Zukunftskongress der SPD in Nürnberg: Beck bietet FDP und Grünen Zusammenarbeit an
Nürnberg (Deutschland), 01.06.2008 – Hatte sich die SPD auf ihrem Hamburger Parteitag im Oktober 2007 noch ein betont linkes Profil gegeben und in ihr dort beschlossenes Parteiprogramm bewusst den Kampfbegriff des „demokratischen Sozialismus“ aufgenommen, so gab sich die Partei auf ihrem Zukunftskongress am Wochenende als Partei der Mitte. Auf dem Zukunftskongress der SPD am Wochenende in Nürnberg betonte der Parteivorsitzende Kurt Beck, eine Zusammenarbeit mit der Partei Die Linke komme zurzeit auf Bundesebene nicht in Frage. Dagegen bot Beck der FDP und den Grünen im Hinblick auf die nächsten Bundestagswahlen die Zusammenarbeit an. Für die kommende Legislaturperiode orientierte der Parteivorsitzende seine Partei klar auf eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen. Ein Redebeitrag der von der SPD nominierten Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan, am Ende des Kongresses wurde von den rund 3000 Kongressteilnehmern mit großem Beifall aufgenommen.
Für den Notfall könne man sich zwar auch wieder eine Koalition mit der Union vorstellen, man werde jedoch alles dafür tun, „damit das nicht wieder notwendig wird“, sagte Beck mit Blick auf mögliche Koalitionsaussichten nach der nächsten Bundestagswahl. Sowohl auf die sozial-liberale Koalition mit der FDP der Jahre 1969 bis 1982 als auch auf die Koalition mit den Grünen zwischen 1998 und 2005 blicke man gerne zurück.
Beck räumte in seiner Rede jedoch auch ein, dass die SPD zurzeit ein Stimmungstief durchlaufe. So hatte das ZDF-Politbarometer am Freitag einen Wert von 21 Prozent Zustimmung zur SPD ermittelt. In diesem Zusammenhang räumte Beck Fehler der Parteispitze ein. Undiszipliniertheiten hätten zu dem gegenwärtigen schlechten Erscheinungsbild der SPD beigetragen.
In ihrem Grußwort an die Teilnehmer des Zukunftskongresses ging Gesine Schwan darauf ein, dass nicht alle ihre Nominierung unterstützt hätten. Sie sagte, so etwas sei „völlig verständlich“ und fügte hinzu: „Wir sollten uns wieder daran gewöhnen, dass Politik kontrovers sein kann, ja muss.“ Sie sparte nicht mit Lob für das Grundsatzprogramm der SPD und knüpfte in freier Rede eigene Gedanken zum Verhältnis von Ökonomie und Politik an. Politik müsse Wirtschaft aktiv gestalten und sei nicht als Anhängsel der Ökonomie zu betrachten.
Vom Vorwahlkampf geprägt schienen die Kommentare der CSU zum Zukunftskongress der SPD zu sein. Der CSU-Vorsitzende Erwin Huber sprach der SPD, mit der die CSU ja im Bund immer noch eine Koalition bildet, jegliche „Zukunftsfähigkeit“ ab. Als überzeugendste Option für die Zeit nach den nächsten Bundestagswahlen empfahl er den Sozialdemokraten die Opposition. Die Glaubwürdigkeit des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck bezweifelte die CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer: „Beck wird zum Münchhausen der SPD. Das Märchen, dass die SPD nicht mit der Linken koaliert, glaubt höchstens noch er selbst.“ Ähnlich äußerte sich auch der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle, er hält die Politik der SPD für nicht verlässlich. Er kritisierte insbesondere, dass die SPD mit der Kandidatur der Politologin Gesine Schwan für das Amt des Bundespräsidenten ein Signal an die Linkspartei gesendet habe. Für ihn sei daher klar, dass die SPD auch bei der Regierungsbildung nach der nächsten Bundestagswahl mit der Linkspartei eine gemeinsame Regierung bilden könnte.
Von der Partei Die Linke liegt eine Stellungnahme eines Vorstandsmitgliedes vor. Ulrich Maurer erklärte zum Kurs des SPD-Parteivorsitzenden Beck, der „Standort einer Bachforelle“ sei „leichter zu bestimmen als der des SPD-Vorsitzenden“. Maurer vergleicht die Standortbestimmung der SPD auf ihrem Hamburger Parteitag mit der am Wochenende dargelegten Politik und kommt zu dem Schluss: „In Hamburg ging's um die Wiedergewinnung der nach links verlorenen Wählerschaft, jetzt ist die Anbiederung an die FDP angesagt.“ +wikinews+
01 Juni 2008
SPD-Zukunftskongress: Noch eine "Partei der Mitte"
Deutschland: Bundesweite Proteste gegen die Vorratsdatenspeicherung
Deutschland, 01.06.2008 – Unter dem Motto „Freiheit statt Angst“ hatten Datenschützer am Samstag zu bundesweiten Kundgebungen und Demonstrationen in mehr als 30 Städten in Deutschland gegen „Überwachungswahn, Sicherheitshysterie und zentrale Datenspeicherung“ aufgerufen. In München fand die größte Kundgebung mit 2500 Menschen statt. Hier demonstrierten die Teilnehmer auch gegen den Entwurf eines „Versammlungsverhinderungsgesetzes“ des Freistaates Bayern. Laut hr-online versammelten sich in Frankfurt 500 Menschen zu einer Demonstration und Kundgebung auf dem Opernplatz. Die Organisatoren gaben die Zahl der Teilnehmer in Frankfurt mit 1000 an. In Hamburg und Bielefeld nahmen jeweils zwischen 400 und 500 Teilnehmern an den Aktionen teil. Die Veranstalter sprachen von tausenden Teilnehmern bundesweit.
Die Kundgebungen, Demonstrationen und anderen Aktionen wurden per Internet koordiniert, hierzu wurde eigens ein Wiki eingerichtet. Der Aktionstag wurde neben dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung auch von anderen Organisationen und politischen Parteien unterstützt, darunter die Grünen und Die Linke. Viele Aktionen fanden auch in der Bundeshauptstadt Berlin statt, wo im Stadtteil Friedrichshain ein „Grundrechtsfest“ mit Vorträgen, Reden und Workshops sowie Kunstinstallationen und anderen Aktionen stattfanden. Der grüne Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland hielt dabei einen Vortrag mit dem Thema „Überwachung gefährdet die Demokratie“. Der Chaos Computer Club bot einen Workshop an, wie man mit eigenen Komponenten einen sogenannten Rotocopter, eine Art Überwachungsdrohne, gegen Überwacher umprogrammieren kann. In Marburg gab es einen Informationsstand, an dem die Besucher eine Daten-CD erhalten konnten, die das Surfen im Internet ermöglicht ohne digitale Spuren zu hinterlassen. Damit könnte die Vorratsdatenspeicherung umgangen werden, die Telekommunikationsunternehmen dazu verpflichtet, die Verbindungsdaten aller Telefongespräche sowie Internetverbindungen sechs Monate lang zu speichern. Einige Aktionen wurden von einem Zusammenschluss freier Netzradios live übertragen.
Die bundesweiten Proteste sind nach Ansicht des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung (AK Vorrat) ein voller Erfolg gewesen: „Wir konnten die vielen kleineren und größeren Aktionen im ganzen Land auch nutzen, um die Bevölkerung aufzuklären, und neue Helfer zu gewinnen. Der Zuspruch war durchweg positiv“, erklärte Ricardo Cristof Remmert-Fontes, einer der Mitorganisatoren des Aktionstages. Die Demonstrationen und anderen Aktionen verliefen durchweg friedlich.
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung plant weitere Aktionen auf europäischer Ebene; weitere Massenkundgebungen sind im September 2008 in ganz Europa geplant.
Das Gesetz trat am 1. Januar 2008 in Kraft. +wikinews+
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Irak: Drei und neun Tote bei Terroranschlägen
(wwj) Das Morden im von Bush,Blair&Co. ins Chaos gestürzte Zweistromland setzt sich fort. Zwei Anschläge allein wieder gestern. Vorgestern hatte CIA-Chef Michael Hayden
gegenüber der "Washington Post" erklärt, ein "naher strategischer Sieg über Al-Kaida im Irak" sowie in Saudi-Arabien stehe bevor.
Am heutigen Sonntag verließen die letzten von 500 australischen Soldaten den Irak. Wie sah deren "Mission" aus? Davon hörte man wenig. Sie waren Teil dieser "Allianz der Willigen", die Bush brauchte, um seinen Bruch des Völkerrechts nicht als Alleingang erscheinen zu lassen.
Kabul: Deutsche Diplomaten ziehen auf Botschaftsgelände zusammen
(wwj) Aus Gründen erhöhter Anschlagsgefahren ziehen die in der afghanischen Hauptstadt bislang verteilt wohnenden Diplomaten in ein neben der Botschaft errichtetes Haus um. Dadurch verringere sich der Sicherheitsaufwand. - Das spricht nicht gerade dafür, dass sich die Lage in Afghanistan entspannt.
Korrekturen, Aufgaben
Folgende Info- bzw. Referenzseiten fehlen:
www.dialoglexikon.de/wasserstoffautos.htm
www.dialoglexikon.de/motorwoche.htm
Korrekturhinweise geben Sie uns bitte im Forum >> Diskussionen
31 Mai 2008
UNO ohnmächtig: Arktis-Raubzug
Dokumentation russischer Propaganda
Die Arktis auf dem Verhandlungstisch
MOSKAU, 31. Mai (Andrej Fedjaschin, RIA Novosti). Das Städtchen Ilulissat auf Grönland wird in die Geschichte als Ort eingehen, in dem die ersten Schritte bei der Aufteilung der Arktis gemacht wurden.
Hier haben die Außenminister und Vertreter von fünf arktischen Anrainerländern (Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und USA) nach einer Beratung vom 27. bis zum 29. Mai hinter verschlossenen Türen beschlossen, wie die Arktis und hauptsächlich ihre Bodenschätze unter Wasser „reorganisiert“ werden sollen.
Als Ergebnis des Treffens wurde die Deklaration von Ilulissat verabschiedet. Der wichtigste Inhalt ist, dass ein separater internationaler Vertrag zur Arktis-Verwaltung unnötig ist. Dafür reicht die UN-Seerechtskonvention von 1982, von der sich alle Teilnehmer bei der Regelung aller möglichen Probleme, auch Territorialprobleme, leiten lassen sollen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow zog die beste Bilanz der Ilulissat-Konferenz. Er sagte, dass alle Probleme zivilisiert am Verhandlungstisch gelöst werden müssen. „Wir können die alarmierenden Prognosen über den künftigen Interessenkonflikt der arktischen und selbst abseits gelegener Staaten, über beinahe eine künftige ‚Schlacht um die Arktis’ nicht teilen“, sagte er. Auch die anderen Minister äußerten sich in diesem Sinne.
Natürlich ist es gut, dass die „Schneekönigin“ vor der Aufteilung auf den Verhandlungstisch kommt. Die UN-Seerechtskonvention ist in der Tat ein mächtiges völkerrechtliches Dokument, fast eine „maritime Verfassung“, die alles regelt, was in, über und unter dem Ozean getan werden darf. Doch der einstimmige Optimismus der Teilnehmer, von denen jeder Ansprüche an die Nachbarn in Bezug auf die Demarkation in der Arktis oder im Ozean hat, stimmt den Beobachter ziemlich nachdenklich. Die Aufteilung von herrenlosen und superreichen Böden oder Gewässern verlief in der Weltgeschichte nie ohne einen Interessenkonflikt.
Beispielsweise streiten sich die Dänen seit langem regelmäßig mit den Kanadiern, die dänischen Boden in Grönland dauernd mit ihren Flaggen markieren. Die Kanadier haben auch aus demselben Grund Ärger mit den USA. Die Norweger beanspruchen fast 175 000 Quadratkilometer des russischen Schelfs in der Barentssee. Auch mit den USA hat Russland kein endgültiges Einverständnis über die Teilung entlang der Schewarnadse-Baker-Linie im nördlichen Teil des Stillen Ozeans erreicht. Die Arktis hat überhaupt nie ein „zivilisiertes“ Herangehen an ihre Probleme erlebt.
Dieses Herangehen war auch auf der Konferenz nicht vorhanden. Weitere drei Mitglieder des Arktischen Rates, der sich just mit den Problemen des Nordens befasst und dem auch die Ilulissat-Fünf angehört, wurden nicht eingeladen, und zwar Island, Finnland und Schweden, die sich darüber sehr ungehalten zeigten.
Die Umweltschutzorganisationen waren noch ungehaltener. Ihre Reaktion sollte überhaupt einzeln erwähnt werden, denn die Sorge um die Arktis ist eine rein pragmatische Sache. Die Minister können ja nachher gelobt werden, wenn ihr Optimismus in Taten umgesetzt wird. Das langjährige Nebeneinander der Minister und der Umweltschützer hat gezeigt, dass nicht ganz höfliche oder sogar scharfe Kritik sehr oft hilft, das diplomatische Glanzbild zu sprengen und die Grenzen der Vorstellungskraft der Minister auszuweiten. Das kann Kompromisslösungen näher bringen.
Die führenden Umweltorganisationen werteten das Treffen in Grönland fast als „Verschwörung zur heimlichen Aufteilung der arktischen Bodenschätze“. Natürlich etwas zu stark reagiert, doch sie können in der Tat mit Recht fragen, warum keine anderen als diese Länder unter den Teilnehmern waren. Die USA haben doch nicht einmal die Konvention ratifiziert und können vorerst auf alle ihre Einschränkungen pfeifen. Außerdem hat noch niemand die simplen und durchaus berechtigten Fragen der Umweltschützer außer Kraft gestellt: Warum können wir nicht beide Enden der Erde in Ruhe lassen? Was hindert die Politiker daran, die Antarktis-Richtlinien, nach denen jegliche militärischen Handlungen und Bodenschatzförderung in der Region verboten sind, auf die Arktis zu verbreiten? Natürlich etwas naiv, denn die „störenden“ Momente sind offensichtlich: Öl, Gas, Nickel, Gold...
Als Russland 1997 die Konvention von 1982 ratifizierte, stimmte es auch deren Einschränkungen zu. Jetzt kann Moskau den Schelf bis zu 350 Meilen außerhalb der Wirtschaftszone beanspruchen, wenn es bewiesen wird, dass der Schelf zum sibirischen Festlandsockel gehört.
Es macht für Russland überhaupt keinen Sinn, bis zum arktischen Packeis am Pol vorzurücken, außer wenn jemand wieder einmal staatliches Geld sinnlos „in Anspruch nehmen“ will. Nach Schätzungen des US-amerikanischen Geologischen Dienstes (USGS) liegen die wichtigsten arktischen Öl- und Gasvorräte nirgendwo anders als in 300 bis 500 Seemeilen von der Küste entfernt. Dabei liegen die größten Vorräte in den russischen Abschnitten der Karasee und der Barentssee.
Die Aufteilung der Arktis muss mit Grips und Ruhe gemeistert werden. Russlands „heldenhafte Stürme“ wie die Tschilingarow-Expedition vom Vorjahr haben überhaupt nichts mit der Grenzziehung im Norden zu tun, egal wie viele Eimer mit Meeresgrund zur Oberfläche gehoben und wie viele Flaggen auf dem Grund am Nordpol aufgestellt werden. Für den Beweis, dass der Lomonossow-Rücken eine Fortsetzung des sibirischen Festlandsockels ist, sind Unterwasserbohrungen in über zwei, drei und vier Kilometern Tiefe nötig.
Russland hat noch Zeit, an seinem Antrag für sein Schelf zu arbeiten. Das Schicksal der Arktis und deren Aufteilung soll auf einer UN-Konferenz 2020 entschieden werden. Doch das bedarf einer ernsthaften Vorbereitung. Nicht wie für eine Nordpol-Eroberung mit Flaggen, Pauken und Trompeten, sondern für eine standfeste Interessenverteidigung.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der der RIA Novosti übereinstimmen.
KOMMENTAR
Die nationalistische Welträuberei nimmt kein Ende. Der Begriff "Eroberung" ist ein wenig aus der Mode, darum verharmlost man die Beanspruchung bislang internationaler Gebiete als Problem von Bohrungen, die für die aufrechte Patrioten zweifelsfrei zum Ergebnis haben werden, dass der untersuchte Meeresboden zum "Festlandsockel" gehört. Darum machte sich vorab eine Duma-Gesandtschaft mit dem Atom-Eisbrecher "Rossija"auf den Weg zum Nordpol und stellte rein vorsorglich eine russische Unterwasser-Nationalflagge in den Schlick des Meeresbodens.
Ob sich die Armenhaus-Staaten der Welt eine Strategie erarbeiten werden, wie sie Anteil bekommen oder werden sie über ihre inneren und regionalen Konflikte auch diesbezüglich versagen und ihren Völkern die Abhängigkeiten von den "Welteroberern" vergrößern? Und wie werden sich Staaten wie die Bundesrepublik verhalten? Auf die Exportkraft vertrauend den Arktis-Räubern helfen, um auf deren Trittbrett zu fahren? Oder für mehr Gerechtigkeit auf dem Planeten plädieren?
Zumindest mehr Weltdemokratie sollte sein. Also braucht es Initiativen für die Vereinten Nationen, damit wenigstens kritisiert wird, dass da welche ohne Erlaubnis ihre Grenzen in die Meere erweitern.
-msr-
EADS: Airbus-Werk in Laupheim soll an Diehl-Thales verkauft werden
Paris (Frankreich) / Laupheim (Deutschland), 31.05.2008 – Das Airbus-Werk im baden-württembergischen Laupheim soll an das deutsch-französische Gemeinschaftsunternehmen Diehl/Thales verkauft werden. Wie ein Vertreter des Mutterkonzern von Airbus, EADS heute mitteilte, wurde das aus dem deutschen Rüstungsproduzenten Diehl aus Nürnberg und dem französischen Thales-Konzern bestehende Joint-Venture „als bevorzugter Bieter“ ausgewählt.
Das Airbus-Werk in Laupheim soll im Rahmen des großangelegten Sparprogramms „Power8“ aus dem Airbuskonzern ausgegliedert werden. Nach den Lieferschwierigkeiten mit dem Airbus A380 muss der Luftfahrtkonzern mit Milliardenverlusten fertig werden. Insgesamt sechs deutsche und französische Airbus-Standorte sollten daher verkauft werden. Im März war der Versuch für gescheitert erklärt worden, die Werke in Varel, Nordenham und Augsburg zu verkaufen.
Mit dem Nürnberger Rüstungskonzern Diehl und seinem französischen Partner bestehen schon seit längerer Zeit intensive Geschäftsbeziehungen. Diehl/Thales gilt als Hauptzulieferer für Airbus. Die beiden Unternehmen produzieren für Airbus unter anderem Kabinenbeleuchtungen. Im Airbus-Werk Laupheim werden unter anderem Flugzeugkabinen, Ruheräume für die Kabinenbesatzung sowie Klimarohre für alle Airbusmodell hergestellt. In Laupheim sind 1.100 Beschäftigte tätig. +wikinews+
EM-Vorbereitung: 2:1 gegen Serbien
(wwj) Nur die zweite Halbzeit gesehen. War Elend genug. Es hätte auch 3:1 für Serbien werden können, aber die Latte hielt und im Chaos blieb das Glück bei Jogi. Ballacks 2:1 ein nicht mehr erwarteter Lichtblick. - Kommende Woche soll die "Feinabstimmung" folgen. Frau Merkel zeigte sich zuversichtlich. Diskussion
30 Mai 2008
Russland lieferte an Venezuela Kampfjets
Chavez setzt auf russische Kampfjets Su-30 für Schutz Venezuelas
MEXICO, 30. Mai (RIA Novosti). Die venezolanische Luftwaffe stellt am Freitag zwei weitere russische Kampflugzeuge Su-30 in den Dienst.
„Ab Freitag werden bei uns 22 russische Flugzeuge Su-30 einsatzbereit sein, die die Aufgabe zum Schutz der Unabhängigkeit und der Souveränität des Landes erfüllen werden“, sagte Venezuelas Präsident Hugo Chavez auf einer Kundgebung der Sozialistischen Partei nach Angaben der Nachrichtenagentur ABN.
Chavez teilte auch mit, dass eine russische Luft-Luft-Lenkrakete demnächst als Teil des Modernisierungsprogramms der Streitkräfte gestartet werde.
„Wir bereiten den Start einer russischen Lenkrakete mit einer Reichweite von 115 Kilometern vor“, sagte der Präsident. Er erläuterte, dass dies eine neuartige russische Waffe sei, die es dem Piloten ermöglichen werde, die Rakete mit einem Monitorlenksystem über große Entfernungen zu starten. Chavez schloss die Möglichkeit nicht aus, dass der erste Start der Rakete von ihm persönlich vorgenommen werde.
Moskau möchte an Nato-Osterweiterung mitverdienen
Modernisierte MiGs für Nato-Staaten
MOSKAU, 30. Mai (Ilja Kramnik, RIA Novosti). Auf der Luft- und Raumfahrtausstellung ILA 2008 in Berlin fällt ein mit neuem Anstrich versehener modernisierter MiG-29-Jäger der slowakischen Luftstreitkräfte auf.
Die als MiG-29SD bekannte Maschine ist ein Jäger aus sowjetischer Produktion, der komplett nach Nato-Standards modernisiert worden ist.
Die Frage, was aus der sowjetischer Kampftechnik werden solle, erhob sich schon vor langer Zeit, nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Die Bundesrepublik verfolgte dabei zwei Methoden: Es behielt die modernsten Modelle (unter anderem die erwähnte MiG-29) für eine bestimmte Zeit in der Bewaffnung und verkaufte älteren Systeme rasch an andere Länder und Regionen, von der Türkei bis zu afrikanischen Staaten.
Seit dem Nato-Beitritt früherer Warschauer Vertragsstaaten komplizierte sich die Situation. Eine gewaltige Menge von Militärtechnik sowjetischer Provenienz, die zur Bewaffnung der Armeen von Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und anderen Staaten gehörte, drohte, das ohnehin recht verschwommene Bewaffnungssystem des Nordatlantik-Pakts endgültig zu untergraben.
Der Ausweg, der sich von selbst anbot, die sowjetischen durch westliche Waffensysteme zu ersetzen, konnte der Lage nicht abhelfen. Die neuen Waffen aus den führenden Staaten des Westens hätten wegen ihrer hohen Preise für die "jungen Demokratien" zum Stein des Anstoßes werden können, während die entkonservierten alten Systeme bereits hinter den sowjetischen Waffen der 60er - 80er Jahre zurückstanden und ihre Modernisierung ebenfalls reichlich Geld erforderte.
Man fand den Ausweg in der Modernisierung der sowjetischen Waffen, die zugleich den westlichen Standards angepasst wurde. Man könnte lange über diverse Projekte für Modelle der Boden-, See- und Flugtechnik erzählen, doch im Rahmen unseres Themas wollen wir uns auf zwei Projekte beschränken: die MiG-21 Lancer für die Luftwaffen Rumäniens und die MiG-29SD für die Luftwaffe der Slowakei.
Die erste der genannten Maschinen wurde unter Beteiligung israelischer Experten, die schon seit langem Erfahrung in der Modernisierung von Flugzeugen verschiedener Typen und Baujahre haben, auf das Niveau eines "Flugzeugs des 21. Jahrhunderts" gebracht. Das Unternehmen IAI stattete die Kampfflugzeuge MiG-21M/MF und die Schul- und Kampfjets MiG-21UM der rumänischen Luftwaffe mit neuer Avionik aus, darunter mit multifunktionalen Flüssigkristall-Displays, einem Zielanweisungssystem an der Kopfhaube, einem Bordcomputer sowie universalen Pfeilern, die es erlauben, die Bewaffnung und Container mit Ausrüstung sowohl aus sowjetisch-russischer als auch aus westlicher Produktion anzuwenden.
Das Projekt schien vielversprechend, schlug jedoch in große Unannehmlichkeiten um. Die ohne Beteiligung des Entwicklers modernisierten Jäger, die zudem unter Verwendung von Ersatzteilen von zweifelhafter Herkunft generalüberholt worden waren, stürzten oft ab und verloren ihren Ruf als zuverlässige und praktisch nicht kaputt zu kriegende Maschinen, jenen Ruf, den die MiG-21 seit den 50er Jahren genoss. Dieser Ausgang bewog die übrigen Länder, die sowjetische Flugtechnik modernisieren wollten, dazu, ihre Kontrahenten umsichtiger zu wählen.
Im Ergebnis beschlossen Bulgarien und die Slowakei, die bislang sowjetische Jäger - diesmal die MiG-29 - in der Bewaffnung hatten, sie im Herstellerland instand setzen und perfektionieren zu lassen.
Die slowakischen MiG-Maschinen sind heute wohl das am besten geglückte Beispiel, wie sowjetische Flugtechnik den Nato-Standards angepasst werden kann. Diese Maschinen bekommen ein in Russland entwickeltes verbessertes Radar, ein Lufttanksystem, westliche Funksysteme, das Gerät zur Freund-Feind-Kennung und die Funknavigation. Das Cockpit hat mehrere multifunktionale Flüssigkristall-Monitore. Der Waffenkomplex ist unverändert geblieben: Die slowakischen Militärs sind mit den taktisch-technischen Charakteristika der russischen R-27- und R-73-Raketen zufrieden.
Außerdem wurden die modernisierten MiG-Maschinen generalüberholt, was ihnen die Möglichkeit gibt, bis 2030 hinein ihren Dienst zu sein. Bis dahin können die Flugzeuge noch mehrmals perfektioniert werden, und zwar unter Anwendung moderner Ausrüstung, so dass sie auch weiter ein ausreichendes Kampfpotential beibehalten werden.
Die erfolgreiche Erfüllung des slowakischen Vertrags beweist, dass unsere Militärindustrie mit der westlichen auf deren eigenem Feld - in der Ausrüstung der Luftwaffen der Nato-Länder - konkurrieren kann. Der Ausrüstung übrigens nicht nur mit Flugtechnik. Griechenland zum Beispiel kauft russische Schiffe und Luftverteidigungssysteme, und das ist recht kennzeichnend. Es steht zu hoffen, dass die gegenwärtigen Verträge - sowohl die schon abgelaufenen als auch die noch laufenden - erst den Anfang bilden. Den Anfang der Rückkehr der russischen Waffenproduzenten auf den europäischen Markt.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.
Human Rights Watch: Arbeit von Hilfsorganisationen in Myanmar weiter behindert
wikinews: Rangun (Myanmar), 30.05.2008 – Nach Angaben von Human Rights Watch und anderen Hilfsorganisationen wird die Arbeit von Hilfsorganisationen in Myanmar weiterhin behindert. Nach dem Besuch des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon hatte die regierende Militärjunta Myanmars zwar die Einreise von Hilfskräften unabhängig von ihrer nationalen Herkunft zugestanden, faktisch müssen sich die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen jedoch einem langwierigen bürokratischen Prozedere unterwerfen, bevor sie eine Einreisegenehmigung erhalten. Die Bearbeitung eines Visa-Antrages dauert demnach 48 Stunden.
30 Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) warten zurzeit auf ihre Einreisegenehmigungen. Schiffe der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs liegen vor der Küste in internationalen Gewässern mit hunderten Tonnen Hilfsgütern fest, weil sie keine Genehmigung zum Anlaufen der Häfen erhalten. Die Regierung befürchtet eine militärische Intervention. Bei den Schiffen handelt es sich um Schiffe der Marine dieser Länder. Diese verfügen laut Human Rights Watch über die Logistik (Hubschrauber und Schlauchboote), die jetzt dringend nötig sei, um die hilfsbedürftigen Menschen im überschwemmten Irrawaddy-Delta schnell zu erreichen. Jede Verzögerung sei angesichts der Notlage der Menschen eine Zeitverschwendung.
Unterschiedliche Einschätzungen bezüglich der Beurteilung der Situation in Myanmar erschweren offenbar auch die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen mit der Militärjunta. Während die Militärregierung davon ausgeht, dass knapp vier Wochen nach dem Wüten des Zyklons Nargis nun die Phase des Wiederaufbaus begonnen habe, vertreten die Hilfsorganisationen ebenso wie die UNO die Auffassung, dass zunächst die dringend notwendige unmittelbare Hilfe für die Sturm- und Flutopfer in Angriff genommen werden müsse. Am wichtigsten sei jetzt die Versorgung mit keimfreiem Trinkwasser. Die Zahl der Hungernden und Obdachlosen im Irrawaddy-Delta wird auf 2,4 Millionen Menschen geschätzt. Nach UN-Angaben wurden bisher 60 Prozent der Hilfsbedürftigen nicht erreicht. Die Zahl der Toten und Vermissten nach dem tropischen Wirbelsturm „Nargis“ vom 2. und 3. Mai wird offiziellen Angaben zufolge inzwischen mit 133.000 Menschen beziffert.
Die Lageeinschätzung der Militärs wird auch durch Äußerungen deutlich, die in offiziellen staatlich kontrollierten Medien verbreitet wurden. Danach sei eine Hilfe für die Menschen im Irrawaddy-Delta eigentlich überflüssig, diese könnten sich sehr gut selbst helfen und sie seien nicht auf die „Schokoriegel“ von internationalen Helfern angewiesen. So stand es laut AFP in der staatlichen kontrollierten Zeitung „New Light of Myanmar“. Ebenfalls wird in den Medien Myanmars die internationale Gemeinschaft wegen ihrer zu geringen Spendenbereitschaft kritisiert. Die zugesagten Hilfen lägen weit unter dem, was notwendig sei.
Unterdessen hat die Militärjunta die vor wenigen Tagen in einem Referendum zur Abstimmung gestellte neue Verfassung in Kraft gesetzt. Ursprünglich sollte die Verfassung erst nach der Durchführung von allgemeinen Wahlen in Kraft treten, die in zwei Jahren vorgesehen sind. Die Abstimmung über das Referendum war trotz internationaler Proteste in dem von einer verheerenden Katastrophe heimgesuchten Land abgehalten worden. Die Beteiligung lag laut offiziellen Angaben bei 98,12 Prozent. Die Zustimmung zu dem unter Ausschluss der Opposition zustande gekommenen Verfassungsentwurf lag danach bei 92,48 Prozent.
Streubomben-Konferenz
110 Länder stimmen Vertrag zum Verbot der Kassettenbomben zu
MOSKAU, 30. Mai (RIA Novosti). Diplomaten aus mehr als 110 Ländern der Welt haben auf einer Konferenz in Dublin formal einer Vereinbarung zum Vertrag über das Verbot der Kassettenbomben zugestimmt. Demzufolge sollen alle bestehenden Vorräte an dieser Waffe innerhalb von acht Jahren zerstört werden, teilt die Agentur AP mit.
Die Kassettenbombe ist ein Geschoss, das nach der Explosion zahlreiche Splitterbomben über große Entfernungen abwirft. Viele davon bleiben in der Erde liegen und sind verantwortlich für den Tod und Verletzungen von zahlreichen Zivilisten.
Besonders aktive Verfechter des Verbots der Kassettenbomben sind Norwegen, Schweden, Deutschland, Belgien, der Libanon, Mexiko, Neuseeland, Mosambik und Angola.
Der Vertrag soll im Dezember dieses Jahres in Oslo offiziell unterzeichnet werden und Mitte 2009 in Kraft treten.
Die Teilnehmer der Konferenz richteten einen Appell an die USA und die anderen Hersteller von Kassettenbomben, sich dem Vertrag zum Verbot der Waffe anzuschließen.
Russland, China, Indien, Pakistan, Israel und die USA beteiligen sich nicht an der Diskussion zu diesem Thema.
KOMMENTAR
Sie "beteiligen" sich nicht, sondern teilen sich den Markt für ein perverses Kriegsspielzeug, wollen ihn sich bewahren. Solche Politiker gehören geächtet. Wer sie wählt, macht sich mitschuldig. -msr-
Abzug der letzten Atomwaffen aus Deutschland gefordert
Friedensgruppen übergeben Unterschriften im Kanzleramt
Im Kanzleramt übergaben diesen Mittwoch Friedensgruppen aus ganz Deutschland 10.000 Unterschriften. Sie fordern den Abzug der Atomwaffen vom Fliegerhorst Büchel und die Beendigung der nuklearen Teilhabe Deutschlands. Anschließend führten die Vertreter der Friedensgruppen, u. a. Ärzteorganisation IPPNW und die Bürgermeister für den Frieden, ein Hintergrundgespräch mit den Referenten der Bundeskanzlerin für Sicherheits- und Abrüstungspolitik. Die IPPNW-Abrüstungsexpertin Xanthe Hall übergab dabei einen aktualisierten Modellentwurf für eine Nuklearwaffenkonvention zur vollständigen weltweiten Abrüstung von Atomwaffen.
Auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel lagern noch immer 20 US-Atombomben, die im Ernstfall von Bundeswehrpiloten ins Ziel geflogen werden sollen. Diese so genannte nukleare Teilhabe ist ein Konzept innerhalb der Abschreckungspolitik der NATO aus den Zeiten des Kalten Krieges.
IPPNW-Abrüstungsexpertin Xanthe Hall: “Deutschland hat, wenn es mit gutem Beispiel vorangeht, die Chance die Abrüstung zu fördern und die Weiterverbreitung der Atomwaffen zu verhindern. Deswegen fordern wir die Aufgabe der deutschen nuklearen Teilhabe: D.h. Abzug der Atomwaffen, keine Beteiligung an der Planung des Einsatzes von Atomwaffen, keine Übungen mit deutschen Tornado-Flugzeugen und deutschen Piloten. All dies ist und bleibt völkerrechtswidrig.”
Zusätzlich zu den Unterschriften, die vor allem in Kirchenkreisen gesammelt wurden, präsentierte eine Friedensgruppe aus Bretten, Baden Württemberg, eine 50m lange Girlande aus 1151 Papierkranichen, dem japanischen Friedenssymbol. Der Brettener Oberbürgermeister Paul Metzger, Mitglied der Bürgermeister für den Frieden, erinnerte daran, dass nukleare Abrüstung als Regierungsziel im Koalitionsvertrag vereinbart wurde: „Es geht deshalb nicht, dass diese Massenvernichtungswaffen weiter in Büchel lagern“.
Die Übergabe der Unterschriften im Kanzleramt wurde durch Baden Württemberger Bundestagsabgeordnete der CDU koordiniert. Auch von Jörg Tauss, dem forschungspolitischen Sprecher der SPD kam Unterstützung: „Eine friedliche Entwicklung unserer Welt ist das wichtigste Zukunftsprojekt. Deshalb haben wir auch massiv die Friedensforschung gestärkt. Alle lokalen Initiativen, die an diesem Ziel mitwirken, sind von größter Wichtigkeit.“
Um den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland zu erreichen, haben sich Friedensgruppen zum Bündnis „unsere zukunft-atomwaffenfrei“ zusammen geschlossen. Bei der Unterschriftenübergabe kündigte das Bündnis eine Protestaktion am Atomwaffenstandort Büchel an. Vom 23.8. bis 1.9. findet dort ein Aktionscamp statt. Für Samstag den 30. August ist eine Großdemonstration mit Barbara Rütting, Horst Eberhard Richter und Nina Hagen am Fliegerhorst Büchel geplant. (IPPNW-Presseerklärung)
Expertenkonferenz: Leichtere Autos und Flugzeuge
Zusammenfassung Expertenkonferenz: Leichtere Autos und Flugzeuge für mehr Umweltschutz - Ranshofener Leichtmetalltage der Austrian Research Centers (ARC)
Mag. Michael Hlava, Corporate Communications, Austrian Research Centers
(30.05.2008, Ranshofen/Geinberg) Auf einer Expertenkonferenz (28. und 29. Mai 2008) in der oberösterreichischen Therme Geinberg wurden die neuesten Trends und wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Leichtmetallforschung und dem Leichtbau präsentiert. Dabei standen Umweltschutzaspekte durch die Einsparung nicht erneuerbarer Energiequellen im Automobil- und Luftfahrtsektor im Mittelpunkt. Bereits zum fünften Mal richtete das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (LKR), ein Unternehmen der Austrian Research Centers, die Tagung aus. Der Einsatz von leichteren Materialien und neuen Verbundtechniken in Autos und Flugzeugen soll künftig zu erheblichen Verbesserungen im Energieverbrauch und somit zu mehr Effizienz und Umweltfreundlichkeit führen.
http://www.arcs.ac.at, http://www.lkr.at
"Speziell in der Automobilindustrie geht der Trend zur so genannten Mischbauweise", erklärt Werner Fragner vom LKR. "Das bedeutet, dass verschiedene Materialien eingesetzt werden, um eine optimale Kombination aus niedrigem Gewicht, Funktionalität und Preis zu erzielen." Eine Möglichkeit der Verbindung unterschiedlicher metallischer Komponenten ist der Verbundguss. Dabei wird ein Gussteil bereits durch den Gießprozess mit einem oder mehreren anderen Bauteilen verbunden. "Fügeschritte wie Schweißen, Kleben oder Nieten können dadurch eingespart werden", so Fragner.
Keramik-Bremsscheiben im Audi A8, Kohlefaser nicht nur für Sportwagen
Auch Günter H. Deinzer, Leiter der Entwicklung Werkstofftechnologie bei der deutschen Audi AG, sieht in innovativen Leichtbaukonzepten erhebliches Potenzial für die Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen. "Erst kürzlich haben wir für den Audi A8 eine neue Keramik-Bremsscheiben-Technologie vorgestellt." Neue Werkstoffe führen aber auch zu einer leichteren Karosserie: "Im Audi A6 liegt heute der Gewichtsanteil hoch- und höchstfester Bleche bereits bei 48 Prozent. Damit kann in Summe eine Gewichtsreduzierung von 8 Kilogramm ohne Anbauteile realisiert werden", sagt Deinzer.
Neuere Entwicklungen im Karosseriebau sehen übrigens den Einsatz von kohlefaserverstärkten Kunststoffen vor. Bisher sind diese Anwendungen auf Sportfahrzeuge und Fahrzeuge aus der Luxusklasse begrenzt. "Im Zuge von Economy-of-Scale-Effekten und einer optimierten Fertigungstechnologie wird diese innovative Technologie jedoch auch Einzug in andere Fahrzeugsegmente halten", so Deinzers Ausblick.
Luftfahrt: Aluminium in Fluggastsitzen
Auch in der Flugzeugindustrie erfordern steigende Ölpreise und der Wettbewerb unter den Airlines drastische Gewichtseinsparungen. "Die Sitze der Fluggäste stellen dabei einen entscheidenden Faktor dar, bewegt sich doch deren Gesamtgewicht in großen Maschinen bis hin zu 12 Tonnen", erläutert Alfons Stachel vom deutschen Hersteller von Fluggastsitzen Recaro Aircraft Seating.
Hier kommt insbesondere der Wahl von effizienten Aluminiumwerkstoffen eine wichtige Rolle zu. "Hochfeste moderne Legierungen, wie die Aluminium-Lithium Legierung 2099T83, die im Airbus A380 Verwendung finden, zeigen eine Möglichkeit auf, in welche Richtung sich der Werkstoff Aluminium hinentwickeln kann", sagt Stachel.
29 Mai 2008
Cyberkriege: Gefährliches Spiel im Glashaus
MOSKAU, 29. Mai (Ilja Kramnik, RIA Novosti). Der Cyberspace, der vor kurzem nur ein unterhaltsames Spielzeug war, schmilzt immer stärker mit dem Alltagsleben zusammen.
Dokumente, Geschäfte und der Informationsaustausch in allen Bereichen werden zunehmend digitalisiert, und so stellt sich die Frage nach der Sicherheit im Cyberspace.
Im vergangenen Jahr hatte die US-Luftwaffe ein Sonderkommando für Operationen im World Wide Web geschaffen. Im diesem Frühjahr stellten sich auch die europäischen NATO-Länder dem Cyberkrieg und beschlossen, ein entsprechendes Zentrum in Estland zu eröffnen. In diesem Mai wurde in Tallinn ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.
Die Ausweitung des Kriegsgebietes kommt nicht unerwartet: Es ist die Fortsetzung eines Prozesses, der vor Jahrtausenden anfing. Nachdem der Mensch sich auf der Erde behauptet hatte, erlernte er die Seefahrt und passte das Meer an seine militärischen Bedürfnisse an. Einige Jahrtausende später wurde der Luftraum zum neuen Kriegsschauplatz: Nach an Seilen befestigten Ballons machten sich die Militärs Zeppeline und Flugzeuge zueigen, bevor diese nützlichen Erfindungen für friedliche Zwecke verwendet wurden.
Der Fortschritt hat sich beschleunigt. Der Weg von den ersten Booten aus ausgehöhlten Baumstämmen bis zum Flugzeug der Gebrüder Wright nahm viele Jahrtausende in Anspruch. Die nächste Stufe, vom ersten Flugzeug bis zum ersten Satelliten, dauerte 54 Jahre. Der neu erschlossene Raum wird genauso wie früher für militärische Zwecke verwendet: Entsprechende Raumapparate werden seit den 60er Jahren zum unabdingbaren Teil der Militärmaschinerie der am höchsten entwickelten Länder.
Ende des 20. Jahrhunderts fing der Mensch an, sich in der von ihm selbst geschaffenen virtuellen Welt zurechtzufinden. Über die Anpassung dieser Welt an militärische Zwecke kann nicht die Rede sein, sie wurde von Anfang an dafür geschaffen. Doch diese Zwecke werden vielfältiger. Vor 20 bis 25 Jahren ging es nur um operativen Informationsaustausch, doch jetzt fällt es dem Forscher schwer, eine Definition zu finden, die das Wesen des Cybespace und seine Möglichkeiten genau trifft. Es ist in der Tat eine neue Welt, die eine immense und ständig wachsende Zahl von Objekten enthält, die für das Funktionieren der modernen Gesellschaft von tragender Bedeutung sind.
Unter diesen Bedingungen sieht die Einrichtung eines Cyberzentrums in Estland, das die Netzwerke des Landes von Hackerattacken schützen soll, wie ein ziemlich logischer Schritt der NATO aus: Die Informationssicherheit jedes Landes bedeutet die Informationssicherheit des ganzen Militärblocks, und das Aussetzen von entscheidenden Knotenpunkten schlägt sich unausweichlich auf der gesamten Verteidigungskraft der Allianz nieder.
Wenn es Verteidigung gibt, so gibt es auch Angriff. Die Militärs betrachten Attacken auf strategische Informationsobjekte seit langem als unverzichtbaren Teil der Kriegsführung. Die Möglichkeit, die Wirtschaft des Feindes durch das Knacken seiner Börsenserver und der Netzwerke der größten Banken, das Verkehrsnetz durch das Lahmlegen der Computersteuerung des Luft- und Eisenbahnverkehrs, die Medien durch die Blockade der Webseiten von Nachrichtenagenturen und Internetzeitungen zu torpedieren gehört zu den Garantien eines schnellen Sieges. Sich mit Hilfe von primitiven Mitteln, also durch den Verzicht auf das Internet in strategisch wichtigen Gebieten, vor diesen Attacken zu schützen, ist unmöglich. Ein solcher Verzicht würde die Wirtschaft um Jahrzehnte zurückwerfen und eine Niederlage bedeuten.
Dasselbe gilt für militärische Systeme. Eine moderne Armee ist ohne Austausch von immensen Informationsvolumen mittels Computernetzwerke kaum vorzustellen. Diese Netzwerke sind auch anfällig.
Es gibt nur einen Ausweg: Der Sieg im Cyberkrieg kann nur durch eigene aktive Handlungen in diesem Bereich bewerkstelligt werden. Dabei muss der Feldherr nicht unbedingt zahlreiche Teams von qualifizierten Hackern zur Hand haben, um zu siegen: Manchmal reicht es, einfach das Spielbrett umzuwerfen.
Im Cyberkrieg spielt die elektromagnetische Ausstrahlung eine wichtige Rolle, die die überwältigende Mehrheit der radioelektronischen Geräte außer Betrieb setzen kann. Den stärksten elektromagnetischen Impuls geben Atomwaffen, deren Anwendung zum Lahmlegen von Nachrichtensystemen die Militärs der hochentwickelten Länder seit den 60er Jahren planen. Doch es gibt auch weniger radikale Mittel, die so genannten Flusskompressionsgeneratoren, die in elektromagnetischen Bomben und Artilleriegeschossen verwendet werden. Solche Munitionen können elektronische Geräte im Umkreis von einigen hundert Metern außer Betrieb setzen.
Viele halten das Cyber Warfare für eine humanere Sache als den herkömmlichen Krieg. Schließlich tötet der Einbruch in ein Netzwerk niemanden unmittelbar, und ein Artilleriegeschoss mit einem Flusskompressionsgenerator kann einen Menschen nur bei einem direkten Treffer töten, was kaum wahrscheinlich ist. Doch dieser Eindruck ist falsch. Der Wirtschafts- und Verkehrsstillstand in einem großen Staat wird indirekt kaum weniger Opfer fordern als ein militärischer Konflikt, und eine mögliche Antwort unter Verwendung von klassischen Vernichtungsmitteln bis hin zu nuklearen Waffen kann der gesamten Menschheit kolossale Verluste bereiten.
Die Welt wird immer verflochtener und angreifbarer. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.
Iran bleibt wichtige Antworten schuldig
Irans Atom-Puzzle
MOSKAU, 29. Mai (Pjotr Gontscharow, RIA Novosti). Die Situation um Irans Nuklearprogramm ist wieder einmal gespannt.
Das hängt mit dem jüngsten Bericht von IAEO-Generaldirektor Mohammed ElBaradei zusammen. Zwar ist der Bericht noch nicht veröffentlicht worden, doch einige Thesen sind in die Medien durchgesickert. Glaubt man den "entwichenen" Angaben, so sind in Irans "Atom -Puzzle" einige neue Einzelteile hinzugekommen, so dass sich das ganze Bild noch schwieriger zusammensetzen lässt.
Die Internationale Atomenergiebehörde hat Teheran wieder einmal vorgeworfen, keine "untermauerten Erläuterungen" zu seinem Nuklearprogramm zu liefern sowie Zugang zu Dokumenten und Personen zu verweigern, die bestätigen könnten, dass seine "Tätigkeit ausschließlich friedlich ausgerichtet ist". Im Prinzip war das auch früher so. Doch in der Gegenüberstellung Iran - IAEO sind Nuancen überaus wichtig. Sie bilden das eigentliche Wesen. Wie ernsthaft ist die heutige Zuspitzung der Situation und - vor allem - inwiefern überraschend?
IAEO-Chef ElBaradei verwies in seinen vorherigen Berichten auf einen Fortschritt bei der Klärung der noch offenen Fragen nach Irans früheren Atomaktivitäten, was er auch gerne stets betonte. Nicht geklärt waren und sind die militärischen Aspekte des Nuklearprogramms, mit denen sich früher "vermutlich iranische Kernphysiker befasst haben". Gerade diese einzige "offene Frage" im iranischen Atomdossier (womit sich eigentlich die "iranischen Kernphysiker befassten") wurde denn auch im letzten Bericht des IAEO-Direktors (vom 22. Februar 2008) akzentuiert.
Teheran tat, als wäre dieser Aspekt unwesentlich, da es ihm gelungen war, viel wichtigere Fragen zu schließen, etwa die "Plutoniumspuren" und anderes. Doch stimmt das nicht ganz, genauer: Das stimmt überhaupt nicht. Die Aufklärungsdienste der USA und der westlichen Staaten stellten der IAEO Informationen zur Verfügung: sowohl über das iranische Projekt zur Produktion von waffenfähigem Uran als auch über die Tests von Sprengstoffen sowie über den Bau eines Gefechtskopfes für eine Rakete, die in die dichten Atmosphärenschichten eindringen kann.
Der letzte Verdacht ist für Teheran besonders unangenehm. Die Entwicklung einer solchen Rakete, die die dichten Atmosphärenschichten überwinden kann, lässt sich mit der Entwicklung eines eigenen Raumfahrtprogramms erklären. Wie ist aber die Entwicklung ihres Gefechtskopfes zu erklären? Jeder versteht, dass bei der Entwicklung der Gefechtsteile für solche Raketen ausschließlich an atomaren Sprengköpfen gearbeitet wird.
Selbstverständlich bestritt Teheran alle Anschuldigungen des Westens, dass es nach der Entwicklung von eigenen Atomwaffen strebe und bezeichnete die von der IAEO übermittelten Angaben "fabriziert".
Doch diesmal wirkt der IAEO-Bericht (laut vorläufigen Informationen) merklich schärfer. "Nach Ansicht der Organisation kann Iran über zusätzliche Informationen verfügen, insbesondere über die Erprobungen von Sprengstoffen und die mit Raketen verbundenen Arbeiten. Diese können den Inhalt der erwähnten Forschungen, die Iran der Organisation öffnen muss, mehr ins Licht bringen", heißt es im Bericht.
Auf den ersten Blick sind die heutigen IAEO-Vorwürfe ernsthaft genug. Aber andererseits gibt die Formulierung "nach Ansicht der Organisation kann Iran über zusätzliche Informationen verfügen..." Teheran die Möglichkeit, den Besitz von solchen Informationen zu leugnen - aus dem einfachen Grund, weil sie überhaupt nicht existieren würden. Teheran hat bereits seine Kunst bewiesen, sowohl der IAEO als auch dem UN-Sicherheitsrat geschickt entgegenzutreten, sobald sie von ihm die Einstellung jeder Art von Arbeiten an der Urananreicherung und die Rückkehr an den Verhandlungstisch fordern. Bisher hat Teheran alle Forderungen erfolgreich überhört, in erster Linie deshalb, weil die IAEO keine scharfen Argumente ins Feld führte.
Irans Nuklearprogramm ist wie der doppelgesichtige Janus. Einerseits "gibt es keine Beweise für seine militärische Komponente", andererseits "bestehen keine Garantien", dass diese "Komponente" nicht in Zukunft aufkommt - und zwar in nächster Zukunft. Ungefähr in diesem Sinne äußerte sich IAEO-Generaldirektor Mohammed ElBaradei in seinen jüngsten Berichten über das iranische Nuklearprogramm.
Solche "Salomo-Urteile" haben wahrscheinlich Teheran zu der Erklärung bewogen, alle vergangenen Verhandlungsrunden mit IAEO als überaus fruchtbar zu erklären. Alle Verdächtigungen und Besorgnisse seien vielleicht zwar noch nicht beseitigt worden, aber das würden sie spätestens bis zum 21. August (die von der IAEO angeblich festgelegte Deadline), und die internationale Gemeinschaft habe keine Gründe, sich über die Urananreicherung aufzuregen. Die Behauptungen des Westens von "vermutlichen Forschungen" iranischer Atomwissenschaftler und sonstiges seien "grundlos", wie Ali Asghar Soltanieh, Irans Beauftragter bei der IAEO, in seinem Kommentar zum Bericht sagte, den die westlichen Medien in Auszügen veröffentlicht hatten.
Soltanieh betont hierbei, dass die Inspektoren "alle in Iran befindlichen nuklearen Materialien registriert haben" und dass die IAEO ungehindert ihre Untersuchungen in Iran hat fortsetzen und die gesamte atomaren Arbeiten, darunter die Urananreicherung in Natans, kontrollieren können.
Werden diese Argumente von Soltanieh ausreichen, damit die 35 Mitglieder des IAEO-Gouverneursrats am 2. Juni in Wien wieder einmal ein "hängendes" Urteil über das iranische Nuklearprogramm aussprechen? Oder wird das Urteil doch eindeutig sein: Gibt es diese vielzitierte militärische Komponente im iranischen Nuklearprogramm, ja oder nein? Die Antworten werden schon in kurzer Zeit vorliegen.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.
Erster China-Taiwan-Gipfel (seit 1949)
(wwj) Am gestrigen Mittwoch kam es in Peking zum ersten Treffen der Regierungschefs Chinas und Taiwans sei Bürgerkriegsende und Gründung der VR Chrin.
Berichtet wird von betont herzlicher Atmosphäre zwischen Chinas KP-Chef Hu Jintao und dem kürzlich zum Vorsitzenden von Taiwans Kuomintang (KMT)gewählten Wu Poh-hsiung. Beide Politiker scheinen Erwartungen an eine Wende in den komplizierten Beziehungen gerecht werden zu wollen und sicherten eine Politik der friedlichen Entwicklung zu. Das chinesische Staatsfernsehen übertrug das Treffen aus der "Halle des Volkes" live und signalisierte damit ein Stück neue Offenheit - kurz vor den Olympischen Spielen.
Razzia bei der deutschen Telekomzentrale
Razzia bei der deutschen Telekomzentrale
wikinews - Bonn (Deutschland), 29.05.2008 – Heute Vormittag begann die Staatsanwaltschaft Bonn mit der Durchsuchung der Räume der Telekom-Zentrale. Wie heute außerdem bekannt wurde, hat die Behörde Ermittlungen gegen die Firma wegen der Verletzung des Fernmeldegeheimnisses eingeleitet. Zum Ermittlungsteam der Staatsanwaltschaft gehören 50 Beamte, darunter Spezialisten des Bundeskriminalamtes. Die Telekom soll seit dem Jahr 2000 die Telefone von Journalisten und Aufsichtsräten abgehört haben.
Zwei Arbeitnehmervertreter des Telekom-Aufsichtsrates, Lothar Schröder von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie der DGB-Vorsitzende Michael Sommer, erklärten heute Mittag auf einer Pressekonferenz, sie beabsichtigten gegen das Telekommunikationsunternehmen Strafanzeige zu stellen. Nach den Worten Sommers seien die Arbeitnehmervertreter zu dem Schluss gelangt, dass ein begründeter Verdacht gegeben sei, dass von dem Unternehmen gegen „elementare Grundrechte der Aufsichtsräte verstoßen“ worden sei.
Anleger zeigten sich bislang wenig beeindruckt von den Vorgängen in der Bonner Zentrale der Deutschen Telekom. Die Aktie legte mit einem Prozent sogar leicht zu.
Am Wochenende hatte der Telekom-Vorstand eingeräumt, dass wenigstens ein Jahr lang Telefondaten von Mitarbeitern und ihren Kontaktpersonen im journalistischen Milieu ausspioniert worden seien. Offenbar ging es dabei darum herauszufinden, wie bestimmte Informationen über Vorgänge im Konzern nach außen weiter gegeben worden sind. Unter anderem soll dabei der Chefreporter von Financial Times Deutschland (FTD) abgehört worden sein. Dazu soll im Jahr 2000 ein entsprechender Spitzelauftrag an die in Berlin ansässige Firma „Control Risks Group“ (CRG) ergangen sein. Die Firma hat laut FTD ebenfalls interne Untersuchungen eingeleitet. Auch an die Berliner Wirtschaftsdetektei Desa sollen entsprechende Aufträge vergeben worden sein.
Konzernchef René Obermann hat eine Untersuchung zur Aufklärung der Vorgänge angekündigt. Obermann soll bereits im Sommer 2007 von den Vorgängen gewusst haben und damals die Entlassung des konzerneigenen Sicherheitschefs Harald Steininger angeordnet haben. Warum Obermann nicht schon vor einem Jahr die Staatsanwaltschaft informiert hatte, ist noch unklar. Er erklärte, damals habe die Telekom wegen eines Belegschaftsstreiks unter Druck gestanden. Obermann war damals, kurz nach seinem Einstieg im Konzern, mit dem Plan an die Öffentlichkeit gegangen, 50.000 Mitarbeiter per „outsourcing“ an andere Unternehmen auszugliedern, wo sie dann für weniger Geld die gleiche Arbeit machen sollten (Wikinews berichtete). Eine schnelle Aufklärung wäre zu diesem Zeitpunkt wegen der öffentlichen Debatte um die Telekom nicht möglich gewesen. Obermann selbst war zur der Zeit, als die Abhöraktionen stattfanden, noch nicht Chef des Konzerns. Die illegalen Abhörmaßnahmen fanden statt, als sein Vorgänger Kai-Uwe Ricke das Amt des Vorstandsvorsitzenden ausübte. Am gestrigen Mittwochabend war der Vorstand des Unternehmens zusammengetreten und hatte dem Vorstandsvorsitzenden Obermann seine Unterstützung zugesichert. Auch das Bundesfinanzministerium stützt René Obermann. Der Bund ist auch nach der Privatisierung einer der größten Anteilseigner des Konzerns.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, richteten sich die Ermittlungen nicht gegen den amtierenden Telekom-Vorstand, sondern an die Vorstandsmitglieder, die im fraglichen Zeitraum im Amt waren. Namen von konkreten Personen, gegen die Ermittlungen eingeleitet werden, nannte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht. Ins Visier der Ermittler gerät möglicherweise auch der ehemalige Telekom-Chef Ron Sommer, der zum Zeitpunkt der Bespitzelungsaktion die Verantwortung für den Konzern trug. Zur Zeit seiner Vorstandstätigkeit soll der erste Bespitzelungsauftrag an den später zum Sicherheitschef beförderten Harald Steininger ergangen sein. Auch unter Sommers Nachfolger Kai-Uwe Ricke gab es erhebliche Verärgerungen in der Konzernspitze über Indiskretionen über bevorstehende Investitionen der Telekom in den Ausbau von Glasfasernetzen sowie die Konzernpläne zum Abbau von Arbeitsplätzen in einer Größenordnung von 32.000. Damals sollen umfangreiche Untersuchungen eingeleitet worden sein, die das Leck in der Konzernzentrale aufdecken sollten. Als Auftragsnehmer kommt ein weiteres Unternehmen ins Spiel, die Network Deutschland GmbH, die beauftragt wird, hunderttausende von Datensätzen zu überprüfen, um dem Informationsleck auf die Spur zu kommen. Dann scheint die Verantwortlichen eine Art Jagdfieber ergriffen zu haben. In das Büro des „Capital“-Wirtschaftsjournalisten Reinhard Kowalewsky wird ein „Maulwurf“ eingeschleust, der weiteren Aufschluss über die Informationskanäle des Magazins geben soll. Mit diesem prekären Auftrag wird eine Privatdetektei beauftragt. Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ hatte einen Mehrjahresplan des Konzerns veröffentlicht. +wikinews+
KOMMENTAR:
Nun müsste mal Haftungsreihenfolge sein: Zunächst die Entscheider, dann die "Aufsichtsräte". Und zwar in Größenordnungen, dass sich solche Entscheidungen nicht mehr lohnen und auch kein Sitz im Aufsichtsrat für Leute, die ihrer Funktion zur Beaufsichtung nicht nachkommen wollen.
Russlands Patriarch bestätigt prinzipielle Möglichkeit eines Treffens mit dem Papst
MOSKAU, 29. Mai (RIA Novosti). Patriarch Alexi II. von Moskau und ganz Russland hat bei seinem Gespräch mit Kardinal Walter Kasper am Donnerstag die prinzipielle Möglichkeit eines Treffens mit Papst Benedikt XVI. bestätigt.
"Es wurde zwar nicht konkret darüber gesprochen, aber erneut bestätigt, dass ein solches Treffen im Prinzip möglich ist", verlautete inoffiziell aus dem Moskauer Patriarchat. "Wie der Heilige Patriarch sagte, muss ein solches Treffen gut vorbereitet sein, um nicht eine bloße Begegnung vor Fernsehkameras zu sein", hieß es.
Alexi II. und Kardinal Kasper haben Probleme berührt, die die Beziehungen zwischen beiden Kirchen erschweren. Es ging unter anderem um die geistige Erziehung der orthodox getauften Kinder, die jetzt in katholischen Kinderheimen wohnen.
Das zweite ernste Problem sei die Verbreitung des uniertkatholischen Glaubens des byzantinischen Ritus, darunter in der Ukraine, hieß es.
"Der Heilige Patriarch verwies darauf, dass die kanonische orthodoxe Kirche in der Westukraine die Möglichkeit haben muss, in würdigen Gotteshäusern zu beten", wurde mitgeteilt.
Der Patriarch und der Kardinal erörterten die Perspektiven eines gemeinsamen Zeugnisses der Katholischen und der Russisch-orthodoxen Kirche von den christlichen Werten und die Perspektive der Zusammenarbeit der geistlichen Hochschulen beider Kirchen.
Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kasper, hält sich zu einem mehrtägigen Besuch in Russland auf.
28 Mai 2008
Britisches Atom-U-Boot rammt Felsen im Roten Meer
(wwj) Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet, dass das britische Atom-U-Boot Superb im Roten Meer auf einen Felsen aufgelaufen ist. Nach Angaben des britischen Ministeriums musste das Atom-U-Boot auftauchen, nachdem das Echolot durch die Kollision beschädigt wurde.
"Der Zusammenstoß mit dem Unterwasserfelsen ereignete sich etwa 100 Kilometer südlich vom Suez-Kanal. Der Atomreaktor wurde nicht beschädigt und stellt keine Gefahr für die Umwelt dar", heiße es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums.
Stanislaw Tillich ist neuer Ministerpräsident von Sachsen
Dresden (Deutschland), 28.05.2008 – Stanislaw Tillich (CDU) ist am Mittwoch vom Sächsischen Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden. In geheimer Wahl stimmten am 28. Mai 66 Abgeordnete für ihn, 63 Stimmen hätte er mindestens benötigt. Die CDU-Fraktion, die ihn aufgestellt hat, hat 68 Mitglieder, von denen eines krank war. Daraus folgt, dass mindestens ein Fraktionsmitglied ihm die Stimme verweigert hat. Tillich ist Nachfolger von Georg Milbradt, der wegen der Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Landesbank Sachsen zurücktreten musste.
Stanislaw Tillich, Vater von zwei erwachsenen Kindern, ist 49 Jahre. Er gehört der sorbischen Minderheit in Deutschland an. Geboren wurde er im sächsischen Dorf Neudörfel bei Kamenz. 1987, also noch zur Zeit der DDR, trat er der CDU bei. Im März 1990 wurde er dann Abgeordneter der ersten frei gewählten Volkskammer. 1999 wurde er im Kabinett Kurt Biedenkopf Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten.
-wikinews-
Jedes sechste Kind in Deutschland ist arm
Berlin (Deutschland), 28.05.2008 – Nach einer vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung des Prognos-Institutes ist jedes sechste Kind in Deutschland arm. Nach einer ebenfalls gestern vorgestellten Studie des Kinderhilfswerks UNICEF-Deutschland ist das Armutsrisiko bei Kindern, die in Ein-Eltern-Familien aufwachsen noch größer. 35 bis 40 Prozent der Kinder in Deutschland, die in solchen Familien leben, gelten als „relativ arm“. Zehn Prozent dieser Kinder leben dauerhaft in Armut. Mehr als zwei Drittel der Kinder von allein erziehenden Eltern leben mindestens ein Jahr in Armut. Begleiterscheinungen beziehungsweise Indikatoren der sozialen Probleme, denen diese Kinder ausgesetzt sind, sind Übergewicht und Nikotinsucht. 17 Prozent der Jugendlichen gelten als übergewichtig. Deutschland liegt mit dem Anteil Jugendlicher, die rauchen, an der Spitze der Industrieländer mit einem 20,5-prozentigen Raucheranteil bei Jungen zwischen 11 und 17 Jahren. Bei Mädchen liegt der entsprechende Prozentsatz in Deutschland bei 20,3 Prozent.
Wer arm ist, hat in Deutschland auch schlechtere Bildungschancen. Laut dem UNICEF-Bericht werden Kinder in Deutschland mit schwächeren Leistungen durch das selektive Schulsystem weiterhin ausgegrenzt.
Die Entwicklung der Armut schreitet dabei in Deutschland voran. Während der Anteil der armen Kinder an der Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Kinder Anfang der 1990-er Jahre noch zwischen sieben und neun Prozent lag, stieg der Prozentsatz bis zum Jahr 2004 auf 13,3 Prozent. Das sind 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche. Dabei steigt die Kinderarmut stärker als die Armut in der Gesamtbevölkerung.
Bei Familien mit drei oder mehr Kindern liefert das Kindergeld 15 Prozent des zur Verfügung stehenden Einkommens. Vor diesem Hintergrund sind Äußerungen der Familienministerin Ursula von der Leyen zu verstehen, die anlässlich der Vorstellung der Studien zur Kinderarmut einen gesetzlichen Mindestlohn grundsätzlich ablehnte: „Ein Mindestlohn hilft keiner Familie mit mehreren Kindern.“ Während sich die CDU, und hier eben die dieser Partei angehörende Familienministerin, vor allem eine Erhöhung des Kindergeldes zur Lösung des Armutsproblems der Kinder in Deutschland favorisiert, lehnt die SPD ein solches Finanzierungskonzept ab, weil die soziale Komponente dabei nicht ausreichend zum Tragen komme. Eine Erhöhung des Kindergeldes sei eine „Förderung mit der Gießkanne“, weil eine prozentuale Erhöhung des Kindergeldes allen Familien unabhängig von ihrem Einkommen zugute komme. Die Sozialdemokraten wollen stattdessen lieber in Ganztagsbetreuung und Sachleistungen wie zum Beispiel eine kostenlose Schulspeisung oder Schulstarterpakete investieren, da solche Maßnahmen den Kindern direkt helfen können. Von der Leyen geht es vor allem um die finanzielle Förderung der Mittelschichten, „für die es knapp wird, wenn mehr Kinder zu versorgen sind.“ (wikinews)
Amnesty: „Krieg gegen den Terror“ hat zu Rückschritten beim Menschenrechtsschutz geführt
Berlin (Deutschland), 28.05.2008 – Anlässlich der Vorstellung ihres Jahresberichts 2008 hat die Gefangenenhilfsorganisation amnesty international (ai) die „Janusköpfigkeit einiger westlicher Regierungen“ im „Krieg gegen den Terror“ angeprangert. Einerseits treten die Regierungen der westlichen Länder für Menschenrechte ein, andererseits verstoßen sie in ihrer praktischen Politik unter der Losung des Krieges gegen Terrorismus in vielen Bereichen gegen grundlegende Menschenrechte. Als Beispiele nennt ai die Inhaftierung von Terrorverdächtigen auf Guantánamo, wo diese Menschen jahrelang ohne Gerichtsbeschluss und völlig rechtlos inhaftiert würden. Hinzu kämen hier auch die Anwendung von Folter wie das berüchtigte „Waterboarding“, bei dem der Gefangene durch scheinbares Ertränken zu Geständnissen gezwungen werden soll. Im Jahr 2007 gab es amnesty zufolge im EU-Raum ernstzunehmende „Hinweise auf Entführungen, geheime Inhaftierungen und Überstellung von Gefangenen in Folterstaaten“.
Die Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, Barbara Lochbihler, verwies anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts auf den 60. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte, der in diesem Jahr begangen wird. Die Geschichte der Menschenrechte bleibe trotz aller Probleme eine „Erfolgsgeschichte“, sagte Lohbihler. Das 1948 „gegebene Versprechen auf Gleichheit, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit“ sei jedoch noch nicht erfüllt. Der Jahresbericht listet 81 Staaten auf, in denen gefoltert werde oder Menschen in entwürdigender und unmenschlicher Weise behandelt würden. In 45 Staaten sitzen Menschen wegen ihrer politischen Überzeugung im Gefängnis. Die Ausübung der Meinungsfreiheit sei in mindestens 77 Staaten nicht garantiert. In 23 Staaten gebe es Gesetze, die Frauen in ihren Rechten diskriminieren.
Ein Schwerpunkt des Berichts beschäftigt sich im Jahr der Olympischen Spiele mit der Situation in der Volksrepublik China. Die Hoffnung des internationalen Sports, die Spiele in Peking würden dazu beitragen die Menschenrechtssituation in China zu verbessern, seien enttäuscht worden. Das Gegenteil sei der Fall. Die Unterdrückung Andersdenkender bis hin zur ihrer Inhaftierung sei in China noch verstärkt worden. Menschenrechtsaktivisten stünden laut ai „unter ständiger Beobachtung und Hausarrest“. Lohbihler richtete einen Appell an die chinesische Führung: „Wir fordern die chinesische Führung auf, politische Gefangene freizulassen, Menschen nicht per Verwaltungshaft monate- oder jahrelang ohne Prozess hinter Gitter zu stecken und die Zensur aller Medien aufzuheben.“
Scharf wird auch die Menschenrechtssituation in Simbabwe kritisiert, wo die Regierungspartei von Robert Mugabe die Verfolgung oppositioneller Kräfte durch Schlägertrupps aktiv betreibt. Seit den Wahlen seien 22 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen. Hunderte Familien mussten ihre Hütten verlassen um vor der Gewalt zu fliehen. Für die Stichwahl am 27. Juni fordert amnesty die Zulassung internationaler Menschenrechtsbeobachter.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Berichterstattung über Russland, in dem die Meinungs- und Pressefreiheit nicht gewährleistet sei. Außerdem wurden rassistische Übergriffe registriert, bei denen mindestens 61 Menschen zu Tode gekommen sein sollen.
Amnesty weist auch auf die internationale Flüchtlingsproblematik hin. Besonderen Schutzes bedürften zurzeit die irakischen Flüchtlinge. Diese liefen in Deutschland Gefahr abgeschoben zu werden, weil sie keiner besonders bedrohten nationalen Minderheit angehörten.
Düsseldorf: Spektakuläre Flucht aus Gerichtssaal
Düsseldorf (Deutschland), 28.05.2008 – Im Düsseldorfer Landgericht sollte am 27. Mai gegen einen 27 Jahre alten Angeklagten aus Hilden verhandelt werden, dem Verstöße gegen das Betäubungsmittel- sowie Waffengesetz zur Last gelegt wurden. Der Angeklagte konnte jedoch fliehen, wobei drei Personen verletzt wurden.
Der 27-Jährige soll, so die Anklageschrift, durch drei Drogenkuriere 20 Kilogramm Haschisch aus Marokko nach Deutschland überbracht haben. Bei der dritten Fahrt wurde ein Kurier auf spanischem Gebiet festgenommen, wonach die Ermittlungen gegen den Angeklagten aufgenommen wurden, der im Okrober 2007 in Untersuchungshaft kam.
Nachdem die Hauptverhandlung eröffnet worden war, stellte das Gericht die Abwesenheit der beiden Verteidiger fest. Später stellte sich heraus, dass sich ein Anwalt vorab wegen seines Fernbleibens entschuldigt hatte und der andere Volljurist eine Verspätung hatte. Als das Gericht die Hauptverhandlung unterbrach, um den Angeklagten in die Zellen des Landgerichts zu bringen, nutzte dieser die Möglichkeit, aus dem Gerichtssaal zu fliehen, was von vielen Anwesenden beobachtet werden konnte. Dabei hechtete der Angeklagte über die Brüstung der Anklagebank und schubste zwei Justizwachtmeister zur Seite; einer musste später im Krankenhaus behandelt werden. Über den Besuchereingang und das Treppenhaus rannte der Flüchtige auf einen Parkplatz, wobei er einen weiteren Mann verletzt haben soll. Auf dem Parkplatz stieg der Flüchtige in einen Personenkraftwagen, der bereits mit laufendem Motor und ohne Insassen bereitstand. Zur selben Zeit verließ ein weiterer PKW den Parkplatz, wobei ein möglicher Zusammenhang mit der Flucht noch geklärt werden muss. Zeugen haben einen möglichen Komplizen beobachtet, der mit dem Flüchtigen über den Hof gelaufen ist. Es wird spekuliert, dass dieser auch im Gerichtssaal anwesend war und dort die Flucht unterstützt hat oder auch Türen im Gerichtsgebäude offengehalten hat. wikinews
Sichuan-Erdbeben: Armee sprengt Flussbarrieren
wikinews: Chengdu (China), 28.05.2008 – Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben haben Einheiten der chinesischen Armee damit begonnen, die Sprengung von Barrieren vorzubereiten, durch die Flussläufe in der Erdbebenregion blockiert wurden und zu Seen aufgestaut wurden. Mehrere Dutzend solcher neuer Seen sind in der Region entstanden, die insgesamt 750.000 Einwohner der Region gefährden.
Der so entstandene Tangjiashan-See hat eine Wassermenge von 150 Millionen Kubikmetern angesammelt. Rund 600 Arbeiter und Soldaten sind allein hier im Einsatz. Mit einem MiG-26-Hubschrauber wurden Planierraupen und Bagger an die Stelle geflogen, an der mehr als 50.000 Kubikmeter Geröll entfernt werden sollen. Das Wasser steigt noch und stand am 26. Mai rund 26 Meter unterhalb der niedrigsten Stelle der Barriere. Wegen der Arbeiten wurden rund 30.000 Einwohner Beichuans sicherheitshalber evakuiert.
Während der nördlich von Beichuan entstandene Tangjiashan-See bei einem Durchbrechen die Einwohner Mianyangs gefährdet, hat südlich der Stadt der Chaping-Fluss einen natürlichen Stausee gebildet, dessen Wasserstand täglich um zweieinhalb Meter steigt. Ein Dorf wurde bereits völlig von den Fluten überspült. Die Gefahr steigt angesichts der Wetteraussichten für die Region, denen zufolge in den nächsten Tagen Gewitter und starke Regenfälle die Flüsse anschwellen lassen sollen. Beichuan liegt im Epizentrum des schwersten Erdbebens in China seit 32 Jahren.
Insbesondere durch die vielen Nachbeben besteht die Gefahr, dass eine solche Blockade unkontrolliert bricht und die sich unterhalb befindlichen Überlebenden gefährdet. Die Nachbeben gefährden außerdem 69 Staudämme, deren Versagen droht.
Die Behörden korrigierten unterdessen die Zahl der Opfer des Nachbebens vom 25. Mai – Wikinews berichtete – auf acht. Weitere 480 Bewohner der Region wurden verletzt; 70.000 bereits schwer beschädigte Gebäude sind eingestürzt. Bislang wurden 65.080 Tote durch das Erdbeben vom 12. Mai bestätigt. Ministerpräsident Wen Jiabao teilte jedoch mit, dass die endgültige Zahl der Todesopfer 80.000 überschreiten werde, als er mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Region besuchte. Der UN-Generalsekretär besuchte auf seiner Asienreise auch Myanmar, um sich ein Bild von den Auswirkungen des Zyklons Nargis zu machen, der dort nach UN-Schätzungen mehr als 100.000 Menschen tötete, und die myanmarische Regierung zu überzeugen, ausländische Hilfe ins Land zu lassen. Die Zahl der vermissten Pandabären ist inzwischen auf einen zurückgegangen.
Mehr als drei Millionen Zelte wurden bislang in die Region gebracht, um die mehr als fünf Millionen Obdachlosen unterzubringen. Im Verlaufe der Rettungsarbeiten haben die Hilfskräfte 6.537 Personen lebend aus den Trümmern geborgen, teilte das Ministerium für zivile Angelegenheiten mit.
Ein achtzigjähriger Mann wurde am Freitag, den 23. Mai in Mianzhu aus den Trümmern gerettet; er wurde seit Tagen durch seine Frau versorgt, aber die Hilfstruppen konnten den Zugang zu ihm nicht herstellen. 23.150 Personen werden immer noch vermisst. Unter den Opfern sind viele Kinder; nach offiziellen Angaben wurden mehr als 7.000 Klassenzimmer durch das Erdbeben zerstört.
Deswegen werde es in der betroffenen Region weitreichende Ausnahmen von der Ein-Kind-Politik geben. So werde Eltern, die ihr Kind verloren haben, ein weiteres Kind erlaubt oder bislang illegale zweitgeborene Kinder die Vergünstigungen erhalten, die den erstgeborenen Nachkommen vorbehalten waren, wenn diese durch die Naturkatastrophe ums Leben gekommen sind. Außerdem würden die Behörden für ein durch das Beben getötetes zweites, illegales Kind die weitere Geltendmachung von Strafzahlungen suspendieren.
Die offizielle Ein-Kind-Politik wird deswegen kritisiert, weil sie teilweise dadurch Abtreibungen und Sterilisierungen erzwungen wird. Außerdem trägt das System zu einem unausgewogenen Verhältnis zwischen den Geschlechtern bei, da männlicher Nachwuchs gegenüber Mädchen bevorzugt wird und gezielte Abtreibungen weiblicher Föten erfolgen.
Auch die Adoption von Waisen würde es einem Ehepaar nicht verwehren, eigene Nachkommen zu haben. Nach bisherigen Angaben hinterließ das Erdbeben mehr als 4.000 Waisen.
Sichuan-Erdbeben: Armee sprengt Flussbarrieren
wikinews: Chengdu (China), 28.05.2008 – Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben haben Einheiten der chinesischen Armee damit begonnen, die Sprengung von Barrieren vorzubereiten, durch die Flussläufe in der Erdbebenregion blockiert wurden und zu Seen aufgestaut wurden. Mehrere Dutzend solcher neuer Seen sind in der Region entstanden, die insgesamt 750.000 Einwohner der Region gefährden.
Der so entstandene Tangjiashan-See hat eine Wassermenge von 150 Millionen Kubikmetern angesammelt. Rund 600 Arbeiter und Soldaten sind allein hier im Einsatz. Mit einem MiG-26-Hubschrauber wurden Planierraupen und Bagger an die Stelle geflogen, an der mehr als 50.000 Kubikmeter Geröll entfernt werden sollen. Das Wasser steigt noch und stand am 26. Mai rund 26 Meter unterhalb der niedrigsten Stelle der Barriere. Wegen der Arbeiten wurden rund 30.000 Einwohner Beichuans sicherheitshalber evakuiert.
Während der nördlich von Beichuan entstandene Tangjiashan-See bei einem Durchbrechen die Einwohner Mianyangs gefährdet, hat südlich der Stadt der Chaping-Fluss einen natürlichen Stausee gebildet, dessen Wasserstand täglich um zweieinhalb Meter steigt. Ein Dorf wurde bereits völlig von den Fluten überspült. Die Gefahr steigt angesichts der Wetteraussichten für die Region, denen zufolge in den nächsten Tagen Gewitter und starke Regenfälle die Flüsse anschwellen lassen sollen. Beichuan liegt im Epizentrum des schwersten Erdbebens in China seit 32 Jahren.
Insbesondere durch die vielen Nachbeben besteht die Gefahr, dass eine solche Blockade unkontrolliert bricht und die sich unterhalb befindlichen Überlebenden gefährdet. Die Nachbeben gefährden außerdem 69 Staudämme, deren Versagen droht.
Die Behörden korrigierten unterdessen die Zahl der Opfer des Nachbebens vom 25. Mai – Wikinews berichtete – auf acht. Weitere 480 Bewohner der Region wurden verletzt; 70.000 bereits schwer beschädigte Gebäude sind eingestürzt. Bislang wurden 65.080 Tote durch das Erdbeben vom 12. Mai bestätigt. Ministerpräsident Wen Jiabao teilte jedoch mit, dass die endgültige Zahl der Todesopfer 80.000 überschreiten werde, als er mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die Region besuchte. Der UN-Generalsekretär besuchte auf seiner Asienreise auch Myanmar, um sich ein Bild von den Auswirkungen des Zyklons Nargis zu machen, der dort nach UN-Schätzungen mehr als 100.000 Menschen tötete, und die myanmarische Regierung zu überzeugen, ausländische Hilfe ins Land zu lassen. Die Zahl der vermissten Pandabären ist inzwischen auf einen zurückgegangen.
Mehr als drei Millionen Zelte wurden bislang in die Region gebracht, um die mehr als fünf Millionen Obdachlosen unterzubringen. Im Verlaufe der Rettungsarbeiten haben die Hilfskräfte 6.537 Personen lebend aus den Trümmern geborgen, teilte das Ministerium für zivile Angelegenheiten mit.
Ein achtzigjähriger Mann wurde am Freitag, den 23. Mai in Mianzhu aus den Trümmern gerettet; er wurde seit Tagen durch seine Frau versorgt, aber die Hilfstruppen konnten den Zugang zu ihm nicht herstellen. 23.150 Personen werden immer noch vermisst. Unter den Opfern sind viele Kinder; nach offiziellen Angaben wurden mehr als 7.000 Klassenzimmer durch das Erdbeben zerstört.
Deswegen werde es in der betroffenen Region weitreichende Ausnahmen von der Ein-Kind-Politik geben. So werde Eltern, die ihr Kind verloren haben, ein weiteres Kind erlaubt oder bislang illegale zweitgeborene Kinder die Vergünstigungen erhalten, die den erstgeborenen Nachkommen vorbehalten waren, wenn diese durch die Naturkatastrophe ums Leben gekommen sind. Außerdem würden die Behörden für ein durch das Beben getötetes zweites, illegales Kind die weitere Geltendmachung von Strafzahlungen suspendieren.
Die offizielle Ein-Kind-Politik wird deswegen kritisiert, weil sie teilweise dadurch Abtreibungen und Sterilisierungen erzwungen wird. Außerdem trägt das System zu einem unausgewogenen Verhältnis zwischen den Geschlechtern bei, da männlicher Nachwuchs gegenüber Mädchen bevorzugt wird und gezielte Abtreibungen weiblicher Föten erfolgen.
Auch die Adoption von Waisen würde es einem Ehepaar nicht verwehren, eigene Nachkommen zu haben. Nach bisherigen Angaben hinterließ das Erdbeben mehr als 4.000 Waisen.
Ende der Monarchie in Nepal beschlossen
Kathmandu (Nepal), 28.05.2008 – Nach zehn Jahren Unruhen und 239 Jahren Monarchie ruft das nepalesische Parlament in Kathmandu heute die Republik aus.
König Gyanendra wurde von den Maoisten, einer der wesentlichen Konfliktparteien des Bürgerkriegs, aufgefordert, den Königspalast zu verlassen und sich als „gewöhnlicher Bürger“ unter Verlust seiner Privilegien in sein Volk einzureihen. Ihm wurde hierzu eine Frist von 15 bis 30 Tagen eingeräumt, nachdem andere zuvor seine sofortige Vertreibung gefordert hatten. Nepalnews.com berichtete, dass der Narayanhity Königspalast in ein Nationalmuseum umgewandelt werden solle.
Dem Maoistenführer Krishna Bahadur Mahara zufolge wird die formelle Abschaffung der Monarchie problemlos von Statten gehen, da die meisten Parteien im Parlament dafür seien. Bereits im Dezember stimmten 270 von 273 Politikern für eine Verfassungsänderung, welche den Weg Nepals in die Republik zum Ziel hatte.
Die traditionell hohe Wertschätzung des Hindukönigs, der von vielen der Nepalesen als Reinkarnation eines Hindugottes angesehen wurde, konnte König Gyanendra in den Jahren seiner Herrschaft nie für sich gewinnen, nachdem sein vom Volk geliebter Vorgänger und Vater, König Birendra, im Juni 2001 in einem Familienmassaker ermordet wurde. 2005 hatte Gyanendra das Parlament aufgelöst, die Regierung abgesetzt und sich zum Alleinherrscher gemacht, womit er auch bei vielen der königstreuen Bevölkerungsteilen an Rückhalt verlor.
Die heute stattfindende konstituierende Versammlung wird demnach im Laufe des Tages die formale Ausrufung der Bundesrepublik Nepal vornehmen.
Die Bevölkerung des Vielvölkerstaates hofft auf stabilere und friedlichere Zeiten in einer maoistisch geführten Regierung, welche eine der treibenden Kräfte im Friedensprozess des Landes war. Im Ausland wird vielerorts bezweifelt, dass die ehemaligen Rebellen die Regierungsgeschäfte ebenso beherrschen werden wie den Bürgerkrieg.
Unterdessen haben im ganzen Land die Feierlichkeiten zum Beginn der Republik begonnen. Menschenrechtsgruppen und Bürgerbewegungen haben zu Umzügen und Kundgebungen aufgerufen, auch die Kader der Parteien haben ihre Mitglieder aufgefordert, an diesem historischen Ereignis teilzunehmen.
Ehemaliger EADS-Vorstandsvorsitzender Forgeard wegen Verdacht auf Insiderhandel festgenommen
Paris (Frankreich), 28.05.2008 – Der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS, Noël Forgeard, wurde am Mittwoch von der französischen Finanzpolizei wegen des Verdachts auf Insiderhandel festgenommen. Er soll sich zurzeit in Untersuchungshaft befinden. Ohne richterlichen Beschluss kann der 61-jährige ehemalige EADS-Chef 48 Stunden lang festgehalten werden.
Forgeard war zwischen 2005 und 2006 einer der beiden Vorstandsvorsitzenden des Konzerns. Sein Insiderwissen um die drohenden Schwierigkeiten bei der Auslieferung des Vorzeigeprojekts des EADS-Konzerns, des Airbus A380, soll er genutzt haben, um seine Aktien rechtzeitig vor einem drohenden Kurssturz an der Börse zu verkaufen. Dabei soll er laut AFP im November 2005 und im März 2006 insgesamt 360.000 EADS-Anteilsscheine mit einem Wert von 4,3 Millionen Euro veräußert haben. Die Mitteilung des Konzerns über bevorstehende Lieferverzögerungen beim A380 erfolgte am 13. Juni 2006. Ein solcher „Insiderhandel“ ist verboten. Den Anstoß zu Ermittlungen der französischen Finanzpolizei hatte eine Sammelklage von Kleinaktionären gegeben. Im Juni 2006 wurden die formellen Ermittlungen aufgenommen. Im Juli 2006 war Forgeard von seiner Funktion bei EADS zurückgetreten. Bisher hat Forgeard alle Anschuldigungen zurückgewiesen.
Forgeard werden hervorragende Kontakte bis in höchste französische Regierungskreise nachgesagt, daher galt er lange als unangreifbar. Laut einem Bericht der Börsenaufsicht wird wegen des gleichen Verdachts gegen 16 weitere Manager des Konzerns ermittelt. (wikinews)
Deutschland spielt im Testspiel gegen Weißrussland 2:2
wikinews: Kaiserslautern (Deutschland), 28.05.2008 – Am Dienstag, den 27. Mai, spielte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion unter Leitung von Joachim Löw im Testspiel für die Europameisterschaft gegen Weißrussland 2:2.
In der neunten Minute sorgte Miroslav Klose in seinem 75. Länderspiel für das 1:0. Das 2:0 fiel durch ein Eigentor von Wladimir Korytko nach einer Flanke von David Odonkor in der 20. Minute. Der Weißrusse Witaly Bulyga erzielte in der 61. Minute den Anschlusstreffer und in der 88. Minute den Ausgleich.
Am kommenden Samstag, den 31. Mai spielt der endgültige EM-Kader in Gelsenkirchen gegen Serbien.
27 Mai 2008
Myanmar: Hausarrest für Aung San Suu Kyi verlängert
Rangun (Myanmar), 27.05.2008 – Die seit Mai 2003 wegen angeblicher „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ unter ununterbrochenem Hausarrest stehende Führerin der „Nationalen Liga für Demokratie“ (NLD) und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi darf auch weiterhin ihr Haus nicht verlassen. Ihr Hausarrest wurde um weitere sechs Monate verlängert. Dies teilte ihr ein Juntavertreter am Dienstag in einer zehnminütigen Unterredung mit.
Die Militärdiktatur in Myanmar übt trotz des klaren Wahlsieges der NLD bei den Wahlen vom 27. Mai 1990 weiterhin die Herrschaft in dem südostasiatischen Land aus, über das sie seit 46 Jahren herrscht. Mit der Verlängerung des Hausarrestes begeht die Militärregierung einen weiteren Rechtsbruch, da laut Gesetz ein solcher Hausarrest nicht länger als fünf Jahre dauern darf. Die fünfjährige Frist ist heute abgelaufen. Insgesamt verbrachte Suu Kyi seit dem Wahlsieg ihrer Partei vor 18 Jahren 12 Jahre unter Hausarrest.
Mindestens 15 von 20 jungen Mitgliedern der NLD, die heute versucht hatten vor das Haus der NLD-Führerin zu ziehen, wurden von der Polizei verhaftet, wie ein NLD-Sprecher mitteilte. Nach Augenzeugenberichten wurden die festgenommenen Demonstranten auf einen Lastwagen verladen und mit unbekanntem Ziel abtransportiert. Beobachtern zufolge hatte die Junta die Kontrolle des Hauses der Oppositionsführerin am Jahrestag des NLD-Wahlsieges vor 18 Jahren verschärft. Ein Reuters-Journalist hat demnach sechs Polizeilastwagen, einen Gefangenentransporter und ein Feuerwehrfahrzeug vor dem Haus beobachtet.
Die indonesische Regierung hat unterdessen an die Militärregierung Myanmars appelliert die 62-jährige Nobelpreisträgerin freizulassen. Dies könnte auch ein positives Zeichen gegenüber der internationalen Gemeinschaft sein, die angesichts der Sturm- und Überschwemmungskatastrophe, die das Land heimgesucht hat, so großzügig helfe. Die Erfolgsaussichten des Appells der indonesischen Regierung beurteilt der indonesische Außenminister Hassan Wirayuda selbst als „nicht sehr optimistisch“.
Am Montag hatte die Militärjunta die Annahme der in einem Referendum zur Abstimmung gestellten Verfassung bekannt gegeben. Bei dem Referendum hatten nach offiziellen Angaben 92,48 Prozent für die Verfassung gestimmt, die nach Ansicht der Opposition nur dazu dient, die Herrschaft der Generäle über das Land noch weiter zu festigen. Die Wahlbeteiligung betrug nach Regierungsangaben 98,1 Prozent. Die Abstimmung über die Verfassung war landesweit am 10. Mai, wenige Tage nach dem der verheerende Tropensturm „Nargis“ große Teile des Südens zerstört hatte, abgehalten worden. Lediglich in den durch den Sturm verwüsteten Regionen des Landes war das Referendum auf den 24. Mai verschoben worden – in einer Region, in der 134.000 Menschen als tot oder vermisst gelten und die Hilfsmaßnahmen nur schleppend vorankommen. Das Verfassungsreferendum ist Teil eines so genannten Fahrplans zur Demokratie, mit dem die Militärjunta nach eigener Aussage den Weg zu einer parlamentarischen Demokratie ebnen will. -wikinews-
Auch McCain verspricht Atomwaffenabrüstung
(wwj) Nach Obama versprach nun auch der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain die Zahl der amerikanischen Atomwaffen reduzieren, falls er gewählt werde. Die Dialog-Absicht Obamas gegenüber Teheran nannte er naiv. Mit feindlichen Staaten sei allein mit Gesprächen nichts zu erreichen, allerdings auch nichts mit allein militärischen Mitteln, ...
Russisch-Orthodoxe Kirche gegen Gründung von Religionsministerium
NALTSCHIK, 27. Mai (RIA Novosti). Der Erzbischof von Stawropol und Wladikawkas Feofan, der zugleich Mitglied der Gesellschaftskammer Russlands ist, tritt gegen die Gründung eines Ministeriums für Religionsangelegenheiten im Land auf.
„Jetzt werden Stimmen laut, dass ein Ministerium für Religionsangelegenheiten gegründet werden soll, das die religiösen Organisationen gänzlich kontrolliert. Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist dagegen”, äußerte er am Dienstag bei einem Hearing der Gesellschaftskammer über „Jugend und Radikalismus“ in Naltschik, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien.
Dem Erzbischof zufolge muss der Staat die Tätigkeit der religiösen Organisationen im Rahmen der bestehenden Gesetzgebung regeln und sollte sich nicht in deren interne Angelegenheiten einmischen.
„Doch in denjenigen Bereichen, wo die Gesetzgebung verletzt wird, was vorwiegend totalitäre Sekten betrifft, hat der Staat sehr viele Handlungsmöglichkeiten“, sagte Feofan.
Raketenabwehr: Moskau will Kooperationsangebot bei Stationierung von US-Basen zurückziehen
MOSKAU, 27. Mai (RIA Novosti). Russland wird sein Kooperationsangebot über die gemeinsame Nutzung von zwei Radarstationen - in Aserbaidschan und Südrussland - zurückziehen, wenn die USA Teile ihres Raketenabwehrsystems (ABM) in Europa stationieren.
Das teilte Generalleutnant Jewgeni Buschinski, Vizechef der Hauptverwaltung für internationale Zusammenarbeit des russischen Verteidigungsministeriums, am Dienstag mit. Wie er betonte, handelt es sich bei dem Angebot nicht um eine Ergänzung der Pläne zu den US-Plänen für Raketenabwehr in Europa, sondern um eine Alternative.
"Sollten die USA den dritten Stellungsraum in Polen und Tschechien doch noch aufbauen, würde Russland seine Angebote zu Gabala und Armawir zurückziehen", stellte er fest.
"Ich kann es kaum begreifen, wie solch ein pragmatisches Land wie die USA Millionen von Dollar investieren kann, um hypothetische Raketenstarts aus Iran zu überwachen", fügte der General hinzu.
Nach seinen Worten verfügt Iran über keine Raketen mit großer Reichweite (über 5 000 Kilometer). Nach seinen Worten verfügt Iran über keine Raketen mit großer Reichweite (über 5 000 Kilometer). Außerdem liege es nicht im Interesse Irans, europäische Länder Europas anzugreifen, mit denen es recht intensive Wirtschaftsbeziehungen hat.
KOMMENTAR
Wenn das Kooperationsangebot eine gute Sache ist und nicht bloße Teilhabe an Rüstungsprogrammen, so kann die Rücknahme keinen Sinn machen, zumal auch nach der umstrittenen Stationierung Kooperation nachgeholt werden kann.
Die russische Ankündigung will offenbar wieder mal "Druck machen", aber genau in der Sicherheitspolitik erhöht "Druck machen" die Spannungen, erschwert Kooperation.
Erforderlich ist, dass die Friedensbewegungen auf allen Seiten von Konfliktlinien "Druck auf die Regierungen machen", dass die Rüstungsindustrie ihre Lobbyisten in der Politik verliert. (msr)
Südamerika: Russische Waffen auf beiden Konfliktseiten
Kolumbien will mit russischen Waffen Venezuela in die Schranken weisen
MOSKAU, 27. Mai (RIA Novosti). Kolumbiens Vizepräsident Francisco Santos wird Anfang Juni zu einem Besuch nach Russland kommen, schreibt die russische Zeitung "Kommersant" am Dienstag.
Laut Informationen des Blatts wird das Hauptthema des ersten so hohen Besuchs in der Geschichte der Beziehungen zwischen beiden Ländern die militärtechnische Zusammenarbeit Russlands mit Venezuela sein. Darüber besorgt, dass das Regime von Hugo Chavez sein militärisches Potential aufstockt, ist Kolumbien voll entschlossen, das Kräftegleichgewicht zu erhalten. Darum ist Caracas bereit, in Russland Waffen zu kaufen. Im Tausch dafür will Bogota Moskau dazu bewegen, die Waffenlieferungen an Venezuela zu verringern.
Nach Ansicht von Experten sind Kolumbiens Angebote für Moskau günstig. "Russland ist an einer pragmatischen, viele Vektoren umfassenden Politik in Lateinamerika interessiert, deshalb wird Moskau schwerlich nur ein einziges Land bevorzugen", sagt Wladimir Dawydow, Direktor des Lateinamerika-Instituts an der Russischen Akademie der Wissenschaften. "Ich denke, Russland wird auf Kolumbiens Angebot positiv reagieren."
Zur Zeit ist die militärtechnische Zusammenarbeit zwischen Russland und Kolumbien äußerst gering. "In den letzten fünf Jahren haben wir den Kolumbianern nur einige Mi-17-Hubschrauber geliefert. Und das vor dem Hintergrund des drei Milliarden schweren Pakets der militärischen Lieferungen an das benachbarte Venezuela, eines Pakets, zu dem auch 24 SU-30MK2V-Jagdflugzeuge gehören", sagt Iwan Konowalow, stellvertretender Direktor des Zentrums für Analyse von Strategien und Technologien (Moskau).
Seiner Meinung nach erinnere die heutige Situation paradoxerweise an die nicht sehr weit zurückliegende Zeit des Kalten Krieges, in der die Teilnahme der UdSSR am lateinamerikanischen Rüstungsmarkt nur durch politische Faktoren bestimmt wurde. Das politische Establishment der USA spricht bereits alarmierend vom Südamerika-Fall als einem Teil der sich abzeichnenden Wiedergeburt der Großmacht Russlands und als dem Wunsch des Kreml, den USA erneut weltweit Paroli zu bieten.
"Dabei sind hier keine politischen Hintergründe zu suchen", sagt Konowalow nachdrücklich. "Lauter finanzielle Interessen. Die USA haben selbst einen vorteilhaften Markt verloren, als sie 2005 das Embargo für Waffenlieferungen an Venezuela einführten."
"Andererseits war die 'Öffnung' des lateinamerikanischen Marktes für die Entwicklung des russischen Militärindustrie lebenswichtig", setzt der Experte fort. "Der chinesische und der indische Waffenmarkt - lange Zeit hindurch die Hauptzentren unserer militärischen Lieferungen - sind schon seit langem mit 'Eisen' übersättigt, und die militärtechnische Zusammenarbeit mit diesen Ländern stellt sich allmählich auf den High-tech-Bereich um. Deshalb betrachten die russischen Waffenproduzenten heute Südostasien, Nordafrika und Lateinamerika, wo vor allem zuverlässige und nicht allzu teure Militärtechnik notwendig ist, als die aussichtsreichsten Regionen."
Es steht nicht unbedingt fest, dass Moskau bereit ist, seine Zusammenarbeit mit Oberst Chavez abzubauen. Zumindest sagte gestern eine Quelle aus der russischen Militärindustrie: "Das ist keine kommerzielle, sondern eine durch und durch politische Frage, und sie wird auf höchster Ebene gelöst werden."
Berlin: Denkmal für homosexuelle NS-Opfer eingeweiht
Berlin (Deutschland), 27.05.2008 wikinews – Das Denkmal für homosexuelle NS-Opfer in Berlin wurde eingeweiht. Am Rande des Tiergartens in unmittelbarer Nachbarschaft zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas wird an einem zentralen Ort in Berlin nunmehr an die homosexuellen Opfer des Terrors der Nationalsozialisten erinnert. Über 46.000 Menschen wurden zur Zeit des Nationalsozialismus nach Paragraf 175 verurteilt und Tausende von homosexuellen Menschen wurden in den Konzentrationslagern umgebracht.
Der Bundestag hatte 2003 die Errichtung des Denkmals unter Zustimmung aller im Bundestag vertretenen Parteien beschlossen.
Das Denkmal wurde der Öffentlichkeit in Berlin durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, und den Beuaftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, übergeben. Weitere Redner waren Günter Dworek, Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), Albert Eckert (Initiative „Der homosexuellen NS-Opfer gedenken“) und Linda Freimane (International Lesbian and Gay Association).
Israel und Libanon schließen Abkommen über Gefangenenaustausch
TEL AVIV, 27. Mai (RIA Novosti). Israel und die libanesische Hisbollah-Bewegung haben ein Abkommen über den Austausch von Gefangenen geschlossen.
Es sieht die Freilassung zweier israelischer Soldaten vor, mit deren Entführung 2006 der zweite Libanon-Krieg begonnen hatte, berichtet die israelische Zeitung "Haaretz" auf ihrer Webseite unter Hinweis auf israelische Quellen.
Im Austausch gegen die Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser gibt Israel Samir Kuntar, der rund 20 Jahre in Gefangenschaft verbrachte, sowie vier Hisbollah-Aktivisten und die Leichen von zehn gestorbenen Kämpfern frei.
Es sei jedoch nicht bekannt, ob Regev und Goldwasser am Leben seien. Zuvor veröffentlichte Informationen zeugen davon, dass die Soldaten bei einem Angriff schwer verletzt wurden, durch den im Juli 2006 der 34 Tage dauernde Angriff auf den Libanon begonnen hatte.
Die Termine für die Freilassung der Gefangenen sind nicht bekannt.
Am Montag kündete jedoch Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah die baldige Freilassung der libanesischen Häftlinge an, darunter von Samir Kuntar, der 1979 für den Mord an vier Israelis zu einer vierfachen lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden war.
"Samir Kuntar und seine Brüder werden bald unter uns sein. Die Freilassung von Gefangenen ist unsere Pflicht und heilige Mission", äußerte er in einer Fernsehansprache an seine Anhänger anlässlich des achten Jahrestages des israelischen Truppenabzugs aus dem Süd-Libanon.
Der Bruder Kuntars, Bassam Kuntar, teilte der Agentur FP mit, dass im kommenden Monat mit positiven Veränderungen bezüglich des Schicksals der Gefangenen Libanesen zu rechnen sei.
26 Mai 2008
SPD will Gesine Schwan gegen Köhler antreten lassen
(wwj) Die SPD-Führung will nach heutigen Beratungen Gesine Schwan erneut gegen Köhler für das Bundespräsidentenamt nominieren. Schwan erklärte dazu ihre Zuversicht, auf Stimmen der Linkspartei rechnen zu können.
KOMMENTAR
Die SPD weiß um die recht große Beliebtheit Köhlers bei den Wählern und entschloss sich dennoch für die Schwan-Nominierung. Möglicherweise verspricht sich die SPD von der kommenden Landtagswahl in Bayern die höchste Chancen, um überhaupt mit einer SPD-Nominierung durchzukommen. Aber sollte es in dieser Weise der SPD als machttaktisch motiviert aufgefasst werden, so würde sich der Verlust für die SPD nochmals erhöhen. Die SPD kommt nicht umhin, ihr ureigenes Politikproblem einschließlich der Führungskrise zu lösen. Wenn Gesine Schwan die Lichtfigur der SPD wäre, so sollte sie Herrn Beck von den Leiden des Parteivorsitzes erlösen, sozialdemokratische Kanzlerkandidatin werden, aber der Personenwechsel im Schloss Bellevue kann der SPD nicht vorwärts helfen.
Die Sozialdemokraten, die nun glauben, es sei Zeit für eine Frau im höchsten Amt, könnten es aus ganz eigener Kraft und sofort in der eigenen Parteispitze üben und wären dann auch glaubwürdiger mit dem Geschlechterargument gegen Köhler, zumal Gesine Schwan ganz sicher nicht die einzig gescheite Frau der SPD sein kann.
-msr- Diskussionen.de
Jimmy Carter: Israel hat ca. 150 Atomwaffen
(wwj) Friedensnobelpreisträger und ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter schätzt laut Montagsausgaber der Londoner "Times", dass Israel über ca. 150 Atomwaffen verfüge.
Zuvor mieden es amtierende oder ehemalige US-Präsidenten Äußerungen über den etwaigen Atomwaffenbesitz Israel, der zwar allgemein für existent gehalten, nicht aber von Israel offiziell bestätig wurde. Israel hat auch nicht den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, wurde dennoch (wie inzwischen auch Indien) im Hinblick auf Atomenergieproduktion unterstützt, was dem Grunde nach eine Verstoß der mit Israel nuklear kooperierenden Staaten gegen den Atomwaffensperrvertrag darstellt, zunmal auch keine Anstalten macht, sich in die nuklearen Karten blicken zu lassen.
Möglicherweise will Carter mit seiner Erklärung den Verhandlungsdruck auf Israel, USA und die EU gegenüber dem Iran, der Hamas und anderen israelfeindlichen Kräften erhöhen, denn die gegenwärtigen Situation kritisierte er in selbiger Rede durch Unterbreitung eigener Vorschläge: Israel solle die Abriegelung des Gazastreifens beenden, die EU solle die Bildung einer Koalitionsregierung aus Fatah und Hamas unterstützen, vom Iran dürfe nicht erwartet werden, dass eventuelle Pläne zur Atomwaffenerlangung öffentlich zugegeben werde.
Wer hat wie viel Macht in Afghanistan?
(wwj)In Kriegszeiten tut sich die Wahrheit schon deshalb schwer, weil es so viele bittere Wahrheit gibt und jede Wahrheit so blutig umstrittem. Die afghanische Regierung und ihre Bündnispartner verbreiten die für Kriegszustände typische Siegesgewissheit, wie es auch die Taliban mit reichlich Youtube-Movies tun. - Die Rote Armee verlautbarte 10 Jahre langs Siege, ehe sie recht lautlos das Land verließ. Zur Zeit verhandelt Russland Waffenlieferungen für die afghanische Regierung und bringt prompt eine optimistische Einschätzung eben dieser Regierung:
Afghanistans Außenminister: Nahezu das ganze Land unter Kontrolle der Regierung
MOSKAU, 26. Mai (RIA Novosti). Die afghanische Regierung kontrolliert souverän 32 der insgesamt 34 Provinzen Afghanistans. Das stellte der afghanische Außenminister Dadfar Spanta nach seiner Ankunft in Russland in einem RIA-Novosti-Gespräch fest.
Damit dementierte er die Medienberichte, laut denen die Regierung von Hamid Karzai höchstens 25 Prozent des Territoriums kontrolliert.
"Nur in den Provinzen Gelmand und Urusgan haben wir gewisse Schwierigkeiten", sagte er. "Leider bemerken die internationalen Medien die positiven Momente in unserem Leben nicht und konzentrieren sich auf die negativen Aspekte."
Ein Beweis dafür, dass die Regierung die Situation praktisch überall kontrolliere, bestehe in den auswärtigen Sitzungen des Ministerkabinetts, die seit Jahresbeginn in Provinzen durchgeführt wurden. Weitere zwei auswärtige Sitzungen seien geplant, betonte der Minister.
Im Oktober vergangenen Jahres fand außerdem in Herat eine internationale Konferenz zur Situation in Afghanistan statt, an der Außenminister aus mehreren Ländern teilnahmen, fügte Spanta hinzu. Für den Herbst sei eine wissenschaftliche Konferenz zur Situation in Afghanistan in der ostafghanischen Provinz Jelalabad geplant.
25 Mai 2008
Neuer Präsident im Libanon gewählt
Beirut (Libanon), 25.05.2008 wikinews – Nach der schwersten Krise seit dem libanesischen Bürgerkrieg wählte das Parlament des Libanon heute mit einer Mehrheit von 118 der 127 Stimmberechtigten den General Michel Sulaiman zum neuen Staatspräsidenten. Seit Monaten blockierten sich die verschiedenen politischen Lager im Libanon gegenseitig. Dem heutigen Wahlgang waren 19 fehlgeschlagene Versuche zur Wahl eines neuen Präsidenten vorausgegangen. Erst durch einen Kompromiss zwischen der prosyrischen Hisbollah und der vom Westen unterstützten Regierung des Landes war der Weg frei geworden für die heutige Wahl.
Der erzielte Kompromiss zwischen den verfeindeten politischen Gruppierungen des Libanon räumt den Hisbollahvertretern in der Regierung faktisch ein Vetorecht bei allen Entscheidungen der neuen „Regierung der nationalen Einheit“ ein.
Die Wahl fand unter den Augen prominenter Gäste statt, die die unterschiedlichen Interessen der auf den Libanon gerichteten internationalen Mächte sinnfällig zum Ausdruck bringt: der Emir von Katar als jemand, der entscheidend am Zustandekommen des erzielten Kompromisses beteiligt war; eine Delegation des US-Kongresses; die Außenminister Irans, Syriens und Saudi-Arabiens.
FARC-Anführer Manuel Marulanda ist tot
Bogotá (Kolumbien), 25.05.2008 wikinews – Nach Angaben der kolumbianischen Regierung ist der Anführer der linksgerichteten FARC-Rebellen Manuel Marulanda tot. Dies erklärte der kolumbianische Verteidigungsminister Juan Manuel Santos in einem veröffentlichten Gespräch mit dem Magazin „Semana“. Die Angaben stützten sich auf einen bislang immer zuverlässigen Informanten der Regierung, sagte er.
Manuel Marulanda sei demnach am 26. März 2008 an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben. An diesem Tag habe es laut Santos drei Militärschläge gegen Rebellenlager im Dschungel gegeben. Manuel Marulanda, mit bürgerlichem Namen Pedro Antonio Marín, führte die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) seit 1964. Zuletzt wurde wiederholt berichtet, der 78-Jährige sei schwer krank. Sein Tod ist von der Regierung in Bogotá allerdings schon häufiger gemeldet worden.
Die FARC bekämpfen seit Jahrzehnten die kolumbianische Regierung und werden durch Drogengeschäfte finanziert. Außerdem hält die Rebellenorganisation mehrere hundert Menschen als Geiseln, darunter die frühere Präsidentschaftskandidatin Íngrid Betancourt. Die französisch-kolumbianische Politikerin wurde am 23. Februar 2002 entführt.
In den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union wird die FARC als terroristische Organisation angesehen.
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