03 Oktober 2006

Nordkorea kündigt Atomwaffentest an

Pjöngjang (Nordkorea), 03.10.2006 – Das nordkoreanische Außenministerium hat einen Atomtest angekündigt. Ein Datum wurde nicht genannt. Als Begründung für die Ankündigung wurde der Druck seitens der USA auf Nordkorea angeführt.

In einer Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums ist von einer von den US-Streitkräften in Südkorea ausgehenden „äußersten Bedrohung eines Atomkriegs“ die Rede. Trotzdem trete das Land nach wie vor für eine atomwaffenfreie Zone auf der koreanischen Halbinsel ein.

Im Juli 2006 hatten die Vereinten Nationen Raketentests Nordkoreas verurteilt.

Am 10. Februar 2005 hatte sich Nordkorea selbst zur Atommacht erklärt, bisher jedoch noch keinen Atomwaffentest ausgeführt. Die japanische Regierung verurteilte die Ankündigung Nordkoreas und kündigte eine ernsthafte Antwort an.

Die internationale Gemeinschaft ist beunruhigt über das nordkoreanische Atomprogramm. Die begonnenen Gespräche, an denen sechs Länder beteiligt sind, liegen jedoch zurzeit auf Eis. Nordkorea fühlt sich durch die von den USA und anderen Ländern über das Land verhängten Handelssanktionen isoliert, die nach den Raketentests im Juli verhängt worden waren. Alaska liegt theoretisch innerhalb der Reichweite der getesteten Langstreckenraketen vom Typ Taepodong-2.

Ein nordkoreanischer Atomreaktor in Yongbyon wurde 2002 wieder in Betrieb genommen. UN-Beobachter, die die Entwicklung der nordkoreanischen Kernenergietechnologie beobachten sollten, wurden des Landes verwiesen. +wikinews+

Deutschland: Tag der offenen Moschee 2006

Köln (Deutschland), 03.10.2006 – Zum zehnten Mal findet heute in Deutschland der „Tag der offenen Moschee“ (TOM) statt. Im ganzen Land öffnen über 1.000 Moscheen verschiedener Verbände (DITIB, Islamrat, VIKZ, ZMD) ihre Tore für über 100.000 Besucher. Der Aktionstag wurde 1997 ins Leben gerufen. „Dieser Tag alleine reicht nicht aus, um mit unseren Nachbarn und Interessierten in Kontakt zu treten. Doch diese Aktion trägt dazu bei, dass Muslime ein Zeichen der Solidarität zu ihrer deutschen Gesellschaft setzen und auch gemeinsam bundesweit für Offenheit und Friedfertigkeit werben“, heißt es in der Pressemitteilung des Zentralrats der Muslime in Deutschland. +wikipedia+

Nicaragua plant Kanalbau zwischen Atlantik und Pazifik

Managua (Nicaragua), 03.10.2006 – Nicaragua plant offenbar den Bau einer weiteren Wasserstraße, die den Atlantischen und den Pazifischen Ozean miteinander verbinden soll. Die Länge des Kanals soll nach den gestrigen Worten des nicaraguanischen Präsidenten Enrique Bolaños auf einer Konferenz der Verteidigungsminister Amerikas 280 Kilometer betragen. Die zu erwartenden Baukosten wurden mit 18 Milliarden US-Dollar kalkuliert. Die Bauzeit wurde auf zwölf Jahre geschätzt. Durch den Kanal könnten später Schiffe mit einer Kapazität von 250.000 Tonnen fahren.

Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass der nahe Panamakanal an seine Kapazitätsgrenzen stößt, weil der internationale Containerschiffsverkehr zunehme. In Panama selbst wird zurzeit über eine Erweiterung des Kanals diskutiert. Am 22. Oktober soll zu diesem Thema in Panama ein Referendum abgehalten werden. Umweltschützer hatten sich gegen den Plan ausgesprochen. Adolfo Ahumada, einer der Direktoren der panamaischen Kanalgesellschaft, warnte nach der Ankündigung Bolanos vor einer Ablehnung der Erweiterung des Panamakanals. Dies würde zu wirtschaftlichen Nachteilen für Panama führen.

Auf der Grundlage von Daten der Clarksons Research Studies „Container Intelligence Monthly 08/2005“, London, rechnen Marktanalysten mit einem ungefähren jährlichen Zuwachs des Containerverkehrs auf den Weltmeeren von zehn Prozent. Für 2005 und 2006 lagen die erwarteten Wachstumsraten bei 12,3 beziehungsweise 15,2 Prozent. Nach den Schätzungen stieg der weltweite Containerumschlag zwischen 2005 und 2006 von 382 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) auf 421 Millionen TEU. Bis Ende des Jahrzehnts wird mit einem Umschlag von 552 Millionen TEU gerechnet. +wikinews+

02 Oktober 2006

Algerische Terrorzelle in Mailand festgenommen

Mailand (Italien) / Zürich (Schweiz), 02.10.2006 – In Italien und der Schweiz wurden insgesamt sechs Haftbefehle gegen Personen ausgestellt, die im Verdacht stehen, bei der Finanzierung von Terroranschlägen in Algerien geholfen zu haben. Eine Festnahme erfolgte in Zürich. Zwei weitere Mitglieder der Terrorzelle saßen bereits in italienischen Gefängnissen in der Nähe von Neapel wegen anderer Delikte. Drei Verdächtige befinden sich noch auf der Flucht. Ihnen werden Kontakte zu der islamistischen Terrorzelle „Salafistische Gruppe für Predigt und Kampf“ (GSPC) zur Last gelegt, die in Algerien für mehrere Terroranschläge verantwortlich gemacht wird. Ziel der Salafisten ist der Sturz der algerischen Regierung und die Errichtung eines islamischen Staates.

Der Mann, der in Zürich verhaftet wurde, befindet sich in Auslieferungshaft. Die italienische Staatsanwaltschaft hat einen Auslieferungsantrag gestellt. Über die Nationalität dieses Verdächtigen wurde nichts bekannt. Er soll bei der Fälschung von Dokumenten behilflich gewesen sein. Die italienische Presseagentur ließ verlauten, der Mann sei kein Algerier. Die übrigen Verdächtigen sollen die algerische Staatsbürgerschaft besitzen.

Wie verlautete, ist die heutige Polizeiaktion ein Ergebnis einer fast einjährigen Zusammenarbeit zwischen italienischen und Schweizer Strafverfolgungsbehörden. Die italienische Polizei ist der Terrorzelle in Mailand bereits seit drei Jahren auf den Fersen, wie die italienische Nachrichtenagentur Apcom berichtete.

Die Terrorzelle betrieb in Mailand verschiedene Geschäfte, um Geld für die Unterstützung des Terrors in Algerien zu sammeln. Darunter der Verkauf gefälschter Markenprodukte und der Betrieb eines Restaurants im Zentrum Mailands. Die italienische Finanzpolizei war Geldtransfers der Gruppe in Höhe von 1,3 Millionen Euro auf die Spur gekommen. Die Führung der Terrorzelle soll bei einem Mann namens Djamel Lounici gelegen haben.

Die finanzielle und logistische Unterstützung, die die Terrorzelle in Italien für Anschläge in Algerien geleistet hat, wurde von der Polizei mit mindestens zwei Terroranschlägen in Algerien in Verbindung gebracht. Die beiden Anschläge sollen im Jahr 2005 in der Nähe der Hauptstadt Algier verübt worden sein. 18 Menschen sollen dabei getötet und 19 Personen verletzt worden sein.

Nach Aussagen der Polizei bestehen Verbindungen der aufgedeckten Terrorzelle in Mailand zu anderen Terrorzellen in Europa, darunter in Spanien, Belgien, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. +wikinews+

Ayaan Hirsi Ali erhielt Preis der Stadt Kassel

Kassel (Deutschland), 02.10.2006 – Die aus Somalia stammende ehemalige niederländische Politikerin Ayaan Hirsi Ali erhielt am Sonntag das „Glas der Vernunft“ als Auszeichnung für ihr Engagement gegen die Diskriminierung von Frauen und für die Integration von Ausländern.

Die Laudatio hielt die bekannte Feministin Alice Schwarzer, die den Mut Alis hervorhob, der in ihrem Einsatz gegen die Verstümmelung und Zwangsheirat von Mädchen im islamischen Kulturkreis Afrikas zum Ausdruck komme. Ali wurde durch ihre Verurteilung solcher Praktiken und ihre Zusammenarbeit mit dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh zum Ziel des Hasses fundamentalistischer Islamisten. Die Morddrohungen gegen sie zwingen sie zu einem Leben im Verborgenen. Auch die Veranstaltung anlässlich der Preisverleihung an Ali in Kassel konnte nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.

Ali bekannte sich in ihrer Rede vor der Versammlung erneut zu einem selbstbewussten Dialog mit dem Islam: „Ich begrüße, dass Europa auf den Dialog setzt, notfalls auch mit Radikalen. Aber jeder Dialog muss Bedingungen haben, für beide Seiten.“ Sie äußerte sich auch gegen die ihrer Meinung nach verbreiteten multikulturellen Illusionen im Umgang mit dem islamischen Fundamentalismus: „Ich kritisiere diesen Irrglauben, dass sie uns verschonen werden, wenn wir die radikalen Muslime nur gewähren lassen. Das ist eine westeuropäische Nachkriegskrankheit. Eine chronische dazu, denn genau das hat zu den früheren Kriegen geführt.“

Nach dem politischen Skandal, der um ihre Einbürgerung in den Niederlanden entstanden war und der zum Rücktritt der Regierung Balkenende geführt hatte, lebt Hirsi Ali in den USA und lehrt dort an dem konservativen „American Enterprise Institute“.

Mit dem „Glas der Vernunft“ werden Politiker und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ausgezeichnet, „die sich in besonderer Weise um die Maximen der Aufklärung – Überwindung ideologischer Schranken, Vernunft und Toleranz – verdient gemacht haben“, heißt es auf der Webseite des Preises der Stadt Kassel, der seit 1991 vergeben wird und mit 10.000 Euro dotiert ist. Der Preis wird ausschließlich durch private Spenden aufgebracht. +wikinews+

01 Oktober 2006

Angst vor Krieg in Georgien

Moskau (Russland), 01.10.2006 wikinews – Russland kündigte einen Stopp des Truppenabzugs aus Georgien an, da die Sicherheit russischer Soldaten, die georgisches Hoheitsgebiet passierten, nicht hinreichend garantiert werden könne. Deshalb soll die Gruppe der Russischen Streitkräfte in Transkaukasien (GRVZ) weiter von ihren Stützpunkten aus für Sicherheit sorgen.

Russland hat einen Großteil seiner Diplomaten bereits aus dem Land abgezogen. Am Samstag fuhren drei Busse mit Botschaftsmitarbeitern zum Flughafen Tiflis. Nachdem die russische Regierung Sicherheitsbedenken geäußert hatte, haben auch 83 russische Staatsbürger am Freitag das Land verlassen.

Einem Abkommen nach sollte Russland seine Truppen bis Ende 2008 abgezogen haben. Ein Sprecher Georgiens kündigte indes an, die rund 2.000 russischen Kräfte deutlich früher des Landes zu verweisen.

Das russische Militärgebäude in Tiflis wurde weiterhin von georgischen Sicherheitskräften umstellt. Ein vermutlich dort befindlicher Offizier wird von Georgien wegen Spionage gesucht. Am Freitag wurde gegen vier weitere russische Offiziere bereits offiziell Klage wegen Spionage für den russischen Militärgeheimdienst erhoben. Russland drohte deshalb an, „alle Mittel“ für die Freilassung der Offiziere einzusetzen, und brachte den Fall dem UN-Sicherheitsrat vor.

KOMMENTAR

Die georgische Regierung pokert recht hoch, die vormaligen Hegemoniemacht derart zu brüskieren. Und wie lautet der konkrete Spionagevorwurf? Dass Geheimdienste schnüffeln, ist schlechte Gewohnheit, solange es dagegen kein ausreichendes Völkerrecht zur Unterscheidung zwischen Erlaubtem und Verbotenem gibt. Diesbezüglich kann Georgien gern globale Initiativen starten, aber sollte nicht dusselig sein und sich gegen Russland auf dem Weg der nationalen Selbstjustiz versuchen.

Und die Nato sollte nicht in Versuchung kommen, aus Georgiens Streit mit Russland Vorteile zulasten Russlands zu ziehen, denn dadurch würde sie Georgien verführen, noch undiplomatischer zu werden.

-msr-

Mindestens 12 Tote bei Anschlag in Kabul

Kabul (Afghanistan), 01.10.2006 – Mindestens zwölf Tote und rund 50 Verletzte sind die Bilanz eines Selbstmordattentats in der afghanischen Hauptstadt Kabul, das sich gestern ereignete. Zehn Zivilisten und zwei Polizisten, darunter zwei Frauen und ein Kind, starben bei dem Anschlag vor dem Innenministerium. Zu der Tat bekannte sich die radikalislamische Taliban. +wikinews+

Israel beendet den Rückzug seiner Armee aus dem Libanon

Jerusalem (Israel), 01.10.2006 – Die letzten israelischen Soldaten verließen heute – einen Tag vor dem jüdischen Jom-Kippur-Feiertag – den Libanon. Lediglich in dem Dorf Ghajar im syrisch-libanesischen Grenzgebiet, dessen Einwohner die israelische Staatsbürgerschaft besitzen, sollen noch einige Dutzend Soldaten stationiert sein. Das Dorf soll ein beliebtes Schlupfloch für Hisbollah-Kämpfer darstellen, die hier durch ein Loch im Grenzzaun schlüpfen. Auch werden hier nach israelischen Angaben Drogen und Waffen über die Grenze geschmuggelt. Das Dorf ist auch als Wasserquelle für die Region von Bedeutung. Der UNIFIL-Kommandeur, Generalmajor Alain Pellegrini, der den israelischen Rückzug als bedeutenden Fortschritt bezeichnete, verlangte den vollständigen Abzug der IDF auch aus dem genannte
n Dorf. Ansonsten sei der Abzug der israelischen Streitkräfte unvollständig. Zwischen der UNIFIL und den israelischen Streitkräften gebe es in dieser Frage enge Kontakte, um diese Frage zu lösen.

Damit endet eine 34-tägige kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) und der Hisbollah. Auslöser des israelischen Angriffs auf den Libanon sowie der verhängten Seeblockade war die Verschleppung zweier israelischer Soldaten, die an der Grenze Dienst taten, durch im Süden Libanons stationierte Hisbollah-Einheiten. Die Befreiung der beiden Soldaten wurde bisher nicht erreicht. Israel verlangt nun von der libanesischen Regierung, für die Freilassung der israelischen Soldaten zu sorgen.

Der Abzug der israelischen Streitkräfte wurde – wie in der UNO-Resolution 1701 vereinbart – begleitet durch das Vorrücken von Einheiten der regulären libanesischen Armee, die inzwischen im Südlibanon 15.000 Soldaten stationiert haben soll. Die UNO-Truppe UNIFIL stellt 6.000 Soldaten. +wikinews+

  • Diskussion
  • Chirac: Türkei soll Völkermord an den Armeniern anerkennen

    Eriwan (Armenien), 01.10.2006 – Der Staatspräsident Frankreichs, Jacques Chirac, der sich zurzeit zu dem ersten Besuch eines französischen Staatspräsidenten in Armenien aufhält, forderte die Türkei dazu auf, den Völkermord an den Armeniern während der Herrschaft des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg anzuerkennen. Auf einer Pressekonferenz sagte Chirac, die Türkei müsse sich im eigenen Interesse zu der dunklen Seite ihrer Geschichte bekennen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an das Eingeständnis des Holocaust durch Deutschland. „Jedes Land wächst daran, wenn es seine Fehler eingesteht“, so Chirac während eines Besuchs bei dem Denkmal in der Nähe von Eriwan zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern zwischen 1915 und 1917. Armenien gibt die Zahl der damals getöteten armenischen Christen mit 1,5 Millionen an. Die Armenier starben damals bei gezielten Tötungen, aber auch infolge von Hunger und Entkräftung bei den so genannten Todesmärschen. Die Türkei bestreitet nicht die historischen Fakten, weist jedoch die Behauptung eines vorsätzlichen Völkermordes zurück.

    Chirac stellte seine Äußerungen in den Zusammenhang mit der Aufnahme der Türkei in die Europäische Union. Die Europäische Union hatte im Rahmen der Beitrittsverhandlungen eine solche Bedingung bisher nicht an die Türkei gestellt.

    400.000 Franzosen sind armenischer Herkunft.

  • Völkermord an den Armeniern
  • Philippinen: Hunderttausende auf Flucht vor Taifun und etliche Todesopfer

    Manila (Philippinen), 01.10.2006 – Der Wirbelsturm „Xangsane“, der die Philippinen am 28. September 2006 traf, hatte bis gestern abend auf den Philippinen bereits 94 Menschen das Leben gekostet. Viele weitere Menschen werden noch vermisst, so dass mit steigenden Opferzahlen zu rechnen ist. In der philippinischen Hauptstadt ist in weiten Teilen die Elektrizitätsversorgung noch immer nicht wieder hergestellt worden. In der Nähe von Manila ist ein Damm gebrochen, wo auch die meisten Menschen zu Tode kamen. Viele seien ertrunken und von Erdrutschen verschüttet worden, berichteten die Behörden. Einige Menschen wurden von Bäumen und Reklametafeln erschlagen.

    Mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde hat der Taifun über 1.200 Häuser zerstört und 60.000 Menschen in die Flucht getrieben.

    Am Samstag hat der Sturm sich weiter in Richtung Vietnam bewegt, wo bislang 180.000 Menschen evakuiert wurden. Hier wird der Sturm am heutigen Sonntagmorgen mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde erwartet. +wikinews+

  • Welthilfe
  • Boeing 737-800 mit 155 Menschen in Brasilien abgestürzt

    Peixoto de Azevedo (Brasilien), 01.10.2006 – Gegen 17:00 Uhr Ortszeit verschwand am 29. September ein Flugzeug vom Typ Boeing 737-800 der Billigfluglinie Gol vom Radarschirm. Erst am Morgen des 30. September wurde die Maschine im brasilianischen Regenwald von Rettungskräften gefunden. Es waren 155 Menschen an Bord. Noch ist nicht klar, ob jemand den Absturz überlebt hat.

    Gleichzeitig war von einer Kollision einer zweimotorigen Privatmaschine vom Typ Embraer Legacy mit einem anderen Flugzeug berichtet worden, diese konnte aber dennoch auf einem Militärstützpunkt in der Region ohne Verletzte notlanden. Ob genau diese beide Maschinen kollidiert sind, ist noch offen.

    Die fast fabrikneue Boeing hatte seit der Inbetriebnahme am 12. September erst 200 Betriebsstunden geflogen. Es handelte sich um einem Inlandsflug GOL 1907 von Manaus nach Brasília. +wikinews+

    wikinews Oktober 2006

    Dienstag, 31. Oktober 2006
    Pakistanische Stammesangehörige protestierten gegen Militärschlag auf Koranschule
    Große Koalition in Mecklenburg-Vorpommern vereinbart
    Bilanz der Feuersbrunst in Kalifornien: ein Werk von Brandstiftern
    Taifun Cimaron forderte mindestens zwölf Todesopfer
    Neunter Spieltag der Fußball-Bundesliga 2006/07
    Kaiserslautern: Hohe Haftstrafen im Rotkohl-Prozess gefordert
    Kurz berichtet:
    USA erwarten weitere Atomtests durch Nordkorea
    Dutzende gestrandete Delfine vor Mosambik gestorben
    New Mexico: 100 Millionen US-Dollar für Spaceport America
    Montag, 30. Oktober 2006
    Mehr Bürgerjournalismus: de.wikinews.org ändert Regelung für Berichterstattung aus erster Hand
    November 2006: Treffen der großen Schachspieler in Moskau

    Mexikanische Bundespolizei übernimmt die Kontrolle über das Zentrum von Oaxaca
    Jimmy Wales tritt vom Wikipedia-Vorstand zurück
    Lager von „Genreis“ der Sorte LL601 im Hamburger Hafen entdeckt
    „Heiße Kartoffel“ für Ludwig Güttler

    Flugzeugabsturz in Nigeria – über 100 Tote
    Erneute Unruhen in Frankreich
    Kurz berichtet:
    Verkaufsgebäude von „Musik Produktiv“ stand in Flammen
    Sonntag, 29. Oktober 2006
    Russland: Mindestens 85 Menschen an Alkoholvergiftung gestorben
    Bundeswehrskandal: Deutsches Verteidigungsministerium befürchtet Anschläge
    Details zum Start von SINOSAT-2
    Israelische Luftwaffe peilte deutsche Kriegsschiffe an
    Mexiko: Präsident schickt Bundestruppen nach Oaxaca
    Kurz berichtet:
    Airbus erhält Auftrag für den A380
    17 Tote bei LKW-Unfall auf den Philippinen
    Samstag, 28. Oktober 2006
    Erster direktstrahlender TV-Satellit Chinas ist in der Umlaufbahn
    Postkarten-Aktion der evangelischen Kirchengemeinde Hoya für Asylbewerber
    Gasalarm in Ludwigshafener Hochhaus
    UN-Friedensmission im Tschad?
    ZDF: BND vertuschte Verschwindenlassen eines Deutsch-Ägypters
    George Bush unterzeichnete Gesetz zum Bau eines Zauns an der Grenze USA-Mexiko
    Atommüll soll auf dem Luftweg nach Russland transportiert werden
    Verlangsamung des Golfstroms beobachtet
    Illegale Geschäfte mit Gewerbemüll auf einer Mülldeponie bei Schönberg?
    Freitag, 27. Oktober 2006

    Verwirrung um Zwischenfall vor der Küste Libanons
    Russische Versorgungssonde dockt an ISS an
    Nächster Weltraumtourist soll im März zur ISS fliegen
    NASA startet Satelliten-Duo zur Sonnenerforschung

    Die Stadt Luzern will das historische Reusswehr sanieren
    Gasanschläge beunruhigen die Einwohner von Ganderkesee
    Kurz berichtet:
    Luzern: Falsche Polizisten nahmen Touristen aus
    Nepal: Fünf Tote durch randalierenden Elefanten
    Sehr selten: zweieiige Zwillinge mit unterschiedlicher Hautfarbe
    Tetra Pak strukturiert IT um
    Donnerstag, 26. Oktober 2006
    Faustschlag in Hamburger S-Bahn vermutlich nicht Todesursache
    Folter und Leichenschändung: Bundeswehr steht in der Kritik
    Standstreifenfreigabe umstritten: Tödliche Verkehrsunfälle auf der Bundesautobahn 3
    Mittwoch, 25. Oktober 2006
    EU senkte Fangquote für Ostsee-Kabeljau
    Wikinews interviewt Südkoreaner über Beziehungen zu Nordkorea

    Rekordverdächtige Temperaturen in der Region Luzern

    Browser Firefox 2.0 veröffentlicht
    52-Jähriger nach Auseinandersetzung in Hamburger S-Bahn gestorben
    Erforschung des Weltraumklimas: China startet zwei Satelliten ins All
    Kurz berichtet:
    UP Aerospace veröffentlicht Video seines missglückten Jungfernflugs
    Dienstag, 24. Oktober 2006
    Vor zwanzig Jahren: Fischsterben im Rhein durch Chemieunfall
    Bundespräsident Horst Köhler verweigert Unterschrift für Privatisierungsgesetz
    Kurz berichtet:
    Unruhen und Demonstrationen in Budapest
    Fliegerbombe auf der A 3 bei Aschaffenburg explodiert
    Montag, 23. Oktober 2006
    Brisante Webinhalte frei zugänglich auf Verlags-Webserver
    Irakische Geistliche: Selbstmordattentate sind Sünde
    Beinahe Flugzeug-Zusammenstoß über Rheinland-Pfalz
    Bruchlandung eines Bundeswehr-Jagdbombers in Büchel
    Antiterrorgesetz der USA unter Kritik
    Kurz berichtet:
    Seligsprechung im Speyerer Dom
    Vor tausenden Zuschauern in den Tod gestürzt
    Sonntag, 22. Oktober 2006
    Bundesinstitut für Risikobewertung: Zu viel Zimt ist gesundheitsschädlich
    Ablauf der Amtszeit des derzeitigen Wiener Universitätsrektors Georg Winckler
    X-Prize-Cup: Deutsches Team „TurboCrawler“ für Endrunde qualifiziert
    Kurz berichtet:
    Schwerer Verkehrsunfall bei Anklam
    Samstag, 21. Oktober 2006
    Schumacher verpasst zweiten Qualifikationsteil und startet in seinem letzten Rennen von Platz zehn
    Liechtenstein und Luxemburg besprechen internationale Entwicklungszusammenarbeit
    Petition gegen Wahlcomputer: Vor laufender Kamera geknackt
    Neuartiger europäischer Wettersatellit ins All gestartet
    Freitag, 20. Oktober 2006
    Ozonloch größer als je zuvor
    Weiterhin Unklarheit über Vorfall vor Usedom
    „Herz von St. Pauli“ gestorben
    Arabisch-jüdisch-christliches Musikensemble SheshBesh für KulturPreis Europa nominiert
    Donnerstag, 19. Oktober 2006
    Deutsche Reederei im Clinch mit polnischem Zoll
    Neuer Industriepark für Luft- und Raumfahrt in Las Cruces
    XPrize Cup: Deutsches Team bei NASA-Wettbewerb am Start
    Kurz berichtet:
    Schwedische Königin und deutscher Bundespräsident besuchten Universität Greifswald
    Münchener Architekt Frei Otto mit Kunstpreis Praemium Imperiale ausgezeichnet
    Mittwoch, 18. Oktober 2006
    Neue Raumfahrtpläne: Mit Ballons in den suborbitalen Raum
    Argentinische Frau klammert sich nach Gewinn von 35 Millionen Pesos an einen Spielautomaten
    „Blacksmith Institute“ veröffentlichte Liste der am meisten verschmutzten Orte
    Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in drei verschiedenen Ländern?
    Weltsicherheitsrat: Bisher keine Entscheidung über einen Sitz für Lateinamerika
    Anstieg rechtsextremer Gewalttaten in Deutschland
    Politiker kritisieren Hartz IV
    Kurz berichtet:
    Misshandlungsvorwürfe gegen Polizei in Kaiserslautern
    UCI-ProTour-Saison beendet
    Dienstag, 17. Oktober 2006
    Türkischer Ex-Minister gab französische Auszeichnung zurück
    Türkischer Hochschulratspräsident gab französische Auszeichnung zurück
    Terrorismusabwehr: 132 Millionen Euro für Internetbeobachtung
    Island nimmt kommerziellen Walfang wieder auf
    U-Bahn-Kollision in Rom
    In Bad Hersfeld erschallt wieder „Enner, zwoon, daäi – Bruder Lolls“
    Singapur in Rauchschwaden eingehüllt
    Petr Čech von Chelsea F.C. erlitt Schädelbruch
    Kurz berichtet:
    Großrazzia in Wieslocher Discothek
    Rheinlandpfälzer attackiert mit Kettensäge
    Montag, 16. Oktober 2006
    Der Griff nach den Sternen: XPrize Cup 2006 beginnt in New Mexico
    Oberbürgermeisterwahl in Cottbus mit unsicheren Wahlcomputern
    Präsidentenwahl in Ecuador: Stichwahl zwischen Álvaro Noboa und Rafael Correa
    Kontrovers diskutiertes Element 118, bisher schwerstes bekanntes Atom, endgültig entdeckt
    Schwere Erdbeben auf Hawaii
    Siebter Spieltag der Fußball-Bundesliga 2006/07
    Bremer SPD nominiert Ingelore Rosenkötter als neue Sozialsenatorin
    Kurz berichtet:
    Anschläge auf Bundeswehr in Afghanistan
    Sonntag, 15. Oktober 2006
    Minenangriff der PKK auf türkische Soldaten in Hakkari
    Bundesmarine übernimmt Kommando für den UNIFIL-Einsatz vor der libanesischen Küste
    UN-Resolution nach Atomwaffentest Nordkoreas
    Kramnik gewinnt Schachweltmeisterschaft in Elista
    Rauchen kann teuer werden
    Samstag, 14. Oktober 2006
    Europäische Trägerrakete Ariane 5 erneut erfolgreich gestartet
    Verhandlung über Offenlegung der Nebentätigkeiten von Abgeordneten
    Ban Ki-moon wird Nachfolger von UN-Generalsekretär Kofi Annan
    Neue Kritik an Medikamententest von Tegenero
    Kurz berichtet:
    Patient mit Lassafieber aus Uniklinik Frankfurt entlassen
    Luxemburg: 3,5 Millionen Zigaretten gestohlen
    Sechs Jahre OpenOffice.org
    Internationaler Bookerpreis 2006 geht an Kiran Desai
    Freitag, 13. Oktober 2006
    AOL verkauft Internetzugangsgeschäft
    Friedensnobelpreis 2006 für den Gründer der Grameen Bank
    Erste Konsequenzen nach dem Todesfall „Kevin“ in Bremen
    Steigende Spannungen zwischen Nordkorea und Japan
    Orhan Pamuk erhält Literaturnobelpreis 2006
    Türkei droht Frankreich mit Sanktionen
    Kurz berichtet:
    Schwarzenegger kritisiert Bush
    Donnerstag, 12. Oktober 2006
    Fahrerflucht in Mainz: 19-Jähriger wird von BMW erfasst und getötet
    BND: Globale Energieversorgung im Fokus terroristischer Zielplanung
    Atombombe „nur mit dem Taxi nach Seoul“
    Kleinflugzeug stürzte in New Yorker Hochhaus
    Hans Reiser verhaftet
    Kurz berichtet:
    UP Aerospace verschiebt zweiten Raketenstart
    Mittwoch, 11. Oktober 2006
    Bremer Sozialsenatorin Röpke zurückgetreten
    Zwei Bombendrohungen in Genf
    Kurz berichtet:
    GSG Delmenhorst in Verkaufsverhandlungen wegen „Hotel am Stadtpark“
    Der US-Amerikaner Edmund S. Phelps erhält den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften
    Snooker-Star Paul Hunter mit 27 Jahren an Krebs gestorben
    Dienstag, 10. Oktober 2006
    Mutmaßlicher Terrorhelfer Bin Ladens in Niedersachsen verhaftet
    Neuer Airbus-Chef Gallois will Arbeitsplätze abbauen
    Internetgefängnis gegen Kriminalisierung der Privatkopie
    Nationalratswahlen in Österreich: Mit Wahlkarten werden Grüne drittstärkste Partei
    Kurz berichtet:
    Geiselnahme von Arbeitern auf einer Ölplattform im Nigerdelta
    Montag, 9. Oktober 2006
    Nordkorea führt Atomwaffentest durch
    Thailändische Interims-Regierung vereidigt
    USA: Fidel Castro leidet unter Krebs
    Kurz berichtet:
    25. Todestag von Anwar as-Sadat
    Sonntag, 8. Oktober 2006
    Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht 2006 an Wolf Lepenies
    Frankfurt am Main: Deutscher Jugendliteraturpreis 2006 verliehen
    Neue Nationalfahne für Luxemburg
    Kurz berichtet:
    Deutsche Fußballnationalmannschaft unter Löw weiter ungeschlagen
    Samstag, 7. Oktober 2006
    Proteste Zehntausender in 200 US-Städten: „Vertreibt das Bush-Regime!“
    Ryanair will Aer Lingus übernehmen
    Hotel-Poker in Delmenhorst: Besitzer Mergel will einlenken
    Zwei deutsche Journalisten in Afghanistan ermordet
    EU und USA einigen sich über Transfer von Fluggastdaten
    Kurz berichtet:
    Grass greift FAZ an
    Freitag, 6. Oktober 2006
    Milliardär Friedrich Karl Flick gestorben
    Delmenhorst: Hotel-Poker geht in die nächste Runde
    Deutsche Elitesoldaten sollen Gefangenen misshandelt haben
    Einsatz der Deutschen Marine im Rahmen der UNIFIL beginnt am 18. Oktober
    Donnerstag, 5. Oktober 2006
    Notlandung einer Boeing 757 in Budapest
    SpaceLoft XL-Rakete und Nutzlast geborgen – Untersuchungen nun in Denver
    Mittwoch, 4. Oktober 2006
    Chemie-Nobelpreis an US-Biochemiker
    Auslieferung des Airbus A380 erneut verschoben
    Stadtmagazin München greift Transrapidbetreiber an
    UEFA-Cup-Auslosung ergab schwere Gegner für deutsche Mannschaften
    Türkisches Passagierflugzeug entführt
    Dienstag, 3. Oktober 2006
    Ban Ki-moon als Nachfolger von Kofi Annan favorisiert
    Thaksin Shinawatra vom Vorsitz seiner Partei zurückgetreten
    Deutschland: Tag der offenen Moschee 2006
    Russland unterbricht Beziehungen zu Georgien
    Nordkorea kündigt Atomwaffentest an
    Massaker an einer Schule in Pennsylvania
    Nicaragua plant Kanalbau zwischen Atlantik und Pazifik
    Debakel bei Schachweltmeisterschaft in Elista
    Keine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Kongo
    Campus Symposium 2006
    Ermittlungen nach Explosionsursache in St. Georgen
    Kurz berichtet:
    Abgestürzte Rakete von UP Aerospace gefunden
    Mörder von Jennifer vor Gericht
    Montag, 2. Oktober 2006
    Bergungsarbeiten nach Flugzeugunglück in Brasilien
    Algerische Terrorzelle in Mailand festgenommen
    Robert Enke im Aufgebot der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft
    Sechster Spieltag der Fußball-Bundesliga 2006/07
    Flucht vor dem Taifun in Vietnam

    Massen-Gentest in Sachsen fortgesetzt
    Nationalratswahlen in Österreich: ÖVP verliert überraschend
    Ayaan Hirsi Ali erhielt Preis der Stadt Kassel
    Kurz berichtet:
    Thailand: US-Botschafter beim neuen Ministerpräsidenten
    Nobelpreis für Medizin 2006 an Fire und Mello
    Sonntag, 1. Oktober 2006
    Autobahnbrücke in Montreal eingestürzt
    Israel beendet den Rückzug seiner Armee aus dem Libanon
    Thailand: Ex-General zum Interims-Ministerpräsidenten ernannt
    Auch Starchaser will von Spaceport America starten
    Chirac: Türkei soll Völkermord an den Armeniern anerkennen
    Boeing 737-800 mit 155 Menschen in Brasilien abgestürzt
    St. Georgen: Schwerverletzte bei Explosion eines Freizeitheimes
    Angst vor Krieg in Georgien
    UP Aerospace veröffentlicht erste Analyse des gescheiterten Erstfluges
    Philippinen: Hunderttausende auf Flucht vor Taifun und etliche Todesopfer
    Delmenhorst: Gegner der rechten Kaderschmiede erneut als „Volksverräter“ beschimpft
    Kurz berichtet:
    Schumacher erstmals führend in der WM-Wertung
    Mindestens 12 Tote bei Anschlag in Kabul
    Modell des Innenraums vorgestellt – Erste Einblicke in das Raumschiff SpaceShipTwo

    30 September 2006

    Berlin bleibt Rot-Rot

    Berlin (Deutschland), 30.09.2006 – Die Hauptstadt Berlin wird wahrscheinlich demnächst von einem Bündnis aus SPD und Linke.PDS regiert. Dies soll nach Angaben von „heute-online“ der Landesvorstand der SPD entschieden haben. Die angestrebte Koalition hat nach der Sitzverteilung nur eine knappe Mehrheit im Berliner Abgeordnetenhaus.

    Deshalb fiel dem alten und zukünftigen Bürgermeister Klaus Wowereit laut eigenen Angaben die Entscheidung für die Neuauflage der rot-roten Koalition schwer. +wikinews+

    26 September 2006

    Thailands Militärjunta will nach Machtübergabe weiter Einfluss ausüben

    Bangkok (Thailand), 26.09.2006 – Die Militärjunta Thailands, die sich selbst „Rat für Demokratische Reform unter der Konstitutionellen Monarchie (CDRM)“ nennt und seit dem 19. September in Thailand die politische Macht ausübt, will auch nach der Übergabe der Amtsgeschäfte an eine Interimsregierung nicht von der politischen Bühne verschwinden, sondern der neuen Regierung „assistieren“. Das erklärte General Winai Phattiyakul vom CDRM am Montag gegenüber ausländischen Diplomaten.

    Der CDRM werde sich dann in den „Rat für nationale Sicherheit“ (Council for National Security) (CNS) umbenennen und die neue Regierung im Hintergrund absichern. Dabei werde der Rat für nationale Sicherheit weder den Premierminister ersetzen noch diesem untergeordnet sein.

    General Sonthi Boonyaratglin erklärte, die noch zu schaffende Übergangsverfassung werde die Rolle der Militärbefehlshaber als Berater der Interimsregierung festlegen. Ein erster Entwurf für eine Übergangsverfassung werde dem König am nächsten Sonntag vorgelegt. Die Person des Interimsministerpräsidenten betreffend schloss Sonthi nicht aus, dass auch ein Ex-Militär diese Funktion ausüben könnte. In diesem Zusammenhang wurde der Name des ehemaligen Armeebefehlshabers Surayud Chulanont als möglichem Kandidaten für das höchste Staatsamt genannt, der zum engeren Kreis der königlichen Berater zählt. Unter Berufung auf nicht weiter bezeichnete Quellen gab die Bangkok Post an, dem gegenwärtigen Generalsekretär der UNCTAD, Supachai Panitchpakdi, sei das Amt des Interimsministerpräsidenten angeboten worden.

    Für die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die der CDRM als wesentliche Aufgabe der Interimsregierung ansieht, gab General Sonthi einen Zeitraum von einem halben Jahr an. Ein weiterer Monat werde gebraucht, um den Entwurf dann vom Militärrat und der Interimsregierung prüfen zu lassen. +wikinews+

    Ägyptische Zensur trifft FAZ

    Frankfurt am Main (Deutschland) / Kairo (Ägypten), 26.09.2006 – Die ägyptische Regierung hat die Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 16. September 2006 zensiert. Der Grund für das Verbot, so Informationsminister Anas el Fekhi, seien Schmähungen des Islams in der Ausgabe.

    In der Ausgabe der FAZ hat der Greifswalder Historiker Egon Flaig unter dem Titel „Der Islam will die Welteroberung“ einen Artikel veröffentlicht. +wikinews+

    25 September 2006

    Greenpeaceschiff blockiert Giftmüllfrachter in estnischem Hafen

    Paldiski (Estland), 25.09.2006 – Im Hafen von Paldiski (Estland) blockiert seit heute der 46 Meter lange Eisbrecher „Arctic Sunrise“, an dessen Bord sich ungefähr 20 Greenpeaceaktivisten befinden, den Tanker „Probo Koala“. Dieser steht im Verdacht, illegal Giftmüll in dem afrikanischen Staat Elfenbeinküste entsorgt und damit den Tod von mindestens sieben Menschen verursacht zu haben.

    Die Greenpeaceaktivisten fordern von den estnischen Behörden, den Tanker bis zum Ende der Untersuchungen festzuhalten. Die estnischen Umweltschutzbehörden haben das Schiff bereits kontrolliert und bekanntgegeben, dass die Grundlagen für ein Festhalten des Schiffes fehlten. +wikinews+

    Afghanische Politikerin in Kandahar erschossen

    Kandahar (Afghanistan), 25.09.2006 – Am Montag wurde die afghanische Politikerin Safia Amajan laut Polizeiangaben nahe ihrem Haus erschossen. Eine Person soll laut Polizei von einem Motorrad aus auf die Politikerin geschossen haben, als sie ihr Haus verlassen hatte, um mit einem Taxi zur Arbeit zu fahren. Safia Amajan starb nach Angaben eines ihrer Neffen unmittelbar vor Ort. Laut „Associated Press“ (AP), die sich auf einen Berater des Frauenministeriums der Regierung in Kabul beruft, ereignete sich der Vorfall, als Safia Amajan gerade ihr Haus in Kandahar verlassen hatte. Seit dem Sturz der Taliban im Jahr 2001 war Safia Amajan in der Provinzregierung von Kandahar für Frauenangelegenheiten zuständig. Zuvor hatte Safia Amajan als Lehrerin gearbeitet.

    Obwohl es bisher noch kein bestätigtes Bekennerschreiben gibt, wird in Artikeln verschiedener Medien davon ausgegangen, dass die Taliban hinter dem Mord an der Politikerin stehen. Mullah Sadullah, ein regionaler Talibankommandeur, hat in einem Telefonat mit der Nachrichtenagenrut AP die Verantwortung für das Attentat erklärt. Ob dieser Bekenneranruf echt ist, ist unklar. Als Grund für die Vermutung wird angeführt, dass Safia Amajan die Unterdrückung der Frauen unter der Talibanregierung scharf kritisiert hatte. Die Politikerin hatte sich in der Provinz für die Rechte und die Bildung von Frauen engagiert. So eröffnete Safia Amajan in der Hauptstadt der südlichen Provinz sechs gewerbliche Schulen, in denen etwa 1.000 Menschen lernen, wie man selbst Produkte herstellt und wie man diese auf den regionalen Märkten verkaufen kann. Nach Angaben eines Neffen der getöteten Politikerin hat Safia Amajan während der Herrschaft der Taliban Frauen und Mädchen illegal unterrichtet. Laut „news.bbc.co.uk“ hat Safia Amajan in der Vergangenheit von der Regierung Leibwächter zu ihrem Schutz angefordert, die ihr von der Regierung aber nicht gewährt wurden. Ein für Afghanistan zuständiger Sprecher der Vereinten Nationen verurteilte die Ermordung der Politikerin. Es handle sich um einen sinnlosen Mord an einer Frau, die einfach daran gearbeitet habe, dass alle afghanischen Frauen einen aktive und gleichberechtigte Rolle in der Zukunft des Landes spielen könnten, so der UN-Sprecher Aleem Siddique. Auch der afghanische Präsident Hamid Karzai äußerte sich betrübt über den Tod von Safia Amajan. In einer Stellungnahme des Präsidenten heißt es, die Feinde Afghanistans versuchten die Menschen zu töten, die sich für Frieden und Wohlstand im Land einsetzten.

    In den letzten Wochen kam es im Süden des Landes, wo sich auch die Provinz Kandahar befindet, zu heftigen Kämpfen zwischen Taliban und Soldaten der NATO. Am 10. September tötete ein Selbstmordattentäter Abdul Hakim Taniwal, den Gouverneur der südöstlichen Provinz Paktia, vor dessen Amtssitz. Die Taliban hatten sich für das Attentat verantwortlich erklärt. +wikinews+

    24 September 2006

    Delmenhorster Schüler demonstrierten gegen Neonazis

    Delmenhorst (Deutschland), 24.09.2006 – Tausende Schüler (nach Polizeischätzungen rund 3.000) demonstrierten Freitagmittag auf dem Delmenhorster Rathausplatz gegen den Verkauf des Delmenhorster Hotels „Am Stadtpark“ an den der rechten Szene zugehörigen Anwalt Jürgen Rieger, der daraus eine Bildungsstätte für Neonazis machen will.

    Die Schüler waren in einem Sternmarsch mit Plakaten und Transparenten von einem runden Dutzend Delmenhorster weiterführender Schulen zum Rathaus gezogen. Dabei skandierten sie „Nazis raus!“. Neben dem in vielen Redebeiträgen zum Ausdruck gebrachten Protest gegen eine rechte Kaderschmiede in Delmenhorst übten die Schüler auch Kritik am Unterricht. Über die vom Rechtsextremismus ausgehenden Gefahren werde zuwenig aufgeklärt. Großes Lob für ihr demokratisches Engagement zollte den Demonstranten die Bürgermeisterin Swantje Hartmann. Delmenhorst sei stolz auf seine Schüler, sagte die Sozialdemokratin. Sie zog ihre eigenen Schlussfolgerungen aus dem Engagement der Jugendlichen: Dieses sei „ein Signal für die Politik, zu geschlossenem Handeln zurückzufinden“. (wikinews)

    23 September 2006

    PDS: Fast 63 Prozent im Berliner Stimmbezirk 221

    Berlin (Deutschland), 23.09.2006 – Am 17. September 2006 fanden in Berlin Landtagswahlen statt, es wurde ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Im Stimmbezirk 221 in Treptow-Köpenick rund um die Oberspreestraße in Niederschöneweide konnte die PDS 62,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Insgesamt erreichte die PDS 13,4 Prozent der Stimmen.

    Insgesamt haben im Stimmbezirk 357 Bürger gewählt, wahlberechtigt waren 990. Die Linke.PDS erhielt nominal 229 Stimmen, die SPD 63. Die CDU bekam 18 Stimmen, was 5,2 Prozent der Stimmen entspricht. Damit lag sie dort knapp über der NPD, die elf Stimmen erhielt. Die WASG erhielt neun Stimmen. +wikinews+

    Bombenanschlag in Süd-Thailand nach dem Putsch

    Pattani (Thailand), 23.09.2006 – Vier Tage nach dem Militärputsch in Thailand hat es im Süden des Landes einen ersten Bombenanschlag gegeben. Dabei wurden vier Polizisten verletzt. Die Explosion ereignete sich in einer Moschee der Provinz Pattani. Dort hatte sich der Kronprinz Vajiralongkorn zu einem Besuch angesagt.

    Beobachter gehen aber davon aus, dass sich die Lage in Süd-Thailand entspannen könnte, da dem alten Ministerpräsidenten bezüglich der Krisenregion Versagen vorgeworfen wurde. Hintergrund: Der Putschist Sonthi Boonyaratglin ist Moslem und hat Friedensgespräche mit dem Süden angekündigt. +wikinews+

    Französischer Geheimdienst: Saudi-Arabien hält Osama bin Laden für tot

    Heillecourt (Frankreich), 23.09.2006 – Laut einem Bericht des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE (Direction Générale de la Sécurité Extérieure) hält der Geheimdienst von Saudi-Arabien Osama bin Laden für tot. Demnach soll der Chef der Terrororganisation am 23. August 2006 in Pakistan an Typhus gestorben sein.

    An die Öffentlichkeit gekommen ist der Bericht über die französische Regionalzeitung „L'Est Républicain“, die ihn heute abgedruckt hat. Die Zeitung beruft sich dabei auf einen vertraulichen Bericht des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE. Demnach wüssten die Saudis seit dem 4. September vom Tod des Terrorchefs. Der saudische Geheimdienst versuche jedoch zunächst den Tod Bin Ladens zu verifizieren, insbesondere den genauen Ort seiner Bestattung, bevor die Nachricht darüber offiziell bekannt gegeben werden solle.

    Das französische Verteidigungsministerium sprach von einem „Leck“ im Geheimdienstsystem, das strafrechtlich relevant sei. Inhaltlich wollte man den Bericht jedoch weder bestätigen noch dementieren. Andere westliche und der pakistanische Geheimdienst schätzen das Dokument als „vage“ ein, so Spiegel-Online in seinem Bericht. Diese würden sich sehr zurückhaltend äußern.

    Als zweite Zeitung berichtet nun auch das US-amerikanische Nachrichtenmagazin „Time“ über das Ableben des Terroristen. Es beruft sich auf saudische Quellen, die den Bericht der französischen Zeitung bestätigen. Demnach sei Osama bin Laden an einer durch Wasser verursachten Krankheit möglicherweise schon gestorben. Sowohl das Weiße Haus als auch das Außenministerium will nichts vom Tod des seit den Anschlägen vom 11. September Gesuchten wissen. +wikinews+

    23 Tote bei Transrapidunglück

    Lathen (Deutschland), 23.09.2006 – Bei einem Unglück auf der Teststrecke des Hochgeschwindigkeitszuges „Transrapid“ im Emsland sind am Freitagmorgen, dem 22. September, 23 Menschen ums Leben gekommen, zehn Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Diese Angaben stammen von Karl-Heinz Brüggemann, dem Einsatzleiter der Polizei.
    Ein Zug der Magnetschwebebahn war gegen 9.30 Uhr mit zirka 170 Kilometern pro Stunde etwa einen Kilometer nördlich des Betriebsbahnhofs auf einen stehenden Werkstattwagen aufgefahren, der sich auf der Trasse befand. Zu diesem Zeitpunkt waren 31 Fahrgäste an Bord des Transrapid. Auf dem Werkstattwagen befanden sich zwei Personen. Die Unglücksursache ist bislang noch unklar. Die Betreibergesellschaft „IABG“ geht nach derzeitigem Erkenntnisstand jedoch von menschlichem Versagen aus. Die Staatsanwaltschaft hält aber auch technische Fehler, beispielsweise Funkprobleme, für möglich.

    Für die Rettungs- und Bergungsarbeiten wurden Drehleitern der Feuerwehr eingesetzt. Fast 400 Einsatzkräfte waren den Tag über im Einsatz. Alle 33 Unfallopfer konnten bis zum Abend geborgen werden. +wikinews+

    22 September 2006

    Libanon-Einsatz der Bundeswehr hat begonnen

    Wilhelmshaven (Deutschland), 22.09.2006 – Am 21. September 2006 hat der Libanoneinsatz der Bundeswehr begonnen. In Wilhelmshaven lichtete eine Flotte von acht Schiffen und ungefähr 1.000 Soldaten die Anker. Ihr Einsatzgebiet ist die libanesische Küste, wo sie gegen einen möglichen Waffenschmuggel vorgehen soll, der die radikalislamische Hisbollah stärken würde. +wikinews+

  • Diskussion
  • 21 September 2006

    NPD: Fast 40 Prozent in der Gemeinde Postlow

    Postlow (Deutschland), 21.09.2006 – In der 437 Einwohner zählenden Gemeinde Postlow, in der Nähe von Anklam, hat die rechtsextreme NPD laut dem vorläufigen Ergebnis des Statistischen Landesamts von Mecklenburg-Vorpommern (Stand: 17. September 2006, 22:45 Uhr) 38,2 Prozent der Stimmen bekommen.

    Von den 144 Einwohnern, die zur Wahl gegangen sind, haben 55 NPD gewählt. Die NPD ist damit die stärkste politische Kraft im Ort. Bürgermeister Norbert Mielke erklärte, „er tue gar nichts dagegen“ und kann sich sogar vorstellen, selbst NPD zu wählen. +wikinews+

    Kommentar >> "Als die Deutschen Hitler wählten, ..."

    NPD: Fast 15 Prozent im Wahlbezirk Uecker-Randow I

    Pasewalk (Deutschland), 21.09.2006 – Im Wahlbezirk 35 Uecker-Randow I hat die rechtsextreme NPD laut dem vorläufigen Ergebnis des Statistischen Landesamts von Mecklenburg-Vorpommern (vom 17. September 2006, 22:45 Uhr) 15 Prozent der Zweitstimmen bekommen. 2.777 der 18.488 gültigen Stimmen gingen in einem von zwei Bezirken des Landkreises Uecker-Randow an die Rechtsextremisten. ++

  • NPD-Verbot
  • 19 September 2006

    Dialog zwischen Nationen

    Fall-Studie: Die Bundeskanzlerin hält eine Rede zum Thema Vertreibung.

    Merkel weist auf die 14 Millionen Menschen hin, die mit dem Ende der NS-Diktatur ihre Heimat verloren, von denen 2 Millionen Menschen ihr Leben auf der Flucht verloren. Ihrem Schicksal gelte es zu erinnern, aber zugleich auch, so hob die Bundeskanzlerin hervor, dürfe nicht verschwiegen werden, dass die Vertreibung ihre Ursache in dem Krieg der Nazis habe. - Restitutionsversuchen und Revanchismus erteilt sie eine Absage. Die Versöhnung ist alternativlos.

    Recht hat sie.

    Doch wie es auf deutscher Seite Leute gibt, die durch einseitige Leid- und Geschichtsdarstellung gefallen wollen, so gibt es solche Leute auch auf polnischer Seite - und schneiden aus der Merkel-Rede jene Passagen weg, die den Versöhnungswillen enthalten.

    Was kann man tun?

    Ich rufe das Bundeskanzleramt an und frage, ob es die Merkel-Rede ins Polnische übersetzt gebe. Die Rede liege in deutscher Sprache vermutlich kommende Woche vor. Na, schnell ist das nicht, denn es gibt bereits reichlich Reaktionen.
    Und in polnischer Sprache? "Das ist nicht vorgesehen. Dann müsste sie ja in so viele Sprachen übersetzt werden. Das kostet Geld."

    Stimmt. Geschichte ist teuer - wie auch die Geschichte, die wir heute machen = Politik. Ein Unterschied zwischen Soldaten und Diplomaten ist, dass es für Patronen keine Übersetzung braucht (sagte ich nicht).

    Doch sollte die Diplomatie nicht an übertriebenen Erwartungen scheitern und darf sich bei international bedeutsamen Reden auf jene Sprachen konzentrieren, in denen sie von Fall zu Fall verschieden am meisten interessiert. Zudem könnten je nach Bedeutung der Rede auch kostensparende "halboffizielle Übersetzungen" beauftragt werden, zeitnah mit Nachbesserungsvorbehalt.

    Der Kanzleramtssprecher sah diesbezüglich wenig Möglichkeit. Irgendwie auch nicht sein Job. Ich dankte und werde es noch mit anderen Telefonaten anregen, denn das Naturgesetz mit den Tropfen auf den Stein gilt nicht nur auch für die Nerven, sondern für die Politik gleichermaßen. Dass es am steten Tropfen fehlt und den heißen Stein nicht einmal kühlt, kann dann zumindest nicht mein Versagen sein.

    Wen rufe ich nun an? Außenministerium mal nicht, weil es die Kanzlerin war, aber vielleicht die CDU. Auch die freuen sich über "Bürgerkontakte", ein Ruck geht durchs Büro?

    -msr-      Diskussion

    Panzer rollen in Thailand – Militärputsch

    Bangkok (Thailand) / New York (Vereinigte Staaten), 19.09.2006 – In Thailand hat es einen Militärputsch gegen Premierminister Thaksin Shinawatra gegeben, während dieser sich im Ausland aufhielt. Der Putsch wurde durch Militärs und Polizei durchgeführt. Die Putschistengruppe, die den Namen „Demokratische Reform unter dem Rat der Monarchie“ trägt, erklärte, dass Thaksin Shinawatra das Land gespalten und die Korruption gefördert habe. Sie sagten, sie seien loyal zu König Bhumibol und würden diesen als Staatschef akzeptieren. Das Ziel des Putsches ist nach Angaben der Putschisten, die Macht wieder in die Hand des Volkes zu legen. Vorerst sei von ihnen aber das Kriegsrecht verhängt worden.

    Am Nachmittag waren laut Angaben verschiedener Nachrichtenagenturen mehr als zehn Panzer in der thailändischen Hauptstadt Bangkok auf den Straßen unterwegs. Die Putschisten hatten unter anderem die Straßen zu dem Regierungssitz des Premierministers abgesperrt und das Gebäude besetzt.

    Der Premierminister von Thailand, Thaksin Shinawatra, hat von New York aus den Ausnahmezustand für die Hauptstadt ausgerufen und die Entlassung des Armeechefs Sonthi Boonyaratkalin angekündigt. Dieser dementierte erst vor wenigen Tagen Gerüchte, wonach es bald zu einem Putschversuch kommen solle. Die Soldaten, die den Regierungssitz besetzt haben, sollen ihm freundlich gestimmt sein. Der Premierminister selbst nimmt derzeit an der UN-Vollversammlung teil. Er bat in einer Fernsehansprache das Militär, nichts Illegales zu unternehmen, und übertrug die Kontrolle auf General Ruengroj Mahakalanon. Die Armeeführer wies er darauf hin an, die Anweisungen von Ministerpräsident Chidchai Vanasatidya zu befolgen. Die Übertragung im thailändischen Staatsfernsehen wurde mittendrin unterbrochen.

    Die Soldaten, die das Regierungsgebäude umstellt haben, sollen die Polizisten aufgefordert haben, ihre Waffen niederzulegen. Das Militär selbst kündigte eine Erklärung für die kommende Nacht an.

    Unterdessen haben Putschisten einen „Rat für Verwaltungsreformen“ zur neuen Regierung Thailands ausgerufen. Polizei und Militär sollen laut dem Stern die Kontrolle über die Hauptstadt erlangt haben. Die Putschisten sollen Armeechefs Sonthi Boonyaratkalin nahestehen und royalistisch eingestellt sein.

    Es ist der 20. Putsch in der Geschichte Thailands seit dem Jahr 1932. /wikinews/

  • Diskussionen
  • Stimmrechtsreform beim IWF stößt auf geteiltes Echo

    Washington D.C. (Vereinigte Staaten) / Singapur (Singapur), 19.09.2006 – Am 18. September stimmte der Gouverneursrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf der gemeinsamen Jahrestagung der Weltbankgruppe und des IWF für eine Änderung der Quoten und Stimmrechte. Die Reform stößt auf geteiltes Echo – vor allem Indien kritisiert die Änderungen.

    Der Gouverneursrat nahm eine Resolution zur Änderung der Quoten und Stimmrechte, die vom Exekutivdirektorium eingebracht worden war, mit einer Mehrheit von 90,6 Prozent der Stimmen an. Für die Änderung war eine Mehrheit von mindestens 85 Prozent der Stimmen notwendig gewesen. Laut einer Pressemitteilung des IWF sorgt die Stimmrechtsreform dafür, dass die Stimmrechte und Quoten der Stellung der betroffenen Länder in der Weltwirtschaft besser entsprechen und die Teilhabe von wirtschaftlich schwachen Staaten verbessert wird. Die Reform wird innerhalb von zwei Jahren stufenweise umgesetzt. Zunächst verbessert sich die Stellung von China, Südkorea, Mexiko und der Türkei durch eine sofortige Quotenerhöhung. Bei den Nutznießern der Reform handelt es sich um Staaten, die nach Ansicht des IWF bisher in den Gremien der Organisation hinsichtlich der Stimmrechte am deutlichsten unterrepräsentiert waren. Für die betroffenen Länder bedeutet die Entscheidung, dass sie höhere Anteile am Grundkapital und dadurch höhere Stimmrechte erhalten. Zudem werden den Staaten im Falle von Währungskrisen höhere Kredite gewährt.

    Desweiteren sieht die Resolution vor, dass sich das Exekutivdirektorium des IWF bei der nächsten Jahrestagung im Jahr 2007 auf eine neue Formel zur Berechnung der Quoten einigen soll. Die neue Formel soll einfacher sein, womit für mehr Transparenz gesorgt werden soll. Außerdem soll durch die neue Formel sichergestellt werden, dass die Quoten der Stellung der Staaten in der Weltwirtschaft entsprechen. Laut angenommener Resolution soll das Exekutivdirektorium einen Vorschlag zur Einführung doppelter Mehrheiten erarbeiten. Dieses Prinzip soll die Teilhabemöglichkeit von wirtschaftlich schwachen Staaten, denen geringe Quoten und damit wenige Stimmen zugeteilt sind, verbessern. Laut einem Artikel der „Deutschen Welle“ handelt es sich bei der Stimmrechtsreform um die größte Reform in der sechzigjährigen Geschichte des Internationalen Währungsfonds.

    In einer Rede bezeichnete der geschäftsführende Direktor des IWF, Rodrigo Rato, die Reform als ungeheuer wichtig für die Zukunft der Organisation. Aus der Sicht von Rodrigo Rato verbessert die Reform die Effizienz der Organisation und die Legitimität künftiger Reformen. Dagegen kritisiert die indische Regierung die Reform. Während die Quoten einiger volkswirtschaftlich aufstrebender Staaten steigen werden, wird Indien künftig über weniger Stimmen verfügen. Die Quote Indiens sinkt von 1,95 Prozent auf 1,91 Prozent. Ein Vertreter der indischen Regierung wird in einem Artikel von „news.bbc.co.uk“ mit den Worten zitiert, die Reform sei hoffnungslos fehlerhaft. Palaniappan Chidambaram, der indische Finanzminister, fordert vom IWF, dass dieser zu seinem Versprechen einer umfassenden Stimmrechtsreform in den nächsten zwei Jahren steht. „Wir haben wohl die Abstimmung verloren, aber wir haben die Argumente auf unserer Seite“, sagte der indische Finanzminister weiter. Seine Kritik begründet Palaniappan Chidambaram damit, dass die Formel, auf der die am Montag beschlossenen Änderungen beruhen, seiner Meinung nach die wirtschaftliche Stärke von Ländern wie Indien nicht exakt wiederspiegele. Neben Indien hatten Brasilien und Argentinien als weitere Schwellenländer gegen die Reform gestimmt. Die Formel zur Berechnung der Quoten setzt sich unter anderem aus dem Bruttoinlandsprodukt, der Höhe der offiziellen Währungsreserven und dem Grad der Offenheit der jeweiligen Märkte zusammen. Die Vereinigten Staaten sind das Land, das im IWF über die meisten Stimmrechte verfügt.

    Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) äußerte sich ebenfalls kritisch zu den Änderungen, vor allem in Hinblick auf die Stellung Deutschlands, das seiner Meinung nach unterrepräsentiert ist, sowie die Stellung weiterer bisher unterrepräsentierter EU-Migliedsstaaten. Auf der Plenarsitzung von IWF und Weltbank sagte der Bundesfinanzminister, dass das Prinzip der Gleichbehandlung und der fairen Lastenverteilung strikt für alle IWF-Mitglieder gelten solle. Deutschland, dessen Quote nach der Reform 5,98 Prozent betragen wird, stimmte dennoch für die Änderung zugunsten Chinas, Südkoreas, Mexikos und der Türkei, weil dies der gestiegenen Wirtschaftskraft der Länder entspräche. Die Stimmrechte dieser Länder erhöhen sich um insgesamt 1,8 Prozentpunkte. Peer Steinbrück vertrat die Auffassung, dass künftig die Offenheit einer Volkswirtschaft bei der Quotenberechnung stärker berückstichtig werden sollte.

    Die Nichtregierungsorganisation „World Economy, Ecology & Development“ (WEED) bezieht in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung Stellung zur Stimmrechtsreform. Dem Inhalt der Pressemitteilung lässt sich entnehmen, dass sie noch vor der Abstimmung im Gouverneursrat verfasst wurde. Laut Daniela Setton, einer Sprecherin von WEED, ist eine wirkliche Demokratisierung des IWF noch in weiter Ferne. „Anstelle kosmetischer Korrekturen müssten Entwicklungsländer durch die Einführung von doppelten Mehrheiten wesentlich mehr Gewicht in den Institutionen erhalten“, sagte die Sprecherin der Nichtregierungsorganisation weiter. Zur allgemeinen Rolle des IWF sagte Daniela Setton, der IWF müsse endlich raus aus Entwicklungsländern und sich auf sein Kernmandat beschränken. Sein Problem sei, dass die wichtigen Wirtschaftsmächte nicht auf ihn hörten. Es werde langsam Zeit einzugestehen, dass der IWF in seiner derzeitigen Verfassung überflüssig sei. Bereits in einer Pressemitteilung zum 60. Geburtstag des IWF und der Weltbank im Jahr 2004 hatte WEED zusammen mit Attac eine Demokratisierung der beiden Wirtschaftsorganisationen gefordert. „Schon allein die Verteilung der Stimmverhältnisse nach dem Prinzip ‚one Dollar – one vote‘ ist ein einziger Anachronismus in der heutigen Welt“, hieß es damals in der Pressemitteilung. +wikinews+

    Unabhängigkeitsreferendum: Transnistrien will sich Russland anschließen

    Chişinău / Tiraspol (Moldawien), 19.09.2006 – Die Einwohner der moldawischen Region Transnistrien haben sich in einem Unabhängigkeitsreferendum entschieden, sich an Russland anzuschließen. Wie die Wahlkommission gestern mitteilte, sprachen sich mehr als 97 Prozent der Wähler in der Region für eine Unabhängigkeit von Moldawien aus.

    Der selbsternannte Außenminister Transnistriens, Waleri Lizkai, sagte, dass es außer Frage stehe, dass sich die Region Russland anschließen werde. Der selbsternannte Präsident der Region, Igor Nikolajewitsch Smirnow, ist davon überzeugt, dass der Ausgang der Abstimmung seine Position bei Verhandlungen mit der moldawischen Regierung stärken wird. Die moldawische Regierung erklärte hingegen, dass sie das Referendum nicht anerkennen werde. Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und die Europäische Union erklärten die Abstimmung für unrechtmäßig.

    Die Region, in der hauptsächlich Ukrainer und Russen leben, hatte sich schon zu Beginn der 1990er-Jahre nach blutigen Kämpfen von Moldawien losgesagt, war international aber nicht als Republik anerkannt worden. +wikinews+

    18 September 2006

    Landtagswahlen 2006 in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern

    Berlin / Schwerin (Deutschland), 18.09.2006 – In Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern fanden bereits gestern Landtagswahlen statt. In Berlin konnte sich der amtierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) klar durchsetzen. Nach der letzten ARD-Hochrechnung von 20.08 Uhr erreichten die Sozialdemokraten 31 Prozent gegenüber 21,6 Prozent für die Christdemokraten unter ihrem Spitzenkandidaten Friedbert Pflüger, die damit das schlechteste Ergebnis nach dem Zweiten Weltkrieg erzielten. In Mecklenburg-Vorpommern sicherte sich SPD-Spitzenkandidat Ringstorff nur knapp die Mehrheit (30,0 Prozent laut ARD-Hochrechnung) vor der CDU (28,7 Prozent). Die SPD musste damit in Mecklenburg-Vorpommern einen Stimmenverlust von zehn Prozentpunkten gegenüber der letzten Landtagswahl hinnehmen. Vor vier Jahren hatten die Sozialdemokraten noch 40,6 Prozent der Stimmen für sich gewinnen können.

    Den Einzug ins Parlament Mecklenburg-Vorpommerns schaffte die FDP mit 10,0 Prozent der Stimmen. Auch der rechtsextremen NPD gelang mit 7,2 Prozent der Einzug in dieses Landesparlament.

    Während die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern mit nur 3,3 Prozent der Stimmen den Einzug in das Landesparlament verpassten, konnten sie in Berlin mit 13,3 Prozent ein zweistelliges Ergebnis erreichen.

    Herbe Verluste musste die Linkspartei mit 13,3 Prozent gegenüber 22,6 Prozent bei der letzten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hinnehmen. In Mecklenburg-Vorpommern konnte sich die Linkspartei auf 17,0 Prozent verbessern und ist damit drittstärkste Kraft im Landesparlament dieses Bundeslandes.

    In Berlin kann sich die SPD nun aussuchen, ob sie mit der Linkspartei oder den Grünen eine Regierung bilden will. In Mecklenburg-Vorpommern liegen CDU und SPD gleich auf. Möglich ist eine Fortsetzung der Koalition aus SPD und PDS.

    Bei beiden Wahlen zeichnete sich am Vormittag eine niedrige Wahlbeteiligung ab. Prognosen zufolge lag die Wahlbeteiligung in Berlin bei 59 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern, wo 1,42 Millionen Menschen wählen durften, gingen 61 Prozent zur Wahl. +wikinews+

    13 September 2006

    Elfenbeinküste: Umweltprogramm der Vereinten Nationen untersucht Giftmüll

    Abidjan (Elfenbeinküste), 13.09.2006 – Auf Anfrage der ivorischen Regierung werden Experten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) untersuchen, ob der Giftmüll, der in der Großstadt Abidjan deponiert wurde, illegal aus Europa importiert wurde. Dies gab das UNEP in einer am 8. September veröffentlichten Pressemitteilung bekannt. Inzwischen sind offiziellen Angaben zufolge sechs Menschen gestorben, die dem Giftmüll ausgesetzt waren. Etwa 10.000 Menschen haben wegen Vergiftungserscheinungen (Erbrechen, Durchfall, Unwohlsein, Hautausschlägen und Kopfschmerzen) Krankenhäuser aufgesucht.
    Das dem UNEP zugeordnete Sekretariat für die Basler Konvention wird nach eigenen Angaben untersuchen, wer für den Giftmüllskandal rechtlich verantwortlich ist und ob Gelder aus dem Fonds des Sekretariats zugunsten der durch den Giftmüll geschädigten Menschen eingesetzt werden können. Die Basler Konvention sieht vor, dass Staaten, die giftige Abfälle exportieren, eine schriftliche Genehmigung des Landes benötigen, das den Giftmüll importiert. Zudem muss beim Transport giftiger Abfälle ein Dokument mitgeführt werden, in dem genau aufgelistet ist, welche Stoffe die Fracht enthält. Werden die Bedingungen der Basler Konvention nicht erfüllt, müssen diejenigen, die für den illegalen Müllexport verantwortlich sind, den Müll wieder in das Ursprungsland zurückverfrachten und für die Folgekosten aufkommen. Die Europäische Union hat die Konvention in verschärfter Form ins europäische Recht aufgenommen. So ist es Mitgliedsstaaten der EU untersagt, giftige Abfälle in Entwicklungsländer zu exportieren. Achim Steiner, der Exekutivdirektor des UNEP, wird in einer Pressemitteilung des von ihm geleiteten UN-Programms mit folgenden Worten zitiert: „Die Katastrophe von Abidjan ist ein schmerzhafter Fall menschlichen Leidens, das durch illegale Müllablagerung verursacht wurde.“ Ein anderer UN-Vertreter gab am Dienstag bekannt, dass die giftigen Abfälle auch in das Meer gelangt seien und ein Gebiet belasteten, in dem Gemüse angebaut werde. Youssouf Omar, ein UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, äußerte die Befürchtung, die giftigen Abfälle könnten in die Nahrungskette gelangt sein.
    Unterdessen hat der UN-Nothilfekoordinator bestätigt, dass bei ihm am 4. September eine Anfrage für internationale Unterstützung in dieser Angelegenheit eingegangen ist. Demnach ist die Elfenbeinküste nicht in der Lage, das Problem alleine zu lösen. Insgesamt werden laut UNEP-Pressemitteilung für mittel- und langfristige Maßnahmen 13,5 Millionen US-Dollar benötigt. Der UN-Nothilfekoordinator hat eine Anfrage an die EU gestellt, die einen Teil der Gelder bereitstellen soll. In den Niederlanden, dem Land, in dem das für den Transport des Abfalls von Europa in den Hafen von Abidjan zuständige Unternehmen Trafigura registriert ist, hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Trafigura bestreitet, für die Entsorgung des Mülls in einem Wohngebiet verantwortlich zu sein. Er hat eigene Experten nach Abidjan geschickt, die die ivorischen Behörden beraten sollen. Laut Trafigura war die ivorische Firma „Tommy“ für das Entladen des von Trafigura gecharterten griechischen Frachters zuständig gewesen. Das niederländische Unternehmen hat nach eigenen Angaben alle internationalen Verträge eingehalten. Sieben Staatsbürger der Elfenbeinküste, unter ihnen die drei Vorsitzenden der Unternehmen „Tommy“, „Puma Energie“ und „Waibs“ wurden wegen der illegalen Müllentsorgung inzwischen festgenommen.
    Bei den in der Nähe von Abidjan deponierten Abfällen handelt es sich um 581 Tonnen giftige Substanzen. Die deutsche Tageszeitung „Die Welt“ bezeichnet den Vorfall in einem online veröffentlichten Artikel als den „bislang größten bekannt gewordenen Giftmüllskandal in Afrika“. Carlo Piccinini, ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, sagte, die genaue Zusammensetzung der giftigen Abfälle sei bislang noch nicht bekannt. Wegen des Giftmüllskandals war in der letzten Woche das komplette ivorische Kabinett zurückgetreten. Die oppositionelle ivorische Zeitung „Le Jour Indépendant“ gibt der Regierung und Präsident Laurent Gbagbo eine Mitschuld an der Lagerung giftiger Abfälle in dem Wohngebiet. In einem Artikel der Zeitung heißt es, der Präsident habe von dem Müll gewusst und bewusst weggesehen. +wikinews+