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30 Januar 2009

Teheran fürchtet den Dialog mit Obama

Der neue US-Präsident Barack Obama sicherte der Welt eine Politik des Dialogs zu, der auf gegenseitigem Respekt zu beruhen habe und die gemeinsam dringlichen Probleme anpacke. In dieses Dialogangebot schloss Obama die Teheraner Führung ausdrücklich mit ein. Begonnen hat der Dialog noch nicht.
Ein wichtiger Schritt wäre die Entsendung von Botschaftern. Dazu bedarf es einiger Sicherheit, dass die Khomeini-Erben auf Angriffe gegen die Botschaft und Geiselnahmen verzichten, die zur Schließung der Botschaften führten. Stattdessen gehört es aber noch immer zu den Gepflogenheiten in Teheran, vor ausländische Botschaften Hass-Paraden zu inszenieren und gewalttätige Übergriffe zu gestatten. Das Mullah-Regime müsste also darauf verzichten, Bannmeilen einrichten und gewährleisten, wenn die Politik zivilisiert und diplomatischer werden soll.
Statt solcher Schritte wartet Irans Präsident Achmedineschad mit der Forderung auf, Obama solle sich für „Verbrechen" entschuldigen, die die USA in den vergangenen 60 Jahren am Iran begangen hätten, ...
Bedauerlich, dass Achmedineschad die Demütigung Amerikas somit an den Anfang seiner Politik gegenüber Obama stellt, denn die Dialektik seines antiwestlichen Wahns und der Bush-Politik trieb oft genug an den Rand des Krieges und wie er hätte von Saddam Hussein lernen sollen, auch über diesen Rand hinaus. Inzwischen ruderte Irans Außenminister zwar ein wenig zurück, aber an konkret eigenem "Change" verlautbarte nichts.
Im Weißen Haus reagierte man auf Achmedineschad gelassen, denn dummes Zeug mit Empörung zu erwidern, kann nur hysterisieren; ein Brief an Teheran sei in Arbeit. - Das ist gut. Es wäre sinnvoll, einen Bannmeilenvorschlag zu unterbreiten.
Obama steht vor dem Problem, dass sich Leute wie Achmedineschad innenpolitische vielleicht gar keinen US-Präsidenten leisten können, der vernünftiger reagiert als Herr Bush. Wenn aber daran der Dialog scheitert, dann scheitert das Mullah-Regime, weil es sich nicht ändert und der aus Feindschaft gebastelte Heiligenschein verblasst
-markus rabanus- >> Diskussion

01 Oktober 2008

Iran will im Falle einer Zwei-Staaten-Einigung Existenzrecht Israels akzeptieren

Teheran (Iran), 30.09.2008 – Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat in einem Interview, das er letzte Woche bei einem Besuch in New York gab, auf die Frage, ob sein Land mit Israel leben könnte, wenn die Regierung von Palästina einer Zwei-Staaten-Lösung zustimmt, geantwortet, dass der Iran in diesem Fall das Existenzrecht Israels akzeptieren wird. Das Interview wurde am 24. September 2008 von Juan Gonzalez für die „New York Daily News“ und Amy Goodman für die TV-Sendung „Democracy Now“ geführt.

Die Entscheidung, die Existenz Israels zu akzeptieren, resultiert vermutlich daraus, dass immer mehr Palästinenser sich für einen friedlichen Weg, den Konflikt zu lösen, einsetzen und eine Zwei-Staaten-Lösung akzeptieren würden. +wikinews+

Völkerrechtlicher KOMMENTAR

Ob ein Staat anzuerkennen ist, sollte nicht von der Willkür einzelner Staaten abhängig sein, auch wenn das die gängige Praxis ist, sondern davon, ob ein Staat in die UNO aufgenommen wurde.
Da Israel und Iran Mitglieder der Vereinten Nationen sind, sollte die gegenseitige Anerkennung selbstverständlich sein. Die Nichtanerkennung wäre demzufolge nichtig/irrelevant oder völkerrechtswidrig.

Wenn sich unsere Bundesregierung solcher Argumentation nicht anschließt, so weil sie in Bezug auf allerlei Abspaltungsstaaten ebenfalls eine Anerkennungs- bzw. Nichtanerkennungspolitik betreibt und ihre Entscheidungen nicht unter den Vorbehalt entsprechender Entscheidungen der Vereinten Nationen stellt.
Dass dies gängige Praxis ist, redet es nicht heraus, denn gängige Praxis kann nur dann als "Völkergewohnheitsrecht" Geltung beanspruchen, wenn es eine gute Praxis wäre. Die Konfliktträchtigkeit einer abseits der UNO stattfindenden Anerkennungspolitik ist indessen deutlich erhöht, kann folglich kein schützenswertes Gewohnheitsrecht sein.

Gleichwohl: Solange an solcher Praxis festgehalten wird, käme es darauf an, mit ihr möglichst diplomatisch umzugehen. Wenn also Israel daran gelegen ist, vom Iran anerkannt zu sein, so bietet sich nun die Gelegenheit, aus den besseren Sprüchen des iranischen Präsidenten eine vertragliche Regelung zu machen. Israel ist der Zweistaatenlösung ohnehin verpflichtet und bekennt sich dazu, so dass ein darauf bezogenes Abkommen mit Staaten wie dem Iran und Syrien der Entspannung dienen kann.

-markus rabanus- >> Diskussion

11 Juli 2008

Israel droht Iran erneut mit Militärschlag

Tel Aviv (Israel), 11.07.2008 – Am Donnerstagabend, den 10. Juli 2008, hat der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak dem Iran erneut mit einem Militärschlag gedroht. So wird er sinngemäß zitiert, dass er keine Angst vor einem Handeln habe, wenn die Sicherheitsinteressen bedroht seien. Grund für die Aussage waren erneute Raketentests des Iran am Donnerstag, wobei Boden-Boden-Raketen zum Einsatz kamen. Die Verteidigungsministerin der Vereinigten Staaten machte deutlich, dass man sich bei einem möglichen aus einem iranischen Angriff resultierenden Konflikt auf Seiten Israels stellen werde. +wikinews+

09 Juli 2008

USA fordern vom Iran Raketenverzicht

(wwj) Die US-Regierung hat den Iran zum Verzicht auf Entwicklung und Tests von Raketen aufgefordert. Durch solche Waffen werde der Vertrauenskrise nicht abgeholfen.
Die iranischen Medien melden seit Monaten "Erfolge" bei der Raketentechnik, die mit einer behaupteten Reichweite von 4000 Kilometern beispielsweise für Israel ein Sicherheitsrisiko darstellen. Inzwischen zeigte sich auch die russische Regierung besorgt, während sie zuvor die Risiken aus der iranischen Raketenrüstung oftmals verharmlost hatte.

29 Juni 2008

Israelische Politiker drohen dem Iran mit Angriffen

(wwj) Schavtai Schavit, ehemaliger Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, behauptete in der britischen Zeitung "Sunday Telegraph", dass Israel nur noch ein Jahr zur Zerstörung der iranischen Atomanlagen habe.
In einem Interview des "Spiegel" drohte Generalmajor Isaak Ben-Israel mit Angriffen auf den Iran gedroht, falls der internationale Druck auf Teheran fruchtlos bleibe. Der Generalmajor war an der Zerstörung eines iranischen Atomkraftwerks im Jahr 1981 beteiligt.

Aus Artikel 2 UNO-Charta verpflichten sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zur Unterlassung von Drohungen und Anwendung militärischer Gewalt.

USA u. Iran: Nach 30 Jahren Aunahme diplomatischer Beziehungen?

(wwj) Die "Financial Times Deutschland" meldet, dass es die US-Ministerin Condolezza Rice Überlegungen unterstütze, nach nahezu 30 Jahren Unterbrechung in Teheran eine diplomatische Vertretung in Teheran zu eröffnen.
Am 4. November 1979 hatte das Khomeini-Regime unter Bruch des Völkerrechts die US-Vertretung besetzen und 66 US-Amerikaner als Geiseln nehmen lassen, um damit die Auslieferung des Schah und ein Verfahren gegen die US-Regierung zu erpressen.
Im Gegenzug forderte die US-Regierung am 12. Dezember 1979 die iranischen Diplomaten zum Verlassen dere USA auf und fror iranische Konten in den USA ein.

  • wikipedia ... Geiselnahme_von_Teheran

  • USA bieten Teheran Sicherheitsgarantien an

    Während sich einerseits israelische Drohungen mehren, das iranische Atomprogramm militärisch zu stoppen, soll die US-Regierung einen Kurswechsel vollzogen und Teheran Sicherheitsgarantien für den Fall angeboten haben, dass auf die Uran-Anreichung verzichtet und schrittweise das Vertrauen in die ausschließlich zivile Atomnutzung wiederhergestellt wird.
    Eine offizielle Bestätigung für dieses Angebot steht aus, aber wiederum die "Financial Times Deutschland" berichtet, dass ihr diese Information als Geheimpapier vorliege.

    Sicherheitsgarantien anstelle von Drohungen halfen im gleichartigen Konflikt mit Nordkorea zur Entspannung und Verhandlungen über verifizierbare Einstellung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.

    12 Juni 2008

    Bush in Deutschland - "und niemanden interessiert es"

    Die Airforce One landet, US-Präsident George W. Bush nebst Gattin werden von Merkel empfangen, Spaziergänge, Fahrradtour - so entspannt kann Politik sein. Weil man glaubt, die Bush-Ära sei vorbei. Aber ungefährlich sind solche Abdank-Zeiten nicht, denn wenn nun einige Leute in Teheran und anderswo glauben, ihm schon jetzt als gescheitert und Verlierer vorführen zu dürfen, obwohl Bush noch immer Oberbefehlshaber der weltgrößten Streitmacht ist, kann das bei ihm zu letzten, militärischen Zuckungen verführen.
    Mit Dumpfbacken-Rhetorik tut sich erneut Irans Präsident hervor, wenn Ahmadinejad einerseits dröhnt, dass Bush Angriffspläne gegen den Iran schmiede, andererseits tönt, dass "kein Zentimeter iranischen Bodens beschädigt werde". -msr-

    06 Juni 2008

    Wer bringt Ahmadinedschad zur Vernunft?

    Zweimal innerhalb von drei Wochen tut sich Ahmadinedschad mit antiisraelischen Vernichtungswünschen hervor, obwohl dies ein Hauptmoment für die internationalen Spannungen um das iranische Atomprogramm ist. Dass Ahmadinedschad nicht nur ein intellektuelles Problem hat, wenn er sich des Nazi-Vokabulars bedient, demonstrierte er mit seiner Holocaustleugner-Konferenz.

    Wer nun aber bringt diesen antisemitischen Eiferer zur Vernunft?

    Wie sieht es im Iran aus? Die obersten Mullahs könnten ihn sicherlich stoppen, aber dass sie es nicht tun, liegt daran, dass sie für ihr theokratisches Machtsystem Israel als Feindbild brauchen, dass ihnen die Macht wichtiger ist als die Verbesserung der Beziehungen Irans zur Welt, wichtiger als die Verbesserung der Lebensverhältnisse im Iran.

    Die arabischen Staaten? Über deren Bemühungen gegenüber dem Iran sind wir schlecht informiert, zudem sind sie im Umgang mit Israel uneinig und haben massenhaft Antisemiten und Antiisraelis in ihren Bevölkerungen, denen solche Leute wie Ahmadinedschad Vorbilder sind - laut "gegen den Westen", die Gewalt verherrlichend, sofern sie nicht grad von israelischer Seite erfolgt.

    Von Moskau ist diesbezüglich wenig zu erwarten, denn Russland profitiert zu sehr von Waffengeschäften eines mit dem Westen zerstrittenen Iran, liefert Nukleartechnologie und möchte den Iran auf dem lukrativen Energiemarkt Westeuropas nicht zum Konkurrenten haben.

    Könnten Pakistan, Indien, China etwas tun? Selbstverständlich könnten sie, aber auch diese Staaten profitieren vom Konflikt des Iran mit dem Westen. Zahlreiche Großprojekte der Zusammenarbeit werden verhandelt, während Peking im Weltsicherheitsrat antiiranische Resolutionen unterstützt, denn sie sichern Peking die Vorteile bei eigenen Abkommen mit Teheran.

    Was könnten die EU und die USA tun? In Anbetracht dessen, dass die Isolationspolitik durch so wichtige Staaten wie Russland, China, Indien und Pakistan unterlaufen bzw. ausgenutzt wird, muss die bisherige Politik gegenüber dem Iran als gescheitert angesehen werden. Das sollte für pragmatische Politik ausreichen, um sie zu ändern, aber schwerer wiegt, dass es der gegenwärtigen Politik gegenüber dem Iran in zweifacher Hinsicht an Legitimität fehlt:
    1. Solange kein existenzfähiger Palästinenserstaat geschaffen ist, woran allerdings auch der Iran mit seiner antiisraelischen Terrorunterstützung mitverantwortlich ist. Dennoch steht für den Friedensprozess in erster Linie Israel in der Pflicht, a) seine sogenannte "Siedlungspolitik" zu stoppen und rückgängig zu machen, b) Friedensverhandlungen nicht immer wieder wegen des antiisraelischen Terrorismus zu unterbrechen.
    2. Der Westen, Russland und China sind solange nicht legitimiert, dem Iran Atomwaffenbestrebungen zu unterstellen und zu verbieten, wie sie nicht ihre eigenen Atomwaffenbestände vollkommen abzurüsten garantieren. Diesbezüglich machen sich allerdings auch "atomwaffenlose" Staaten wie Deutschland mitverantwortlich, solange solange sie die Doktrin der "atomaren Abschreckung" propagieren, unter deren Schutz sie sich glauben.

    -markus rabanus-

    Dokumentation:

    Irans Präsident Ahmadinedschad prophezeit Untergang von Israel

    TEHERAN, 14. Mai (RIA Novosti). Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sieht einen schnellen Untergang des Staates Israel voraus.
    „Das zionistische Regime (Israel) geht seinem Ende entgegen. Alle Völker der Region empfinden Widerwillen gegen dieses falsche und verbrecherische Regime“, sagte Ahmadinedschad am Mittwoch vor Einwohnern der nordiranischen Provinz Golestan.
    Israel begeht jetzt sein 60-jähriges Bestehen. Das wichtigste Nationalfest des Landes - der Tag der Unabhängigkeit - wurde am 8. Mai gefeiert.
    Laut dem iranischen Staatschef wird „dieses falsche Regime ausgerottet“, wenn den Völkern der Region "sich auch nur die geringste Möglichkeit dazu bietet“.
    „Das Feiern der Gründung des zionistischen Regimes bedeutet so viel wie eine Geburtsfeier für einen toten Menschen. Diese Feierlichkeiten sind sinnlos und gereichen ihren Veranstaltern nur zur Schande“, sagte Ahmadinedschad.
    Iran will den israelischen Staat nicht offiziell anerkennen und begründet seine Position damit, dass Israel illegitim auf Palästinenserterritorien gebildet worden sei.

    Israel wird von der Landkarte verschwinden

    ROM, 03. Juni (RIA Novosti). Israel wird von der Weltlandkarte verschwinden. Das sagte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Rom.
    „Dies wird ganz bestimmt geschehen“, sagte Ahmadinedschad. Er betonte, dass dies unabhängig von den Handlungen Irans geschehen werde.
    „Das Besatzungsregime muss aufhören“, fügte er hinzu.
    Der iranische Präsident hat sich in Rom zur Internationalen Konferenz für Lebensmittelsicherheit aufgehalten, die im Hauptquartier der UN-Lebensmittel- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) stattfindet.

    29 Mai 2008

    Iran bleibt wichtige Antworten schuldig

    Irans Atom-Puzzle

    MOSKAU, 29. Mai (Pjotr Gontscharow, RIA Novosti). Die Situation um Irans Nuklearprogramm ist wieder einmal gespannt.

    Das hängt mit dem jüngsten Bericht von IAEO-Generaldirektor Mohammed ElBaradei zusammen. Zwar ist der Bericht noch nicht veröffentlicht worden, doch einige Thesen sind in die Medien durchgesickert. Glaubt man den "entwichenen" Angaben, so sind in Irans "Atom -Puzzle" einige neue Einzelteile hinzugekommen, so dass sich das ganze Bild noch schwieriger zusammensetzen lässt.

    Die Internationale Atomenergiebehörde hat Teheran wieder einmal vorgeworfen, keine "untermauerten Erläuterungen" zu seinem Nuklearprogramm zu liefern sowie Zugang zu Dokumenten und Personen zu verweigern, die bestätigen könnten, dass seine "Tätigkeit ausschließlich friedlich ausgerichtet ist". Im Prinzip war das auch früher so. Doch in der Gegenüberstellung Iran - IAEO sind Nuancen überaus wichtig. Sie bilden das eigentliche Wesen. Wie ernsthaft ist die heutige Zuspitzung der Situation und - vor allem - inwiefern überraschend?

    IAEO-Chef ElBaradei verwies in seinen vorherigen Berichten auf einen Fortschritt bei der Klärung der noch offenen Fragen nach Irans früheren Atomaktivitäten, was er auch gerne stets betonte. Nicht geklärt waren und sind die militärischen Aspekte des Nuklearprogramms, mit denen sich früher "vermutlich iranische Kernphysiker befasst haben". Gerade diese einzige "offene Frage" im iranischen Atomdossier (womit sich eigentlich die "iranischen Kernphysiker befassten") wurde denn auch im letzten Bericht des IAEO-Direktors (vom 22. Februar 2008) akzentuiert.

    Teheran tat, als wäre dieser Aspekt unwesentlich, da es ihm gelungen war, viel wichtigere Fragen zu schließen, etwa die "Plutoniumspuren" und anderes. Doch stimmt das nicht ganz, genauer: Das stimmt überhaupt nicht. Die Aufklärungsdienste der USA und der westlichen Staaten stellten der IAEO Informationen zur Verfügung: sowohl über das iranische Projekt zur Produktion von waffenfähigem Uran als auch über die Tests von Sprengstoffen sowie über den Bau eines Gefechtskopfes für eine Rakete, die in die dichten Atmosphärenschichten eindringen kann.

    Der letzte Verdacht ist für Teheran besonders unangenehm. Die Entwicklung einer solchen Rakete, die die dichten Atmosphärenschichten überwinden kann, lässt sich mit der Entwicklung eines eigenen Raumfahrtprogramms erklären. Wie ist aber die Entwicklung ihres Gefechtskopfes zu erklären? Jeder versteht, dass bei der Entwicklung der Gefechtsteile für solche Raketen ausschließlich an atomaren Sprengköpfen gearbeitet wird.

    Selbstverständlich bestritt Teheran alle Anschuldigungen des Westens, dass es nach der Entwicklung von eigenen Atomwaffen strebe und bezeichnete die von der IAEO übermittelten Angaben "fabriziert".

    Doch diesmal wirkt der IAEO-Bericht (laut vorläufigen Informationen) merklich schärfer. "Nach Ansicht der Organisation kann Iran über zusätzliche Informationen verfügen, insbesondere über die Erprobungen von Sprengstoffen und die mit Raketen verbundenen Arbeiten. Diese können den Inhalt der erwähnten Forschungen, die Iran der Organisation öffnen muss, mehr ins Licht bringen", heißt es im Bericht.

    Auf den ersten Blick sind die heutigen IAEO-Vorwürfe ernsthaft genug. Aber andererseits gibt die Formulierung "nach Ansicht der Organisation kann Iran über zusätzliche Informationen verfügen..." Teheran die Möglichkeit, den Besitz von solchen Informationen zu leugnen - aus dem einfachen Grund, weil sie überhaupt nicht existieren würden. Teheran hat bereits seine Kunst bewiesen, sowohl der IAEO als auch dem UN-Sicherheitsrat geschickt entgegenzutreten, sobald sie von ihm die Einstellung jeder Art von Arbeiten an der Urananreicherung und die Rückkehr an den Verhandlungstisch fordern. Bisher hat Teheran alle Forderungen erfolgreich überhört, in erster Linie deshalb, weil die IAEO keine scharfen Argumente ins Feld führte.

    Irans Nuklearprogramm ist wie der doppelgesichtige Janus. Einerseits "gibt es keine Beweise für seine militärische Komponente", andererseits "bestehen keine Garantien", dass diese "Komponente" nicht in Zukunft aufkommt - und zwar in nächster Zukunft. Ungefähr in diesem Sinne äußerte sich IAEO-Generaldirektor Mohammed ElBaradei in seinen jüngsten Berichten über das iranische Nuklearprogramm.

    Solche "Salomo-Urteile" haben wahrscheinlich Teheran zu der Erklärung bewogen, alle vergangenen Verhandlungsrunden mit IAEO als überaus fruchtbar zu erklären. Alle Verdächtigungen und Besorgnisse seien vielleicht zwar noch nicht beseitigt worden, aber das würden sie spätestens bis zum 21. August (die von der IAEO angeblich festgelegte Deadline), und die internationale Gemeinschaft habe keine Gründe, sich über die Urananreicherung aufzuregen. Die Behauptungen des Westens von "vermutlichen Forschungen" iranischer Atomwissenschaftler und sonstiges seien "grundlos", wie Ali Asghar Soltanieh, Irans Beauftragter bei der IAEO, in seinem Kommentar zum Bericht sagte, den die westlichen Medien in Auszügen veröffentlicht hatten.

    Soltanieh betont hierbei, dass die Inspektoren "alle in Iran befindlichen nuklearen Materialien registriert haben" und dass die IAEO ungehindert ihre Untersuchungen in Iran hat fortsetzen und die gesamte atomaren Arbeiten, darunter die Urananreicherung in Natans, kontrollieren können.

    Werden diese Argumente von Soltanieh ausreichen, damit die 35 Mitglieder des IAEO-Gouverneursrats am 2. Juni in Wien wieder einmal ein "hängendes" Urteil über das iranische Nuklearprogramm aussprechen? Oder wird das Urteil doch eindeutig sein: Gibt es diese vielzitierte militärische Komponente im iranischen Nuklearprogramm, ja oder nein? Die Antworten werden schon in kurzer Zeit vorliegen.

    Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.

    26 Mai 2008

    Jimmy Carter: Israel hat ca. 150 Atomwaffen

    (wwj) Friedensnobelpreisträger und ehemaliger US-Präsident Jimmy Carter schätzt laut Montagsausgaber der Londoner "Times", dass Israel über ca. 150 Atomwaffen verfüge.

    Zuvor mieden es amtierende oder ehemalige US-Präsidenten Äußerungen über den etwaigen Atomwaffenbesitz Israel, der zwar allgemein für existent gehalten, nicht aber von Israel offiziell bestätig wurde. Israel hat auch nicht den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, wurde dennoch (wie inzwischen auch Indien) im Hinblick auf Atomenergieproduktion unterstützt, was dem Grunde nach eine Verstoß der mit Israel nuklear kooperierenden Staaten gegen den Atomwaffensperrvertrag darstellt, zunmal auch keine Anstalten macht, sich in die nuklearen Karten blicken zu lassen.

    Möglicherweise will Carter mit seiner Erklärung den Verhandlungsdruck auf Israel, USA und die EU gegenüber dem Iran, der Hamas und anderen israelfeindlichen Kräften erhöhen, denn die gegenwärtigen Situation kritisierte er in selbiger Rede durch Unterbreitung eigener Vorschläge: Israel solle die Abriegelung des Gazastreifens beenden, die EU solle die Bildung einer Koalitionsregierung aus Fatah und Hamas unterstützen, vom Iran dürfe nicht erwartet werden, dass eventuelle Pläne zur Atomwaffenerlangung öffentlich zugegeben werde.

    22 Mai 2008

    Israel fordert USA zu See- und Luftblockade Irans auf

    TEL AVIV, 21. Mai (RIA Novosti). Die USA müssen laut dem israelischen Premierminister Ehud Olmert gegen Iran eine See- und Luftblockade verhängen, um den Mullah-Staat zu einem Verzicht auf das Atomprogramm zu bewegen.

    Die Wirtschaftssanktionen gegen Iran hätten sich ausgeschöpft, sagte Olmert bei einem Treffen mit US-Kongressmitgliedern in Tel Aviv nach Angaben der Zeitung "Haaretz". Er rief die USA zu "aggressiveren Maßnahmen" gegen das iranische Atomprogramm auf, das Israel als Bedrohung Nummer eins betrachtet.
    Laut Olmert könnte die US-Marine die Bewegungsfreiheit der iranischen Handelsschiffe begrenzen. Außerdem sollten der Flüge iranischer Flugzeuge sowie die Auslandsreisen iranischer Offizieller eingeschränkt werden. "Wenn die iranischen Unternehmer nicht mehr ausreisen könnten, würden sie auf das Regime Druck machen."
    Die US-Delegationsleiterin und Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, teilte ihrerseits mit, Washington plane eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen, um Iran den Zugang zu Atomwaffen zu verwehren.
    Iran steht wegen seinem Atomprogramm unter starkem Druck. Die Vereinten Nationen befürchten, dass der Mullah-Staat heimlich an Atomwaffen baut, und fordern von ihm die Einstellung der Urananreicherung und einen Stopp des Raketenprogramms. Der Weltsicherheitsrat hatte bereits drei Resolutionen verabschiedet, die Sanktionen gegen Iran beinhalteten. Die Regierung in Teheran beteuert die zivile Ausrichtung des Atomprogramms und lehnt dessen Einstellung ab.

    KOMMENTAR

    Der Kreml dürfte von der israelischen Forderung begeistert sein, denn wenn es zur völkerrechtswidrigen Luft- und Seeblockade seitens der USA käme, würde die russische Wirtschaft dem Iran auf eigenen Wegen die Blockade aufheben und enorm davon profitieren.
    "Völkerrechtswidrig" wäre die Blockade jedoch nur dann, wenn sie sich nicht auf eine Entscheidung des Weltsicherheitsrates gründet. Es ist bitter, dass die israelische Regierung abermals das Völkerrecht für unbeachtlich hält, sobald es die eigenen Interessen nicht bedienen kann.
    Der israelischen Regierung muss gesagt werden, dass es ihr nicht zusteht, dem Iran Atomwaffenstreben unterstellen und verbieten zu dürfen, aber das eigene Atomprogramm keinen Kontrollen zu unterwerfen. Die Merkel-Regierung wird das nicht aussprechen, denn auch sie ordnet das Völkerrecht einer Allianzpolitik unter, die den Frieden nicht auf Recht, sondern auf militärische Überlegenheit gründen will. Das aber sollte niemanden hindern, solche Politik als völkerrechtswidrig und militaristische Barbarei zu kritisieren.

    Israel gehörte zu jenen Staaten, die am vehementesten für den Irakkrieg warben, indem sie Saddam Hussein Atomwaffenstreben und Massenvernichtungswaffenbesitz unterstellten. All das erwies sich als erlogen. Heute verbreiten israelische Medien nahezu täglich Verlautbarungen aus Militär-, Geheimdienst- und Regierungskreisen, wonach der Iran kurz davor sei, über Atomwaffen zu verfügen und kritisieren die "Untätigkeit" der USA und EU, aber es darf sich auch im Interesse Israels nicht wiederholen, dass auf der Grundlage von Verleumdungen ein Krieg begonnen wird, in dessen Ausgang ein weiteres Land ins Chaos sinkt.

    -markus rabanus-

    14 Mai 2008

    Moskau verbreitet Teherans Hasstiraden

    Erneut verbreitet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti Hasstiraden des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad - unkommentiert, unwidersprochen aus dem Kreml, dem angeblich an der Lösung des Nahostkonflikts liegt, aber in Wahrheit schadenfroher Dritter des Streits sein möchte, denn solange sich "der Westen" mit dem Iran zankt, kann Russland an den Iran kräftig Rüstung verkaufen und braucht keine Konkurrenz auf dem westeuropäischen Gas-Markt zu fürchten, denn der Iran verfügt über enorme Gasvorkommen, die wegen des Konflikts nicht auf den zahlungskräftigen EU-Markt kommen.

    -markus rabanus-

    Irans Präsident Ahmadinedschad prophezeit Untergang von Israel

    TEHERAN, 14. Mai (RIA Novosti). Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad sieht einen schnellen Untergang des Staates Israel voraus.

    „Das zionistische Regime (Israel) geht seinem Ende entgegen. Alle Völker der Region empfinden Widerwillen gegen dieses falsche und verbrecherische Regime“, sagte Ahmadinedschad am Mittwoch vor Einwohnern der nordiranischen Provinz Golestan.

    Israel begeht jetzt sein 60-jähriges Bestehen. Das wichtigste Nationalfest des Landes - der Tag der Unabhängigkeit - wurde am 8. Mai gefeiert.

    Laut dem iranischen Staatschef wird „dieses falsche Regime ausgerottet“, wenn den Völkern der Region "sich auch nur die geringste Möglichkeit dazu bietet“.

    „Das Feiern der Gründung des zionistischen Regimes bedeutet so viel wie eine Geburtsfeier für einen toten Menschen. Diese Feierlichkeiten sind sinnlos und gereichen ihren Veranstaltern nur zur Schande“, sagte Ahmadinedschad.

    Iran will den israelischen Staat nicht offiziell anerkennen und begründet seine Position damit, dass Israel illegitim auf Palästinenserterritorien gebildet worden sei.

    13 Mai 2008

    USA nehmen Abstand von gewaltsamer Lösung des Atomkonflikts mit Iran

    MOSKAU, 06. Mai (RIA Novosti). Die USA lehnen die Möglichkeit der Gewaltanwendung für die Lösung des iranischen Atomproblems ab. Das sagte der amerikanische Botschafter in Russland, William Burns, in einem Interview für den Radiosender „Echo Moskwy“ am Dienstag.
    „Die USA haben ihre Befürwortung einer diplomatischen Lösung dieser Frage sehr klar ausgedrückt. Und wir wollen alles tun, um zusammen mit Russland, der EU und China solch eine Lösung zu finden“, äußerte der Diplomat.
    Ihm zufolge verläuft die diesbezügliche Kooperation mit den genannten Partnern erfolgreich. Dennoch bleibe, so Burns, „das (iranische Atom-) Problem sehr kompliziert“.
    Er betonte, dass Russland und die USA „trotz auftretender taktischer Differenzen ... ein strategisches Ziel verfolgen: Iran muss seine Verpflichtungen vor der internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) erfüllen und alle Fragen beantworten, die diese Organisation und der UN-Sicherheitsrat haben“.

    KOMMENTAR

    Diese Meldung vom 6.5. erst am 13.5. entdeckt. Womöglich ist sie "zur Stimmungsaufbesserung nachgereicht", denn Putin möchte sich mit Bush in Peking sehen. Drei "kompatible" Iran-Äußerungen von Novosti stehen beispielhaft für die kurzfristigen Schwenks der russischen Propaganda in Sachen Iran. (msr)

    12 Mai 2008

    Iran verärgert über Russlands Sanktionsbeschluss

    MOSKAU, 12. Mai (RIA Novosti). Am 7. Mai brachte der iranische Botschafter in Russland, Gholamreza Ansari, die Hoffnung zum Ausdruck, dass Dmitri Medwedew als neuer Präsident die „goldene Periode“ in den Beziehungen zwischen Teheran und Moskau fortsetzen werde, schreibt die Zeitung „RBC Daily“ am Montag.

    Doch einen Tag später wurde der Erlass über Maßnahmen zur Erfüllung der Iran-Resolution des UN-Sicherheitsrats Nr. 1803 vom 3. März bekannt gegeben, den der mittlerweile aus dem Amt geschiedene Präsident bereits am 5. Mai unterzeichnet hatte. Dieses Dokument bedeutet, dass Russland sich zum dritten Mal den Wirtschaftssanktionen gegen Iran angeschlossen hat. Als Ausnahme gelten nur Anlagen, Materialien und Technologien für Leichtwasserreaktoren, die für den Abschluss des Baus des Atomkraftwerks Bushehr notwendig sind.

    Wie Radschab Safarow, Leiter des Zentrums für Studien zum modernen Iran, sagt, äußert Teheran Befremden über den „wenig freundschaftlichen Schritt“ und bereite eine Antwort vor. „Das Kühle wird das Zusammenwirken in allen Bereichen berühren“, sagt der Experte voraus. Safarow erinnert auch daran, dass gerade im Juni, in dem die Sanktionen in Kraft treten sollen, das russische Unternehmen Megafon zum drittgrößten Mobilfunkbetreiber in Iran aufsteigen wolle.

    Um der Situation die Schärfe zu nehmen, reiste Ende April Valentin Sobolew, stellvertretender Sicherheitsratssekretär, nach Teheran. Laut Safarow brachte der Top-Beamte ein Paket von Kompromissvorschlägen in die iranische Hauptstadt. Der wichtigste davon sei, die Urananreicherung wenigstens für die Zeit der Verhandlungen mit der Sechsergruppe (UN-Vetomächte plus Deutschland) einzustellen. Aber die Iraner weigerten sich: Von 2002 bis 2005 hätten sie das Nuklearprogramm freiwillig eingefroren, ohne das sich die Verhandlungen beschleunigt haben. In Iran hält man sie für ein Instrument des Hegemoniestrebens der USA und zweifelt immer öfter an der Aufrichtigkeit der Aufrufe Moskaus für eine multipolare Welt.

    Russlands Anschluss an die Sanktionen gegen Iran steht in direkter Beziehung mit der Unterzeichnung des Atomabkommens mit den USA. Moskau kann tausende Tonnen Atommüll, das US-Unternehmen an Drittländer liefert, deponieren und ihn mit den USA in einem Zentrum in Sibirien verarbeiten. Das Dokument kann der russischen Atomholding Rosatom Milliarden Dollar einbringen. Die Atomholding könne dadurch auf dem US-Markt und den Märkten der US-Verbündeten am Persischen Golf einen Fuß setzen, sagt Alexander Pikajew, Mitglied des Komitees der Wissenschaftler für globale Sicherheit. Nicht von ungefähr zog sich die Unterzeichnung des Abkommens wegen der Streitigkeiten mit Moskau über Iran in die Länge.

    Am 6. Mai teilte Außenminister Sergej Lawrow bei einer Beratung der Sechser-Gruppe in London den US-Vertretern mit, dass sich Moskau den Sanktionen anschließe. Noch am selben Tag wurde das Abkommen unterzeichnet. Das Einzige, was Russland verhandelt hat, ist die Möglichkeit, die Bauarbeiten in Bushehr abzuschließen und Iran konventionelle Waffen zu verkaufen. „Das war denn auch das ‚Zuckerbrot’, das Valentin Sobolew nach Teheran mitbrachte“, so Safarow.

    "Letzte Chance ist eine israelische Atombombe"

    Der israelische Historiker Benny Morris sagt im Interview mit derStandard.at, nur ein atomarer Präventivschlag könne das Atomprogramm des Iran stoppen. ... Quelle und weiterlesen

    Atomkriegsdrohung - da kann man nur hoffen, das solche Typen nicht in der israelischen Regierung sitzen.

    -markus rabanus-

    Russland schließt sich UN-Sanktionen gegen Iran an

    MOSKAU, 08. Mai (RIA Novosti). Russland hat entsprechend der UN-Resolution vom 3. März Wirtschaftssanktionen gegen Iran verhängt. Einen entsprechenden Erlass hatte Wladimir Putin, damals noch russischer Präsident, bereits am 5. Mai unterzeichnet, heißt es auf der Webseite des Kreml.

    Iran steht wegen seines Atomprogramms unter starkem Druck. Die Vereinten Nationen befürchten, dass der Nahoststaat heimlich an Atomwaffen baut, und fordern von ihm die Einstellung der Urananreicherung und einen Stopp des Raketenprogramms. Der Weltsicherheitsrat verabschiedete bereits drei Resolutionen, die Sanktionen gegen Iran beinhalteten. Trotzdem lehnt die Regierung in Teheran die Forderungen der Weltgemeinschaft ab.

    Die jüngste Iran-Resolution vom 3. März sieht unter anderem Reisebeschränkungen für iranische Atomexperten, sowie die Sperrung von Konten einiger iranischer Firmen und Banken vor. Außerdem sollen die Gütertransporte nach und aus Iran inspiziert werden. Teheran wurden 90 Tage gewährt, um die Forderungen zu erfüllen.

    Parallel zu der neuen UN-Resolution gab die so genannte Sechser-Gruppe (Russland, USA, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland), die im Atomkonflikt als Vermittler auftritt, eine Sondererklärung ab, in der sie sich für eine friedliche Lösung des Streits um das iranische Atomprogramm und für weitere Verhandlungen einsetzte.

    05 Mai 2008

    Kreml widerspricht britischer Iran-Erklärung

    Britische Iran-Erklärung wiederspiegelt nicht die Position der Sechser-Gruppe

    MOSKAU, 05. Mai (RIA Novosti). Die jüngste Erklärung des britischen Außenministers David Milliband zum iranischen Atomproblem stellt nicht die einhellige Meinung der Sechser-Gruppe dar.

    Das geht aus einer am Montag in Moskau veröffentlichten Mitteilung des russischen Außenamtes hervor. Vertreter der Gruppe, zu der die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sowie Deutschland gehören, waren am 2. Mai in London zusammengetroffen.

    "David Millibands Einschätzungen sind seine persönliche Meinung, nicht aber die kollektive Meinung der Sechser-Gruppe. In jedem Fall laufen seine Äußerungen unserer Position zuwider", heißt es in der Mitteilung.

    Nach dem Treffen in London hatten die anderen Minister Milliband als Vorsitzenden beauftragt, die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Sitzung zu informieren. "Keine neuen politischen Einschätzungen von Problemen oder Gefahren, die aus dem iranischen Atomprogramm ausgehen, wurden von den Ministern abgestimmt. Sie wurden nicht einmal erörtert", heißt es in der Mitteilung des russischen Außenministeriums.

    "In unseren Einschätzungen der Lage um das iranische Atomprogramm und ihres Charakters gehen wir von den Bestimmungen der entsprechenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrates aus. Bekanntlich hatte Russland diese Resolutionen unterstützt", betonte das russische Außenministerium.

    Am 2. Mai hatten die Außenminister der sechs Länder in London beschlossen, ihr Paket von Vorschlägen zur Kooperation mit Iran zu erneuern, sollte Teheran auf die Urananreicherung verzichten. Das Paket war Teheran im Juni 2006 angeboten worden. Damals erklärte Iran, dass über die Möglichkeit der Einstellung der Urananreicherung erst nach Verhandlungen gesprochen werden könnte, das dürfe aber keine Bedingung für ihre Aufnahme sein.

    In den letzten drei Jahren hatte der UN-Sicherheitsrat auf Initiative der Sechser-Gruppe drei Resolutionen angenommen, die Sanktionen gegen Teheran wegen dessen Weigerung vorsehen, ein Moratorium für die Urananreicherung zu verhängen oder die Arbeiten am Raketenprogramm einzustellen. Zugleich setzte sich die Sechser-Gruppe für Verhandlungen zur Lösung des iranischen Atomproblems ein. Teheran wollte die Bestimmungen der Dokumente nicht erfüllen und nannte diese illegitim.

    30 April 2008

    Gazproms Europa-Politik

    Wie mag Ex-Bundeskanzler Schröder (SPD) über folgende Meldung denken?

    Gazprom profitiert von Irans Pipeline-Projekt für Asien

    MOSKAU, 30. April (RIA Novosti). Indien und Pakistan haben dem Bau einer Gaspipeline aus Iran (IPI) zugestimmt, berichtet die Zeitung "Kommersant" am Mittwoch.

    Als vierter Teilnehmer am Pipelineprojekt ist China im Gespräche. Falls der Bau der Pipeline tatsächlich 2012 beendet wird, kann durch sie eine große Menge iranisches Gas nach Südasien befördert werden, was Gazproms Marktposition in Europa stärkt.

    Die Baukosten der 2700 Kilometer langen Fernrohrleitung betragen voraussichtlich sieben bis 7,6 Milliarden Dollar. Als Ressourcenbasis wird das iranische Vorkommen Süd-Pars genannt. Die Leistung der Rohrleitung soll rund 54 Milliarden Kubikmeter im Jahr betragen. 32 Milliarden davon werden nach Indien und die restlichen 22 Milliarden nach Pakistan gehen. Der anfängliche Lieferumfang könnte sich auf zehn bis 16,5 Milliarden Kubikmeter an jedes der Länder belaufen.

    Indes könnte das Projekt einen vierten Partner hinzubekommen. Pakistans Präsident Pervez Musharraf schlägt vor, China mit ins Boot zu nehmen. Sein iranischer Amtskollege Mahmud Ahmadinedschad unterstützt diesen Vorschlag, auch Indien scheint keine Einwände zu haben.

    Dennoch ist bislang nicht klar, in welcher Form sich Peking am Projekt beteiligen könnte: Der Bau einer Abzweigung der Pipeline über Pakistan nach China wäre sehr aufwändig (die Bauarbeiter müssten durch das Himalaja-Gebirge), so dass die Lieferungen sicherlich unrentabel wären. Vertreter der chinesischen staatlichen Energiegesellschaft CNPC und Offizielle in Peking haben die Nachricht über eine eventuelle Beteiligung bisher nicht kommentiert.

    Dafür zeigte Gazprom seit langem Interesse am Projekt. Der russische Monopolist bot eine Teilfinanzierung des Baus im Austausch gegen einen Anteil an dem IPI-Projekt an. Vor einem Jahr lobbyierten diese Idee der damalige russische Premier Michail Fradkow und der Vizevorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexander Ananenkow. Doch in letzter Zeit gab es keine Neuigkeiten über das Gazprom-Vorhaben. In Moskau wird angenommen, dass die Realisierung des IPI-Pipelineprojektes den langfristigen Interessen von Gazprom entsprechen werde: Wenn die Iraner den indischen Markt erschließen, werden größere Gasmengen von Süd-Pars nicht nach Europa geliefert werden.

    Am gestrigen Dienstag erklärten die beteiligten Seiten, das endgültige Abkommen werde demnächst in Teheran unterzeichnet werden, nach endgültiger Abstimmung der Liefer- und der Transitpreise. Bis dahin haben die verschiedenen Akteure einen Handlungsspielraum. Am selben Tag sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, Washington sei gegen das Pipelineprojekt, also wird es ein Gegenspiel spielen. Auch die Europäische Union könnte dem Projekt Hürden aufstellen. Sie versucht schon seit langem iranisches Gas zu bekommen, um ihre Abhängigkeit von Gazprom zu verringern. Wenn die EU Iran einen günstigeren Preis anbietet, kann es sich anders entscheiden.

    23 April 2008

    Iran verschärft Sitten-Terror gegen Andersgläubige

    (RV) Während das Kopftuch in EU-Staaten von muslimischen Verbänden unter dem Banner von Glaubensfreiheit und Freiwilligkeit verteidigt und propagiert wird, bleibt von solcher Freiheit im Iran immer weniger.

    Spiegel-Online.de berichtet: "Ist eine "Korrektur" des Outfits an Ort und Stelle möglich, geben sich die Sittenwächter damit zufrieden. Wenn nicht, wird die Person mit auf die Wache genommen. In solchen Fällen werden die Familienmitglieder der Betreffenden auf die Wache zitiert und müssen "ordentliche" Kleidung mitbringen; zudem müssen die Festgesetzten ein Bußgeld berappen. Wiederholungstäter müssen mit Peitschenhieben oder Haftstrafe rechnen. Laut Angaben der Teheraner Polizei wurden allein an einem Tag 2198 Frauen und Männer verwarnt, 47 Fahrzeuge, deren Fahrer "unsittlich" gekleidet waren, vorläufig sichergestellt und 161 Frauen und 12 Männer verhaftet."

    Eine Fotoserie zeigt, wie in schwarze Tücher gehüllte "Sittenwächterinnen" lebensfroh bekleideten Teheranerinnen den Islam ins Schwarze interpretieren.

    Iran verurteilte eigenen Spitzendiplomaten

    (RV) Ein iranisches Gericht verurteilte den ehemaligen Atom-Unterhändler Hussein Mussawian wegen der Weitergabe von Geheiminformationen an Ausländer zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung. Welche Informationen geheimzuhalten gewesen seien, ist den Verlautbarungen nicht zu entnehmen.

    Mussawian war von 1997 bis 2005 Mitglied im "Nationalen Sicherheitsrat" und einer der mächtigsten Politiker des Iran. Mit Ahmadinedschads Präsidentschaft sank sein Stern. Ins Kreuzfeuer Teherans Hardliner geriet Mussawian im Januar mit seiner öffentlichen Forderung, die Weltsicherheitsratsresolution 1737 ernstzunehmen: "Diese Resolution als illegitim und illegal abzustempeln, wird keines unserer Probleme lösen, da laut Uno-Charta die Beschlüsse des Sicherheitsrats sogar wichtiger sind als die Verpflichtungen der Staaten gegenüber internationalen Konventionen."