01 November 2006

wikinews November 2006

Donnerstag, 30. November 2006

UP Aerospace verschiebt zweiten Startversuch auf das Jahr 2007
Anti-Stalking-Gesetz: Bundestag schafft neuen Straftatbestand
Oaxaca: Menschenrechtsbeobachter festgenommen
Spekulationen um 54 Jahre alten Olympiasieg von Josy Barthel
Roter Löwe versus Schwarzes Rindvieh
Punktreicher November für den FC Erzgebirge Aue

Die Volkswagen AG baut in Indien eine neue Produktionsstätte
„Verein zur Förderung der Krebsforschung“ darf keine Geldspenden mehr für Krebskranke sammeln
Kurz berichtet:
572. Dresdner Striezelmarkt eröffnet
Mittwoch, 29. November 2006
Angeklagte zahlen 5,8 Millionen Euro – Mannesmann-Prozess eingestellt
Hannover: Großbrand bei Batteriehersteller Varta
S-Bahn-Gleisbauarbeiten in Bad Homburg abgeschlossen
EU-Kommission: 519 Millionen Euro Strafe für Kautschukkartell
Wärmster und sonnigster Herbst seit Beginn der Aufzeichnungen

Kriegsrecht in Thailand teilweise aufgehoben
Dienstag, 28. November 2006
Gefahrgutunfall: Tanklaster rammt U-Bahn
Ex-Vorsitzender der Hilfsorganisation Cap Anamur vor Gericht
Babyleichenfund von Gräfenhainichen – Haftbefehl gegen die Mutter
Angela Merkel als CDU-Vorsitzende mit großer Mehrheit wiedergewählt
Möglicherweise geplantes Attentat in Herxheimer Schule verhindert
Kolpingwerk kündigt langjährigen Mitarbeiter, weil er schwul ist

Ablösung des deutschen Kriegsschiffs „Mecklenburg-Vorpommern“ im Libanon
Delmenhorst: Aktionsbündnis „Forum gegen rechts“ plant Bürgerversammlung
Lebensmittelkontrolleure beschlagnahmten Fleisch in einem Braunschweiger Betrieb
Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden 2006
Montag, 27. November 2006
Niedersachsens Bevölkerungszahl erstmals seit 1987 rückläufig
Kurz berichtet:
Hoher Schaden beim Brand in der Regionalschule in Wolfstein
Sonntag, 26. November 2006
Kanton Zürich: Weiterhin zwei Fremdsprachen in der Primarschule
Kleinflugzeug stürzte auf Autobahn A 52
Schweiz: Eine Milliarde Franken für die EU-Osterweiterung
Linkspartei machte Weg frei zur Fusion mit der WASG
Neuer Ausbruch der Vogelgrippe in Südkorea
Zweite Fußball-Bundesliga: FC Hansa Rostock und der Karlsruher SC trennten sich 4:4
UNIFIL: Frankreich zum Abschuss israelischer Kampfflugzeuge bereit?
Europäischer Luftraumblock F.A.B. soll für mehr Sicherheit am Himmel sorgen
Kurz berichtet:
Brand in der Regionalschule in Wolfstein
Gräfenhainichen: Polizei fand Babyleiche in Kühltruhe
Samstag, 25. November 2006
Aserbaidschan: Größter privater Fernsehsender abgeschaltet
Nach Morden an Lehrern werden im Süden Thailands Schulen geschlossen
EU-Drogenbericht: Cannabis hält den ersten Platz
Welt-AIDS-Bericht der WHO: Neuer Höchststand bei HIV-Infizierten
Schweres Grubenunglück in Polen
Folgt auf Amoklauf ein PC-Spiele-Verbot?
Radioaktive Substanz im Urin von Ex-Spion Litwinenko gefunden
Nordirland: Parlamentsgebäude nach Bombendrohung geräumt
Jean-Claude Juncker kommentiert deutsch-polnisches Verhältnis
Kurz berichtet:
Arbeitsbesuch des luxemburgischen Außenministers in Deutschland
Jean-Claude Juncker zu den EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei
Mann bindet Hund an Fahrzeug – Verdacht auf Tierquälerei
Freitag, 24. November 2006
Schießerei an Realschule in Emsdetten – Ursachendiskussion
Siemens erhält Großauftrag aus Argentinien
Deutsche Juden gehen auf Distanz zu Israels Politik
Donnerstag, 23. November 2006
Parlamentswahlen 2006 in den Niederlanden
Klaus Wowereit fiel bei Wiederwahl im ersten Wahlgang durch – im zweiten erhielt er genügend Stimmen
Übernahme der Fluggesellschaft Qantas geplant?
„Ungarische Natascha“: Niemandem fiel etwas auf
Die Deutschen „verkoksen“ jährlich rund 20 Tonnen Kokain
Malaysia widerspricht thailändischer Äußerung
Monika Piel zur ersten Intendantin des WDR gewählt
Kurz berichtet:
Bagdad: Mehr als 150 Tote bei schwerer Anschlagsserie
UFO-Alarm in Süddeutschland
Mittwoch, 22. November 2006
Indonesien bestellt russische Militärtechnik
Angst vor Destabilisierung wächst nach Ministermord im Libanon
Gericht: Stephanie R. muss nicht aussagen
Saudischer Multi-Milliardär spendete 200 Millionen US-Dollar
Die Volkswagen AG will am Standort Brüssel Arbeitsplätze abbauen
„AKTION Gemeinsinn“ für gesetzliche Patientenverfügung
Roland Koch muss erneut vor einen Untersuchungsausschuss
Kurz berichtet:
Hollywoodregisseur Robert Altman gestorben
Dienstag, 21. November 2006
Nach 118 Jahren: Neue Erkenntnisse in den Mordfällen von Jack the Ripper
Unplanmäßige Landung eines Lufthansa-Jumbos wegen defekter Toilette

Britische Soldaten töteten seltenes Breitmaulnashorn
Siemens-Schmiergeldskandal weitet sich aus
Montag, 20. November 2006
Terroranschlag in Deutschland geplant
Jüttner fordert Rückzug Wulffs aus dem VW-Aufsichtsrat
Schießerei an Realschule in Emsdetten
Kurz berichtet:
33 Verletzte bei S-Bahn-Unglück in Berliner Bahnhof
Bauarbeiten auf der „Rheinstrecke 466“ von Wiesbaden über Rüdesheim nach Koblenz
Sonntag, 19. November 2006
Christoph Daum wird Trainer beim 1. FC Köln
US-Journalist: CIA hat keine Hinweise auf iranische Atomwaffenentwicklung
Mauretanien: Erste Wahl nach dem Militärputsch vor einem Jahr
Unruhen im Inselstaat Tonga: Militärhilfe aus Australien und Neuseeland
Kurz berichtet:
Wieder Rekord beim Domino Day
UP Aerospace erhielt Auftrag für 18 Raketenstarts
Samstag, 18. November 2006
Nobelpreisträger Dr. Milton Friedman gestorben
Christian Wulff will Einfluss von Porsche auf VW zurückdrängen
Terrorverdacht: Deutscher wollte Flugschule auf Kiribati gründen
UN-Wahlhelfer landen in Osttimor
Kaiserslautern: Zwei Verletzte bei Chlorgasunfall
Kurz berichtet:
Urteil im Filzstiftbombenprozess
Insasse von Mithäftlingen in der Jugendhaftanstalt Siegburg zu Tode gequält
Schienenersatzverkehr auf der Bahnstrecke 650 am 18. und 19. November 2006
Freitag, 17. November 2006
Innenministerkonferenz einigte sich auf neues Bleiberecht für Ausländer
Wer wird (Multi-)Millionär?
Kongo: Bemba will Wahlniederlage nicht anerkennen
Delmenhorster Hotelstreit vor dem Ende?
Studentenstreik in Luxemburg-Stadt und Esch-Alzette
Kurz berichtet:
Mord in Oberursel – Streckensperrung S-Bahn 5
Martin Winterkorn zum neuen VW-Chef gekürt
Donnerstag, 16. November 2006
Luxemburger Flaggenstreit erhitzt Gemüter
Mittwoch, 15. November 2006
Razzia bei Siemens Erlangen und München
Stromausfall am 4. November: Ursache war menschliches Versagen
Indien: Drei wilde Elefanten durch Stromschlag getötet
Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz genommen
Österreich: Zusammenstoß zwischen Hubschrauber und Kleinflugzeug
Pfaff entlässt bis zu 130 Mitarbeiter
Deutsche Bahn: Hopperticket kostet bald sechs Euro
Angela Merkel erhielt „Visions for Europe Award 2006“
Kurz berichtet:
Walddiebstahl war Flurbereinigung
Edenkoben: Ein Toter bei schwerem Verkehrsunfall
Dienstag, 14. November 2006
Italienischer Bahn droht Bankrott
Terrorüberfall auf Bildungsministerium in Bagdad
Blue Origin startete Testflug vom West Texas Spaceport
Reaktorabschaltung nach Brand im schwedischen AKW Ringhals
Koalition will Neuregelung des Bleiberechts für Asylbewerber in Deutschland
Kurz berichtet:
Grundsteinlegung für Neubau des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie in Ilmenau
Montag, 13. November 2006
Geschehnisse rund um das Spiel FSV Zwickau – Chemnitzer FC
Zehnter Castortransport in Gorleben eingetroffen
UN-Beamter beschuldigt Sri Lanka der Rekrutierung von Kindersoldaten
Gewaltiger Hurrikan auf dem Planeten Saturn entdeckt
Kurz berichtet:
Der zweijährige Kevin aus Bremen wurde heute bestattet
Sonntag, 12. November 2006
Kritiken am neuen Thüringer Hochschulgesetz
Telekomchef Kai-Uwe Ricke muss gehen – René Obermann wird Nachfolger
Referendum läuft – Unabhängigkeit für Südossetien?
Castortransport rollte durch Deutschland – 16.000 Polizisten im Einsatz
Castortransport mit Verspätung an der deutsch-französischen Grenze eingetroffen
Samstag, 11. November 2006
Hochschule durch 12,7 Millionen Euro teuren Neubau „gespalten“
Myanmar: UN-Gesandter erneut mit Aung San Suu Kyi zusammengetroffen
NPD-Parteitag in Berlin: 700 Polizeibeamte sichern den Zugang zum Fontane-Haus
Bush verlor Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses
Juristisches Tauziehen um NPD-Parteitag in Berlin
Freitag, 10. November 2006
Neue Hinweise auf Todesursache im Bremer Fall „Kevin“
Einspruch gegen Cottbuser Oberbürgermeisterwahl
Ermittlung gegen Polizisten aus Kaiserslautern eingestellt
Witzkrieg – ein (deutsch-polnischer) Eklat, den keiner wollte
Fresenius AG plant Umwandlung der Rechtsform und Neuordnung des Stammkapitals
Mehdorn begrüßte Koalitionskonzept zum Börsengang der Deutschen Bahn
Kurz berichtet:
Mozilla erarbeitet neues Projekt
Donnerstag, 9. November 2006

Studentenstreik in Thüringen
Honda kündigt für 2008 Serien-Pkw mit Brennstoffzellenantrieb an
Proteste gegen Castor-Transport
Erfinderpreis 2006 geht an Wikipedia-Gründer Jimbo Wales
Mittwoch, 8. November 2006
Bernd Pischetsrieder räumte den VW-Chefsessel
Bevölkerung Deutschlands schrumpft und Anteil älterer Menschen steigt
Dienstag, 7. November 2006
Panama als Vertreter Lateinamerikas in den UN-Sicherheitsrat gewählt
Programm für gesundes Schulessen stößt bei britischen Schülern auf Ablehnung
Transparency International: Armut und Korruption gehen Hand in Hand
Montag, 6. November 2006
CCC ruft zur Unterstützung der Petition gegen Wahlmaschinen auf
Sonntag, 5. November 2006
EKD-Synode in Würzburg eröffnet
Stromausfälle in weiten Teilen Europas
Militärischer Wettersatellit ins Weltall gestartet
Todesstrafe für Saddam Hussein
Mahnwache in Myanmar für nationale Versöhnung
Zehnter Spieltag der Fußball-Bundesliga 2006/07
Ungarischer Vater hielt seine Tochter 13 Jahre gefangen
Journalistin und ihr Fotograf in Blankenfelde von Neonazis angegriffen
Berlusconi will Kontrolle über ProSiebenSat.1
Kurz berichtet:
Indien will als vierte Nation der Erde aus eigener Kraft bemannte Weltraumfahrt betreiben
CeBIT wird um die „TeleHealth“ erweitert
Samstag, 4. November 2006
Scheinhinrichtung durch Bundeswehr in Afghanistan
100 Eisberge auf dem Weg nach Neuseeland
Großaufgebot von rund 2.500 Polizisten schützte NPD-Demo in Bremen
Parteitage beschlossen Große Koalition in Mecklenburg-Vorpommern
CDU und SPD einigen sich auf Konzept zur Unternehmenssteuer-Reform
Microsoft geht Partnerschaft mit Novell ein
Maisfeld durchpflügt: Strafverfahren gegen zwölf Mitglieder einer Jugendclique
Woomera wird zweite Operationsbasis für Weltraumtourismus-Unternehmen „Virgin Galactic“
Briten halten George Bush für gefährlicher als Kim Jong-II
Putschvorbereitungen in Fidschi
Freitag, 3. November 2006
US-Pathologen finden Ursache für plötzlichen Kindstod

UNICEF stellte Studie vor: Gewalt bestimmt den Alltag vieler Kinder
Zusammenbau von „Shenzhou 7“ beginnt

Wikimedia Deutschland bis 2011 als gemeinnützig anerkannt
Kaiserslautern: Haftstrafen für „Rotkohlmörder“
FAZ: EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei drohen zu scheitern
Schiffsunglück in der Ostsee
Kurz berichtet:
Brüchige Banknoten: Sabotage nicht auszuschließen
Donnerstag, 2. November 2006
Suborbital-Flugzeug „Explorer“ wird in Russland gebaut
ZG Aerospace kündigt für das Frühjahr 2007 zweiten Flug mit UP Aerospace an
Deutsche Bank: Plus von 1,2 Milliarden Euro im dritten Quartal
Sturmschäden in Deutschland
Mittwoch, 1. November 2006
Google kauft Wiki-Software-Entwickler JotSpot
Israelischer Angriff auf Gaza-Streifen
Tagesschau: Indymedia-Reporter in Oaxaca mit hoher Wahrscheinlichkeit absichtlich von Polizisten erschossen
Ausstellung in Zhuhai zeigt erstmals chinesischen Mondrover
Internet Explorer 7 auf Deutsch

Elefant erkennt sich im Spiegel
80 Tote bei Luftangriff auf Koranschule
Wartungsmission zum Hubble-Weltraumteleskop angekündigt
Teilstück Coburg-Rödental der A73 eröffnet
Sea Launch startete Satelliten für Radioübertragungen
Proteste trotz Militäreinsatz in Oaxaca
Kurz berichtet:
Abzug der Bundeswehr aus der EUFOR-Mission „Althea“ in Bosnien geplant

18 Oktober 2006

Anstieg rechtsextremer Gewalttaten in Deutschland

Berlin (Deutschland), 18.10.2006 – Nach Aussage des Verfassungsschutzes wurden im Jahr 2005 in Deutschland 15.361 Straftaten verübt, die einem rechtsextremistischen Hintergrund zuzuordnen sind. Hinzu kommt eine weitere, heute bekannt gewordene Information, wonach in den ersten acht Monaten des Jahres 2006 nach einer Statistik des Bundeskriminalamtes insgesamt 8000 Straftaten verübt wurden, die auf das Konto von Rechtsextremisten gehen. Das sind 20 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Aktuelle Zahlen werden vom Bundesinnenministerium monatlich aufgrund einer Regelanfrage der Linksfraktion im Deutschen Bundestag veröffentlicht. Seit dem Mai dieses Jahres lagen die Zahlen monatlicher Straftaten mit rechtsextremistischer Motivation jeweils über 1.000. Der Spitzenwert wurde im Juni mit 1.235 registrierten Straftaten dieser Kategorie erreicht. Dabei wurden in diesem Jahr bisher 452 Menschen verletzt. In 19 Fällen wurden Haftbefehle ausgestellt. Rund 17 Prozent der verübten rechtsextremistischen Straftaten haben dabei einen ausländerfeindlichen Hintergrund. Bei der überwiegenden Zahl von Delikten handelt es sich um so genannte Propagandadelikte. 215 Fälle in dem genannten Zeitraum waren fremdenfeindliche Gewalttaten. Der Verfassungsschutz schätzt die Zahl gewaltbereiter Personen in der rechten Szene auf 10.400 Personen (Stand: Ende 2005).

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagierte auf die neuen Zahlen mit Kritik an der politischen Führung Deutschlands. Der Gewerkschaftsvorsitzende Konrad Freiberg kritisierte die Haltung der demokratischen Parteien. Diese mieden nach seinen Worten die direkte Auseinandersetzung mit den Neonazis. Stattdessen träfen sie sich zu hochrangig besetzten Gipfelgesprächen. Dies werde, so Freiberg, den Aufschwung der Rechten nicht stoppen. Als Ursache der wachsenden Gefahr von Rechts nannte Freiberg das „kurzsichtige Streichen wichtiger Gelder für Kinder- und Jugendprojekte, der Abbau von Jugendsozialarbeitern und die von vielen klammen Kommunen nahezu wehrlos hingenommene Verwahrlosung von Spielplätzen und Jugendtreffs“. Der GdP-Vorsitzende forderte die Politik dazu auf, „auch Geld in die Hand zu nehmen, um Familien, Kindern und Jugendlichen wieder Angebote machen zu können“.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Deutschen Bundestag, Peter Struck, sowie CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla forderten die Prüfung rechtlicher Maßnahmen gegen rechtsextremistische Organisationen. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), brachte die Forderung nach einem so genannten Demokratiegipfel ins Spiel, in Analogie zum „Integrationsgipfel“ im Kanzleramt. Diese Forderung wird zwischen den im Bundestag vertretenen Parteien jedoch kontrovers diskutiert. So forderte die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth, stattdessen die Förderung „zivilgesellschaftlicher Projekte“. (wikinews)

  • Diskussionen
  • 17 Oktober 2006

    Terrorismusabwehr: 132 Millionen Euro für Internetbeobachtung

    Berlin (Deutschland), 17.10.2006 – Das deutsche Innenministerium erhält mehr Geld für die Beobachtung des Internets. Das wurde im Rahmen der diesjährigen Haushaltsberatungen vereinbart. Hintergrund ist eine Einschätzung von August Hanning, dem Staatssekretär im Bundesinnenministerium. Demzufolge ist das Internet für Islamisten auch innerhalb Europas „die zentrale Säule für Rekrutierung von neuen Anhängern“ und „Kommunikationsmittel untereinander“.

    Anlass dieser Einschätzung ist die Verhaftung eines in Deutschland lebenden Irakers in der letzten Woche, der Videobotschaften des al-Qaida-Anführers Osama bin Laden im Internet verbreitet hatte.

    Als Zielvorgabe für diese Internetbeobachtung formulierte Hanning, man solle „rund um die Uhr mitlesen, was in den islamistischen Foren passiert, Hinweise auf Richtungen analysieren und mögliche Verbreiter von Propaganda in Deutschland dingfest machen“.

    Die Internetbeobachtung soll im gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum der deutschen Nachrichtendienste stattfinden.

    Staatssekretär Hanning, vorher Präsident des Bundesnachrichtendienstes, ist im deutschen Innenministerium nach Angaben des Ministeriums unter anderem verantwortlich für die Abteilungen „B“ (Angelegenheiten der Bundespolizei), „P“ (Polizeiangelegenheiten), „IS“ (Innere Sicherheit) und „M“ (Migration, Integration, Flüchtlinge, Europäische Harmonisierung). +wikinews+

    15 Oktober 2006

    UN-Resolution nach Atomwaffentest Nordkoreas

    New York (Vereinigte Staaten), 15.10.2006 – Als Reaktion auf den Atomwaffentest Nordkoreas am 9. Oktober hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gestern mit 15 Stimmen (und damit einstimmig ohne Enthaltung) eine Resolution gegen Nordkorea beschlossen. Darin ist vorgesehen, jeglichen Import und Export von Gütern in Nordkorea nach mitgeführten Waffen zu untersuchen. Auch sollen Materialen, die zur Herstellung nuklearer Sprengkörper verwendet werden können, genauer unter die Lupe genommen werden. Zudem verbietet sie Nordkorea alle weiteren Atomwaffentests und den Start von Raketenwaffen und ähnlichen Flugkörpern sowie verpflichtet den Staat zu einer Angabe über in diesem Land vorhandene Massenvernichtungswaffen.

    Nachdem die „Resolution Nummer 1718“ mehrfach revidiert worden war, wird darin Gewalt zur Geltendmachung nicht mehr vorgesehen. Laut UN-Botschafter John Bolton sei dies unbefriedigend, erfülle aber die Hauptziele. China und Russland forderten die Änderungen der von den USA vorgeschlagenen Resolution. Kurz nach Bekanntgabe der Resolution verurteilte der nordkoreanische UN-Botschafter Pak Gil Yon das Papier und kritisierte den Sicherheitsrat. US-Präsident George W. Bush strebte in seiner wöchentlichen Radioansprache Kooperation mit den Vereinten Nationen an.

    Die Existenz des unterirdisch durchgeführten Atomwaffentests war zwischendurch angezweifelt worden. Zwar war ein Erdstoß der Stärke 4,2 gemessen worden, allerdings kann dieser auch durch einen nicht-nuklearen Sprengkörper ausgelöst worden sein. Die Regierung der Vereinigten Staaten hatte zuerst davon gesprochen, dass keine Strahlung gemessen worden war. Später allerdings habe die Regierung, so der amerikanische Nachrichtensender CNN, diese Meldung zurückgezogen, und sie besitze nun doch Messwerte, die einen Atomwaffentest bewiesen. Diese Meldung wurde noch nicht von der Regierung bestätigt. +wikinews+

  • Atomwaffentest
  • 13 Oktober 2006

    Friedensnobelpreisträger 2006

    Friedensnobelpreisträger des Jahres 2006 ist der Wirtschaftsfachmann Mohammed Junus aus Bangladesch und die von ihm gegründete Grameen Bank.
    Die Bank vergibt zinslose "Mikrokredite" an Arme, die keinerlei Sicherheit nachweisen müssen.

    Das Nobelkomitee begründete die Preisverleihung damit, dass es keinen Frieden geben könne, wenn nichts gegen die Armut getan werde.

    Die Idee Mohammed Junus wurde weltweit zum Vorbild.

    09 Oktober 2006

    Nordkorea führt Atomwaffentest durch

    Pjöngjang (Nordkorea), 09.10.2006 – Die offizielle nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA gab den ersten Atomwaffentest des Landes bekannt. Der unterirdische Test sei erfolgreich verlaufen, es sei keine Radioaktivität ausgetreten. Unter Berufung auf südkoreanische Verteidigungsexperten gab die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap als Zeitpunkt 10:36 Uhr Ortszeit (3:36 Uhr MESZ) an. Der südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun berief eine Krisensitzung mit den zuständigen Ministern ein, die Alarmbereitschaft der südkoreanischen Truppen wurde erhöht.

    Der südkoreanische Geheimdienst registrierte einen Erdstoß der Stärke 4,2 etwa 385 Kilometer nordöstlich von Pjöngjang im Nordosten Nordkoreas, der vermutlich durch den Atomwaffentest ausgelöst wurde. Der USGS (U.S. Geological Survey) bestätigt diese Daten. Eine weitere Bestätigung kam vom russischen Verteidigungsministerium laut Interfax. Allerdings ist bisher noch nicht sicher, dass der Auslöser tatsächlich eine Nuklearexplosion war.

    Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte einen Test am vergangenen Dienstag angekündigt. Unmittelbar vor dem Test, laut CNN unter Berufung auf einen US-amerikanischen Regierungsbeamten etwa 20 Minuten, hat Nordkorea die chinesische Führung von dem bevorstehenden Test informiert. China habe die Information an die USA, Japan und Südkorea weitergegeben.

    Auf den unterirdischen Nukleartest reagierte die Weltgemeinschaft mit Empörung, darunter auch alle Vetomächte des UN-Sicherheitsrates einschließlich Russlands und Chinas. Der UNO-Sicherheitsrat hat den Atomtest heute in einer Dringlichkeitssitzung verurteilt. Noch heute sollen Beratungen auf Expertenebene zu möglichen Sanktionen gegen Nordkorea beginnen. Der Generalsekretär der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA), Mohammed el-Baradei, schätzte das Vorgehen Nordkoreas als „ernste Sicherheitsherausforderung nicht nur für Ostasien, sondern für die internationale Gemeinschaft“ ein. Die USA und Japan wollen sich für weitere Sanktionen gegen Nordkorea durch den UN-Sicherheitsrat einsetzen. Seitens der USA bestehen schon jetzt wirtschaftliche Sanktionen: Die USA liefern kein Rohöl mehr nach Nordkorea. Nordkorea hatte auf diesen Wirtschaftsboykott mit dem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag geantwortet. Ein Abkommen aus dem Jahre 1992 über eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel hatte Nordkorea ebenfalls annulliert. +wikinews+

  • Atomwaffentest
  • 08 Oktober 2006

    Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht 2006 an Wolf Lepenies

    Frankfurt am Main (Deutschland), 08.10.2006 – Alljährlich verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der auch die Frankfurter Buchmesse veranstaltet, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In diesem Jahr geht dieser hochangesehene Preis an den deutschen Soziologen Wolf Lepenies für seinen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und zum Austausch zwischen den Kulturen. Bei der Preisverleihung am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche setzte sich der Preisträger für die Unterstützung eines aufgeklärten Islam ein: „Es gilt für den Westen, mit aller Kraft die Leitidee eines mit der Moderne kompatiblen Islam zu stärken.“

    Einerseits setzte sich Lepenies für die kritische Auseinandersetzung mit dem Islam und dem Islamismus ein: „Nicht nur die Abwehr des Islamismus, auch die Kritik des Islam ist – wie jede Religionskritik – legitim.“ Andererseits erinnerte er daran, dass weder der Islam noch das Christentum monolithische, sondern „gebrochene Kulturen“ seien. Von einer solchen Position unterscheide sich die wissenschaftliche Sicht grundlegend vom Fundamentalismus christlicher oder islamischer Prägung. Daraus leitete er die Forderung nach der Stärkung solcher Gruppen ab, die „zwischen Islam und Moderne keinen Gegensatz sehen und von der Demokratiefähigkeit muslimischer Gesellschaften überzeugt sind“. In der Begründung des Stiftungsrats für die Preisvergabe heißt es: „An die Stelle des Drohbildes vom ‚Zusammenprall der Kulturen‘ hat er das Hoffnungsbild kultureller Lerngemeinschaften gesetzt und solche Gemeinschaften in seinem Umkreis beispielhaft begründet. Er hat dem Frieden unter den Völkern einen Wurzelgrund gegeben.“

    Von 1986 bis 2001 leitete Lepenies das Berliner Wissenschaftskolleg, wo er 1994 den Forschungsschwerpunkt „Moderne und Islam“ einführte. Ähnliche Einrichtungen wurden in den folgenden Jahren auch in osteuropäischen Ländern gegründet: das „Collegium Budapest“, das „New Europe College“ in Bukarest, die „Bibliotheca Classica“ in St. Petersburg sowie das „Centre for Advanced Study“ in Sofia. An diesen Gründungen hatte das Berliner Wissenschaftskolleg unter der Leitung Lepenies' wesentlichen Anteil. Weitere Einrichtungen wurden in Afrika und im Nahen Osten gegründet. Im gleichen Jahr (1994) wurde auf Initiative des Wissenschaftskollegs der internationale Arbeitskreis „Moderne und Islam“ ins Leben gerufen. Dieser Arbeitskreis veranstaltet jährliche Sommerschulen in Ländern des Nahen Ostens, an denen ein reger Gedankenaustausch mit Islamwissenschaftlern aus aller Welt stattfindet. Eine große Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen begründeten den Ruf Lepenies' als wissenschaftlichem Autor. Als sein soziologisches Hauptwerk gilt die 1985 erschienene Studie „Die drei Kulturen. Soziologie zwischen Literatur und Wissenschaft“. Zuletzt war der 1941 geborene Wolf Lepenies Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin.

    Die Laudatio bei der Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche hielt der rumänische Philosoph Andrei Plesu. Er würdigte vor allem Lepenies' Einsatz für den Frieden zwischen den Kulturen: „Der Frieden, den Lepenies möglich macht, ist nicht der Frieden eines engelhaften Redners, sondern der Frieden eines gut informierten und pragmatischen Experten“ und lobte dessen auf Wissen gegründetes Verständnis für die Probleme Osteuropas: „Nur sehr wenige unter den abendländischen Forschern haben solch ein exaktes und nuanciertes Verständnis des Ostens wie er.“

    Bekannte vorherige Preisträger des Friedenspreises waren 2001 der deutsche Soziologe Jürgen Habermas und 2003 die US-amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag. +wikinews+

    Frankfurt am Main: Deutscher Jugendliteraturpreis 2006 verliehen

    Frankfurt am Main (Deutschland), 08.10.2006 – Am Freitag, den 6. Oktober 2006 wurde auf der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Jugendliteraturpreis 2006 verliehen.

    Gestiftet wird der Preis alljährlich vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

    Es gibt insgesamt vier Kategorien, in denen Preise verliehen werden. In der Kategorie „Bilderbuch“ wurde das Buch „Gehört das so??! Die Geschichte von Elvis“ von Peter Schössow ausgezeichnet. Es handelt sich um eine Bildergeschichte, in der der Kanarienvogel Elvis, der einem kleinen Mädchen gehört, stirbt. Das Buch „Lilis Leben eben“ von Valérie Dayre wurde aus dem Französischen übersetzt und schaffte dieses Jahr den ersten Platz in der Kategorie „Kinderbuch“. In der Kategorie „Jugendbuch“ machte „Wie schön weiß ich bin“ von Dolf Verroen, eine Übersetzung aus dem Niederländischen, das Rennen. Und schließlich kam in der Kategorie „Sachbuch“ das Buch „‚Denk nicht, wir bleiben hier!‘ Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner“ von Anja Tuckermann auf den ersten Platz. +wikinews+

    07 Oktober 2006

    Zwei deutsche Journalisten in Afghanistan ermordet

    Kabul (Afghanistan), 07.10.2006 – In Afghanistan wurden einem Sprecher des afghanischen Innenministeriums zufolge zwei deutsche Journalisten erschossen aufgefunden. Ein Mann und eine Frau waren auf dem Weg von der Provinz Baglan im Norden in die Provinz Bamiyan. Sie haben laut tagesschau.de an einem Ort namens Abi Tootak ihr Zelt aufgeschlagen, in dem sie später tot aufgefunden wurden. Die Darstellung des Polizeichefs Bamiyans, General Mohammed Dschalal Haschimis, legt eine andere Interpretation nahe: „Unbekannte Aufständische haben ihr Fahrzeug mit Kugeln regelrecht durchsiebt.“ Der Vorfall soll sich in der Nacht von Freitag auf Samstag ereignet haben.

    Wie ein ISAF-Sprecher mitteilte, hätten die beiden Journalisten die Arbeit der ISAF begleitet. Seit Mittwoch letzter Woche seien sie jedoch auf eigene Faust unterwegs gewesen. Asim Haschimi sagte, vermutlich hätten die beiden Journalisten für die Deutsche Welle gearbeitet. Der Sender hat diese Information inzwischen bestätigt. Es handele sich um zwei freie Mitarbeiter des Senders, hieß es in dem Internetportal des Senders. Nach Angaben afghanischer Behörden hätten die beiden Journalisten an einer Dokumentation gearbeitet.

    Die Sicherheitslage in Afghanistan gilt in diesem Jahr als schwieriger als in den vergangenen Jahren. Im Norden des Landes, in dem auch die Bundeswehr im Rahmen der ISAF ihren Dienst tut, soll es der Einschätzung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge relativ ruhig sein.

    Die Taliban haben jede Verantwortung für die Ermordung der beiden Journalisten bestritten: „Unsere Mudschaheddin greifen keine Journalisten an.“

    Die vorliegenden Informationen sind jedoch noch nicht gesichert. Das Auswärtige Amt bemüht sich nach Aussage eines Sprechers in Berlin um die Aufklärung des Vorfalls. +wikinews+

    06 Oktober 2006

    Milliardär Friedrich Karl Flick gestorben

    Klagenfurt (Österreich), 06.10.2006 – Der Milliardär Friedrich Karl Flick ist in der Nacht auf Freitag im Alter von 79 Jahren gestorben. Nach Angaben seines Vermögensverwalters verstarb er in seinem Haus am Wörthersee an den Folgen einer schweren Krankheit.

    Flicks Vermögen wurde zuletzt auf über sechs Milliarden Euro geschätzt, womit er die Liste der reichsten Österreicher anführte. Der geborene Berliner besaß die österreichische Staatsbürgerschaft seit 1958, und 1997 wurde ihm das „Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich“ verliehen.

    Bekannt geworden war der Name Flick vor allem im Zusammenhang mit der so genannten Flick-Affäre. Dabei wurde aufgedeckt, dass aus seinem Unternehmen bis 1980 Beträge von 13 Millionen Euro illegal an Union, SPD und FDP geflossen waren. Flick bestritt jedoch jede Mitwisserschaft. 1985 verkaufte er seinen über 40.000 Mitarbeiter umfassenden Konzern und zog sich ins Privatleben zurück.

    Er war in dritter Ehe mit einer 30 Jahre jüngeren Österreicherin verheiratet und wurde zuletzt als 72-Jähriger Vater von Zwillingen. +wikinews+

    Einsatz der Deutschen Marine im Rahmen der UNIFIL beginnt am 18. Oktober

    Berlin (Deutschland) / Limassol (Zypern), 06.10.2006 – Der deutsche Verteidigungsminister, Franz Josef Jung (CDU), teilte gestern in Berlin mit, der UNIFIL-Einsatz der Deutschen Marine vor den Küsten des Libanon beginne am 18. Oktober. Deutsche Schiffe waren am Mittwoch in ihrem Stützpunkthafen Limassol auf Zypern eingetroffen, nachdem sie am 21. September aus Wilhelmshaven ausgelaufen waren. Das Führungsschiff des deutschen UNIFIL-Kontingents ist die „Mecklenburg-Vorpommern“. Der Auftrag der acht deutschen Schiffe, unter denen sich zwei Fregatten (neben der „Mecklenburg-Vorpommern“ die Fregatte „Karlsruhe“), vier Schnellboote („Hyäne“, „Dachs“, „Ozelot“ und „Nerz“) und zwei Versorgungsschiffe befinden, lautet: „Unterbindung des Waffenschmuggels der Hisbollah-Miliz auf dem Seewege in den Libanon“. Im Einsatzbefehl der UNO heißt es wörtlich: „Die UNO-Truppen im Südlibanon sind befugt, Gewalt gegen feindliche Aktionen jeder Art anzuwenden.“ Die konkrete Beschlagnahme von Waffenlieferungen obliegt jedoch den libanesischen Streitkräften.

    Zurzeit liegen die deutschen Kriegsschiffe noch im Hafen Limassol. Vor dem Beginn ihres Einsatzes müssen noch kleinere Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden.

    Neben der deutschen Bundesmarine sind Seestreitkräfte aus den Niederlanden, Norwegen, der Türkei, Bulgarien, Griechenland und Dänemark an dem Einsatz beteiligt, insgesamt rund 2.200 Soldaten. Das vom Bundestag beschlossene UNIFIL-Mandat dauert bis August 2007. Der israelische Ministerpräsident Schimon Peres sagte am Mittwoch, der Einsatz der Bundesmarine könne möglicherweise früher abgeschlossen werden als erwartet, wenn die libanesische Armee die Sicherung der libanesischen Küste selbst übernehmen könne. Peres brachte erneut seine Wertschätzung für den Einsatz der Bundesmarine zum Ausdruck.

    Der syrische Präsident Baschar al-Assad hatte in einem Interview mit dem Spiegel bestritten, dass die Mission der UNIFIL vor der Küste eine realistische Chance auf Erfolg habe. Die Hisbollah habe das Recht auf Bewaffnung und besitze gegenwärtig schon mehr Waffen als genug. Syrien gilt als Hauptunterstützer der radikal-islamischen Hisbollah. +wikinews+


  • Libanonkrieg
  • Deutsche Elitesoldaten sollen Gefangenen misshandelt haben

    Berlin (Deutschland), 06.10.2006 – Nach Angaben des in Afghanistan festgenommenen Bremers Murat Kurnaz ist dieser von deutschen KSK-Soldaten während Verhören in einem US-Gefängnis in Kandahar misshandelt worden. Dies berichtete Kurnaz in einem Interview mit der Zeitschrift Stern.

    Das deutsche Verteidigungsministerium kündigte eine Untersuchung zu den Vorwürfen an. Unterdessen ließ der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zu den Geheimdienstaffairen, Siegfried Kauder (CDU), verlauten, dass er Kurnaz’ Schilderungen für absurd halte. Sein Ausschuss wolle sich dennoch ab Anfang 2007 mit dem Fall beschäftigen. Auch Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung ist nichts über Beteiligungen deutscher Soldaten an Verhören oder Misshandlungen in Gefängnissen des US-Militärs bekannt.

    Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministers erklärte, dass eine Arbeitsgruppe des Ministeriums unverzüglich mit den Nachforschungen beginnen werde. Dabei sollen zunächst alle zum damaligen Zeitpunkt in Kandahar eingesetzten deutschen Soldaten zur Abgabe einer dienstlichen Erklärung aufgefordert werden. +wikinews+

    04 Oktober 2006

    Türkisches Passagierflugzeug entführt

    Tirana (Albanien) / Istanbul (Türkei) / Brindisi (Italien), 04.10.2006 – Die Entführung eines Passagierflugzeugs der Turkish Airlines vom Typ Boeing 737-400 ist gestern unblutig zu Ende gegangen. Die Maschine war im griechischen Luftraum auf dem Weg von Tirana (Albanien) nach Istanbul (Türkei) entführt worden und Richtung Italien umgeleitet worden, wo sie von zwei Flugzeugen der italienischen Luftwaffe, darunter einem Kampfjet vom Typ F-16, zur Landung in Brindisi gezwungen wurde.

    Zuvor hatte das griechische Verteidigungsministerium einen Notruf empfangen. An Bord der Maschine befanden sich 113 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Nach Angaben der Fluggesellschaft hat es offenbar keine Verletzten gegeben. Der Entführer hat am Abend aufgegeben und sich den italienischen Behörden gestellt. Die Passagiere konnten das Flugzeug unversehrt verlassen. Das gab der albanische Verkehrsminister Lulezim Basha vor Journalisten am Abend in Tirana bekannt. Diese Angaben wurden laut „Zeit online“ von der italienischen Zivilluftfahrtbehörde bestätigt. Die ursprüngliche Vermutung, der Entführer wollte gegen den geplanten Papstbesuch in der Türkei protestieren, hat sich als falsch erwiesen. Der Entführer – vorher war gemeldet worden, es handele sich um zwei Entführer – hat nach türkischen Angaben Italien um Asyl ersucht. Es soll sich bei dem Mann um einen Kriegsdienstverweigerer handeln, der zuvor bereits in Albanien Asyl beantragt hatte. In der Türkei wäre der Mann festgenommen worden.
    Feuerwehrleute am Einsatzort berichteten, der Entführer habe versucht, mit der Presse zu sprechen und etwas zu übergeben.
    An Bord der Maschine befand sich auch der albanische Parlamentsabgeordnete Sabri Abazi, der via Mobiltelefon gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA die Auskunft gab: „Bisher haben wir keine Waffen bei den Entführern gesehen, sie haben auch keine Gewalt angewendet.“
    Der Vatikansprecher Federico Lombardi sagte, der Vatikan sei alarmiert worden, weil zuerst vermutet worden war, der Entführer habe mit seiner Aktion gegen den Papstbesuch in der Türkei protestieren wollen.
    Der Flughafen von Brindisi war für den Flugverkehr gesperrt worden. +wikinews+

    Stadtmagazin München greift Transrapidbetreiber an

    München (Deutschland), 04.10.2006 – Das Stadtmagazin München veröffentlichte am 22. September 2006 um 20:32 Uhr eine Meldung mit dem Titel „Pietätlos: IABG-Homepage verschweigt Transrapid-Opfer“. Wörtlich heißt es dort: „Kein Wort wird für die unschuldigen Opfer verloren, die es bei dem Unglück gab. Technisch kühl vermeldet die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft den gesamten Freitag, dass es am morgen einen schweren Unfall gegeben habe“.

    Auf der Seite der IABG, auf der die Meldung zuletzt am 23. September 2006 um 15:28 Uhr aktualisiert wurde, ist von den Opfern die Rede. Auch auf Wikinews wurde an dem Tag ausführlich über das Ereignis berichtet. Lange Zeit war unklar, wieviele Opfer es bei dem Unglück gegeben hat, erst gegen Abend stand die Opferzahl fest. +wikinews+

    Chemie-Nobelpreis an US-Biochemiker Roger Kornberg

    Stockholm (Schweden), 04.10.2006 – Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat am Mittag den Träger des Nobelpreises für Chemie 2006 bekannt gegeben. Der Preis geht an den US-amerikanischen Biochemiker Roger Kornberg für seine Studien über die molekulare Grundlage der Transkription in Eukaryoten. Kornberg, geboren 1947, ist Medizin-Professor an der Stanford University in Stanford, Kalifornien. Der Preis wird am 10. Dezember in Stockholm verliehen und ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert.

    Kronberg gehört zu den Chemikern, die wesentlich zur Erforschung der Grundprozesse des Lebens beigetragen haben. Sein Forschungsgebiet ist der Transkriptionsprozess, mit dem auf molekularer Ebene die in der DNS (also auf den Chromosomen) gespeicherten Informationen ausgelesen und anschließend innerhalb der Zelle zur Produktion von Proteinen benutzt werden. Der genetische Code des Zellkerns wird auf diese Weise (durch Transkription) spiegelbildlich umgeschrieben und in Form der so genannten Messenger-RNS „ausgegeben“. Dazu muss die als Doppelhelix vorliegende DNS zunächst aufgetrennt und ausgelesen werden. Dies geschieht durch spiegelbildliche Reproduktion der Basensequenz auf dem DNS-Strang. Diese Kopien (messenger-RNA, kurz mRNA) verlassen nun den Zellkern und liefern den Produktionszentren von Proteinen innerhalb der Zelle die Information, welche Aminosäuren in genau welcher Reihenfolge verkettet werden sollen, um ein bestimmtes Molekül zu erzeugen. Am Ende des Prozesses stehen große Eiweißmoleküle, eben die Proteine, die die Stoffwechselprozesse des Körpers aller Lebewesen mit Zellkern und Zellmembran – Eukaryonten oder Eukaryoten genannt – steuern. Die besondere Aufmerksamkeit Kronbergs galt dabei einem Enzym, das diesen Prozess der Weitergabe von Information überwacht, der RNA-Polymerase. Wie im wahrsten Sinne elementar das einwandfreie Funktionieren dieses Prozesses ist, der von der RNS-Polymerase überwacht wird, zeigt das Beispiel „Knollenblätterpilz“: Sein Gift blockiert genau dieses Enzym, die RNA-Polymerase. Der Transkriptionsprozess kommt zum Erliegen. Innerhalb weniger Tage führt das Gift dieses und anderer Pilze zum Tode.

    So ungewöhnlich komplex der Forschungsgegenstand an sich schon ist, so außergewöhnlich waren auch die Methoden, mit denen Kronberg den Einzelheiten dieses biochemischen Grundprozesses nachspürte. Aus den stofflichen Bestandteilen der an dem Prozess der Transkription beteiligten Moleküle stellte Kronberg Kristalle her und fotografierte sie mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Durch diese so genannten „Schnappschüsse des Lebens“ war es Kronberg im Jahr 2000 gelungen, die chemischen Reaktionen auf engstem zellulären Raum fotografisch abzubilden und damit zugänglich für die Forschung zu machen. Er eröffnete so bahnbrechende Einblicke in die Welt der biochemischen Grundprozesse in jeder einzelnen Zelle von ein- und mehrzelligen Lebewesen – also eigentlich fast aller Lebewesen.

    Diese wissenschaftliche Leistung wurde vom Nobelpreiskomitee für preiswürdig befunden, das schon 1959 den Vater des diesjährigen Nobelpreisesträgers für Chemie für eine Leistung im gleichen Fachgebiet mit der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung geehrt hatte: Arthur Kronberg hatte den Prozess der Vervielfältigung der im Zellkern liegenden DNA erforscht. Diese Vervielfältigung ist notwendig, damit bei der Zellteilung beide Tochterzellen über die gleichen Erbinformationen verfügen.
    +wikinews+

    Auslieferung des Airbus A380 erneut verschoben

    München (Deutschland), 04.10.2006 – Die Auslieferung des Großraumflugzeugs Airbus A380 an seine Kunden wurde erneut um ein Jahr verschoben. Durch die verspätete Auslieferung entstehen dem Luft- und Raumfahrtkonzern im Zeitraum von 2006 bis 2010 Verluste von insgesamt 4,8 Milliarden Euro. In der Verlustrechnung sind mögliche Strafzahlungen wegen Nichteinhaltung von Lieferverträgen enthalten. Abbestellungen gibt es bisher noch nicht.

    Die Fluggesellschaft Emirates sprach von einem ernsten Vorgang und kündigte an, alle Optionen zu prüfen.

    Nach einer betriebsinternen Prüfung, die durch den neuen Airbuschef Christian Streiff veranlasst wurde, können 2007 nicht wie geplant 25, sondern nur ein Flugzeug ausgeliefert werden. Im Jahr 2008 sollen 13 statt 35 Maschinen geliefert werden. Der Konzern will nun die Produktivität bei Airbus um ein Fünftel steigern. Im Gespräch sind auch Produktionsverlagerungen von Hamburg nach Toulouse. Der Airbus 380 könnte dann vollständig in Toulouse gefertigt werden, während Hamburg nur noch den Airbus A320 herstellen würde. +wikinews+

    03 Oktober 2006

    Russland unterbricht Beziehungen zu Georgien

    Tiflis (Georgien), 03.10.2006 wikinews – Obwohl Tiflis die vier in der vergangenen Woche wegen angeblicher Spionage und Verübung von Terroranschlägen verhafteten Offiziere des russischen Militärgeheimdienstes GRU an Vermittler übergeben hat, bleibt Russland hart. Der Kreml ordnete eine Unterbrechung aller Land-, Luft- und Wasserverbindungen mit Georgien ab Dienstag an. Die USA haben inzwischen zur Mäßigung aufgerufen. Das US-Außenministerium hofft, dass die Spannungen zwischen den beiden Staaten nach Freilassung der Offiziere wieder nachlassen.

    Von russischen Politikern wurden weitere Sanktionen gegen Georgien gefordert, wie etwa die Stationierung weiterer Truppen in dem Kaukasusland.


    KOMMENTAR

    Was glaubt der Kreml mit der Beziehungsunterbrechung erreichen zu können? Dass sich davon die antirussischen Stimmungen in Georgien mindern? Putin versucht seine Politik im Wege der Erpressung durchzusetzen. Möglicherweise hat er damit kurzfristig Erfolg, aber erpresste Erfolge würden nicht von Dauer sein.

    -msr-

    Evangelikale - "Jesus Camp"

    Ein neuer Dokumentarfilm von Heidi Ewing und Rachel Grady ("Jesus Camp") bewegt sich auf den Spuren evangelikaler Organisationen in den USA, die in ihren äußerst erfolgreichen Rekrutierungsbemühungen nicht nur durch christlich-fundamentalistische Indoktrination, sondern auch durch zunehmende Militanz und die Vorbereitung auf kommende bewaffnete Religionskriege auffallen.
    Erstaunlich sei an den neuen charismatischen Jugendbewegungen vor allem ihre "subkulturelle Variationsbreite", so Marcus Hammerschmitt in einem Artikel auf Telepolis, d.h. die Existenz einer Art "Spiegelwelt", in der jede jugendliche Subkultur in christlich-charismatischer Variante noch einmal wiederkehrt. Skater und Punks, die sich zu Jesus bekennen. Hammerschmitt spricht in diesem Zusammenhang von einer "popkulturellen Dschihadisierung des Christentums" und warnt, dass fundamentalchristliche Ferienlager und professionell aufgezogene Massenevents auch hier zu Lande keine Seltenheit mehr seien.

    -martin- >> Diskussion

    Keine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Kongo

    Kittilä (Finnland), 03.10.2006 – Bei einem Treffen der europäischen Verteidigungsminister in Finnland sagte Franz Josef Jung, dass er von einem erfolgreichen Abschluss des Auftrages im Kongo innerhalb von vier Monaten ausgehe. Damit wäre eine Verlängerung des EU-Militäreinsatzes im Kongo zur Absicherung der dortigen Wahlen nicht nötig. Damit teilte er die Meinung des deutschen Oberbefehlshabers vor Ort, Karlheinz Viereck.

    Rund 2.000 Soldaten, davon 780 der deutschen Bundeswehr, sind bis zum 30. November in Zentralafrika im Einsatz. Am 29. Oktober findet eine Stichwahl zwischen dem amtierenden Präsident und seinem Herausforderer statt, die Wahlergebnisse sollen kurz vor dem Abzug der europäischen Friedenstruppe bekannt gegeben werden. Am 10. Dezember soll die Amtseinführung des neuen Präsidenten vorgenommen werden.

    Nachdem es bereits bei der ersten Runde der Wahlen im Sommer zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern beider Kontrahenten gekommen war, forderten beide eine Verlängerung des EU-Militäreinsatzes. +wikinews+

    Massaker an einer Schule in Pennsylvania

    Nickel Mines (Vereinigte Staaten), 03.10.2006 – Bei einem Massaker in einer Schule in Pennsylvania hat es gestern mindestens vier Tote und sechs Schwerverletzte gegeben. Unter den Toten ist auch der Angreifer selbst. Meldungen zufolge hat ein bewaffneter Angreifer am gestrigen Vormittag während des Unterrichts das Schulgebäude gestürmt und sich darin verbarrikadiert. Dann habe er mehrere Schülerinnen an den Füßen gefesselt, sie an der Tafel aufgereiht und durch Kopfschüsse im Exekutionsstil getötet. Alle Jungen habe er freigelassen.

    Drei Mädchen starben sofort durch die Schüsse, ein weiteres Kind erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Sechs weitere Kinder befinden sich noch im Klinikum, zwei davon sind in einem kritischen Zustand.

    Nach Polizeiangaben soll der Täter zunächst versucht haben, in der Schule Geiseln zu nehmen. Anderen Berichten zufolge soll der Mann mit gezogener Waffe in den einzigen Unterrichtsraum der Schule eingedrungen sein und alle Jungen aufgefordert haben, den Raum zu verlassen. Die Schule von Nickel Mines ist klein. In ihr werden nur zwischen 20 und 30 Kinder im Alter bis 14 Jahren unterrichtet.

    In Nickel Mines, einer 30.000 Mitglieder umfassenden Amishgemeinde, gibt es keine Polizisten, da diese Gemeinde als kriminalitätsfrei galt. Die Amish sind Nachfahren deutsch-schweizerischer Einwanderer, die moderne Technik strikt ablehnen und sehr zurückgezogen leben. Sie sind nicht einmal an das örtliche Abwassersystem angeschlossen. +wikinews+

    EU-Außenminister einigten sich auf Mandat für Türkeibeitritt

    Luxemburg (Luxemburg), 03.10.2005 – Auf dem Krisentreffen der EU-Außenminister in Luxemburg kam es am Abend zu einer Einigung über das Verhandlungsmandat mit der Türkei zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen. Es bleibt beim Ziel einer Vollmitgliedschaft der Türkei.

    Die Verhandlungen, die einen Zeitraum von zehn Jahren beanspruchen könnten, sollten eigentlich heute (3. Oktober 2005) mit einer feierlichen Zeremonie beginnen. Durch die sozusagen in letzter Minute von der österreichischen Regierung vorgebrachte Forderung, als Verhandlungsziel nicht mehr ausdrücklich die Vollmitgliedschaft der Türkei zu erwähnen, war die seit Monaten unstrittige einheitliche Haltung der EU zu den Beitrittsverhandlungen plötzlich in Frage gestellt. Die EU ist nach ihren Statuten auf Einstimmigkeit in dieser Frage angewiesen, andernfalls können die Verhandlungen nicht aufgenommen werden.

    Die österreichische Regierung stand mit ihrer Haltung in Europa allein. Lediglich von der CDU/CSU in Deutschland, die zurzeit ja keine Regierungsverantwortung trägt, kam Unterstützung. Ihr Konzept der so genannten „privilegierten Partnerschaft“ hatte bei den europäischen Regierungen keine Gegenliebe gefunden, am allerwenigsten in der Türkei, die sogar mit einer Rücknahme ihres Aufnahmeantrages gedroht hatte, sollten weitere Bedingungen von der EU gestellt werden. Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan hatte noch am Abend betont: „Wir haben unseren Standpunkt klar gemacht und werden weiterhin unseren Standpunkt bekräftigen, der den türkischen nationalen Interessen und politischen Prinzipien entspricht.“

    Der immense Druck, der aufgrund der Sachlage auf der österreichischen Verhandlungsdelegation in Luxemburg lastete, führte nun aber zu einem Einlenken der österreichischen Außenministerin Ursula Plassnik. Den ganzen Tag über hatte es Gespräche zwischen der österreichischen Außenministerin und dem britischen Außenminister Jack Straw gegeben. Großbritannien hat zurzeit turnusmäßig die EU-Ratspräsidentschaft inne.

    Der britische Außenminister hatte eine Warnung vor einer theologisch-politischen Spaltung Europas ausgesprochen, „die die Verbindung zwischen den Staaten der so genannten christlichen Überlieferung und denen mit einem islamischen Erbe weiter auseinander gehen lassen könnte.“

    Das beschlossene Dokument mit der genauen Formulierung des EU-Verhandlungszieles mit der Türkei ist noch am Abend an die türkische Regierung übermittelt worden. Mit gespannter Aufmerksamkeit wird nun auf die Antwort aus der Türkei gewartet. Ein offizieller Vertreter der Türkei sagte in Luxemburg: „Die Regierung studiert den Text jetzt, und ihre Entscheidung wird nach einer genauen Prüfung in Ankara getroffen werden.“ Wie die Tagesschau um 20:03 Uhr MESZ meldete, wurde inzwischen Zustimmung aus der Türkei signalisiert. Dies hatten türkische Diplomaten kurz zuvor bekannt gegeben. Der türkische Außenminister Abdullah Gül soll bereits auf dem Weg nach Luxemburg sein. +wikinews+

    Nordkorea kündigt Atomwaffentest an

    Pjöngjang (Nordkorea), 03.10.2006 – Das nordkoreanische Außenministerium hat einen Atomtest angekündigt. Ein Datum wurde nicht genannt. Als Begründung für die Ankündigung wurde der Druck seitens der USA auf Nordkorea angeführt.

    In einer Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums ist von einer von den US-Streitkräften in Südkorea ausgehenden „äußersten Bedrohung eines Atomkriegs“ die Rede. Trotzdem trete das Land nach wie vor für eine atomwaffenfreie Zone auf der koreanischen Halbinsel ein.

    Im Juli 2006 hatten die Vereinten Nationen Raketentests Nordkoreas verurteilt.

    Am 10. Februar 2005 hatte sich Nordkorea selbst zur Atommacht erklärt, bisher jedoch noch keinen Atomwaffentest ausgeführt. Die japanische Regierung verurteilte die Ankündigung Nordkoreas und kündigte eine ernsthafte Antwort an.

    Die internationale Gemeinschaft ist beunruhigt über das nordkoreanische Atomprogramm. Die begonnenen Gespräche, an denen sechs Länder beteiligt sind, liegen jedoch zurzeit auf Eis. Nordkorea fühlt sich durch die von den USA und anderen Ländern über das Land verhängten Handelssanktionen isoliert, die nach den Raketentests im Juli verhängt worden waren. Alaska liegt theoretisch innerhalb der Reichweite der getesteten Langstreckenraketen vom Typ Taepodong-2.

    Ein nordkoreanischer Atomreaktor in Yongbyon wurde 2002 wieder in Betrieb genommen. UN-Beobachter, die die Entwicklung der nordkoreanischen Kernenergietechnologie beobachten sollten, wurden des Landes verwiesen. +wikinews+

    Deutschland: Tag der offenen Moschee 2006

    Köln (Deutschland), 03.10.2006 – Zum zehnten Mal findet heute in Deutschland der „Tag der offenen Moschee“ (TOM) statt. Im ganzen Land öffnen über 1.000 Moscheen verschiedener Verbände (DITIB, Islamrat, VIKZ, ZMD) ihre Tore für über 100.000 Besucher. Der Aktionstag wurde 1997 ins Leben gerufen. „Dieser Tag alleine reicht nicht aus, um mit unseren Nachbarn und Interessierten in Kontakt zu treten. Doch diese Aktion trägt dazu bei, dass Muslime ein Zeichen der Solidarität zu ihrer deutschen Gesellschaft setzen und auch gemeinsam bundesweit für Offenheit und Friedfertigkeit werben“, heißt es in der Pressemitteilung des Zentralrats der Muslime in Deutschland. +wikipedia+

    Nicaragua plant Kanalbau zwischen Atlantik und Pazifik

    Managua (Nicaragua), 03.10.2006 – Nicaragua plant offenbar den Bau einer weiteren Wasserstraße, die den Atlantischen und den Pazifischen Ozean miteinander verbinden soll. Die Länge des Kanals soll nach den gestrigen Worten des nicaraguanischen Präsidenten Enrique Bolaños auf einer Konferenz der Verteidigungsminister Amerikas 280 Kilometer betragen. Die zu erwartenden Baukosten wurden mit 18 Milliarden US-Dollar kalkuliert. Die Bauzeit wurde auf zwölf Jahre geschätzt. Durch den Kanal könnten später Schiffe mit einer Kapazität von 250.000 Tonnen fahren.

    Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass der nahe Panamakanal an seine Kapazitätsgrenzen stößt, weil der internationale Containerschiffsverkehr zunehme. In Panama selbst wird zurzeit über eine Erweiterung des Kanals diskutiert. Am 22. Oktober soll zu diesem Thema in Panama ein Referendum abgehalten werden. Umweltschützer hatten sich gegen den Plan ausgesprochen. Adolfo Ahumada, einer der Direktoren der panamaischen Kanalgesellschaft, warnte nach der Ankündigung Bolanos vor einer Ablehnung der Erweiterung des Panamakanals. Dies würde zu wirtschaftlichen Nachteilen für Panama führen.

    Auf der Grundlage von Daten der Clarksons Research Studies „Container Intelligence Monthly 08/2005“, London, rechnen Marktanalysten mit einem ungefähren jährlichen Zuwachs des Containerverkehrs auf den Weltmeeren von zehn Prozent. Für 2005 und 2006 lagen die erwarteten Wachstumsraten bei 12,3 beziehungsweise 15,2 Prozent. Nach den Schätzungen stieg der weltweite Containerumschlag zwischen 2005 und 2006 von 382 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) auf 421 Millionen TEU. Bis Ende des Jahrzehnts wird mit einem Umschlag von 552 Millionen TEU gerechnet. +wikinews+

    02 Oktober 2006

    Algerische Terrorzelle in Mailand festgenommen

    Mailand (Italien) / Zürich (Schweiz), 02.10.2006 – In Italien und der Schweiz wurden insgesamt sechs Haftbefehle gegen Personen ausgestellt, die im Verdacht stehen, bei der Finanzierung von Terroranschlägen in Algerien geholfen zu haben. Eine Festnahme erfolgte in Zürich. Zwei weitere Mitglieder der Terrorzelle saßen bereits in italienischen Gefängnissen in der Nähe von Neapel wegen anderer Delikte. Drei Verdächtige befinden sich noch auf der Flucht. Ihnen werden Kontakte zu der islamistischen Terrorzelle „Salafistische Gruppe für Predigt und Kampf“ (GSPC) zur Last gelegt, die in Algerien für mehrere Terroranschläge verantwortlich gemacht wird. Ziel der Salafisten ist der Sturz der algerischen Regierung und die Errichtung eines islamischen Staates.

    Der Mann, der in Zürich verhaftet wurde, befindet sich in Auslieferungshaft. Die italienische Staatsanwaltschaft hat einen Auslieferungsantrag gestellt. Über die Nationalität dieses Verdächtigen wurde nichts bekannt. Er soll bei der Fälschung von Dokumenten behilflich gewesen sein. Die italienische Presseagentur ließ verlauten, der Mann sei kein Algerier. Die übrigen Verdächtigen sollen die algerische Staatsbürgerschaft besitzen.

    Wie verlautete, ist die heutige Polizeiaktion ein Ergebnis einer fast einjährigen Zusammenarbeit zwischen italienischen und Schweizer Strafverfolgungsbehörden. Die italienische Polizei ist der Terrorzelle in Mailand bereits seit drei Jahren auf den Fersen, wie die italienische Nachrichtenagentur Apcom berichtete.

    Die Terrorzelle betrieb in Mailand verschiedene Geschäfte, um Geld für die Unterstützung des Terrors in Algerien zu sammeln. Darunter der Verkauf gefälschter Markenprodukte und der Betrieb eines Restaurants im Zentrum Mailands. Die italienische Finanzpolizei war Geldtransfers der Gruppe in Höhe von 1,3 Millionen Euro auf die Spur gekommen. Die Führung der Terrorzelle soll bei einem Mann namens Djamel Lounici gelegen haben.

    Die finanzielle und logistische Unterstützung, die die Terrorzelle in Italien für Anschläge in Algerien geleistet hat, wurde von der Polizei mit mindestens zwei Terroranschlägen in Algerien in Verbindung gebracht. Die beiden Anschläge sollen im Jahr 2005 in der Nähe der Hauptstadt Algier verübt worden sein. 18 Menschen sollen dabei getötet und 19 Personen verletzt worden sein.

    Nach Aussagen der Polizei bestehen Verbindungen der aufgedeckten Terrorzelle in Mailand zu anderen Terrorzellen in Europa, darunter in Spanien, Belgien, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. +wikinews+

    Ayaan Hirsi Ali erhielt Preis der Stadt Kassel

    Kassel (Deutschland), 02.10.2006 – Die aus Somalia stammende ehemalige niederländische Politikerin Ayaan Hirsi Ali erhielt am Sonntag das „Glas der Vernunft“ als Auszeichnung für ihr Engagement gegen die Diskriminierung von Frauen und für die Integration von Ausländern.

    Die Laudatio hielt die bekannte Feministin Alice Schwarzer, die den Mut Alis hervorhob, der in ihrem Einsatz gegen die Verstümmelung und Zwangsheirat von Mädchen im islamischen Kulturkreis Afrikas zum Ausdruck komme. Ali wurde durch ihre Verurteilung solcher Praktiken und ihre Zusammenarbeit mit dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh zum Ziel des Hasses fundamentalistischer Islamisten. Die Morddrohungen gegen sie zwingen sie zu einem Leben im Verborgenen. Auch die Veranstaltung anlässlich der Preisverleihung an Ali in Kassel konnte nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.

    Ali bekannte sich in ihrer Rede vor der Versammlung erneut zu einem selbstbewussten Dialog mit dem Islam: „Ich begrüße, dass Europa auf den Dialog setzt, notfalls auch mit Radikalen. Aber jeder Dialog muss Bedingungen haben, für beide Seiten.“ Sie äußerte sich auch gegen die ihrer Meinung nach verbreiteten multikulturellen Illusionen im Umgang mit dem islamischen Fundamentalismus: „Ich kritisiere diesen Irrglauben, dass sie uns verschonen werden, wenn wir die radikalen Muslime nur gewähren lassen. Das ist eine westeuropäische Nachkriegskrankheit. Eine chronische dazu, denn genau das hat zu den früheren Kriegen geführt.“

    Nach dem politischen Skandal, der um ihre Einbürgerung in den Niederlanden entstanden war und der zum Rücktritt der Regierung Balkenende geführt hatte, lebt Hirsi Ali in den USA und lehrt dort an dem konservativen „American Enterprise Institute“.

    Mit dem „Glas der Vernunft“ werden Politiker und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ausgezeichnet, „die sich in besonderer Weise um die Maximen der Aufklärung – Überwindung ideologischer Schranken, Vernunft und Toleranz – verdient gemacht haben“, heißt es auf der Webseite des Preises der Stadt Kassel, der seit 1991 vergeben wird und mit 10.000 Euro dotiert ist. Der Preis wird ausschließlich durch private Spenden aufgebracht. +wikinews+

    01 Oktober 2006

    Angst vor Krieg in Georgien

    Moskau (Russland), 01.10.2006 wikinews – Russland kündigte einen Stopp des Truppenabzugs aus Georgien an, da die Sicherheit russischer Soldaten, die georgisches Hoheitsgebiet passierten, nicht hinreichend garantiert werden könne. Deshalb soll die Gruppe der Russischen Streitkräfte in Transkaukasien (GRVZ) weiter von ihren Stützpunkten aus für Sicherheit sorgen.

    Russland hat einen Großteil seiner Diplomaten bereits aus dem Land abgezogen. Am Samstag fuhren drei Busse mit Botschaftsmitarbeitern zum Flughafen Tiflis. Nachdem die russische Regierung Sicherheitsbedenken geäußert hatte, haben auch 83 russische Staatsbürger am Freitag das Land verlassen.

    Einem Abkommen nach sollte Russland seine Truppen bis Ende 2008 abgezogen haben. Ein Sprecher Georgiens kündigte indes an, die rund 2.000 russischen Kräfte deutlich früher des Landes zu verweisen.

    Das russische Militärgebäude in Tiflis wurde weiterhin von georgischen Sicherheitskräften umstellt. Ein vermutlich dort befindlicher Offizier wird von Georgien wegen Spionage gesucht. Am Freitag wurde gegen vier weitere russische Offiziere bereits offiziell Klage wegen Spionage für den russischen Militärgeheimdienst erhoben. Russland drohte deshalb an, „alle Mittel“ für die Freilassung der Offiziere einzusetzen, und brachte den Fall dem UN-Sicherheitsrat vor.

    KOMMENTAR

    Die georgische Regierung pokert recht hoch, die vormaligen Hegemoniemacht derart zu brüskieren. Und wie lautet der konkrete Spionagevorwurf? Dass Geheimdienste schnüffeln, ist schlechte Gewohnheit, solange es dagegen kein ausreichendes Völkerrecht zur Unterscheidung zwischen Erlaubtem und Verbotenem gibt. Diesbezüglich kann Georgien gern globale Initiativen starten, aber sollte nicht dusselig sein und sich gegen Russland auf dem Weg der nationalen Selbstjustiz versuchen.

    Und die Nato sollte nicht in Versuchung kommen, aus Georgiens Streit mit Russland Vorteile zulasten Russlands zu ziehen, denn dadurch würde sie Georgien verführen, noch undiplomatischer zu werden.

    -msr-

    Mindestens 12 Tote bei Anschlag in Kabul

    Kabul (Afghanistan), 01.10.2006 – Mindestens zwölf Tote und rund 50 Verletzte sind die Bilanz eines Selbstmordattentats in der afghanischen Hauptstadt Kabul, das sich gestern ereignete. Zehn Zivilisten und zwei Polizisten, darunter zwei Frauen und ein Kind, starben bei dem Anschlag vor dem Innenministerium. Zu der Tat bekannte sich die radikalislamische Taliban. +wikinews+

    Israel beendet den Rückzug seiner Armee aus dem Libanon

    Jerusalem (Israel), 01.10.2006 – Die letzten israelischen Soldaten verließen heute – einen Tag vor dem jüdischen Jom-Kippur-Feiertag – den Libanon. Lediglich in dem Dorf Ghajar im syrisch-libanesischen Grenzgebiet, dessen Einwohner die israelische Staatsbürgerschaft besitzen, sollen noch einige Dutzend Soldaten stationiert sein. Das Dorf soll ein beliebtes Schlupfloch für Hisbollah-Kämpfer darstellen, die hier durch ein Loch im Grenzzaun schlüpfen. Auch werden hier nach israelischen Angaben Drogen und Waffen über die Grenze geschmuggelt. Das Dorf ist auch als Wasserquelle für die Region von Bedeutung. Der UNIFIL-Kommandeur, Generalmajor Alain Pellegrini, der den israelischen Rückzug als bedeutenden Fortschritt bezeichnete, verlangte den vollständigen Abzug der IDF auch aus dem genannte
    n Dorf. Ansonsten sei der Abzug der israelischen Streitkräfte unvollständig. Zwischen der UNIFIL und den israelischen Streitkräften gebe es in dieser Frage enge Kontakte, um diese Frage zu lösen.

    Damit endet eine 34-tägige kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) und der Hisbollah. Auslöser des israelischen Angriffs auf den Libanon sowie der verhängten Seeblockade war die Verschleppung zweier israelischer Soldaten, die an der Grenze Dienst taten, durch im Süden Libanons stationierte Hisbollah-Einheiten. Die Befreiung der beiden Soldaten wurde bisher nicht erreicht. Israel verlangt nun von der libanesischen Regierung, für die Freilassung der israelischen Soldaten zu sorgen.

    Der Abzug der israelischen Streitkräfte wurde – wie in der UNO-Resolution 1701 vereinbart – begleitet durch das Vorrücken von Einheiten der regulären libanesischen Armee, die inzwischen im Südlibanon 15.000 Soldaten stationiert haben soll. Die UNO-Truppe UNIFIL stellt 6.000 Soldaten. +wikinews+

  • Diskussion
  • Chirac: Türkei soll Völkermord an den Armeniern anerkennen

    Eriwan (Armenien), 01.10.2006 – Der Staatspräsident Frankreichs, Jacques Chirac, der sich zurzeit zu dem ersten Besuch eines französischen Staatspräsidenten in Armenien aufhält, forderte die Türkei dazu auf, den Völkermord an den Armeniern während der Herrschaft des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg anzuerkennen. Auf einer Pressekonferenz sagte Chirac, die Türkei müsse sich im eigenen Interesse zu der dunklen Seite ihrer Geschichte bekennen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an das Eingeständnis des Holocaust durch Deutschland. „Jedes Land wächst daran, wenn es seine Fehler eingesteht“, so Chirac während eines Besuchs bei dem Denkmal in der Nähe von Eriwan zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern zwischen 1915 und 1917. Armenien gibt die Zahl der damals getöteten armenischen Christen mit 1,5 Millionen an. Die Armenier starben damals bei gezielten Tötungen, aber auch infolge von Hunger und Entkräftung bei den so genannten Todesmärschen. Die Türkei bestreitet nicht die historischen Fakten, weist jedoch die Behauptung eines vorsätzlichen Völkermordes zurück.

    Chirac stellte seine Äußerungen in den Zusammenhang mit der Aufnahme der Türkei in die Europäische Union. Die Europäische Union hatte im Rahmen der Beitrittsverhandlungen eine solche Bedingung bisher nicht an die Türkei gestellt.

    400.000 Franzosen sind armenischer Herkunft.

  • Völkermord an den Armeniern
  • Philippinen: Hunderttausende auf Flucht vor Taifun und etliche Todesopfer

    Manila (Philippinen), 01.10.2006 – Der Wirbelsturm „Xangsane“, der die Philippinen am 28. September 2006 traf, hatte bis gestern abend auf den Philippinen bereits 94 Menschen das Leben gekostet. Viele weitere Menschen werden noch vermisst, so dass mit steigenden Opferzahlen zu rechnen ist. In der philippinischen Hauptstadt ist in weiten Teilen die Elektrizitätsversorgung noch immer nicht wieder hergestellt worden. In der Nähe von Manila ist ein Damm gebrochen, wo auch die meisten Menschen zu Tode kamen. Viele seien ertrunken und von Erdrutschen verschüttet worden, berichteten die Behörden. Einige Menschen wurden von Bäumen und Reklametafeln erschlagen.

    Mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde hat der Taifun über 1.200 Häuser zerstört und 60.000 Menschen in die Flucht getrieben.

    Am Samstag hat der Sturm sich weiter in Richtung Vietnam bewegt, wo bislang 180.000 Menschen evakuiert wurden. Hier wird der Sturm am heutigen Sonntagmorgen mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde erwartet. +wikinews+

  • Welthilfe
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