Gipfel von Russland-NATO-Rat: Putin nimmt Stellung zu Streitfragen
MOSKAU, 03. April (RIA Novosti). Der russische Präsident Wladimir Putin reist am Donnerstag in die rumänische Hauptstadt Bukarest, um auf dem Gipfel des Russland-NATO-Rats zu internationalen Streitfragen wie die Raketenabwehr, dem KSE-Vertrag, die Unabhängigkeit des Kosovo und die Nato-Erweiterung durch postsowjetische Staaten Stellung zu beziehen.
"Die Entscheidung über die Beteiligung des Präsidenten an diesem Gipfel fiel nicht einfach. Aber Putin geht eindeutig von der Notwendigkeit aus, die Führung der Partnerstaaten im Russland-NATO-Rat über unsere Vorstellung von der Situation in der Welt, über unsere Bewertungen und über die Wichtigkeit des Zusammenwirkens mit der NATO für Russland unmittelbar zu informieren", teilte Sergej Prichodko, Assistent des Präsidenten, RIA Novosti mit.
Nach seinen Worten ist Moskau auf eine engere, offene und unbedingt gleichberechtigte Zusammenarbeit eingestellt, die den russischen Interessen entspricht.
"Die Frage besteht darin, inwieweit bei dieser Zusammenarbeit die Interessen unseres Landes berücksichtigt werden und inwieweit die NATO-Mitgliedsländer das zu berücksichtigen bereit sind", betonte Prichodko.
Der Präsidentenassistent fügte hinzu, dass Russland die Zusammenarbeit mit der NATO positiv bewerte.
"Wir betrachten die Partnerschaft mit der NATO als Element der Sicherung der Stabilität und Sicherheit im System der internationalen Beziehungen. Diese Zusammenarbeit wirkt sich günstig auf das innenpolitische und psychologische Klima in Europa und in der ganzen Welt aus", unterstrich er.
Ein Treffen zwischen Russland und der NATO mit den Staatschefs hatte vor sechs Jahren, im Mai 2002, bei Rom stattgefunden. Dort wurde die Römer Deklaration zur Erhöhung der Qualität der Beziehungen angenommen, in deren Folge der Russland-NATO-Rat entstanden war.
"Im Rahmen dieser Struktur führen die Mitgliedsländer, die in nationaler Eigenschaft als gleiche Partner handeln, einen politischen Dialog und entwickeln die praktische Zusammenarbeit bei einem breiten Kreis von Sicherheitsfragen, die von gegenseitigem Interesse sind", sagte Prichodko.
Nach dem Gipfel soll eine gemeinsame Erklärung angenommen werden, in der die Ergebnisse des Zusammenwirkens im abgelaufenen Jahr ihren Niederschlag finden und die Zukunftsaufgaben bestimmt werden.
03 April 2008
Putins Gipfelvorbereitung
02 April 2008
Beziehungen zw. NATO und Russland
LONDON, 02. April (RIA Novosti). Die Erweiterung der NATO stellt keine Kriegsgefahr für Russland dar, steht jedoch im Widerspruch zu den neoautoritären Ambitionen seiner Führung.
Das geht aus einem Bericht der Experten des britischen Chatham House hervor, einem Forschungszentrum für internationale Beziehungen.
Das anlässlich des NATO-Gipfels in Bukarest angefertigte Dokument beinhaltet ein Kapitel zur Bedeutung der Erweiterung der Organisation für Russland und seine Situation auf der Weltbühne.
"Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass, nachdem die NATO ein Sicherheitsgarant für eine Reihe von zentral- und osteuropäischen Ländern wurde, diese Staaten den Mut fanden, härtere Positionen gegen Russland zu beziehen ... Eine NATO-Mitgliedschaft (im Falle der Ukraine und Georgiens) kann als eine Möglichkeit für diese Länder angesehen werden, den Ambitionen Russlands zumindest zum Teil Widerstand zu leisten", steht in dem Bericht.
Die Experten gelangen zu dem Schluss, dass die NATO-Erweiterung die russische Führung bei der Durchführung ihrer Politik und der Einflusserweiterung einschränkt, was sich in der Folge auf die internationale und wirtschaftliche Lage Russlands auswirken kann.
Die Experten schließen einen militärischen Konflikt zwischen Russland und der NATO aus, da keines der Mitgliedsländer der Organisation territoriale Ansprüche oder Kriegsabsichten in Bezug auf Russland habe.
"Bei der Gestaltung unserer Politik müssen wir beachten, dass ... die russische Führung die NATO-Erweiterung nie akzptieren wird, vor allem in den ehemaligen sowjetischen Republiken ... Dennoch müssen die NATO-Führer entschieden die Standards und Werte verteidigen, die die Allianz verkörpert", heißt es im Bericht.
"Wenn die russischen Führer der Ansicht sind, dies widerspräche den russischen Interessen, so ist das um so schlechter für diese (die Interessen)", so die Experten.
"Russland und die NATO suchen nach einem neuen Gleichgewicht. Wenn beide Seiten sich darauf verständigen, dann können sie eine verständlichere und stabilere Vorstellung dessen entwickeln, welche Beziehungen sie haben müssen", schließen die Autoren ab.
01 April 2008
Neapels Müll wird in Deutschland "entsorgt"
wikinews 01.04.2008 – Italien exportiert Müll nach Deutschland. Kein Aprilscherz, sondern ein Verzweiflungsakt der italienischen Behörden, um das Müllproblem der Stadt Neapel wenigstens kurzfristig ein wenig zu lindern. Kommunen in Deutschland nehmen der italienischen Region Kampanien 160.000 Tonnen Müll ab, darunter mehrere Städte in Nordrhein-Westfalen (Bonn, Düsseldorf, Herten, Kamp-Lintfort, Köln, Leverkusen, Weisweiler und Wuppertal) sowie die Stadt Hamburg. Diese Städte verfügen über leistungsfähige Müllverbrennungsanlagen|, die noch freie Kapazitäten haben. Was liegt also näher als ein Geschäft mit den vom Müllnotstand geplagten italienischen Behörden. Die Stadt Hamburg kassiert dafür 150 Euro pro Tonne, hinzu kommen noch die Transportkosten in Höhe von 200 bis 230 Euro. Nach Angaben der FAZ nimmt die Stadt Hamburg so knapp 37 Millionen Euro ein. Der Transport erfolgt auf dem Schienenweg. Darauf haben sich der Sonderbeauftragten der italienischen Regierung für den Müllnotstand und die Umweltministerien des Bundes und der Länder geeinigt. Wolfgang Hürter, Aufsichtsvorsitzender von SWB, nennt den Vorgang ein „ein Musterbeispiel für internationale Solidarität unter den Kommunen in der EU. Es entspricht dem Gedanken ‚Global denken, lokal handeln‘, dem sich die Stadt Bonn verschrieben hat.“ Ein Ministeriumssprecher des deutschen Bundesumweltministeriums sagte, dass Deutschland als einziges EU-Land über entsprechende Kapazitäten verfüge. Es existiert bereits ein Abkommen zwischen Italien und dem Bundesland Sachsen, nach dem in diesem Bundesland 35.000 Tonnen Müll entsorgt werden. Allerdings soll die Hilfe kein Dauerzustand werden. Die Verbrennung des Mülls in Hamburg und Nordrhein-Westfalen ist auf zehn Wochen befristet. Auch mit der Schweiz und Israel verhandelt der italienische Müllkommissar De Gennaro.
Das Müllproblem in Neapel besteht bereits seit Monaten und eine kurzfristige Lösung ist nicht in Aussicht. In zwei Jahren soll eine Verbrennungsanlage in Acerra den Müll Neapels aufnehmen. Die Ursachen des Müllproblems sind vielschichtiger Natur. Eine große Rolle spielt dabei die italienische Mafia, die über Jahre eine Lösung der Müllproblematik über politische Kontakte blockierte, um selbst den Müll auf wilden Deponien zu entsorgen. 1.200 illegale Giftmüllkippen „schmiegen“ sich in die wegen ihrer landschaftlichen Reize hochgepriesene Region um Neapel. Hinzu kommen die sich im ewigen Parteienstreit blockierenden politischen Parteien, die sich gegenseitig für das Müllproblem verantwortlich machen. Die andere Seite der Müllmisere: Die Camorra erwirtschaftet Schätzungen zufolge fast 20 Milliarden Euro pro Jahr.
Tarif-Einigung im öffentlichen Dienst
Potsdam (Deutschland), wikinews 01.04.2008 – In der Tarifrunde 2008 im öffentlichen Dienst in Deutschland konnte eine Einigung erzielt werden. Weitere Streiks konnten somit abgewendet werden.
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst können sich über Erhöhungen ihrer Bezüge von rund acht Prozent bis 2009 freuen. Im Gegenzug erreichten die öffentlichen Arbeitgeber von Bund und Kommunen eine Verlängerung der Arbeitszeit in den westlichen Kommunen auf einheitlich 39 Stunden. Um die prozentuale Erhöhung der niedrigeren Gehaltsgruppen anzuheben, wurde ein Sockelbetrag von 50 Euro für alle Beschäftigten rückwirkend ab 1. Januar 2008 vereinbart. Dazu kommt dann eine prozentuale Erhöhung aller Einkommen um 3,1 Prozent für dieses Jahr mit dem 1. Januar als Stichtag im Tarifgebiet West und mit dem 1. April 2008 für das Tarifgebiet Ost. Für das laufende Jahr ergibt sich so ein Erhöhung von rechnerisch 5,1 Prozent. Für das kommende Jahr 2009 wurde dann eine weitere 2,8-prozentige Erhöhung der Bezüge vereinbart, zu der dann noch eine Einmalzahlung von 225 Euro kommt. Die Auszubildenden erhalten rückwirkend ab 1. Januar 70 Euro mehr. Ab April 2008 ist eine Anpassung der Einkommen der in den östlichen Bundesländern beschäftigten Bundesangestellten an das Westniveau vorgesehen. Eine entsprechende Anpassung bei den Beschäftigten der Kommunen soll Anfang 2009 erfolgen.
Die Freude über den errungenen Kompromiss wurde auf Arbeitgeberseite durch die Aussicht auf eine hohe Belastung der öffentlichen Haushalte getrübt. Thomas Böhle von der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sprach von „erheblichen Belastungen“ in Höhe von 3,5 Milliarden Euro in diesem und sechs Milliarden Euro im kommenden Jahr, die vor allem die Kommunen zu tragen hätten. Als Konsequenz aus dem Abschluss werde an den Abbau von Stellen sowie die Privatisierung weiterer kommunaler Dienstleistungen gedacht.
Nachdem der Schlichterspruch am Donnerstag, den 27.März 2008, noch von den Gewerkschaften ver.di, dbb tarifunion und GEW verworfen wurde, begannen die erneuten Sondierungsgespräche am Samstagvormittag um zehn Uhr in Potsdam. Die öffentlichen Arbeitgeber von Bund und Kommunen (VKA) wollten offenbar einen langandauernden Streik im öffentlichen Dienst verhindern und signalisierten Entgegenkommen in der strittigen Frage der Arbeitszeit. Der Schlichterspruch hatte eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 39,5 Wochenstunden ab Juli 2008 vorgeschlagen. Die Wochenarbeitszeit beim Bund liegt ohnehin schon bei 39,0 Wochenstunden und in den ostdeutschen Kommunen bei 40,0 Wochenstunden.
Die letzte Runde der Tarifverhandlungen hatten am Samstag mit einem Sondierungsgespräch der Verhandlungsführer begonnen, nämlich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, VKA-Verhandlungsführer Thomas Böhle, dem ver.di Vorsitzenden Frank Bsirske und dem Vorsitzenden der dbb-tarifunion, Frank Stöhr. Gegen 12:30 Uhr waren die Verhandlungen in einer um weitere Fachleute der Verhandlungskommission vergrößerten Runde fortgesetzt und am Samstagabend gegen 22 Uhr unterbrochen worden. Die Arbeitgeberseite hatte am Samstagabend offenbar einen konstruktiven Vorschlag gemacht, der anschließend in der Tarifkommission beraten wurde. Auch am Sonntag war bis spät in die Nacht weiterverhandelt worden, um dann eine Fortsetzung der Gespräche für Montagmorgen zu vereinbaren. Im Verlauf des Morgens wurde dann eine Einigung erzielt, die dann in den zuständigen Gremien der Arbeitgeber und Gewerkschaften zur Abstimmung vorgelegt werden musste. Die Arbeitgeber des Bundes stimmten bereits im Verlauf des Montagvormittags zu während die Tarifkommissionen der beteiligten Gewerkschaften dann schließlich um 14.15 Uhr ein zustimmendes Votum zu dem erzielten Kompromiss abgaben. Die kommunalen Arbeitgeber stimmten kurz danach um 15.00 Uhr ebenfalls zu.
Durch die Einigung können nun flächendeckende und langandauernde Arbeitskämpfe im öffentlichen Dienst abgewendet werden. Die Einigung könnte auch Signalwirkung auf die offenen Tarifkonflikte bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), im Lande Berlin und auf weitere Branchen haben.
Nach Milliardenverlusten bei der Schweizer Bank UBS: Bankchef Marcel Ospel zurückgetreten
Zürich (Schweiz), 01.04.2008 – Die internationale Finanzkrise zieht weitere Kreise. Die Schweizer Großbank UBS veröffentlichte heute neue Quartalszahlen. Danach verzeichnet das Geldinstitut Verluste in Höhe von 12 Milliarden Franken (umgerechnet 7,6 Milliarden Euro). Bereits im letzten Quartal des Jahres 2007 hatte die Bank ähnlich hohe Verluste eingefahren. Im gesamten Jahr 2007 machte sie einen Verlust in Höhe von 4,4 Milliarden Franken (2,8 Milliarden Euro). Die Aktionäre sollen nun einer Kapitalerhöhung von 15 Milliarden Franken zustimmen. Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel zog heute die Konsequenzen und erklärte seinen Rücktritt. Die Bank hatte sich auf dem US-amerikanischen Hypothekenmarkt verspekuliert. Nach der Nachricht vom Rücktritt des Bankpräsidenten stiegen die Aktienkurse der Bank am Nachmittag um sieben Prozent. An die Spitze der Bank soll künftig Peter Kurer treten, der seit 2002 der Konzernleitung angehört.
Auch die größte deutsche Privatbank, die Deutsche Bank, meldete heute Milliardenverluste. 2,5 Milliarden Euro müssen abgeschrieben werden. Wegen der Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten musste die Deutsche Bank bereits im letzten Jahr 2,3 Milliarden Euro abschreiben. Trotz der hohen Abschreibungen im Jahr 2007 konnte die Bank allerdings im letzten Jahr einen Vorsteuergewinn von 8,7 Milliarden Euro ausweisen. Für das laufende Jahr gab die Bank eine Gewinnwarnung aus. Das Ziel von 8,4 Milliarden Euro vor Steuern könnte möglicherweise wegen weiterer Abschreibungen nicht erreicht werden. +wikinews+
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31 März 2008
Niederländischer Außenminister tritt für weltweiten Verzicht auf Atomwaffen ein
DEN HAAG, 31. März (RIA Novosti). Die beiden größten Atomwaffenmächte, Russland und die USA, müssen laut dem niederländischen Außenminister Maxime Verhagen ihre Bestände weiter reduzieren, was schließlich eine totale Beseitigung aller Atomwaffen der Welt ermöglichen soll.
"Die USA und Russland halten den Schlüssel zu einer allgemeinen atomaren Abrüstung in der Hand. Sie tragen eine besondere Verantwortung dafür", sagte Verhagen am Montag in einem Gespräch mit RIA Novosti.
Am Vortag hatte er auf einem von der Niederländischen Atlantischen Kommission veranstalteten Seminar für atomare Abrüstung die von Großbritannien und Frankreich angekündigte Bereitschaft gewürdigt, ihre Atomwaffenbestände abzubauen. Verhagen zufolge erfordert die atomare Abrüstung ein multilaterales Vorgehen. Jedes Land sollte Anstrengungen unternehmen, um das gemeinsames Endziel zu erreichen: die totale Beseitigung der Atomwaffen in der Welt.
Hierbei plädierte der niederländische Außenminister für Strafmaßnahmen gegen Nichtatomwaffen-Staaten wie Iran, die sich über die Forderungen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und des UN-Sicherheitsrates hinwegsetzen.
Parallel müssten die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden, damit keine Atomwaffen in die Hände von Terroristen gelangen, urteilte Verhagen. Er sprach sich gegen eine Waffenstationierung im Weltraum aus und lobte die russisch-chinesische Initiative, einen international verbindlichen Vertrag zur Verhinderung eines Wettrüstens im All abzuschließen.
Als Standortland des Europäischen Weltraumzentrums ESTEC (European Space Research and Technology Centre) prüfen die Niederlande die Möglichkeit, im kommenden Jahr eine internationale Konferenz zur friedlichen Nutzung des Weltraums einzuberufen, sagte Verhagen.
KOMMENTAR: Das ist mal eine gute Initiative. Nun sollten sich Steinmeier und weitere EU-Politiker anschließen. (msr)
Arabische Liga: Israel soll IAEO beitreten
Arabische Liga vermutet Israel in Besitz von Atomwaffen - IAEO-Kontrolle gefordert
BEIRUT, 31. März (RIA Novosti). Israel soll dem Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen (Atomwaffensperrvertrag) beitreten und seine Atomobjekte unter IAEO-Kontrolle stellen.
So heißt es in einer "Erklärung von Damaskus", die zum Abschluss des Arabischen Gipfels am Sonntag in der syrischen Hauptstadt angenommen wurde.
"Wir rufen die Völkergemeinschaft auf, Israel zu verpflichten, dem Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen unverzüglich beizutreten und die Kontrolle über seine Atomobjekte der IAEO zu überantworten sowie das Recht der anderen Staaten auf friedliche Nutzung von Atomenergie entsprechend den IAEO-Normen und -Forderungen anzuerkennen", heißt es im Schlussdokument des Gipfeltreffens.
Die arabischen Länder, die Israel in Besitz von Atomwaffen vermuten, rufen dazu auf, den Nahen Osten in eine atomwaffenfreie Zone zu verwandeln.
Israel will seinerseits den Besitz von Atomwaffen weder bestätigen noch leugnen. Es weigert sich, den Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen und verweigert IAEO-Inspekteuren den Zugang zu seinen Nuklearobjekten.
Nur einmal wurde von Israel dessen Status als Atomwaffenmacht faktisch anerkannt, als Regierungschef Ehud Olmert entsprechende Aussagen in einem Interview für den deutschen TV-Sender "Sat 2" machte.
Bush forciert "NATO-Osterweiterung"
Bush: Nato-Zukunft von Kiew und Tiflis wird beim Gipfel in Bukarest entschieden
KIEW, 31. März (RIA Novosti). Die Zukunft der Ukraine und Georgiens bezüglich der Perspektive ihrer Nato-Mitgliedschaft soll beim bevorstehenden Nato-Gipfel in Bukarest klar festgelegt werden.
Das erklärte US-Präsident George W. Bush in einem vom ukrainischen Fernsehsender Inter am Sonntag ausgestrahlten Interview.
"Ein Nato-Beitritt der Ukraine wäre eine gute Politik", so Bush. "Ich habe meine Absichten klar geäußert und arbeite daran. Wir werden sehen, was geschehen wird, wenn wir nach Bukarest kommen. Wir haben keine anderen Versprechen bis auf die Feststellung, dass dies ein richtiger Schritt ist. Ich lasse mich davon leiten, dass dies besser für die Nato und die Ukraine wäre."
Bush fügte hinzu, dass der Ukraine beim Gipfel in Bukarest lediglich angeboten werde, sich dem Aktionsplan für die Nato-Mitgliedschaft anzuschließen. Über den Beitritt zur Allianz muss das Volk der Ukraine entscheiden. "Wenn das ukrainische Volk am Schluss dieses Prozesses ein ‚Nein' dazu sagen wird, so wird es eine Sache des ukrainischen Volkes sein", betonte er.
Die Ukraine und Georgien wollen beim bevorstehenden Nato-Gipfel den Status von Beitrittskandidaten bekommen. Innerhalb der Allianz gibt es indes keine Einigung dazu: Deutschland, Frankreich, Belgien und die Niederlande äußern sich skeptisch zu den Perspektiven einer Aufnahme dieser Länder in die Nato.
Ukrainische Experten bewerten die Chancen ihres Landes, dem Aktionsplan für die Nato-Mitgliedschaft beizutreten, als "50:50".
30 März 2008
Ticket nach Peking
TEHERAN, 30. März (RIA Novosti). Die chinesische Botschaft in Teheran hat am Sonntag eine offizielle Einladung an den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zur feierlichen Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2008 übergeben.
Wie die iranische Presse berichtet, wurde neben Ahmadinedschad auch Mohammad Ali Abadi, der iranische Vizepräsident für Körperkultur und Sport, zur Zeremonie eingeladen.
KOMMENTAR
Der Olympische Gedanke leitet die physischen Kräfte in den friedlichen Wettbewerb, und Feindschaft soll schweigen. Deshalb ist die Einladung an Ahmadinedschad richtig, aber nicht nur den Brandstiftern sollten Einladungen zukommen, sondern z.B. auch den Friedensnobelpreisträgern, also Einladungen an Frau Shirin Ebadi (2003) und den Dalai Lama (1989).
-msr- >> Diskussion
29 März 2008
Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier wollen nicht an Olympia-Eröffnung teilnehmen
Kranj (Slowenien), 29.03.2008 – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) werden voraussichtlich nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 8. August in Peking teilnehmen. Diese Entscheidung sei allerdings nicht auf Grund der aktuellen Lage in Tibet getroffen worden, denn eine Teilnahme an den Feierlichkeiten sei ohnehin nie geplant gewesen. „Insofern gibt es nichts abzusagen. Wie das andere Staatschefs für sich geplant haben, kann ich nicht beurteilen“, so Steinmeier. Einen Olympia-Boykott lehnte Steinmeier ab. Ein Nein zur Teilnahme an der Olympiade sei „weder eine Hilfe für die Menschen in China noch eine Hilfe für die Sportverbände“, sagte der deutsche Bundesaußenminister. +wikinews+
KOMMENTAR
Das Sport-Event boykottieren, die Konzerne hofieren. Das macht keinen Sinn.
-msr-
Taiwans neuer Präsident sucht Nähe zu China
MOSKAU, 29. März (Dmitri Kossyrew, RIA Novosti). Der Sieg des Kandidaten der Nationalpartei Guomindang bei den Präsidentenwahlen auf Taiwan bedeutet keineswegs, dass an die Macht auf der Insel ein "Peking-treuer" Politiker gekommen ist.
Angebracht ist hier wohl doch ein anderes Wort: ein "normaler" Politiker. Aber für die internationale juristische Anomalie, die Taiwan seit bereits 58 Jahren darstellt, ist auch "normal" ein etwas deplaziertes Wort.
Ma Yingjiu zum Beispiel siegte bei den kürzlich abgehaltenen Wahlen mit der Parole "Entwicklung der Beziehungen zwischen Taiwan und dem Festland", wobei die Frage nach der juristischen Abtrennung der Insel, ihrer Souveränität usw. unter den Teppich gekehrt wurde. Der Sieg war recht beeindruckend: 58 Prozent gegen 42 Prozent der Stimmen. Das darf nicht verwundern, hat doch dieselbe Guomindang vor zwei Monaten auch bei den Parlamentswahlen gesiegt und zwei Drittel Sitze bekommen.
Das bedeutet, dass nach einem achtjährigen Experiment der verbalen (und nicht nur verbalen) Konfrontation mit Peking alles zu der seit 1949 gültigen Formel zurückkehrt: China ist einheitlich, es schließe auch Taiwan ein. Etwas anderes ist, dass Peking und Taipeh die berüchtigte Einheit unterschiedlich auffassen. Aber gegen diese unterschiedliche Auffassung erheben beide Seiten keine Einwände.
Nur auf den ersten Blick kann der Eindruck entstehen, dass es die Chinesen beiderseits der Meerenge in der "Taiwan-Frage" somit vorgezogen hätten, in dem Bürgerkrieg zu verharren, der 1949 mit dem Sieg der Kommunisten unter Mao Zedongs Führung endete. Aber der Verlierer, der Guomindang-Führer Chiang Kai-shek, hielt sich auf der Insel Taiwan versteckt und erklärte bis zu seinen letzten Lebenstagen, gerade seine Regierung sei für das gesamte Territorium Chinas legitimiert. Und erst unter dem vorherigen Präsidenten, Chen Shuibian, versuchten die Taiwaner Politiker, mit einem gegensätzlichen Herangehen zu experimentieren. Das heißt, die Unabhängigkeit Taiwans auszurufen. Sie scheiterten.
In Wirklichkeit haben die Taiwaner natürlich nicht den Bürgerkrieg, sondern die Einheit des Landes gewählt. Das ist der höchste Wert, dem gegenüber alles Übrige zurücktritt. Davon künden die Erfahrungen von mindestens drei Jahrtausenden der chinesischen Geschichte: Sobald China einheitlich ist, prosperiert es und sind die Menschen glücklich; wenn ein Unglück hereinbricht, spaltet sich China und wartet auf einen neuen Herrscher, der das Riesenreich wiedervereinigen und die wirtschaftliche Norm wieder einführen wird. Die chinesische Zivilisation hat genügend solcherlei Zyklen "Spaltung - Wiederherstellung" erlebt, und als der frühere Präsident von Taiwan, Chen Shuibian, diese Erfahrungen der chinesischen Zivilisation an die zweite Position, nach der Idee des "Taiwaner Nationalismus", stellte, erlitt er ebendeshalb ein Fiasko. Eigentlich hätte er schon vor vier Jahren verloren, wäre nicht der merkwürdige Vorfall - ein angebliches Attentat auf ihn - dagewesen. Dieser Hokuspokus half ihm jedoch, wie wir sehen, nur für kurze Zeit.
Es erhebt sich die Frage, was hinter dem Experiment mit den acht Jahren von Chen Shuibian steckte. Er war ein nicht ganz gewöhnlicher Präsident. Bei meiner Taiwan-Reise 2000 erlebte ich etwas Sonderbares: Zahlreiche Taiwaner hatten Schwierigkeiten zu verstehen, auf welche Weise ein dermaßen offenkundig wenig vorbereiteter und schwacher Politiker an die Macht kommen konnte. Es ist klar, dass daran in großem Maße die (ein wenig à la Breschnew) erstarrte Guomindang schuld war. Aber am meisten beschuldigten die Taiwaner ihre amerikanischen Freunde: Sie hätten "ihren Mann" eingeschmuggelt.
Nun waren die 90er Jahre auch sonst eine Epoche der internationalen Experimente, da an die Macht offenkundig schwache Führer kamen, und auf jedem von ihnen hing auf jeden Fall die Marke: "amerikanischer Kandidat". Die Erklärung wäre zu lange und zu kompliziert, was der wirkliche Grund war: ob es an der verbreiteten Meinung lag, dass bei der Globalisierung an der Spitze eines Staates ein farbloser Manager und nicht ein "Führer" stehen solle, oder daran, dass das Clintonsche Amerika tatsächlich zum Sieg jener beitrug, die schwächer und lenkbarer waren. Vielleicht wirkte da beides zusammen.
Aber seitdem haben sich Amerika und auch China verändert. Die Administration des republikanischen Präsidenten George Bush wagt es heute nicht, China zu ärgern - dazu zählen Gespräche über Taiwans Unabhängigkeit. Dass Washington die Pläne des UN-Beitritts von Taiwan als einzeln genommener Staat nicht unterstützen werde, hatten die USA entschieden bekundet. Das Experiment der Demokraten war gescheitert, und jetzt ist Amerika sowohl unter den Wählern von Präsident Ma (wegen der acht Jahre der Geschichte des Taiwaner Separatismus) als auch unter den Anhängern des verabschiedeten Präsidenten Chen (zuerst angelockt, dann im Stich gelassen) recht unpopulär.
Was ist jetzt vom Sieger Ma Yingjiu zu erwarten? Wie oben gesagt, ist er schwerlich ein "China-freundlicher" Kandidat zu nennen, obwohl Peking mit seinem Sieg natürlich zufrieden ist. Ma kritisiert China hinsichtlich der Demokratie und der Menschenrechte, die Taiwaner legen traditionsgemäß ihre Hand auf die nicht heilende Wunde der chinesischen Gesellschaft: Verbot der Falun-Gong-Sekte und so weiter. Am wichtigsten aber ist, dass sich Ma für eine beschleunigte Integration Taiwans in die Wirtschaft des Festlands einsetzt. Offenbar wird er mit dem direkten Seeverkehr über die nicht sehr breite Taiwanstraße anfangen, denn die Häfen waren bereits in der Zeit vor Chens Machtantritt dazu bereit. Möglicherweise wird die Sache sehr bald auch bis zum direkten Flugverkehr gedeihen.
Es geht darum, dass die Wähler von Ma Yingjiu der "wirtschaftlichen Verschlechterung" ein Ende zu setzen fordern, aber der einzige Weg dazu ist eine aktivere Kooperation mit China. Nicht nur Taiwan, sondern auch selbst Japan hängen heute wirtschaftlich vom chinesischen Markt, von den in China ansässigen Produktionsunternehmen ab. Mehr noch: Von der Zusammenarbeit mit China hängt auch Amerikas Wirtschaft ab.
Bemerkenswert ist, dass die Taiwaner Unternehmen ungeachtet den Konfrontationsübungen von Chen Shuibian in die Wirtschaft des Festlandes bis zu 150 Milliarden Dollar investiert haben. Bei Eröffnung von Produktionen in der VR China sparen die Taiwaner an Steuern und gewinnen einen Markt von Verbrauchern derselben Nationalität und Kultur. Laut Schätzungen lagen weitere 20 Milliarden Dollar bereit, um nach der Wahl eines Guomindang-Präsidenten den Sprung über die Meerenge zu vollbringen.
Die Taiwaner Erfahrungen lassen noch einmal darüber nachdenken, welche Tendenz in der Welt von heute doch stärker ist; die separatistische oder die integrative. Die Chinesen beiderseits der Taiwanstraße haben eine genügend klare Antwort darauf gegeben.
Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.
Gaddafi fordert gemeinsamen Araber-Staat
Libyens Staatschef Gaddafi ruft zu arabischem Superstaat auf
BEIRUT, 29. März (RIA Novosti). Der libysche Staatschef Muammar Gaddafi hat beim Gipfel der Arabischen Liga in der syrischen Hauptstadt Damaskus zur Bildung eines gemeinsamen arabischen Staates aufgerufen.
„Die Araber werden in der gegenwärtigen Welt keinen Platz haben, solange sie keinen gemeinsamen Staat haben“, sagte Gaddafi.
Nach seinen Worten muss sich die gespaltene arabische Welt ein Beispiel an Europa, Lateinamerika und Afrika nehmen, wo sich Prozesse der Konsolidierung und der Vereinigung vollziehen.
Ohne eine Einheit, so das libysche Staatsoberhaupt, würden sich die Araber in der Welt nicht durchsetzen können.
Gaddafi machte seinen Vorschlag auf einem Araber-Treffen, das in die Geschichte als Gipfel von Streiten und Konflikten eingehen wird.
Die Staats- und Regierungschefs der Hälfte der Mitgliedsländer der Arabischen Liga hatten wegen politischen Kontroversen mit Syrien ihre Teilnahme am Gipfel abgesagt.
KOMMENTAR: Mit oder gegen Israel? Davon hängt die Beurteilung ab.
-msr-
Mumia Abu-Jamal wird nicht hingerichtet
Philadelphia (Vereinigte Staaten), 29.03.2008 – Der seit 1982 in der Todeszelle sitzende Mumia Abu-Jamal soll nun doch nicht hingerichtet werden. Nachdem er 1981 in eine Schießerei verwickelt war, bei der der Polizist Daniel Faulkner erschossen wurde, wurde Jamal als Tatverdächtiger mit der Tatwaffe in der Nähe des Tatortes festgenommen und in einem Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt. Jamal beteuerte vehement seine Unschuld, äußerte sich aber jahrelang nicht zum Vorfall. Nachdem sein Hinrichtungstermin bereits zweimal angesetzt und dann wieder verschoben worden war, wurde die Todesstrafe am Donnerstag von einem Bundesgericht in Philadelphia aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft kann nun erneut vor einem Schwurgericht die Todesstrafe beantragen, verzichtet sie jedoch darauf, würde die Strafe für Jamal in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.
Jamal selbst beteuert bis heute seine Unschuld. Sein Schicksal wurde zum Symbol des Kampfes gegen die Todesstrafe in den USA – auch weil immer wieder Vorwürfe erhoben wurden, die den Ausgang des Verfahrens mit Rassismus in Verbindung brachten. Jamal war früher Mitglied der radikalen Bürgerrechtsorganisation „Black Panthers“. +wikinews+
Moskau kritisiert NATO-Erklärung
Streit um KSE-Vetrag: Russland wirft NATO Ignoranz vor
BRÜSSEL, 29. März (RIA Novosti). In der NATO-Erklärung zum Aufruf, das Moratorium für den Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) aufzuheben, sind dem russischen NATO-Botschafter Dmitri Rogosin zufolge nicht die Bemerkungen Moskaus berücksichtigt worden.
„In der Erklärung sind viele Worte enthalten, es fehlt aber das Wichtigste: Unsere Bemerkungen wurden keinesfalls berücksichtigt“, sagte Rogosin.
Nach seinen Worten ist im Dokument darüber nichts gesagt, dass die neuen NATO-Mitglieder eine Verpflichtung übernehmen, den adaptierten KSE-Vertrag zu unterzeichnen.
Rogosin bezeichnete die NATO-Erklärung als Streben, eine „abgestimmte Position“ vor dem Gipfel des Russland-NATO-Rates am 4. April in der rumänischen Hauptstadt Bukarest auszuarbeiten. Diese Position werde von der russischen Seite aufmerksam geprüft.
„Aber dies ändert nicht unsere Position bezüglich der Notwendigkeit der Erhaltung der Rüstungskontrolle“, betonte der russische NATO-Vertreter.
„Wir rufen Russland auf, das Moratorium auszusetzen und mit uns für ein Grundlagenabkommen bei einem Paket von parallelen Schritten zusammenzuarbeiten“, hieß es in der NATO-Erklärung.
In dem Dokument erklären sich die NATO-Staaten bereit, den Dialog mit Russland zu allen umstrittenen Fragen fortzusetzen.
„Die parallelen Handlungen, die die USA mit der Billigung durch die anderen NATO-Mitglieder im Herbst 2007 Russland angeboten haben, ermöglichen es, alle Besorgnisse der russischen Seite auszuräumen“, wird in der Erklärung betont.
Die parallelen Handlungen sehen unter anderem eine Aktivierung des Prozesses der Ratifizierung des adaptierten KSE-Vertrags durch die Allianz unter der Voraussetzung vor, dass Russland sein Militär aus Moldawien und Georgien abzieht.
Außerdem sollen sich die baltischen Staaten und Slowenien dem KSE-Vertrag nach seinem Inkrafttreten anschließen.
Außerdem sehen die parallelen Schritte vor, dass Russland und die NATO dem Terminus „wesentliche Streitkräfte“ eine allgemeine Definition geben müssen.
„Nach dem Inkrafttreten des adaptierten Vertrages werden die NATO-Länder und Russland mögliche Änderungen am Dokument, darunter auch daran vornehmen können, was die Begrenzung der Streitkräfte und Technik betrifft“, heißt es in der Erklärung.
28 März 2008
Intervention auf den Komoren
Komoren: Landung von Truppen der Afrikanischen Union auf Anjouan
Mutsamudu (Komoren), wikinews 28.03.2008 – Soldaten der Afrikanischen Union (AU) und Angehörige der komorischen Streitkräfte haben die zu den Komoren gehörende Insel Anjouan besetzt. Der Staat der Komoren besteht aus drei Inseln; eine weitere Insel, Mayotte, ist ein Überseegebiet Frankreichs. An der Militäraktion waren Einheiten aus dem Sudan, Tansania, Libyen und dem Senegal beteiligt. Frankreich hatte logistische Unterstützung gewährt.
Auf Anjouan hatte Oberst Mohamed Bacar im Jahr 2001 die Macht ergriffen und eine Miliz aufgestellt. Er war bei Wahlen 2002 zum Regionalpräsident gewählt und 2007 wiedergewählt worden. Bacar hatte eine Unabhängigkeitserklärung der Insel angekündigt. Die Wahl im letzten Jahr wurde von der komorischen Regierung nicht anerkannt. Beobachter werten das Vorgehen der AU als ein Zeichen an andere abtrünnige Gebiete auf dem Kontinent.
Bacar ist nach Mayotte geflüchtet, wo er wegen illegaler Einreise und Waffenbesitz verhaftet wurde. Er ersuchte da um politisches Asyl. Die Nachricht hat zu Demonstrationen vor der französischen Botschaft in der Hauptstadt Moroni geführt. Die Komoren, die mit Frankreich kein Auslieferungsabkommen haben, verlangten die Herausgabe Bacars.
Die Invasionstruppen waren am 25. März auf der Insel gelandet und auf wenig Widerstand gestoßen. Nach Angaben des Krankenhauses sind in der Inselhauptstadt Mutsamudu mindestens elf Zivilpersonen bei Zusammenstößen verletzt worden. Zu den Angaben des komorischen Verteidigungsministers Mohammed Desara, es seien Kämpfer Bacars getötet worden, gibt es bislang keine unabhängigen Berichte.
Moskau kritisiert USA wegen Kosovo-Militarisierung
Bushs Beschluss zu Waffenlieferungen ins Kosovo verstößt gegen Resolution 1244 - Rogosin
BRÜSSEL, 28. März (RIA Novosti). Die Entscheidung von US-Präsident George W. Bush über die Aufnahme von Waffenlieferungen in das Kosovo verstößt aus russischer Sicht grob gegen die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates.
Das sagte der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin am Freitag in Brüssel. Am 19. März hatte Bush mit seiner Anordnung grünes Licht für Waffenlieferungen in das Kosovo gegeben. Es sei notwendig, die Sicherheit der Vereinigten Staaten zu festigen und den Frieden in aller Welt durchzusetzen, hieß es zur Begründung.
Rogosin äußerte Besorgnus und Empörung im Zusammenhang mit diesem Beschluss, der die Sicherheit in der Provinz gefährdet. "Dieser Beschluss bedeutet de facto, dass die Serben mit Gewalt gezwungen werden, im unabhängigen Kosovo zu leben. Im Kosovo gibt es ohnehin schon genug Waffen, deshalb wäre eher eine Entmilitarisierung weitaus aktueller."
Das Problem des Kosovo-Status soll nach Rogosins Worten im UN-Sicherheitsrat gelöst werden. Was die NATO betreffe, die als Organisation den neuen Staat Kosovo nicht anerkennt, dort aber ihre Friedenskräfte hat, wolle Russland streng kontrollieren, dass die Allianz nicht über ihr Mandat hinaus gehe.
"Der UN-Sondervertreter im Kosovo, Marti Ahtisaari, hatte zugegeben, dass das Problem des Kosovo-Status bereits bei dem Bombardement Serbiens im Jahr 1999 gelöst wurde. Nun ist jetzt die gesamte logische Kette sichtbar", sagte Rogosin.
Ukraine wirbt für NATO-Beitritt
NATO-Beitritt der Ukraine soll Beziehungen zu Russland nicht verschlechtern - Timoschenko
KIEW, 28. März (RIA Novosti). Der NATO-Beitritt der Ukraine soll sich nicht negativ auf die Beziehungen zu Russland auswirken, sagte die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko am Freitag auf einer Pressekonferenz.
Die Frage des Beitritts der Ukraine zum Membership Action Plan der NATO soll auf dem Gipfel der Organisation in Bukarest (2.-4. April) entschieden werden.
Im Januar hatten Präsident Viktor Juschtschenko, Parlamentspräsident Arseni Jazenjuk und Timoschenko ein Schreiben an NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer gerichtet. In dem Brief wird die Hoffnung geäußert, dass sich Kiew beim bevorstehenden NATO-Gipfel dem Aktionsplan anschließen darf.
Das Schreiben löste eine Parlamentskrise in der Ukraine aus. Die oppositionelle Partei der Regionen des früheren Regierungschefs Viktor Janukowitsch blockierte die Arbeit der Obersten Rada (ukrainisches Parlament) für etwa einen Monat. Das Parlament konnte seine Arbeit erst wieder aufnehmen, nachdem eine Verordnung über ein Referendum über den NATO-Beitritt angenommen worden war.
27 März 2008
Aus für Transrapid
Aus für Transrapid ist gute Nachricht für den Naturschutz und den Steuerzahler
Berlin: Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), stellte zum Aus für den Münchner Transrapid vor allem den Gewinn für die Natur und den Klimaschutz heraus: „Die drohende Beeinträchtigung von Flora-Fauna-Habitatgebieten an den Isarauen ist nun abgewendet. Damit sind wertvolle bayerische Naturschutzgebiete auch künftig geschützt und ein Verstoß gegen bayerisches, deutsches und europäisches Naturschutzrecht wird vermieden. Diese Entscheidung steht Deutschland gut zu Gesicht, auch weil sich im Mai die Welt bei uns zur globalen Artenschutzkonferenz versammeln wird.“ Im Vergleich zu einem Ausbau der in München vorhandenen S-Bahnen falle auch die Klimabilanz des Transrapid negativ aus. Sein Betrieb würde etwa doppelt soviel Klimagase verursachen wie eine Express-S-Bahn zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen.
Die Magnetschwebebahn in München sei auch als Prestigeprojekt der bayerischen CSU-Regierung, insbesondere des früheren Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und des heutigen CSU-Vorsitzenden Erwin Huber, gescheitert. Die Projektgegner - darunter der BUND-Landesverband Bund Naturschutz, der Aktionskreis contra Transrapid, außer CSU und FDP alle übrigen Parteien, die Landeshauptstadt München sowie weitere Verbände und die Gewerkschaften hätten stets auf die unrealistischen Kostenplanungen der Transrapid-Befürworter hingewiesen und die Schwebebahn unter anderem auch deshalb abgelehnt. Die bislang von offizieller Seite genannten Kosten von 1,85 Milliarden Euro waren in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2002 ermittelt worden. Nun solle die gleiche Transrapid-Strecke mehr als drei Milliarden Euro kosten. Der BUND hatte die Kosten auf eine ähnliche Höhe geschätzt.
In den vergangenen Jahren wurden bereits eine geplante Transrapid-Strecke von Hamburg nach Berlin und ein ebenfalls in Schwebetechnik ausgeführter „Metrorapid“ in Nordrhein-Westfalen wegen zu hoher Kosten verworfen. Die nun frei werdenden Steuer-Milliarden der Münchener Transrapidstrecke sollten nun sinnvoller für den Bus- und Bahnverkehr in ganz Deutschland und den überfälligen Ausbau bayerischen Hauptstrecken der Bahn eingesetzt werden, damit endlich verstärkt Güter von der Autobahn auf die Schiene verlagert würden.
BUND Pressemitteilung vom 27. März 2008
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