02 März 2005

Blauhelme töten im Kongo mindestens 50 Milizionäre

Kinshasa (Demokratische Republik Kongo), 02.03.2005 – UN-Blauhelmsoldaten haben am Dienstag bei Gefechten mit Milizionären in der Provinz Ituri nach eigenen Angaben rund 60 Miliz-Kämpfer getötet.

Am vergangenen Freitag wurden neun Blauhelmsoldaten der UN-Mission Monuc (Mission de l' Organisation des Nations unies en République démocratique du Congo) aus Bangladesch in einem Hinterhalt getötet. In der Folge wurde bereits über einen Rückzug der 4.800 UN-Soldaten aus dem Kongo debattiert. Unmittelbar nach dem Tod der UN-Soldaten wurde der Chef der „Front für Nationalismus und Integration“ (FNI), Etienne Lona, gefasst.

Nach Angaben des UN-Sprechers Oberst Dominique Demange hätten die Soldaten aus Pakistan und Südafrika auf einen Angriff der Milizen der FNI reagiert, wobei sie von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen unterstützt worden seien. Der Vorfall ereignete sich im Nordosten des Kongos, etwa 30 Kilometer von der größten Stadt der Unruheregion Ituri, Bunia, entfernt. Über die genaue Zahl der getöteten Milizionäre konnte oder wollte Demange keine genaueren Angaben machen. Die Rede ist von 50 bis 60 Toten Milizionären und zwei verletzten UN-Soldaten.

Die Blauhelme der Kongo-Mission sind mit einem so genannten „robusten Mandat“ ausgestattet, das heißt, sie dürfen gemäß „Kapitel Sieben“ der UN-Charta auch schießen. Sie vefolgen seit September 2003 das Ziel, die verschiedenen Milizen, die in der rohstoffreichen Provinz Ituri kämpfen und dabei Zivilisten angreifen, zur Stabilisierung der Lage aufzulösen. +wikinews+

  • Blauhelme
  • 22 Februar 2005

    Bürgerversicherung für alle Einkommensarten?

    Zwischen den Parteien und in der Bevölkerung ist umstritten, ob Kranken-, Renten- und Pflegeversicherungen auch für Selbständige zur Pflichtveranstaltung werden sollen oder deren Privatangelegenheit bleiben darf.

    Als Selbständiger "freue" ich mich nur begrenzt darüber, dass ich monatlich mehr als 500 Euro an die DAK abdrücke und Freunde tippen sich an die Stirn, dass ich mich nicht zu weniger als der Hälfte solchen Beitrags privat versichere, wie ich es dürfte.

    Ärgerlich obendrein, weil ich für Arztbesuche, Kranksein keine Zeit habe, also die DAK keinen Pfennig bzw. Cent koste (mit Ausnahme des Verwaltungsaufwands.

    Rentenvorsorge treibe ich privat und sicherlich effektiver als es Versicherungsgesellschaften tun. Andererseits liegen in privater Vermögensvorsorge auch Risiken bis hin zur Vermögensvernichtung und damit die private Rentenvorsorge liquidieren, wodurch Gestalten wie ich durchaus auch wieder der öffentlichen Hand zur Last fallen können.

    Allein schon aus dem Grunde des Konkursrisikos erschiene es gerechtfertigt, wenn auch Selbständige in das Solidarsystem einbezogen würden.

    Wäre man sich hinsichtlich also der Sozial(vorsorge)beitragspflicht aller Einkommensarten einig, so würde die nächste Frage lauten, auf welcher Bemessungsgrundlage sie erfolgt.

    Die Alternative zu all solchen Überlegungen ist eine auf Einkommen (aus selbständiger Arbeit) höhere Steuer und daraus die Zuschusspflicht des Staates für die gesetzlichen Kassen.

    -msr- >> Diskussion

    Hartz IV überarbeiten

    Not macht erfinderisch - und manche kriminell.

    Kommunen schieben dem Bund Kosten zu, indem sie bisherige Sozialhilfeempfänger, die für den Arbeitsmarkt als nicht vermittlungsfähig galten, arbeitssuchend melden. Schlagzeilen machte, dass sogar Koma-Patienten zu "Arbeitslosengeld-II" veranlagt wurden. Das dürfte zwar medialer Schmankerl sein, aber es deutet auf Tendenzen, durch die dem Bund ein Finanzloch zwischen 6 und 8 Mrd. Euro entstehen könnte.

    Die Lastenverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen bedarf m.E. einer umfassenden Neuordnung, die besser prozentual erfolgen sollte als nach den bisherigen "Töpfen", um die Schiebereien zu verhindern.

    Solche Neuordnung wäre obendrein sachdienlich, denn ob Sozialhilfe oder Arbeitslosigkeit sind gleichermaßen regionale wie auch nationale Solidarangelegenheit. Ostdeutsche Kommunen leiden darunter, dass sie durch die Abwanderung von Arbeitskräften "auf Sozialhilfebedürftigen hängen bleiben", wodurch sich der Abwärtstrend in ohnehin schwachen Regionen beschleunigt und das Wohlstandsgefälle zwischen den Regionen zunimmt.

    Eine prozentuale Neuordnung hätte hingegen den Vorteil der Verstärkung von Subsidiaritäts- und Solidarprinzipien gegenüber den negativen (regionalen) Differenzierungsmomenten.

    -msr- >> Diskussion

    19 Februar 2005

    100 Millionen neue Domainnamen

    +wikinews+ Luxemburg (Stadt) (Luxemburg), 19.02.2005 – Die Firma EuroDNS mit Sitz in Luxemburg hat eine Marktanalyse durchgeführt, die aufzeigt, dass es über 225 Millionen Internetnutzer in zwei Hauptmärkten Asiens gibt - China und Indien. Bis heute sind jedoch nur circa sieben Millionen Domains registriert worden.

    Bei einer Betrachtung der registrierten Domains im Verhältnis zu der Anzahl der Internetuser und der Einwohner erkennt man schnell ein enormes Potential, denn es ist nur ein Bruchteil dessen, was wir von Europa oder den USA kennen.

    Zu den derzeit beliebtesten asiatischen Country-Code-Top-Level-Domains gehören:

    .in - Indien
    .hk - Hong Kong
    .cn - China
    .sg - Singapur
    .jp - Japan
    .com.tw - Taiwan

    17 Februar 2005

    Wal-Mart mit über zehn Milliarden US-Dollar Gewinn

    Bentonville (USA) / Wuppertal (Deutschland) 17.02.2005 - Der größte Einzelhändler der Welt, Wal-Mart, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 10,3 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Der Umsatz wurde auf einen Rekordstand von 285,2 Milliarden US-Dollar gesteigert. Insbesondere im letzten Quartal 2004 konnten die Amerikaner ihre Bilanz verbessern, 3,16 Milliarden US-Dollar des Gewinns wurden erzielt. Im letzten Quartal 2003 waren es nur 2,72 Milliarden US-Dollar. Auch der Umsatz in diesem Zeitraum konnte um 10,4 Prozentpunkte von 75,2 Milliarden US-Dollar auf 82,2 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie beträgt damit 0,75 US-Dollar, Wal-Mart rechnete mit 0,74 US-Dollar.

    Konzernchef Lee Scoot sagte: „Wir können uns auf noch bessere Ergebnisse im laufenden Jahr freuen.“ Wal-Mart rechnet im ersten Quartal 2005 mit einem Gewinnsprung von zwölf auf 16 Prozent.

    Auch das defizitäre Deutschlandgeschäft nähert sich „deutlich der Gewinnschwelle“ sagte Deutschland-Chef Kay Hafner. Drei Viertel der 91 deutschen Filialen haben 2004 ihren Umsatz gesteigert, genaue Zahlen wollte Hafner allerdings nicht nennen. Wal-Mart gilt, gemeinsam mit dem Ölmulti Exxon, als das umsatzstärkste Unternehmen der Welt. Seit 1997 ist man auch in Deutschland präsent und Arbeitgeber für rund 12.800 Menschen. +wikinews+

    15 Februar 2005

    Ehemaliges NPD-Mitglied darf nicht Justizwachtmeister werden

    Das Verwaltungsgericht Berlin hat die Klage eines ehemaligen Justizwachtmeisteranwärters auf Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Probe abgewiesen.
    Der Kläger war vor dem Beginn seiner sechsmonatigen Justizwachtmeisterausbildung stellvertretender Landesvorsitzender eines Landesverbandes der Jungen Nationaldemokraten (JN) und Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Die Berliner Dienstbehörde lehnte nach Bekanntwerden entsprechender Erkenntnisse die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Probe ab. Hiergegen richtete sich die Klage.
    Nach Auffassung der 26. Kammer des Verwaltungsgerichts hat die Behörde die für eine Übernahme in das Beamtenverhältnis erforderliche Gewähr für die Verfassungstreue des Klägers zu Recht verneint. Hierzu gehöre insbesondere, dass der Beamte sich eindeutig von Gruppen und Bestrebungen distanziere, die den Staat, seine verfassungsmäßigen Organe und die geltende Verfassungsordnung angreifen, bekämpfen und diffamieren. Der Kläger habe jedoch der NPD und ihrer Jugendorganisation JN als Mitglied angehört und in der JN ein Parteiamt ausgeübt. Beide Organisationen verfolgten verfassungsfeindliche Ziele. Dies gelte ungeachtet des Umstandes, dass die NPD eine zugelassene Partei sei und das Bundesverfassungsgericht ihre Verfassungswidrigkeit (bislang) nicht festgestellt habe. Die NPD sei von ihrer bisherigen, bereits vom Bundesverwaltungsgericht in den 80iger Jahren festgestellten Nähe zum Nationalsozialismus nicht abgerückt, vielmehr verfolge sie weiterhin das Ziel, das parlamentarische Mehrparteiensystem abzuschaffen und ein am Vorbild des Nationalsozialismus orientiertes “Neues Reich” zu errichten. Dies ergebe sich aus einer Vielzahl von Äußerungen führender Vertreter der NPD und von Veröffentlichungen in den Parteiorganen des Bundesverbandes sowie der Landesverbände. Auch wenn der Kläger im Juli 2000 aus der NPD ausgetreten sei, sei zum maßgeblichen Zeitpunkt der Behördenentscheidung nicht hinreichend sicher gewesen, ob der Kläger sich tatsächlich von seinem bisherigen politischen Umfeld gelöst oder der Austritt taktische Gründe gehabt habe. So habe der Kläger auch nach seinem Austritt zweimal Berührung zu Veranstaltungen mit deutlichem Bezug zur rechten Szene gehabt, ohne die Möglichkeit einer Distanzierung zu nutzen.
    Gegen die Entscheidung ist der Antrag auf Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht Berlin zulässig.

    Urteil der 26. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin vom 30. November 2004 – VG 26 A 265.03 - Pressemitteilung(Nr. 11/2005) Berlin, den 15.02.2005

  • Diskussionen.de
  • 14 Februar 2005

    Schröder kritisiert Deutsche Bank

    Frankfurt am Main (Deutschland), 14.02.2005 - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich erstmals in die Debatte um den geplanten Arbeitsplatzabbau bei der Deutschen Bank eingeschaltet. Konzernchef Josef Ackermann hat angekündigt, dass man Personal abbauen will, um die Kapitalrendite auf 25 Prozent zu steigern. Der Zeitung „Welt am Sonntag“ sagte der Bundeskanzler, „dass derart formalisierte Unternehmensziele immer problematisch sind“.

    Gerhard Schröder erinnerte an die Philosophie des früheren Vorstandsvorsitzenden Alfred Herrhausen, der neben Maximalprofit auch die sozialen Pflichten der Bank, dem Volk und der Belegschaft gegenüber, gesehen hat. „Ich empfehle den Herren, die derzeit das Unternehmen führen, sich diese Philosophie noch einmal zu Gemüte zu führen“. Eine Bank müsse sich „auch in einem kulturellen und sozialen Umfeld bewegen, wenn sie erfolgreich bleiben will“.

    Gesamtmetallpräsident Martin Kannegiesser hat in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ an die Konzerne appelliert, zunächst andere Möglichkeiten zu nutzen, bevor man Arbeitsplätze in Deutschland streicht oder ins Ausland verlegt. „Eine zeitlang niedrigere Renditen und Gewinne zu akzeptieren“, sei notfalls wichtiger. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sieht das anders. Er sagte im Deutschlandfunk: „Eine Voraussetzung, um der sozialen Verantwortung gerecht zu werden, ist für jedes Unternehmen eine ausreichende Gewinnerzielung.“ Es habe 2004 zwar gute Renditen gegeben, die deutsche Wirtschaft allerdings habe mit Ertragsproblemen zu kämpfen gehabt. +wikinews+

    10 Februar 2005

    Nordkorea behauptet Atomwaffenbesitz

    Pjöngjang (Nordkorea), 10.02.2005 – Nordkorea hat erstmalig offiziell erklärt, über Atomwaffen zu verfügen. Das Land habe Atomwaffen zur Selbstverteidigung hergestellt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag einen Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums. Gleichzeitig kündigte Nordkorea den Ausstieg aus den „Sechs-Länder-Gesprächen“ an, in denen über eine Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms verhandelt wurde, erklärte aber, weiterhin grundsätzlich an einer diplomatischen Lösung interessiert zu sein.

    In der Erklärung wurde der Schritt auch damit begründet, dass „die Bush-Regierung die Demokratische Volksrepublik Korea als Vorposten der Tyrannei brandmarkte“. Die amerikanische Regierung arbeite auf einen Sturz der nordkoreanischen Regierung hin. Die Atomwaffen sollten somit zum Schutz vor den USA dienen.

    Die US-Außenministerin Condoleezza Rice reagierte in einem Interview mit den Worten „Die Nordkoreaner haben keinen Grund anzunehmen, dass sie jemand angreifen will“ und erklärte auch: „Allen ist klar, dass es keine Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel geben darf.“ +wikinews+

    09 Februar 2005

    Bombenanschlag am Platz der Nationen in Madrid

    Madrid (Spanien), 09.02.2005 – 42 Personen wurden heute in Madrid um 09:30 Uhr durch einen Bombenanschlag am Platz der Nationen leicht verletzt. Im Namen der baskischen Untergrundorganisation ETA ging eine halbe Stunde vorher bei der baskischen Zeitung Gara ein Anruf ein, der vor der in einem Auto platzierten Bombe warnte. Da der Anrufer das Auto nicht weiter spezifizierte, konnte die Polizei das Gelände nur räumen und absperren. Dadurch wurden Todesopfer verhindert. Der Wagen, ein gestohlener Renault, war mit zirca 30 Kilogramm Sprengstoff beladen.

    Der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero verurteilte den Anschlag scharf und erklärte, dass Terroristen keinen Platz in der Gesellschaft hätten, sondern im Gefängnis landen würden. Zur gleichen Zeit wurden im Baskenland Hausdurchsuchungen durchgeführt, bei denen mehrere Menschen verhaftet wurden.

    Nach der breiten Ablehnung des Ibarretxe-Planes im spanischen Nationalparlament gingen Experten von einer Verstärkung der ETA-Anschläge aus, nachdem die Organisation in den vorhergehenden Monaten weniger in Erscheinung getreten war und ihre Anschläge nur Sachschäden anrichteten.

    Allerdings waren nach der Verhaftung der Eta-Anführer Mikel Albizu und seiner Lebensgefährtin Soledad Iparraguirre auch Hoffnungen geäußert worden, die ETA sei damit nicht mehr operationsfähig und faktisch zerschlagen. +wikinews+