03 Juni 2008

Israel will 884 Wohnungen in Ostjerusalem bauen

(wwj) Israel setzt die "Siedlungspolitik" in den Palästinensergebieten fort und eröffnete eine Ausschreibung zum Bau von 884 Wohnungen in Ostjerusalem. - Israels Regierungschef Olmert bereist zur Zeit die USA. Am 24. Juni soll in Berlin eine Nahost-Konferenz stattfinden.

Afghanistankrieg: Noch "fünf bis zehn Jahre"

(wwj) Anlässlich der Entsendung einer "Schnellen Einsatztruppe" der Bundeswehr nach Afghanistan erklärte Bundeserteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gegenüber dem ZDF, dass die afghanische Regierung noch "fünf bis zehn Jahre" auf ausländische Militärs angewiesen seien und erst danach über den Truppenrückzug gesprochen werden könne.
wikipedia: Am 7. November 2001 beantragte die Bundesregierung beim Bundestag die Zustimmung zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Die offiziellen Kampfhandlungen begannen am 7. Oktober 2001. Die Vereinigten Staaten bombardierten Ziele in ganz Afghanistan mit Marschflugkörpern, Kampfflugzeugen und B-2-Langstreckenbombern. Die Angriffe dauerten 44 Stunden und stellten damit die bis dahin längste Einzeloperation der amerikanischen Luftstreitkräfte dar.

Region Krefeld: Hagel beschädigt 85.000 Autos

Beim Unwetter der vergangenen Woche wurden allein in der Region Krefeld ca. 85-000 Autos durch Hagel in Hühnerei-Größe geschädigt.

Weltsicherheitsrat will Piraten-Jagd vor Somalia

(wwj) Der Weltsicherheitsrat votierte einhellig für eine von den USA und Frankreich eingebrachte Resolution, zunächst auf sechs Monate befristet, dass Kriegsschiffe in somalischen Hoheitsgewässern gegen Piraten eingesetzt werden dürfen, sofern die somalische Regierung einwilligt.

Bundesfinanzagentur bietet Tagesgeld-Anlagen

Gegen den Protest der Privatbanken steigt die Bundesfinanzagentur ab 1.Juli 2008 in das attraktive Tagesgeldkontengeschäft ein.

Nähere Infos >> tagesgeldanleihe.de

02 Juni 2008

Australien beendet sein militärisches Engagement im Irak

Canberra (Australien), 02.06.2008 – Der seit November 2007 amtierende australische Premierminister Kevin Rudd erfüllt mit dem heute verkündeten Rückzug einer 500 Mann starken australischen Kampfeinheit aus dem Irak ein zentrales Wahlversprechen seiner Partei. Die Soldaten sollen in den nächsten Wochen nach Hause zurückkehren. Etwa 200 Soldaten sollen jedoch in dem Land zum Schutz der australischen Botschaft bleiben. Umfragen zufolge lehnen 80 Prozent der Australier den Krieg im Irak ab. Australien war unter der Vorgängerregierung eines der ersten Länder, die Truppen zur Unterstützung der US-Armee in den Irak entsandten.

Während des dreijährigen australischen Einsatzes im Irak gab es auf australischer Seite keine Toten, sechs Soldaten der australischen Militäreinheiten wurden verletzt. Der australische Verteidigungsminister Joel Fitzgibbon erklärte, die australische Armee habe „im eigenen Hinterhof“ andere Sicherheitsprobleme zu lösen, denen man jetzt die volle Aufmerksamkeit widmen werde. Durch das Engagement im Irak sei die australische Armee bereits zu sehr beansprucht worden. Fitzgibbon betonte, die australische Armee habe seit April 2005 wesentlich zur Ausbildung von 33.000 irakischen Soldaten beigetragen. Die beiden Provinzen, in denen australische Einheiten stationiert waren, al-Muthanna und Dhi Qar, seien die ersten gewesen, in denen die Überwachung der Sicherheit erfolgreich an die irakischen Sicherheitskräfte übergeben worden sei. Diese Regionen seien im Vergleich zu Bagdad und der Umgebung als eher ruhig einzuschätzen. Die militärische Führung in der Region soll nach dem Abzug der australischen Kampfeinheiten an die US-Armee übergehen. Der Oberbefehlshaber der australischen Truppen im Irak, Air Chief Marshal Angus Houston, hatte im Februar gesagt, auch nach dem Truppenrückzug würden zwei Überwachungsflugzeuge der Marine und ein Kriegsschiff zur Bewachung der irakischen Ölplattformen zurückbleiben. Auch zivile Polizeikräfte würden zur Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte und als Berater der irakischen Regierung ebenfalls im Land bleiben.

Nach Angaben des Verteidigungsministers hat Australien in dem Gebiet, für das es die Verantwortung getragen habe, neun Millionen australische Dollar in Infrastrukturmaßnahmen investiert.

Strafanzeige beim IStG

Wie heute außerdem bekannt wurde, soll der ehemalige australische Premierminister John Howard wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Irak-Einsatz angeklagt werden. Eine Gruppe von Rechtsanwälten, Akademikern und Politikern beschuldigt ihn australische Soldaten in einen Kriegseinsatz geschickt zu haben, der von der UNO nicht beschlossen worden war. Die Anklage soll dem Internationalen Strafgerichtshof (IStG) in Den Haag zugestellt worden sein. +wikinews+

Niederlage für SVP: Schweizer lehnen Verschärfung der Einbürgerungspolitik ab

Bern (Schweiz), 02.06.2008 – Das von der oft als „rechtskonservativ“ oder „rechtspopulistisch“ bezeichneten Schweizerischen Volkspartei (SVP) initiierte Referendum zur Verschärfung der Regeln für die Einbürgerung von Ausländern wurde von den Schweizer Wählern am Sonntag mehrheitlich nicht unterstützt.

Die mit knapp 30 Prozent der Wählerstimmen aus den letzten Wahlen zur Bundesversammlung als stärkste Partei hervorgegangene SVP wollte in einer Volksabstimmung durchsetzen, dass die Einbürgerung von Ausländern in die Schweiz künftig per geheimer Abstimmung der Bürger der jeweiligen Gemeinden entschieden werden sollte. Bisher ist die Gewährung der schweizerischen Staatsbürgerschaft durch ein behördliches Verfahren geregelt, das von den Gemeindeverwaltungen durchgeführt wird. Die SVP kritisiert, dass zu viele Ausländer bei der bisherigen Praxis einen Schweizer Pass erlangen.

Die von der SVP initiierte Volksabstimmung wird von politischen Beobachtern als missglückter Versuch der SVP angesehen, in der Schweiz wieder die politische Initiative zurückzugewinnen. Der Anteil der Nein-Stimmen zu dem SVP-Vorschlag lag nach Auszählung aller Kantone bis auf Zürich bei 64,4 Prozent. Seit der letzten Parlamentswahl befindet sich die SVP erklärtermaßen in der Opposition zu allen anderen Parteien, weil diese Parteien nicht gewillt sind, den rechtspopulistischen Kurs von Christoph Blocher mitzutragen. Wesentlichen Anteil an der desolaten Situation der SVP seit der letzten Wahl zur Bundesversammlung hat die innerparteiliche Rebellion der Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. Nach der letzten Parlamentswahl war es der SVP trotz bestem Stimmenergebnis aller Parteien nicht gelungen, ihre Führungspersönlichkeit Christoph Blocher auch in den Bundesrat wählen zu lassen, wie es den Gepflogenheiten in dem Schweizer parlamentarischen System einer „Konsensdemokratie“ entsprochen hätte. Stattdessen war die seitdem als Rebellin geltende SVP-Politikerin Eveline Widmer-Schlumpf überraschend mit Hilfe der Stimmen der Mitte-Links-Parteien zur Bundesrätin gewählt worden. Widmer-Schlumpf wurde von ihrer Partei jedoch nicht als SVP-Vertreterin im Bundesrat anerkannt, sondern aufgefordert, diese Wahl nicht anzunehmen. Als sie die Wahl zur Bundesrätin dennoch annahm, schloss die SVP sie aus der Fraktion aus. Die kritische Justizministerin aus Graubünden sollte dann auch aus der Partei ausgeschlossen werden, was jedoch ihr Bündner Landesverband der SVP ablehnte. Die SVP-Spitze zeigte sich jedoch unerbittlich und beschloss am gestrigen Sonntag, die gesamte abtrünnige Regionalpartei Graubünden aus der SVP auszuschließen. Zwei SVP-Landesverbände lehnten den Beschluss ab, die Mehrheit der SVP-Sektionen jedoch unterstützte ihn.

Widmer-Stumpf kommentierte den Vorgang mit den Worten: „Ich finde, dass der Ausschluss einer Kantonalpartei eine Ausgrenzung ohne Beispiel ist.“
+wikinews+

Schwere Unwetter im Westen und Süden Deutschlands

Deutschland, 02.06.2008 – Schwere Sommergewitter haben in den letzten Tagen in Teilen Deutschlands schweren Schaden angerichtet. Neun Flamingos sowie mehrere Enten und Hühner sind am Samstag den 31. Mai im Krefelder Zoo ums Leben gekommen. Vier Flamingos wurde von golfballgroßen Hagelkörnern erschlagen, sagte ein Zoosprecher. Außerdem wird als Folge des Unwetters von mehreren Verletzten und gesperrten Bahnstrecken berichtet.

Am gleichen Tag musste die Bahnstrecke Würzburg – Frankfurt wegen umgestürzter Bäume, die Oberleitungen beschädigt hatten, erst geräumt werden. Ebenfalls von Behinderungen des Bahnverkehrs betroffen waren im Norden insbesondere die Kinzigtalstrecke in Hessen und damit die Fernzüge zwischen Frankfurt–Fulda–Berlin und Frankfurt–Fulda–Hamburg. Zu zahlreichen Verspätungen kam es auch in Baden-Württemberg. In Heilbronn verlor eine 86-jährige Frau auf einer überfluteten Straße die Kontrolle über ihr Fahrzeug und fuhr in den Gegenverkehr. Verletzt wurden fünf Menschen. Ein Zweifamilienhaus in Ilshofen bei Schwäbisch Hall wurde durch die Wassermassen unbewohnbar gemacht, nachdem ein Blitz eingeschlagen war.

Während Teile des Südens und Westens Deutschlands mit den Wetterkapriolen zu kämpfen hatten, gab es im Norden und Osten Sonnenschein und Temperaturen bis 30 Grad Celsius.

OSZE: Wahlen in Mazedonien verstießen gegen Standards

(wwj) Die OSZE-Wahlbeobachter verzeichnen in ihrem Bericht über die Parlamentswahlen eine Vielzahl von Gewaltausbrüchen, bei denen Menschen verletzt und einer erschossen wurde. Die mazedonische Regierung wird kritisiert, Gewaltakte zugelassen zu haben. - Die EU fordert fordert Wahlwiederholung.

01 Juni 2008

Usain Bolt verbessert 100-Meter-Weltrekord auf 9,72 Sekunden

New York (Vereinigte Staaten), 01.06.2008 – Der neue schnellste Mann der Welt ist der Jamaikaner Usain Bolt. Bei einem Sportfest im Icahn-Stadion von Randalls Island im New Yorker Stadtteil Manhattan verbesserte er den erst neun Monate alten Weltrekord seines Landsmanns Asafa Powell um zwei Hundertstel Sekunden.

Wegen Sturm und Blitzschlag-Gefahr war der 100-Meter-Wettkampf der Männer um 45 Minuten verschoben worden. Der 21-jährige Jamaikaner blieb danach auch trotz eines Fehlstarts cool genug um einen perfekten Start hinzulegen. Optimale Bedingungen während des Rennens mit einem regulären Rückenwind von 1,7 Metern pro Sekunde und eine optimale Vorbereitung des Jamaikaners sorgten für den neuen Fabelweltrekord. Für den 1,96 Meter großen Ausnahmesportler, der auch Vizeweltmeister über 200 Meter ist, war es erst der fünfte Wettkampf über 100 Meter. Weltmeister Tyson Gay zollte dem neuen Weltrekordhalter seinen Respekt: „Er ist ein perfektes Rennen gelaufen, Hut ab.“ Gay kam mit 9,85 Sekunden auf Platz Zwei.
Das große Ziel des Jamaikaners bleibt jedoch die Olympiade in Peking: „Wer die Goldmedaille gewinnt, hat sie für vier Jahre. Wenn jemand die 100 Meter morgen schneller läuft, bin ich den Weltrekord los. Olympia ist also das Größte.“ +wikinews+