25 Juni 2005

Zwei Bundeswehrsoldaten bei Unfall in der afghanischen Provinz Takhar getötet

Takhar (Afghanistan), 25.06.2005 - Bei einer Explosion von militärischem Material in der afghanischen Provinz Takhar sollen zwei Bundeswehrsoldaten, die in Kundus stationiert waren, getötet und sechs Helfer aus Afghanistan verletzt worden sein. Diese Informationen stammen laut dpa von dem Provinzgouverneur Muhammad Omar. Der Unfall ereignete sich etwa 120 Kilometer nordöstlich von Kundus, als ein afghanischer Kommandeur Munition übergeben wollte. Die Annahme von Waffen und Munition und deren Abtransport gehört zu den Aufgaben der in Kundus stationierten Bundeswehrsoldaten. Als das Material auf LKWs verladen wurde, explodierte es. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam bestätigte am Samstagabend lediglich, dass zwei deutsche Soldaten verletzt wurden und zwei weitere vermisst werden.

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP seien die beiden verletzten Bundeswehrsoldaten außer Lebensgefahr. Die verletzten Soldaten seien im Feldlazarett des Provincial Reconstruction Teams in Kundus behandelt worden. Einer der beiden habe schwere Verletzungen erlitten.

Die Bundeswehr ist in Afghanistan Teil der ISAF, der internationalen Nato-Einsatztruppe, die im Auftrag der UN beim Aufbau des Landes helfen soll (UNO-Resolution 1386). Verbände der Bundeswehr sind außer in Kundus noch in Feyzabad stationiert. Insgesamt sind rund 2200 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz, der überwiegende Teil davon in der afghanischen Hauptstadt, Kabul. +wikinews+

24 Juni 2005

Dramatische Lage für Minderheiten im ehemaligen Burma

Rangun (Myanmar (ehemals Burma)) / Den Haag (Niederlande), 24.06.2005 – Für das südostasiatische Land Myanmar, ehemals Burma, ist kürzlich ein Menschenrechts-Bericht erschienen.

Der 600 Seiten lange Bericht, erstellt von dem Menschenrechts-Experten Guy Horton, stellt dem Land sehr schlechte Noten in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte aus. Die momentane Lage für Minderheiten ist sehr dramatisch und besorgniserregend. Die Vorwürfe Hortons richten sich an die Militärmachthaber in dem Land. Sie üben systematische Gewalt gegen ethnische Minderheiten aus. Anführer der Truppe ist General Than Shwe. So sind zum Beispiel die Rekrutierung von Kindersoldaten, Massenmord und Zwangsarbeit an der Tagesordnung. Ganze Dörfer werden zerstört und Frauen systematisch vergewaltigt. Shwe wird für den Tod von jährlich rund 10.000 Menschen verantwortlich gemacht.

Horton erhält für seine Nachforschungen in Burma seit Jahren von der niederländischen Regierung sowie einer Hilfsorganisation finanzielle Unterstützung. Für die Erstellung seines Berichtes reiste er fünf Jahre lang verdeckt durch das Land. Er hat sich nach seinem Bericht an die internationale Staatengemeinschaft gewandt, speziell an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, mit der Bitte, Burma zu einem wichtigen Thema zu machen.

Die Chancen, dass Horton erhört wird, stehen gut. Burma soll im Jahr 2006 den Vorsitz der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (Asean) übernehmen. Die übrigen neun Mitgliedsnationen wollen diesen Vorsitz jedoch nicht zulassen. +wikinews+

23 Juni 2005

Russische Raumfahrtspezialisten konsterniert - Zwei Fehlschläge innerhalb eines Tages

Moskau (Russland), 23.06.2005 - Die russischen Raumfahrtspezialisten sind konsterniert. So fragt die Zeitung Nesawissimaja Gaseta: „Warum erreichen russische Satelliten nicht ihre Umlaufbahn?“ Nach dem Absturz des militärischen Fernmeldesatelliten „Molnija-3K“ verschwand nun auch noch der experimentelle russisch-amerikanische Satellit „Cosmos 1“ irgendwo auf dem Weg in den Weltraum.

Verantwortlich hierfür wird vor allem die ausgereizte Technik gemacht. Zwar starten die Raketen vom Typ Wolna, einer Konversionsvariante der strategischen interkontinentalen Rakete des Typs RSM-50 (SS-N-18), in der Regel erfolgreich, doch je länger der Flug dauert, desto mehr Störungen treten auf. Das „Makejew"-Konstruktionsbüro, das diese Rüstungen entwickelt hat, steht nun am Rande einer Liquidierung.

Damit ist die Zukunft des Konzeptes, die Interkontinentalraketen auf diesem Weg zu entsorgen, in Frage gestellt. Die russische Raumfahrt benötigt nun dringend Erfolge, hängt doch davon das Bestehen im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb ab. China und Indien drängen mit aller Macht auf den Markt, die USA, Europa und Japan unternehmen darüber hinaus alle Anstrengungen, effektiver und kostengünstiger zu werden. +wikinews+

Tony Blair ruft EU zu Reformen auf

Brüssel (Belgien), 23.06.2005 - Der britische Premier Tony Blair hat heute vor dem Europaparlament die EU zu Reformen aufgerufen. Dabei stellte er eine zentrale Forderung: Die künftige Finanzplanung müsse mehr Geld für Forschung und Zukunftsaufgaben vorsehen. „Ein modernes Budget gibt nicht in zehn Jahren noch 40 Prozent für die Landwirtschaft aus“.

Tony Blair galt beim letzten EU-Gipfel als einer der „Blockierer“ für die Einigung. Doch die Ablehnung der EU-Verfassung der Bürger in Frankreich und den Niederlanden bringt nun die politische Grundsatzdiskussion in und über Europa in Bewegung. +wikinews+

22 Juni 2005

Urteil: Degradierung nach Befehlsverweigerung aufgehoben

Leipzig (Deutschland), 22.06.2005 – Die Bestrafung eines Majors, der sich im April 2003 geweigert hatte, an der Weiterentwicklung einer militärischen Software mitzuarbeiten, wurde heute vom zweiten Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) mit Sitz in Leipzig aufgehoben. (AkZ: BVerwG 2 WD 12.04)

Der Major hatte seine Befehlsverweigerung damit begründet, die Software hätte möglicherweise für die Beteiligung an Kampfhandlungen im Irak verwendet werden können, eines Krieges, den er als völkerrechtswidrig betrachte. Das Truppendienstgericht hatte daraufhin den Major zum Hauptmann degradiert, wogegen der Soldat Berufung eingelegt hatte.

Die Richter sprachen den Soldaten nun frei, da ihm kein Dienstvergehen nachgewiesen werden könne und er auch nicht gegen die Gehorsamspflicht (§ 11 Abs. 1 Soldatengesetz) verstoßen habe. Das Gericht betrachtet die Befehlsverweigerung als Gewissensentscheidung, die er glaubhaft habe darlegen können.

Der Soldat habe sich auf das Grundrecht der Gewissensfreiheit nach Art. 4 Abs. 1 GG berufen können, auch wenn er kein Kriegsdienstverweigerer sei. Auch Berufssoldaten stehe dieses Grundrecht zu. Als Teil der Exekutive seien die Streitkräfte ausnahmslos an Recht und Gesetz gebunden, wie das Gericht in seiner Urteilsbegründung ausführte. +wikinews+

  • Deserteure
  • Afrikaner wird neuer Chef der UNIDO

    Wien (Österreich) / Freetown (Sierra Leone), 22.06.2005 - Der ehemalige Handels- und Industrieminister Kandeh Yumkella aus Sierra Leone wurde am Dienstag vom Vorstand der Organisation für Industrielle Entwicklung der Vereinten Nationen (UNIDO) in geheimer Wahl zum Nachfolger des Argentiniers Carlos Magarinos gewählt.

    Der Diplomat Yumkella wird als angesehener Experte im Wirtschaftsbereich „Internationaler Handel“ geachtet. Für ihn ist die Thematik nicht neu. Er war Berater des bisherigen UNIDO-Chefs. Berufliche Erfahrungen machte Yumkella als Wissenschaftler in den USA. Er promovierte an der Universität von Illinois in Agrarwissenschaften.

    Die UNIDO wurde 1966 gegründet und ist eine der in Wien ansässigen UNO-Organisationen. Die Entscheidung muss noch von der UNIDO-Generalversammlung Ende November 2005 bestätigt werden, im Dezember soll er sein Amt antreten. +wikinews+