Kundus (Afghanistan) / Geltow (Deutschland), 26.06.2005 - Die offizielle Bestätigung für den Tod zweier Bundeswehrsoldaten, die gestern in der Nähe von Kundus in Afghanistan bei einer Munitionsexplosion ums Leben gekommen sind, liegt jetzt vor. Sowohl das Einsatzführungskommando in Geltow (Brandenburg) als auch eine Sprecherin der ISAF bestätigten den Vorfall. Ob ein Unfall vorliegt, wie das Verteidigungsministerium annimmt, oder ein Anschlag, den die ISAF-Sprecherin nicht ausschließen wollte, soll jetzt untersucht werden. Eine Untersuchungskommission der Bundeswehr wird nach Kabul fliegen, um den Vorfall zu untersuchen.
Inzwischen wurden auch nähere Einzelheiten zu dem Vorfall bekannt. In dem Ort Rustaqu in der Provinz Takhar, ca. 120 km nordöstlich von Kundus gelegen, sollte Munition verladen werden. Dabei sei es zu der Explosion gekommen, die nicht nur die zwei deutschen Soldaten tötete, sondern auch fünf Afghanen das Leben kostete. Ein weiterer Bundeswehrsoldat habe Splitterverletzungen davon getragen. Zusammen mit einem ebenfalls verletzten afghanischen Dolmetscher würden dieser Soldat und zwei andere Soldaten, die unter Schock stehen, heute zum Zentralkrankenhaus der Bundeswehr in Koblenz geflogen. Wann die Särge mit den beiden toten deutschen Soldaten nach Deutschland kommen, steht noch nicht fest. Die Angehörigen seien aber bereits informiert worden. Dies sagte Oberstleutnant Karl-Heinz Fleßner vom Einsatzführungskommando gegenüber dem Radiosender Antenne Mecklenburg-Vorpommern.
Im Januar des Jahres waren, ebenfalls in Kundus, zwei Bundeswehrsoldaten bei der Sprengung von Bomben verletzt worden. Im März 2002 waren bei einem Sprengunfall in Kabul drei dänische und zwei deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Offiziellen Angaben zufolge wurden insgesamt vierzehn deutsche Soldaten während ihres ISAF-Einsatzes in Afghanistan getötet. Vier davon wurden im Juni 2003 Opfer eines Selbstmordanschlags auf einen Bus mit deutschen Soldaten. +wikinews+
26 Juni 2005
Verteidigungsministerium bestätigt: Zwei deutsche Bundeswehrsoldaten tot
Treffen der Bürgerjournalisten von OhmyNews in Seoul
Seoul (Südkorea), 26.06.2005 – Mehr als 300 „Bürgerjournalisten“ aus zahlreichen Ländern, darunter auch weit entfernten wie Chile und Norwegen, treffen sich vom 23. Juni bis zum 26. Juni in Seoul zur internationalen Konferenz der OhmyNews-Bürgerjournalisten. OhmyNews ist eine der beliebtesten südkoreanischen Nachrichtenwebsites und spielte eine wichtige Rolle bei der Wahl des reformorientierten Präsidenten Roh Moo-hyun. Im Gegensatz zu traditionellen Nachrichtenmedien erlaubt es OhmyNews jedem, der über eine Internetverbindung verfügt, Artikel zu veröffentlichen. Eine Redaktion, die sich aus professionellen Journalisten zusammensetzt, überprüft eingehende Vorschläge und entscheidet, welche Artikel veröffentlicht werden.
Das Projekt sponsert das Forum, um die englische Version, die im Mai 2004 gestartet wurde, bekannt zu machen. Bürgerjournalisten schreiben in englischer Sprache um Ideen und Geschichten auszutauschen und den inneren Ablauf der koreanischen Ausgabe zu verstehen. Die Konferenz ist durch koreanische Kooperationspartner wie Samsung, SK Corporation, LG, Yuhan-Kimberly und Asiana Airlines gesponsert. +wikinews+
NPD: Wir unterwandern Linkspartei / Grüne: folgerichtig
Chemnitz (Deutschland), 26.06.2005 – Der Bundesvorsitzende der NPD Udo Voigt sagte auf einem Landesparteitag im sächsischen Chemnitz, Mitglieder seiner Partei würden gegenwärtig systematisch eine verdeckte Doppelmitgliedschaft in der sich zur Zeit aus WASG und PDS bildenden neuen Linkspartei anstreben und hätten damit bereits auch Erfolg gehabt.
Vertreter der PDS wie auch der WASG sagten, diese Doppelmitglieder seien in ihrer Formation unerwünscht und würden im Falle des Bekanntwerdens ausgeschlossen.
Die Bundesgeschäftsführerin von Bündnis '90/DIE GRÜNEN Steffi Lemke bezeichnete den Vorgang indes als „folgerichtig“ und verwies in diesem Zusammenhang auf die Verwendung des Begriffs „Fremdarbeiter“ durch den angehenden Linkspartei-Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine im Zusammenhang mit der Lohndumping-Problematik im Zuge der Osterweiterung der Europäischen Union. +wikinews+
KOMMENTAR
Rechtsextremistisches Doppelspiel als "folgerichtig" zu bezeichnen, kann auch nur Leuten in den Sinn kommen, denen Parteikonkurrenz mal wieder wichtiger als der Antifaschismus ist. Frau Steffi Lemke soll sich schämen.
-markus rabanus-
Weltrekord mit Wasserstoff-Fahrzeug - Ein Liter auf 5.385 Kilometer
Ladoux (Frankreich) / Zürich (Schweiz), 26.06.2005 - Der von steigenden Benzinpreisen gebeutelte Autofahrer hört es gerne, vermeldete doch die Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich einen neuen Weltrekord.
Ein Spezialfahrzeug verbrauchte auf dem Rundkurs in Ladoux beim so genannten „Challenge Michelin du Shell Eco-Marathon“ am heutigen Sonntag umgerechnet einen Liter Benzin auf 5.385 Kilometer. Umgerechnet deshalb, weil es sich um ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb handelte. Für die Strecke wurden gerade einmal 1,02 Gramm Wasserstoff benötigt. Aber: Das Fahrzeug - bestückt mit einer Brennstoffzelle und zwei Elektromotoren - wog gerade einmal 30 Kilogramm. Übrigens: Mit acht Litern könnte das Fahrzeug einmal um die Erde fahren.
Der so genannte PAC-Car II verbrauchte am Tag zuvor in einem Rennen 1,07 Gramm Wasserstoff, was einem Verbrauch von einem Liter auf 5.134 Kilometer entsprach.
+wikinews+
25 Juni 2005
Mahmud Ahmadinedschad gewinnt Stichwahl bei iranischer Präsidentschaftswahl
Teheran (Iran), 25.06.2005 - Der ultrakonservative Teheraner Bürgermeister Mahmud Ahmadinedschad hat die Stichwahl der iranischen Präsidentenwahl gewonnen. Das teilte das Innenministerium des Landes mit. Ahmadinedschad liegt nach Auszählung von zwei Dritteln der Stimmen mit 62,1 Prozent deutlich vor dem früheren Staatspräsidenten Akbar Haschemi-Rafsandschani, der als gemäßigter Konservativer gilt.
Die Wahlbeteilungung war mit knapp 57 Prozent geringer als beim ersten Wahlgang (63 Prozent). Der 49-jährige Bürgermeister der iranischen Hauptstadt profilierte sich mit Versprechungen an den großen Teil der armen Bevölkerung sowie mit Aussagen, er wolle die Korruption bekämpfen. Nach dem Sieg von Ahmadineschad dominieren Konservative alle politischen Organe im Iran. Zum ersten Mal seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 fiel die Entscheidung in einer Stichwahl. +wikinews+
Abdelghani Mzoudi will Schadensersatz von Deutschland^^
Agadir Marrakesch (Marokko) / Karlsruhe (Deutschland), 25.06.2005 – Abdelghani Mzoudi, am 9. Juni 2005 vom Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe vom Terrorvorwurf freigesprochener Marokkaner, erwägt, die deutschen Behörden möglicherweise auf Schadensersatz zu verklagen.
Diese Information gab Mzoudis Anwalt Michael Rosenthal bekannt. Er war am Dienstag mit Mzoudi nach Marokko geflogen und am Donnerstag wieder zurück gekehrt.
Als Begründung nannte Rosenthal „das Verfahren hat die Lebensplanung Mzoudis zerstört“. Die deutschen Behörden müssen nun mit einer Klage rechnen, falls es eine Möglichkeit gäbe, Entschädigungszahlungen einzuklagen. Der Anwalt weiter: „Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht“. +wikinews+
Zwei Bundeswehrsoldaten bei Unfall in der afghanischen Provinz Takhar getötet
Takhar (Afghanistan), 25.06.2005 - Bei einer Explosion von militärischem Material in der afghanischen Provinz Takhar sollen zwei Bundeswehrsoldaten, die in Kundus stationiert waren, getötet und sechs Helfer aus Afghanistan verletzt worden sein. Diese Informationen stammen laut dpa von dem Provinzgouverneur Muhammad Omar. Der Unfall ereignete sich etwa 120 Kilometer nordöstlich von Kundus, als ein afghanischer Kommandeur Munition übergeben wollte. Die Annahme von Waffen und Munition und deren Abtransport gehört zu den Aufgaben der in Kundus stationierten Bundeswehrsoldaten. Als das Material auf LKWs verladen wurde, explodierte es. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam bestätigte am Samstagabend lediglich, dass zwei deutsche Soldaten verletzt wurden und zwei weitere vermisst werden.
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP seien die beiden verletzten Bundeswehrsoldaten außer Lebensgefahr. Die verletzten Soldaten seien im Feldlazarett des Provincial Reconstruction Teams in Kundus behandelt worden. Einer der beiden habe schwere Verletzungen erlitten.
Die Bundeswehr ist in Afghanistan Teil der ISAF, der internationalen Nato-Einsatztruppe, die im Auftrag der UN beim Aufbau des Landes helfen soll (UNO-Resolution 1386). Verbände der Bundeswehr sind außer in Kundus noch in Feyzabad stationiert. Insgesamt sind rund 2200 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz, der überwiegende Teil davon in der afghanischen Hauptstadt, Kabul. +wikinews+
24 Juni 2005
Dramatische Lage für Minderheiten im ehemaligen Burma
Rangun (Myanmar (ehemals Burma)) / Den Haag (Niederlande), 24.06.2005 – Für das südostasiatische Land Myanmar, ehemals Burma, ist kürzlich ein Menschenrechts-Bericht erschienen.
Der 600 Seiten lange Bericht, erstellt von dem Menschenrechts-Experten Guy Horton, stellt dem Land sehr schlechte Noten in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte aus. Die momentane Lage für Minderheiten ist sehr dramatisch und besorgniserregend. Die Vorwürfe Hortons richten sich an die Militärmachthaber in dem Land. Sie üben systematische Gewalt gegen ethnische Minderheiten aus. Anführer der Truppe ist General Than Shwe. So sind zum Beispiel die Rekrutierung von Kindersoldaten, Massenmord und Zwangsarbeit an der Tagesordnung. Ganze Dörfer werden zerstört und Frauen systematisch vergewaltigt. Shwe wird für den Tod von jährlich rund 10.000 Menschen verantwortlich gemacht.
Horton erhält für seine Nachforschungen in Burma seit Jahren von der niederländischen Regierung sowie einer Hilfsorganisation finanzielle Unterstützung. Für die Erstellung seines Berichtes reiste er fünf Jahre lang verdeckt durch das Land. Er hat sich nach seinem Bericht an die internationale Staatengemeinschaft gewandt, speziell an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, mit der Bitte, Burma zu einem wichtigen Thema zu machen.
Die Chancen, dass Horton erhört wird, stehen gut. Burma soll im Jahr 2006 den Vorsitz der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (Asean) übernehmen. Die übrigen neun Mitgliedsnationen wollen diesen Vorsitz jedoch nicht zulassen. +wikinews+
23 Juni 2005
Russische Raumfahrtspezialisten konsterniert - Zwei Fehlschläge innerhalb eines Tages
Moskau (Russland), 23.06.2005 - Die russischen Raumfahrtspezialisten sind konsterniert. So fragt die Zeitung Nesawissimaja Gaseta: „Warum erreichen russische Satelliten nicht ihre Umlaufbahn?“ Nach dem Absturz des militärischen Fernmeldesatelliten „Molnija-3K“ verschwand nun auch noch der experimentelle russisch-amerikanische Satellit „Cosmos 1“ irgendwo auf dem Weg in den Weltraum.
Verantwortlich hierfür wird vor allem die ausgereizte Technik gemacht. Zwar starten die Raketen vom Typ Wolna, einer Konversionsvariante der strategischen interkontinentalen Rakete des Typs RSM-50 (SS-N-18), in der Regel erfolgreich, doch je länger der Flug dauert, desto mehr Störungen treten auf. Das „Makejew"-Konstruktionsbüro, das diese Rüstungen entwickelt hat, steht nun am Rande einer Liquidierung.
Damit ist die Zukunft des Konzeptes, die Interkontinentalraketen auf diesem Weg zu entsorgen, in Frage gestellt. Die russische Raumfahrt benötigt nun dringend Erfolge, hängt doch davon das Bestehen im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb ab. China und Indien drängen mit aller Macht auf den Markt, die USA, Europa und Japan unternehmen darüber hinaus alle Anstrengungen, effektiver und kostengünstiger zu werden. +wikinews+
Tony Blair ruft EU zu Reformen auf
Brüssel (Belgien), 23.06.2005 - Der britische Premier Tony Blair hat heute vor dem Europaparlament die EU zu Reformen aufgerufen. Dabei stellte er eine zentrale Forderung: Die künftige Finanzplanung müsse mehr Geld für Forschung und Zukunftsaufgaben vorsehen. „Ein modernes Budget gibt nicht in zehn Jahren noch 40 Prozent für die Landwirtschaft aus“.
Tony Blair galt beim letzten EU-Gipfel als einer der „Blockierer“ für die Einigung. Doch die Ablehnung der EU-Verfassung der Bürger in Frankreich und den Niederlanden bringt nun die politische Grundsatzdiskussion in und über Europa in Bewegung. +wikinews+
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