London (Großbritannien), 17.07.2005 – Nach einem Bericht des „Daily Mirror“ vom 16.07.2005 bestehen Zweifel daran, dass die Londoner Attentäter am 07.07.2005 bewusst den Selbstmord wählten.
Unter Berufung auf offizielle Quellen könnten die Attentäter von möglichen Auftraggebern getäuscht worden sein. So hätten die vier Männer ihre Führerscheine, Bankkarten und andere persönliche Gegenstände mitgeführt, was für Selbstmordattentäter unüblich sei. Außerdem hätten sie Rückfahrkarten bei sich gehabt. Islamisch-religiös motivierte Selbstmordattentäter preisen normalerweise unmittelbar vor Auslösung der Bombe ihren Gott Allah mit den Worten „Allahu Akbar“ („Allah ist groß“). Doch kein Überlebender bemerkte einen solchen Ausruf am 07.07.2005.
Offizielle Quellen mutmaßen, dass den Attentätern von ihren Auftraggebern mitgeteilt worden sein könnte, sie hätten es mit Zeitzünderbomben zu tun. Demnach wähnten sich die vier Männer möglicherweise in der Gewissheit, rechtzeitig fliehen zu können. ++
17 Juli 2005
Londoner Attentate womöglich doch nicht in Selbstmordabsicht ausgeführt
Linksbündnis: PDS benennt sich in „Die Linkspartei“ um
Berlin (Deutschland), 17.07.2005 – Mit einer deutlichen Mehrheit von 74,6 Prozent der Stimmen stimmten die Delegierten eines außerordentlichen Parteitages der PDS im Berliner Congress Centrum dem Vorstandsantrag auf Umbenennung der Partei in „Die Linkspartei“ zu. 311 von 332 anwesenden Delegierten stimmten mit Ja, 20 waren dagegen und einer enthielt sich.
Im Vorstandsantrag heißt es: „Die Linkspartei ist die Partei des Demokratischen Sozialismus in der Bundesrepublik Deutschland.“ Der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky erläuterte: „Der Vorschlag einer Namensänderung bedeutet im Kern: Die Partei des Demokratischen Sozialismus in der Bundesrepublik will einen zweiten Aufbruch wagen!“
Damit steht einem Zusammengehen mit der WASG bei den bevorstehenden Bundestagswahlen nichts mehr im Wege. Die Umbenennung war eine Bedingung der WASG-Mitglieder für ein Wahlbündnis gewesen, die gegen den Namen PDS Vorbehalte hatten. Den Landesverbänden steht es frei, die drei Buchstaben PDS als Anhängsel des neuen Parteinamens zu verwenden.
Bei den erwarteten Bundestagswahlen wollen die WASG-Kandidaten auf den offenen Listen der nun neuen Linkspartei kandidieren.
Der Anstoß zu dem linken Bündnis war von dem aus der SPD ausgetretenen ehemaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine ausgegangen, der seine Bereitschaft bekundet hatte, für ein solches Bündnis als Spitzenkandidat zur Verfügung zu stehen. Nach jetziger Beschlusslage wollen Oskar Lafontaine und Gregor Gysi als gemeinsame Spitze den Wahlkampf des neuen Parteienbündnisses anführen. Langfristig ist eine organisatorische Verschmelzung beider Parteien angedacht. Dazu der Parteivorsitzende Lothar Bisky: „Wir sind zum Erfolg verurteilt und wir haben keine andere Chance, als zunächst gemeinsam einen erfolgreichen Bundestagswahlkampf zu führen und dann die Vereinigung gründlich und nicht unter beständigem Zeitdruck voranzutreiben.“
Laut Meinungsumfragen werden der neuen Linkspartei gute Chancen bei einer möglichen Bundestagswahl im September attestiert. Während die SPD bei etwa dreißig Prozent liegt, werden dem linken Wahlbündnis bis zu zwölf Prozent der Wählerstimmen zugetraut. +wikinews+
16 Juli 2005
Auswärtiges Amt verschärft Sicherheitshinweise für Reisen in die Türkei
Berlin (Deutschland), 16.07.2005 – Aufgrund des neuerlichen Terroranschlags in Kuşadası hat das Auswärtige Amt heute Türkeireisenden „zu besonderer Vorsicht“ geraten.
Zur Begründung wird in dem Text des Außenministeriums auf immer wieder vorkommende Zusammenstöße zwischen türkischen Sicherheitskräften und der PKK hingewiesen. Außerdem nennt das Ministerium den Bombenanschlag vom 10. Juli in Çeşme (bei İzmir) mit 20 Verletzten und den heutigen Anschlag in Kuşadası. Die Sicherheitsvorkehrungen im ganzen Land bewegten sich auf hohem Niveau. +wikinews+
Bayern und Nordrhein-Westfalen setzen Rechtschreibreform aus
München / Düsseldorf (Deutschland), 16.07.2005 – Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider erklärte am Freitag, Bayern werde den Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Rechtschreibreform nicht umsetzen und stattdessen die Übergangsfrist, in der alte und neue Schreibweisen gelten sollen, bis zu einer Empfehlung des Rates für deutsche Rechtschreibung verlängern.
Er rechne damit, dass eine solche Empfehlung in Jahresfrist vorliegen werde. Nach Informationen des Spiegel schloss sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Rüttgers diesem Vorgehen sofort an.
Auf der letzten Ministerpräsidentenkonferenz am 23. Juni 2005 war der letzte Versuch der unionsregierten Länder gescheitert, die Inkraftsetzung der Neuregelung um ein Jahr zu verschieben. Einstimmige Beschlusslage der Ministerpräsidentenkonferenz ist nach wie vor, die Rechtschreibreform mit dem Schuljahresbeginn verbindlich zu machen. Lediglich die Bereiche Getrennt- und Zusammenschreibung, Worttrennung und Zeichensetzung sollten davon ausgenommen werden. Für diese Bereiche soll der Rat für deutsche Rechtschreibung eine Neuregelung erarbeiten, weil die Reform besonders in diesen Bereichen als strittig galt. Leiter des Rates ist der frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU). +wikinews+
Gillette-Übernahme von EU-Kommission genehmigt
Brüssel (Belgien) / Boston / Cincinnati (Vereinigte Staaten), 16.07.2005 – Die EU-Kommission hat die Übernahme des US-Konzerns Gillette (Boston) durch Procter & Gamble (P&G ) mit Sitz in Ohio genehmigt.
Nachdem die Führung von P&G bereits Anfang des Jahres eine 57 Milliarden Dollar schwere Übernahme angekündigt hatte, bekräftigten zu Beginn der Woche die Aktionäre beider Großkonzerne diese Pläne. Nun gab auch die Europäische Union ihre Zustimmung. Der Umsatz des fusionierten Unternehmens soll dann nach Schätzungen zirka 60 Milliarden Dollar betragen.
Die Aktienkurse von P&G fielen an der New Yorker Börse daraufhin um 0,2 Prozent auf 54,63 US-Dollar, Gillette behauptete 52,66 Dollar. +wikinews+
Leichtes Erdbeben in Nordwestdeutschland
Bremen (Deutschland), 16.07.2005 – Im Nordwesten Deutschlands hat sich gestern Abend ein leichtes Erdbeben ereignet.
Das Epizentrum des nahe der Erdoberfläche liegenden Bebens lag fünf Kilometer südlich der Ortschaft Syke bei Bremen. Bis zu einer Entfernung von 70 Kilometer konnten die Auswirkungen des Bebens gespürt werden. Es hatte eine Stärke von 3,8 bis 4,0. Das bisher schwerste Erdeben, das in Norddeutschland gemessen wurde, ereignete sich im Oktober 2004 und erreichte einen Wert von 4,5.
Den Behörden liegen keine Angaben über verletzte Personen und Sachschäden vor. +wikinews+
Wieder Hinweise auf gelungene „Kernfusion im Wasserglas“
West Lafayette / Indiana (USA), 16.07.2005 - Zwei junge Wissenschaftler von der US-amerikanischen Purdue-Universität haben eine unter den Forschern sehr umstrittene These bestätigt. Im Jahr 2002 behauptete erstmals ein internationales Team, durch die so genannte Kavitation Kernfusion in einem Behälter mit flüssigem Aceton herbeiführen zu können. Nun sind die Ergebnisse durch Yiban Xu und Adam Butt von der Purdue-Universität erstmals unabhängig bestätigt worden.
Xu berichtete, dass es normalerweise schwer sei, in der Flüssigkeit Bläschen zu erzeugen. Deshalb habe man diese mit Neutronen beschossen, um so die molekularen Bindungen zu sprengen. Weiter führte er aus: „Die Gasbläschen, die wir derart erzeugen, wachsen enorm an und nehmen dadurch Energie auf. Wenn sie wieder implodieren, wird diese Energie wieder freigesetzt und erzeugt hohe Drücke und Temperaturen. Wenn man dann die richtigen Atome in den Bläschen hat, kann es dabei zur Kernfusion kommen, in unserem Fall zur Verschmelzung von Deuteriumatomen.“
Die beiden Physiker haben ihre Ergebisse im Journal „Nuclear Engineering and Design“ veröffentlicht. Dort kommen sie zu dem Schluss, dass damit mit einer Sicherheit von 99,99 Prozent die Fusion bewiesen sei. Dass man die nun bestätigte Methode zur Energiegewinnung nutzen kann, wurde von den beiden jungen Physikern nicht ausgeschlossen.
Bereits 1989 wurde von den beiden Chemikern Stanley Pons und Martin Fleischmann ein Experiment vorgestellt, in dem die Verschmelzung von Wasserstoff (Protium), Deuterium oder Tritium während der Elektrolyse einer leitfähigen Flüssigkeit an der Oberfläche einer von zwei Palladium-Elektroden stattfinden. In Abgrenzung zu anderen Methoden nennt man in der Fachwelt die „Kernfusion im Wasserglas“ auch „kalte Fusion“. +wikinews+
Zehn-Jahresplan für Russlands Raumfahrt verabschiedet
Moskau (Russland), 16.07.2005 - Die russische Regierung hat bei einer Kabinettssitzung am 14. Juli einen Zehn-Jahresplan für die Raumfahrt von 2006 bis 2015 verabschiedet. Das Budget hat eine Größenordnung von 305 Milliarden Rubel (umgerechnet 10,5 Milliarden US-Dollar), davon 23 Milliarden bereits im Jahr 2006. Diese Summe ist etwa 25 Prozent höher als noch für das Jahr 2005 vorgesehene. Die Ausgaben sollen jedes Jahr um sechs Prozent gesteigert werden. Weitere 130 Milliarden Rubel sollen in den nächsten zehn Jahren aus außerbudgetlichen Quellen wie der Industrie selbst einfließen. Zudem wurde der russischen Raumfahrtbehörde empfohlen noch bis zum 1. September 2005 nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Das Budget der russischen Raumfahrt liegt somit in etwa auf dem gleichen Niveau wie das der indischen Weltraumbehörde ISRO und ist kleiner als der Betrag, den die NASA innerhalb eines Jahres zur Verfügung hat.
Kernpunkte des Programms sind die Entwicklung eines neuen bemannten Raumschiffes mit dem Namen „Kliper“, Erweiterung des Satellitenparks, Bau neuer ISS-Module, eine unbemannte Marsmission (Fobos-Grunt) sowie die Modernisierung der Trägerraketen und der Infrastruktur. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war auch das Raumfahrtprogramm in eine große personelle und finanzielle Krise gekommen. Ministerpräsident Fradkow betonte, dass man mit dem neuen Programm dennoch lediglich den in den letzten Jahren entstandenen Rückstand aufholen kann. +wikinews+
15 Juli 2005
Web-Seiten attackieren Internet-Explorer-Nutzer
Hannover (Deutschland) / Redmond (Vereinigte Staaten), 15.07.2005 – Benutzer des Microsoft Internet Explorer werden derzeit – sofern diese den neuesten Sicherheitspatch nicht eingespielt haben – massiv von Webseiten mit Viren attackiert.
Dabei genügt schon der Besuch einer präparierten Webseite: Ohne Zutun des Anwenders installiert sich der Virus auf dem Computer des Anwenders. Virenscanner erkennen diese neue Computervirusart noch recht schlecht. Auch hilft es wenig, bestimmte Internetseiten zu meiden, da die Virenprogrammierer auch in populäre Webseiten einbrechen und dort den Virus installieren.
Abhilfe bietet der Patch in „MS-05-037“ von der Firma Microsoft, den man herunterladen und installieren kann. Nutzer anderer Browser wie zum Beispiel „Firefox“ und anderer Betriebssysteme wie „Mac OS X“ oder Linux sind von diesem Problem nicht betroffen. +wikinews+
Internet-Journal
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