. Er wurde am 25. Juli in der Provinz Ghasni tot aufgefunden, sein Körper war von vielen Kugeln getroffen worden. Heute wurde er per Flugzeug in seine Heimat überführt.

    Nach Ablauf des Ultimatums teilte ein Taliban-Sprecher namens Jussif Ahmadi mit, dass eine weitere Geisel um 15.30 Uhr MESZ getötet worden sei. Die Tagesschau zitiert Ahmadi mit den Worten: „Wir haben verschiedene Fristen gesetzt, aber die afghanische Regierung hat sie nicht beachtet.“ Die Aussage wurde bisher von dritter Seite nicht bestätigt. +wikinews+

    Russland beansprucht Arktis

    Moskau (Russland), 30.07.2007 – Russland beansprucht in der Arktis für die eventuelle Ausbeutung von Erdöl ein Stück Meeresgrund von der Größe Westeuropas. Hierzu hat Russland angekündigt, ein bemanntes Miniatur-U-Boot namens „Mir“ zu dem 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Gebiet zu senden, um erstens in einer Tiefe von 4.000 Metern eine Fahne aufzustellen und damit das Gebiet zu beanspruchen und zweitens Bodenproben zu entnehmen, die beweisen sollen, dass das Lomonossow-Unterwassergebirge zum sibirischen Kontinentalschelf gehört und damit russisches Territorium ist. Diese Ansprüche werden von den Vereinigten Staaten, Kanada, Dänemark und Norwegen abgelehnt.

  • Arktis
  • 28 Juli 2007

    Schwere Explosion am Weltraumbahnhof Mojave

    Mojave (Vereinigte Staaten), 28.07.2007 – Der Flughafen Mojave ist der Sitz mehrerer privater Raumfahrtgesellschaften in den Vereinigten Staaten. Vorgestern Nachmittag um 14.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr GMT) ist es dort zu einer schweren Explosion gekommen, die drei Menschen das Leben gekostet hat. Zwei Personen starben direkt bei der Explosion, eine weitere erlag gestern im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

    Während eines Tests von Bauteilen für einen neuen Raketenmotor, der in dem privaten Weltraumschiff „SpaceShipTwo“ eingesetzt werden soll, war Stickoxid durch eine Düse gespritzt worden. Die Chemikalie hatte Raumtemperatur und stand unter Druck, wie Burt Rutan, Chef der Firma Scaled Composites, mitteilte. Die genaue Ursache der Explosion sei aber nicht klar. Stickoxid, auch als Lachgas bekannt, wird normalerweise nicht als gefährlich angesehen. Rutans Unternehmen entwickelt in Zusammenarbeit mit der Firma Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson das „Spaceship Two“, das es Privatleuten ab dem Jahr 2010 ermöglichen soll, kurze Ausflüge ins Weltall zu unternehmen. Das Modell wurde abgeschieden von der Öffentlichkeit in einer Flugzeughalle entwickelt. Auch hatte Burt Rutan den Zeitplan streng geheimgehalten, bis wann das Design stehen soll und wann das Raumschiff getestet werden und seinen Jungfernflug durchführen sollte. Daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, sagte Rutan.

    Burt Rutan war bereits an der Entwicklung des Spaceship One beteiligt. Dieses war 2004 das erste private Raumschiff im Weltall. Außerdem hat er an der Entwicklung des GlobalFlyer, eines Flugzeugs, das mit nur einer Tankfüllung die gesamte Erde umkreisen kann, mitgewirkt. +wikinews+

    Sabotage bei der NASA

    Cape Canaveral (Vereinigte Staaten), 28.07.2007 – Ein bisher nicht namentlich benannter Techniker hat offensichtlich einen Sabotageakt begangen. Er hat Kabel eines Computers, der im so genannten „Destiny Laboratory“ auf der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt werden soll, mutwillig durchtrennt. Dies teilte William Gerstenmeyer von der NASA am 26. Juli mit. Der Computer sollte am 7. August 2007 vom Spaceshuttle Endeavor mitgenommen werden. Der Sabotageakt muss nach Einschätzung Gerstenmaiers vor etwa zwei Wochen stattgefunden haben und von einem Mitarbeiter eines Subunternehmens, das nicht in Florida beheimatet ist, begangen worden sein.

    In der Zwischenzeit wurde mit der Untersuchung des Falls begonnen. Der Computer soll nun rechtzeitig repariert werden, so dass der Start pünktlich erfolgen kann. +wikinews+

    Drastischer Preisanstieg bei Milch und Milchprodukten

    Dortmund (Deutschland), 28.07.2007 – Preiserhöhungen bis 50 Prozent plant der Milchindustrie-Verband ab Anfang nächster Woche in Deutschland durchzusetzen. Während Frischmilch nur um etwa 10 Cent im Preis angehoben wird, soll Butter dann beispielsweise 1,19 Euro statt bisher 79 Cent kosten. Der Schritt wird mit gestiegener Nachfrage nach Fett und Milchpulver aus China und Indien sowie der insgesamt weiter gedrosselten Produktion begründet. -wikinews-

  • Lebensmittelpreise
  • 27 Juli 2007

    Russland dementiert U-Boot-Explosion

    MOSKAU, 27. Juli 2007 (RIA Novosti). Russlands Kriegsmarine hat Medienberichte über eine Explosion an Bord eines Atom-U-Bootes in der Werft „Swjosdotschka“ in Sewerodwinsk (Nordrussland) als falsch zurückgewiesen.

    Am 26. Juli wurde an Bord eines im Sewerodwinsker Trockendock liegenden Atom-U-Bootes ein Behälter mit Ballaststoff beschädigt, teilte Marinesprecher Igor Dygalo der RIA Novosti mit. Opfer gebe es keine. Laut der Leitung der Werft stelle der Vorfall keine Gefahr dar, sagte Dygalo.

    Der Gerechte Krieg wäre möglich

    Der gerechte Krieger hat ein gerechtes Ziel, will gerecht kämpfen, will gerecht töten, gerecht überleben, also kein Mörder sein, sondern ein Held.
    Wie das zu schaffen ist?

    Und niemand will unnötig Frauen, Greise und Kinder töten, so sagen es die Kämpfer alle.
    Wie ist das zu schaffen?

    Der ganze Krieg müsste umorganisiert werden. Die Machthaber könnten das, wenn sie wirklich die Kinder, die Frauen und Greise schonen wollen.
    Wie das zu schaffen ist?

    Dazu müssten sie miteinander einen Vertrag zu schließen versuchen, dass ihre Kämpfer z.B. in Zehner-Reihen geordnet zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort aufmarschieren. Damit es einigermaßen fair zugeht, darf kein Hinterhalt sein und die Waffen möglichst gleich. Dann müssten sich die Kämpfer in etwa vierzig Meter Entfernung auf den Boden legen und das Kommando zum ersten Heldenkampf abwarten. Wenn das Kommando kommt, dürfte von jeder Seite nur einer losrennen und auf den anderen Renner schießen. Wer dabei gewinnt, darf sich hinten anstellen und später noch einmal kämpfen, falls Kämpfer der anderen Seite übrigblieben und sich nicht ergeben.
    Wenn solch Krieg zu lange dauern würde, dann müsste man 300 Kampfbahnen einrichten und im Abstand von 3 Minuten starten. Pro Stunde wären 3000 tot, pro Tag sind das 72.000 Helden, wenn es keinen Waffenstillstand gab, und noch mehr Tote, wenn die aufeinander treffenden Kämpfer von gleicher Geschicklichkeit sind. Ein Jahr und 26 Mio. Gräber, damit später niemand behaupten kann, es sei nur ein Spiel gewesen.
    Wäre solch Krieg zu schnell, zu kurz, so würden einige Kampfbahnen gesperrt. Seitlich davon könnten Pfarrer und Mullahs Gottes Zorn und Liebe predigen, während die Politiker auf Sieg, Frieden und Freiheit schwören, mit Verbündeten auf Konferenzen den Nachschub an Helden verhandeln und die nächsten Forderungen stellen, gemäß Lagebericht, wie sich das Töten entwickelt, denn der Überblick wäre besser als in allen Kriegen zuvor und mit enormen Einschaltquoten für die lieben Kinder, tapferen Frauen und Greise daheim, wo kein Blut fließt und stolz die Fahnen flattern. Zwischendurch ertönen von hinten die Durchhalteparolen und die Kämpfer, die sich gegen die Befehle noch lebend ergeben, ... Alles wird gut. Und irgendwann tatsächlich Frieden, den nur der Verlierer nicht mag. Dann wiederholt man es eben. Mit anderen Verbündeten und Helden gibt es immer.

    Was ist an diesem Bild vom Gerechten Krieg falsch? Warum ist es unrealistisch? Weil nur der Feind einen solch Fairen Krieg niemals führen würde? Oder würden auch die eigenen Leute eher meutern? Ja, ist ihnen denn das Leben der Greise, Frauen und Kinder so egal? Ich würde sagen: Es ist ihnen egal, auch wenn sich so viel darüber empören. Es ist ihnen egal, denn diese Kämpfer und Helden versprechen sich mehr vom Überfall und Hinterhältigkeit als vom Fairen Gefecht und Gerechtem Krieg. Ansonsten würden die Helden vor ihre Machthaber treten und fordern: "Macht uns den Gerechten Krieg, denn wir wollen keine Mörder sein!"

    Es sind halt Helden - keine Sportler.

    msr 20070316

    Frankreich will Kernkraftwerk zum Betrieb einer Meerwasserentsalzungsanlage an Libyen liefern

    Tripolis (Libyen), 27.07.2007 – Die französische und die libysche Regierung haben am 25. Juli einen Vertrag über die Lieferung eines modernen Nuklearreaktors an das nordafrikanische Land unterzeichet. Der Reaktor, der bei Tripolis entstehen soll, wird die Energie für eine geplante Meerwasserentsalzungsanlage in Libyen liefern. Ein Berater des französischen Präsidenten erläuterte: „Es gibt zu wenig Trinkwasser in Libyen, mit der erneuerbaren Atomenergie kann das Wasser entsalzt werden.“

    Von deutscher Seite kam Kritik an den Plänen. Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), kritisierte das Vorhaben als „problematisch“. Deutsche Belange könnten tangiert sein, weil die französische Firma, die das Geschäft abwickeln soll, eine Tochtergesellschaft einer anderen in Frankreich ansässigen Firma sei, an der auch Siemens mit 34 Prozent beteiligt ist. Erler forderte daher eine Konsultation der französischen und der deutschen Regierung in dieser Frage. Er verwies außerdem darauf, dass Deutschland Libyen mehrfach Angebote zur Zusammenarbeit bei der Nutzung regenerativer Energiequellen gemacht habe – bisher erfolglos. Daniel Cohn-Bendit, Europaabgeordneter der Grünen, bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als „Lösegeld“ für die Freilassung der bulgarischen Krankenschwestern und des palästinensischen Arztes, die gestern nach jahrelanger Haft in libyschen Gefängnissen frei gekommen waren. Kritik kam auch von der Umweltorganisation Greenpeace, die „Probleme hinsichtlich der Verbreitung von Atomwaffen“ sieht. Kommentatoren in Deutschland wiesen darauf hin, dass im Falle des libyschen Staatspräsidenten Muammar al-Gaddafi ein Despot hofiert werde, der für Menschenrechtsverletzungen in seinem Land, insbesondere auch bei der Behandlung von Gefangenen, Verantwortung trage.

    Die Zusammenarbeit Frankreichs mit Libyen soll nach dem Willen des französischen Präsidenten auch auf den Waffenhandel ausgedehnt werden. Frankreich profitiert im Gegenzug von unerschlossenen Uranvorkommen in Libyen. Außerdem wurde bekannt, dass Libyen über Lager mit 1.600 Tonnen Uran verfügt.

    Berichte, die kürzliche Freilassung mehrerer inhaftierter Krankenschwestern sowie eines Arztes aus libyscher Haft auf Vermittlung Frankreichs seien der Anlass für den abgeschlossenen Handel, wurden von beiden Seiten unverzüglich dementiert. ++

    Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte Russland wegen Massakern in Tschetschenien

    Straßburg (Frankreich), 27.07.2007 – Russland wurde vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wegen seiner Massaker in Tschetschenien verurteilt. Gestern sprach der Gerichtshof acht Tschetschenen Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 273.000 Euro zu, weil ihre Angehörigen im Februar und August 2000 bei Militäreinsätzen durch die russische Armee getötet worden waren.

    Natalja Krawtschuk, eine Juristin bei der russischen Menschenrechtsgruppe Memorial, beklagte, dass bis heute noch unbekannt sei, wer die Verbrechen begangen habe. Die Gruppe forderte, die Behörden sollten ernsthaft nach den Tätern fahnden.

    Am 5. Februar 2000 waren in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny viele Zivilisten standrechtlich erschossen und Häuser abgebrannt worden. Bei dem zweiten vom Gerichtshof verhandelten Fall wurden im August 2000 bei einer Vergeltungsaktion von russischen Soldaten nach einem Anschlag auf einen russischen Panzer zwei Brüder im Alter von 22 und 27 Jahren festgenommen. Die Mutter der beiden hatte versucht, bei den Militärbehörden Auskunft über ihre Söhne zu bekommen, jedoch ohne Erfolg. Im September des Jahres wurden die Leichen der beiden gefunden. Wer die Täter waren, konnte jedoch bislang nicht ermittelt werden. +wikinews+