22 Juni 2005

Virenattacken auf Browser nehmen zu

Chicago (USA), 22.06.2005 – Nach einer Umfrage des Branchenverbandes Computing Technology Industry Association (CompTIA) mit Sitz in Chicago nehmen Virenattacken auf Browser stark zu. Experten nennen diesen Typus zwar nicht mehr Virus, im Volksmund wird diese Bezeichnung jedoch nach wie vor verwendet.

Dabei genügt es, dass ein Browser eine präparierte Internetseite aufruft, um sich den Virus einzufangen. Es werden deutlich die meisten Attacken auf den Browser von Microsoft gefahren. Dabei werden altbekannte Sicherheitslöcher in diesem Browser genutzt. Einen gewissen Schutz vor diesen Attacken erreicht man, indem man auf einen alternativen Browser wie Firefox von „mozilla.org“ ausweicht.

Die Statistiken reiner IT-Expertenforen zeigen, dass der überwiegende Teil der IT-Experten heute keinen Internet-Explorer von Microsoft mehr verwendet, wohl weil man sich der Gefahr bewusst ist. +wikinews+

20 Juni 2005

Internettelefonie in Deutschland wächst

Berlin (Deutschland), 20.06.2005 - Die Internettelefonie, auch Voice over IP (VoIP) oder IP-Telefonie genannt, steigt in Deutschland deutlich an. Im Jahr 2004 ist die Anzahl der VoIP-Anbieter in Deutschland auf 15 angestiegen. Dies teilte die Bundesregierung auf eine 'kleine Anfrage' der CDU/CSU-Fraktion mit. Die Tendenz ist weiter steigend. Im Jahr 2004 wurden von der Regulierungsbehörde in derem Jahresbericht 500.000 Nutzer gezählt. Danach lassen sich für Unternehmen beim Umstieg Kosten von 30 Prozent einsparen.

Für Privatnutzer gelten z.B. folgende Tarife: Ein Cent/Minute ins deutsche Festnetz, Null Cent für Telefonate von VoIP zu VoIP weltweit. Dies bedeutet, sobald alle VoIP nutzen, wird das Telefonieren weltweit kostenlos sein, außer im Mobilfunkbereich. Diesem Einnahmeverlust begegneten Telefonunternehmen wie die Deutsche Telekom mit einem deutlichem Anstieg der Grundgebühren. Allein ein DSL-Anschluss, der für VoIP geeignet ist, stieg in den Kosten von 14,89 DM pro Monat im Jahre 2000 auf nunmehr 16,99 Euro monatlich im Jahre 2005 bei nahezu gleicher Leistung. Jedoch sind auch Glasfasernetze für VoIP geeignet. Diese Glasfasernetze befinden sich jedoch nicht im Besitz von Telefonunternehmen, sondern von Kabelgesellschaften, die damit den herkömmlichen Telefonunternehmen nun verstärkt Konkurrenz bereiten. +wikinews+

19 Juni 2005

Frau am Steuer - nicht in Saudi-Arabien

Riad (Saudi-Arabien), 19.06.2005 – Noch immer ist das islamische Königreich mit den reichen Ölvorkommen der einzige Staat der Welt, in dem es Frauen gesetzlich verboten ist, Auto zu fahren.

Autofahrende Frauen riskieren hier einen Aufenthalt im Gefängnis. Doch das Fahrverbot für Frauen wird auf der arabischen Halbinsel zur Zeit heftig diskutiert, allerdings nur von der rein männlich geprägten Führungsschicht des Landes. Während Außenminister Prinz Saud al-Faisal sich in einem „Spiegel-Interview“ für eine Aufhebung des Verbots erklärt hatte, warnt Scheich Abdul Mohsen al-Obeikan (Mitglied der Schura, einer Art Beratungsgremium in islamischen Staaten) vor den negativen Folgen einer Aufhebung des Verbots: Verkehrsstaus, Anmache und Unfälle - die reichen Frauen würden nur so »aus Spaß« herumfahren, den Einkauf würde ja weiterhin ihr Personal erledigen. Für die armen Frauen würde es ja ohnehin nichts bringen, weil diese Familien sich ja nur ein Auto leisten könnten, mit dem ja dann der Mann fahren würde. Innenminister Prinz Naif, ebenfalls ein erklärter Gegner der Fahrerlaubnis für Frauen, ließ verlauten, derartige Angelegenheiten würden im Sinne des Allgemeinwohls entschieden und in Anbetracht dessen, was die Ehre der Frau gebietet. +wikinews+

Russland will sich Flüge zur Raumstation bezahlen lassen

Moskau (Russland), 19.06.2005 – Ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos teilte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit, dass sich Russland ab 2006 seine Transportleistungen zur Internationalen Raumstation ISS bezahlen lassen will. Demnach besteht zwischen Russland und den USA ein Vertrag, der noch bis Ende des Jahres Gültigkeit besitzt und auf jeden Fall eingehalten werden soll. Inhalt dieses Vertrages ist auch der nächste bemannte Flug zur ISS, bei dem neben dem eigenen Kosmonauten Waleri Tokarew und einem Weltraumtouristen auch der NASA-Astronaut William McArthur mitgenommen wird. Weiterhin wird in diesem Jahr noch ein unbemannter Versorgungsflug durchgeführt.

Die übernächste Langzeitmission ab März 2006 plane Roskosmos jedoch nur mit eigenen Astronauten. Der dritte Platz könne an eine andere Raumfahrtagentur oder einen Touristen verkauft werden. Der Leiter des Sojusprogramms Alexej Krasnow erwartet für 2006 aber eine Erleichterung bei der ISS-Versorgung, da die Europäer ihre Versorgungsflüge mit unbemannten Frachtern aufnehmen werden.

Für die NASA bedeutet das einen zusätzlichen Zeitdruck. Der nächste Spaceshuttle-Start soll nun erst im März 2006 stattfinden. Ist man dann noch nicht startbereit, müssten auch die US-Amerikaner für weitere Flüge zahlen. +wikinews+

US-Flugzeug in Teheran notgelandet

Teheran (Iran) / Amsterdam (Niederlande) / Minneapolis (USA), 19.06.2005 – Ein US-amerikanisches Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Northwest Airlines aus Minneapolis ist am Sonntag um 01:30 Uhr MESZ in Teheran notgelandet.

Die Maschine vom Typ DC-10 mit 255 Passagieren und Crewmitgliedern an Bord befand sich auf dem Weg von Mumbai (Bombay) nach Amsterdam. Der Pilot hatte die Flugsicherung von Teheran wegen technischer Probleme an der Ladeklappe im Frachtraum um Landeerlaubnis auf dem Teheraner Flughafen MehrAbad International Airport gebeten

Die Notlandung ist nach Angaben der iranischen Behörde für Zivilluftfahrt ohne Probleme verlaufen, es gab keinen Personenschaden. Alle Passagiere mussten das Flugzeug verlassen und wurden in die Transit-Lounge gebracht. Iranische Techniker reparierten umgehend die Maschine. Das Flugzeug musste für die Reparaturarbeiten komplett entladen werden.

Eine Verzögerung gab es nach Angaben der Fluggesellschaft beim Auftanken des Flugzeuges. Es hatte eine Weile gedauert, bis ein US-amerikanisches Unternehmen Kerosin in der iranischen Hauptstadt kaufen durfte. Die Beziehungen der beiden Länder sind seit der Besetzung der US-Botschaft 1979 angespannt. Seitens der USA gibt es seit damals Wirtschaftssanktionen gegen Teheran. Zwischen den beiden Ländern bestehen keine Flugverbindungen, es landen keine US-Passagierflugzeuge mehr im Iran. Eine Ausnahme gab es im Dezember 2003 nach einem schweren Erdbeben, als US-Militärmaschinen Hilfsgüter in die Katastrophenregion fliegen durften.

Die Maschine ist nach knapp sieben Stunden Wartezeit in Teheran mittlerweile nach Amsterdam geflogen und dort sicher gelandet. +wikinews+

18 Juni 2005

Lafontaine zum Spitzenkandidaten der WASG in NRW nominiert

Köln/Berlin (Deutschland), 18.06.2005 - Mit 124 von 162 Stimmen wählten die Delegierten des NRW-Landesparteitages der Arbeit & soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternative (WASG) den kurz zuvor in die WASG eingetretenen ehemaligen SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine zum Spitzenkandidaten auf der Landesliste für Nordrhein-Westfalen bei einer möglichen Kandidatur bei den vorgezogenen Bundestagswahlen.

Bei seiner mit viel Applaus aufgenommenen Rede vor den Delegierten der WASG warb Lafontaine energisch für das Bündnis mit der PDS, nachdem er zunächst auch mit Buhrufen von einigen Teilnehmern empfangen worden war. Ansonsten bestehe die Gefahr, so Lafontaine, dass zwei Linksparteien gegeneinander konkurrierten.

Die beschlossene Landesliste der WASG hat nur vorläufigen Charakter. Noch hält sich die Partei ein Hintertürchen offen, um gegebenenfalls alleine bei der Bundestagswahl anzutreten.

Auf einer ebenfalls heute stattgefundenen Veranstaltung der Berliner PDS machte sich auch Gregor Gysi für das Linksbündnis stark - ansonsten sei immer zu befürchten, dass die Fünf-Prozent-Hürde möglicherweise nicht übersprungen werden könne, sagte er vor den 300 erschienenen Teilnehmern der Auftaktveranstaltung für den Bundestagswahlkampf. +wikinews+