Posts mit dem Label Sportjournal werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Sportjournal werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

30 Mai 2009

Doping: "Erlaubt ist, was nicht gefunden wird."

Wie schön die Zeiten doch waren, als Doping geleugnet wurde, indem Medienvertreter und Sportpolitiker "geschockt" taten, wenn da "schon wieder" ein Idol erwischt wurde, als sei der Mythos vom sauberen Sport durch die Empörung oder Dopingkontrollen zu retten.
Statt einer von 200 Kontrollen müssten 100 positiv sein, meinte der österreichische Radprofi Bernhard Kohl und resümiert: "Im Weltklassebereich in den Ausdauersportarten geht es ohne Doping nicht."
Der Springreiter Ludger Beerbaum, "2006 Sportler des Jahres - Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport", x-facher "Weltmeister" und "Olympia-Sieger", brachte seine Erfolge der vergangenen 20 Jahre auf die trockene Formel: "Erlaubt ist, was nicht gefunden wird."
Auch die Olympischen Spiele von Peking sind längst nicht zu Ende. Weitere Medaillen oder Platzierungen werden kassiert, füllten aber zunächst die Veranstalterkassen und brachten die Werbung der Konzerne an den Mann, so dass dem Grunde nach nur bestraft wird, was in den kommenden "Events" durch neue Hampelmänner ersetzt wird.
Es gibt nur ein wirksames Mittel gegen Doping: "Stell Dir vor, es ist Sport und niemand guckt zu."

Markus Rabanus >> Diskussion

19 August 2008

Olympische Spiele - Drei Schlaglichter

Nun ist die Veranstaltung schon fast wieder vorbei, ohne dass ich persönlich sie allzu intensiv mitverfolgt hätte. Bei dem, was ich gesehen habe, sind drei Dinge aufgefallen.

1. Die Berichterstattung
Es war ein Leichtathletik-Wettkampftag und eine jener kurzweiligen Übertragungen, bei denen zwischen den einzelnen Disziplinen locker hin- und hergezappt wird. Moderiert wurde das ganze von einem netten Duo Sportjournalisten, das mit quasi selbstzerstörerischer Offenheit in die Sackgasse marschierte, die die Dopingproblematik für den Sportjournalismus bildet: Denn einerseits - so will es wohl das kritische Ethos des Journalisten - dürfen die Zweifel an manchen Leistungen nicht unerwähnt bleiben. Und so war es denn auch eher lästige Pflichterfüllung, wenn öfters mal die verbalen Fragezeichen aufgehängt wurden. Aber zum Glück kann man sich ja auf das hehre Prinzip "in dubio pro reo" stützen und sich auf die Position zurückziehen, dass einzig die positive Dopingprobe Gewissheit bedeutet - und der Zweifel im Vorfeld gestrost beiseite geschoben werden darf. Denn wenn man dem eignen Wissen freien Lauf ließe - dass es nämlich zahlreiche Dopingpraktiken gibt, die im Test überhaupt nicht nachweisbar sind - dann wäre für den Sportjournalismus aller Tage Abend gekommen und man könne "seinen Beruf gleich an den Nagel hängen".
Man fragt sich, ob Sportjournalismus seiner Tradition und Verfassung nach überhaupt kritischer Journalismus ist, bzw. sein kann, oder ob er doch nicht eher einer Sieger- und Jubelberichterstattung verhaftet ist, den es gottlob in anderen Sparten nur noch selten gibt. Das pflichtschuldige Erwähnen der Zweifel bei sofortigem Übergang zum Postulat der Sauberkeit: Die Verfassung dieses Journalismus ist ein Kampf gegen die Selbstaufgabe, der wahrscheinlich die gegenwärtigen Strukturen im Leistungssport eher noch stärkt, sie jedenfalls nicht schwächt.

2. Die Sieger
Was fällt einem ein zu Michael Phelps, dem die Goldmedaillen dutzendweise in den Schoß fallen, oder zu Usain Bolt, der sich noch nicht einmal mehr die Schuhe zubindet, wenn er über 100m die Konkurrenz deklassiert? Beide können frei nach Jan Ullrich guten Gewissens sagen: Ich habe niemals jemanden betrogen (weil alle anderen ja genauso vollgeballert sind).

3. Der Verlierer
Liu Xiang ist wohl eine tragische Figur. Sein Kampf gegen die schmerzende Achillessehne vor den Augen der Weltöffentlichkeit, ein nationaler Held, der kaum das Aufwärmtraining durchsteht, das schmachvolle Ausscheiden des für überragend gehaltenen Siegers: All das hat Teile der chinesischen Bevölkerung in Schockstarre versetzt. Man fragt sich schon: Was ist das eigentlich für ein fremdes Land, in dem das Versagen eines Sportlers dem Trainer, den Fans und selbst den Journalisten Tränen der Verzweiflung in die Augen treibt? Soviel emotionales Pathos im Nationalen wirkt dann doch sehr befremdlich und wirft die Frage auf, wohin China eigentlich unterwegs ist.

-martin- 

08 August 2008

Olympische Sommerspiele in Peking eröffnet

Peking (Volksrepublik China), 08.08.2008* – Am Freitag wurden in Peking die 29. Olympischen Sommerspiele feierlich eröffnet. Um 20:08 Uhr Ortszeit, das entspricht 14:08 Uhr MESZ, begann vor 91.000 Zuschauern im Pekinger Nationalstadion die fast vierstündige Eröffnungsfeier.

Die Feier bestand aus drei Teilen: Im ersten Teil wurde den Zuschauern das Gastgeberland vorgestellt. Besonders hervorgehoben wurden hier verschiedene Episoden der chinesischen Geschichte, darunter beispielsweise die Erfindung des Schießpulvers und des Kompasses. Im zweiten Teil zogen dann in einer zweistündigen Parade die rund 11.000 Athleten in das Stadion ein. Im dritten und letzten Teil wurden nach einer Ansprache des Präsidenten des Organisationskomitees Liu Qi und des IOC-Präsidenten Jacques Rogge die Spiele durch Chinas Staatspräsident Hu Jintao offiziell eröffnet.

*Quelle: Wikinews, aber mit Veröffentlichungsdatum 10.08.08

06 August 2008

Olympische Spiele 2008 im "Reich der Mittel"

Diesmal finden die Olympischen Spiele in jenem Land statt, in dem man anabole Steroide und Erythropoietin von halbstaatlichen Pharmakonzernen problemlos im Fabrik-Direktvertrieb erwerben kann - so war es gestern abend in einem investigativen Format des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu sehen. Die staatlichen Bemühungen, die nationale Schande von reihenweise positiven Tests chinesischer Sportler auf jeden Fall zu vermeiden, scheinen zumindest auf der institutionellen Produktionsebene noch keine Früchte getragen zu haben.

Im Jahre 2008 ist der Gesamtkomplex Sport mit der Dopingproblematik so stark belastet wie nie zuvor. Zweifel und Skepsis werden bei jeder einzelnen sportlichen Glanzleistung immer mit im Spiel sein, und die Frage der vermeintlichen Sauberkeit bei den Spielen im "Reich der Mittel" wird einen Großteil der Berichterstattung einnehmen. Dabei ist es zugleich unwahrscheinlich, dass es zu einem Paradigmenwechsel kommen wird. Bei der Betrachtung des Radsportes erstaunt es ja am meisten, dass dieses totalversuchte Segment sich noch nicht restlos selbst vergiftet hat. Als öffentlich kommuniziertes Ereignis, als sportlich-industrieller Interessenverbund von Quoten- und Werbewirtschaft funktioniert es nach wie vor hervorragend - vielleicht weil der durchschnittliche Zuschauer die Thematik mit viel weniger Verve angeht als der investigative Journalist. Oder weil er längst ein ironisches Verhältnis zum Gegenstand entwickelt hat, denn das lotteriehafte Auf und Ab der Tour de France - heute im gelben Trikot und morgen schon am Pranger - hat ja auch einen ganz eigenen Unterhaltungswert.

Ist Doping überhaupt noch Betrug? Welcher Wert wird denn beschädigt, wenn der Zuschauer sich gar nicht betrogen fühlt, weil er sowieso davon ausgeht, dass unlautere Mittel in jedem Falle im Spiel sind? Es gibt ein ernsthaftes Nachdenken über den Sport, seine Rolle in der Gesellschaft, seine Zukunft in Zeiten der bio- und gentechnischen Optimierbarkeit des Menschenmaterials allenfalls an der Peripherie. Die zentralen Gestalten und Funktionäre, schon gar nicht die korrupte Gerontokratie des IOC, sind zu solchen Überlegungen - es verwundert nicht wirklich - kaum in der Lage.

-martin-  

27 Juni 2008

Fußball-EM 2008: Spanien steht gegen Deutschland im Finale

Wien (Österreich), 27.06.2008 – Am Donnerstag den 26. Juni spielten im Wiener Ernst-Happel-Stadion vor 51.428 Zuschauern beim zweiten Halbfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft 2008 Spanien gegen Russland mit 3:0. Somit trifft Spanien am Sonntag im Finalspiel auf die deutsche Mannschaft. Alle drei Tore wurden in der zweiten Halbzeit erzielt. Es trafen Xavi in der 50. Minute, Daniel Güiza in der 73. Minute und David Silva in der 82. Minute. +wikinews+

Kommentar

Unerwartet schwach präsentierte sich die russische Elf, die möglicherweise noch das anstrengende Spiel gegen die Niederlande in den Knochen hatte. Gleichwohl ein sportlicher Höhepunkt dieser Europameisterschaft mit dem verdienten 3:0 für die Spanier. -msr-

26 Juni 2008

Fußball-EM 2008: Deutschland nach 3:2-Sieg gegen die Türkei im Finale

Basel (Schweiz), 26.06.2008 – Vor 39.374 Zuschauern trafen am gestrigen 25. Juni im Baseler „St. Jakob-Park“ die Fußballnationalmannschaften Deutschlands und der Türkei im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft 2008 aufeinander. Das Spiel endete mit 3:2 Toren für die deutsche Mannschaft, die damit im Finale steht. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan nahmen als Gäste an der Veranstaltung teil.

Das erste Tor fiel in der 22. Minute durch Ugur Boral, die Türkei ging in Führung. Vier Minuten später sorgte Bastian Schweinsteiger für den Ausgleich. Durch ein Tor von Miroslav Klose ging die deutsche Mannschaft in der 78. Minute mit 2:1 in Führung. Semih Şentürk gelang in der 86. Minute noch einmal der Ausgleich. In der 90. Minute erzielte Philipp Lahm den 3:2-Siegtreffer für die deutsche Nationalmannschaft.

Das ist der erste Sieg der deutschen Mannschaft über die Türkei seit 16 Jahren und nach Meinung vieler Beobachter ein ganz hartes Stück Arbeit. Über weitere Strecken gelang der deutschen Mannschaft nur sehr wenig. Die Abwehr wirkte manchmal orientierungslos und stürzte von einer Verlegenheit in die andere. Philipp Lahm hatte mit Kazim und der Berliner Arne Friedrich auf der rechten Seite mit Ugur große Probleme. Auch Christoph Metzelder und Per Mertesacker verloren mehrfach die Übersicht gegen ihre türkischen Gegenspieler. Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger spielten hingegen gut. Michael Ballack jedoch konnte auf die Partie keinen Einfluss nehmen. Torsten Frings blieb in der ersten Halbzeit wegen seines Rippenbruchs erst einmal draußen. Als dann aber Simon Rolfes wegen einer Platzwunde an der Schläfe ausgewechselt werden musste, kam auch Frings ins Spiel.

Die Fernsehübertragung des Fußballspiels war zeitweise unterbrochen, da es im Fernsehzentrum IBC in Wien aufgrund eines Unwetters einen Stromausfall gab. Viele Fans reagierten verärgert. Sie überbrückten die Zwangspause entweder mit lautstarken Gesängen oder wurden still, um den Telefon-Kommentaren von Béla Réthy zu lauschen.

Nach dem Spiel lagen sich viele Tausende Fans in den Armen und feierten den Sieg der deutschen Mannschaft. In der Basler Innenstadt hatten sich 110.000 Fans das Spiel angesehen.

Millionen Menschen wurden einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt; erst der Schlusspfiff in Basel erlöste die Menschen. In Berlin war rund eine halbe Million Menschen auf die Fanmeile gekommen, um das Spiel zu verfolgen. Aber wegen des großen Andrangs wurde die Fanmeile eine Stunde vor Anpfiff geschlossen. Viele Zuschauer drückten den Spielern von Joachim Löw die Daumen. Auch in anderen deutschen Städten sahen Zehntausende das Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Auswahl der Türkei. In das Münchner Olympiastadion waren mehr als 30.000 Fans gekommen. In der Nürnberger Innenstadt kamen rund 25.000 Menschen zusammen.

In der türkischen Großstadt Istanbul waren die türkischen Fans über das Ausscheiden ihrer Mannschaft traurig. Erst nach einigen Minuten stimmten die türkischen Fans wieder trotzige „Türkiye, Türkiye“-Rufe an. „Wir tragen den Kopf hoch“, sagte der türkische Staatspräsident Abdullah Gül in einem Fernsehinterview aus Basel. „Wir müssen nicht traurig sein“, sagte der Präsident. Die Türkei werde die Rückkehr ihrer Nationalmannschaft mit einem großen Fest feiern. In der Türkei liefen die Feiern weitgehend friedlich ab.

DFB-Präsident Theo Zwanziger und sein türkischer Amtskollege Hasan Dogan hatten vor dem Anpfiff an die Fußballfans auf beiden Seiten appelliert, das Spiel zu einer großen multikulturellen Feier werden zu lassen. Bundespräsident Horst Köhler zeigte sich überzeugt, dass das Spiel dazu beitragen wird, das Verhältnis zwischen Deutschen und Türken zu verbessern. Der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hatte die Fans aufgefordert, das Spiel Hand in Hand anzusehen und Fahnen beider Länder zu schwenken. +wikinews+

KOMMENTAR

Erneut ein schwaches Spiel der deutschen Elf, über das der Sieg nicht hinwegtäuschen kann, aber die nationale Euphorie wird es mittelfristig tun. Wie nach der Zitterpartie gegen Portugal, die inzwischen als "Glanzleistung" ihren Platz in der deutschen Fußballgeschichtsschreibung gefunden hat. - So ist halt der Sport, dass man sich über Glück nicht recht freuen mag, wenn es nicht verdient scheint. Aber weil Fußball eben Glücksspiel sein kann, sollte einem das Glück am Glück mitunter genügen. -msr-

01 Juni 2008

Usain Bolt verbessert 100-Meter-Weltrekord auf 9,72 Sekunden

New York (Vereinigte Staaten), 01.06.2008 – Der neue schnellste Mann der Welt ist der Jamaikaner Usain Bolt. Bei einem Sportfest im Icahn-Stadion von Randalls Island im New Yorker Stadtteil Manhattan verbesserte er den erst neun Monate alten Weltrekord seines Landsmanns Asafa Powell um zwei Hundertstel Sekunden.

Wegen Sturm und Blitzschlag-Gefahr war der 100-Meter-Wettkampf der Männer um 45 Minuten verschoben worden. Der 21-jährige Jamaikaner blieb danach auch trotz eines Fehlstarts cool genug um einen perfekten Start hinzulegen. Optimale Bedingungen während des Rennens mit einem regulären Rückenwind von 1,7 Metern pro Sekunde und eine optimale Vorbereitung des Jamaikaners sorgten für den neuen Fabelweltrekord. Für den 1,96 Meter großen Ausnahmesportler, der auch Vizeweltmeister über 200 Meter ist, war es erst der fünfte Wettkampf über 100 Meter. Weltmeister Tyson Gay zollte dem neuen Weltrekordhalter seinen Respekt: „Er ist ein perfektes Rennen gelaufen, Hut ab.“ Gay kam mit 9,85 Sekunden auf Platz Zwei.
Das große Ziel des Jamaikaners bleibt jedoch die Olympiade in Peking: „Wer die Goldmedaille gewinnt, hat sie für vier Jahre. Wenn jemand die 100 Meter morgen schneller läuft, bin ich den Weltrekord los. Olympia ist also das Größte.“ +wikinews+

31 Mai 2008

EM-Vorbereitung: 2:1 gegen Serbien

(wwj) Nur die zweite Halbzeit gesehen. War Elend genug. Es hätte auch 3:1 für Serbien werden können, aber die Latte hielt und im Chaos blieb das Glück bei Jogi. Ballacks 2:1 ein nicht mehr erwarteter Lichtblick. - Kommende Woche soll die "Feinabstimmung" folgen. Frau Merkel zeigte sich zuversichtlich. Diskussion

28 Mai 2008

Deutschland spielt im Testspiel gegen Weißrussland 2:2

wikinews: Kaiserslautern (Deutschland), 28.05.2008 – Am Dienstag, den 27. Mai, spielte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion unter Leitung von Joachim Löw im Testspiel für die Europameisterschaft gegen Weißrussland 2:2.

In der neunten Minute sorgte Miroslav Klose in seinem 75. Länderspiel für das 1:0. Das 2:0 fiel durch ein Eigentor von Wladimir Korytko nach einer Flanke von David Odonkor in der 20. Minute. Der Weißrusse Witaly Bulyga erzielte in der 61. Minute den Anschlusstreffer und in der 88. Minute den Ausgleich.

Am kommenden Samstag, den 31. Mai spielt der endgültige EM-Kader in Gelsenkirchen gegen Serbien.

  • Diskussionen
  • 12 Mai 2008

    Bush und Putin vereinbaren persönliches Treffen bei Eröffnung Olympischer Spiele in Peking

    ST. PETERSBURG, 12. Mai (RIA Novosti). Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin und US-Präsident George W. Bush haben in einem Telefongespräch ein persönliches Treffen bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Peking am 8. August vereinbart.

    Das teilte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag in St. Petersburg mit. Während der Unterredung sprachen sich Putin und Bush für die "Fortsetzung der Kontinuität in den russisch-amerikanischen Beziehungen" aus, hieß es.

    Am 7. Mai hatte Putin nach zwei Amtszeiten in Folge seine Präsidentenvollmachten an Dmitri Medwedew übertragen. Am 8. Mai wurde die von Medwedew vorgeschlagene Kandidatur Putins als Ministerpräsident bestätigt. Am selben Tag unterzeichnete der neue Staatschef einen Erlass über die Ernennung des Ex-Präsidenten Putin zum russischen Regierungschef.

    KOMMENTAR

    Während sich einige EU-Staatschefs für Tibetisches in Szene setzen und bereits verkündeten, nicht an den Eröffnungfeiern der Olympischen Spiele teilzunehmen, was auch nicht vordringlichste Politikeraufgabe sein müsste, werden sich Bush und Putin die Party nicht entgehen lassen und machen sogleich einen Gipfel draus. Es ist wahrscheinlich, dass nun wieder einige Europa-Chefs gern mit auf den Fotos wären, zumindest jedoch lässt sich daraus lernen: Wer zu früh kommt, auch den bestraft die Geschichte.

    - Ohnehin wäre der Druck auf Peking zur friedlichen Beilegung des Konflikts größer gewesen, wenn man sich die Teilnahme offen gehalten hätte.

    - Ohnehin ist die Forderungen nach diplomatischen Lösungen leichter vertretbar, wenn man selbst die Gelegenheit zur Diplomatie nutzt und nicht boykottiert.

    - Ohnehin sind die Vergleiche der Peking-Spiele 2008 mit den Berlin-Spielen 1936 geschmacklos.

    markus rabanus

    07 Mai 2008

    Carl Lewis plädiert für strengere Strafen für Doping-Einnahme

    MOSKAU, 07. Mai (RIA Novosti). Der legendäre US-amerikanische Leichtathlet und Olympiasieger Carl Lewis hat alle Länder der Welt zur Einführung einer strafrechtlichen Ahndung für die Doping-Einnahme aufgerufen.
    Lewis äußerte die Auffassung, dass lediglich dringende und strenge Maßnahmen das angekratzte Image der Leichtathletik sowie aller anderen Sportarten retten können.

    „Wenn die Menschen einen sauberen Sport wollen, so müssen sich Regierungen, Sportler und Fans bündeln. Ich würde sogar das Gesetz ändern. Es ist doch illegal, wenn ein Test positiv ist“, sagte der 46-Jährige.
    Ein strafrechtliches Verfahren droht den Sportlern, die Doping einnehmen, bisher nur in Italien.
    „Das Problem besteht darin, dass Leute den Weg des Betrugs für sich wählen. Ich bin müde von denjenigen, die kein Talent haben und immer wieder Drogen zu sich nehmen. Gute Sportler werden nie verbotene Mittel benutzen, Doping brauchen nur diejenigen, die keine Begabung haben“, sagte der berühmte Sprinter.
    Das Problem solle ständig diskutiert werden, sonst könne es das Wesen des Sports töten.
    „Als ich aktiver Sportler war, plädierte ich immer so frenetisch gegen Doping, dass viele mich sogar einen Verräter nannten. Ich denke aber, dass unser Sport stirbt, wenn die Leute über das Problem nicht mehr reden“, so Lewis.

    26 April 2008

    Bayern München gewinnt erneut den DFB-Pokal

    Berlin (Deutschland), 26.04.2008 – Der FC Bayern München hat auch im Jahr 2008 den DFB-Pokal gewonnen. Der Verein gewann das Endspiel am vergangenen Sonnabend gegen Borussia Dortmund mit 2:1 nach Verlängerung.

    In einem ausverkauften Berliner Olympiastadion (74.244 Zuschauer) lieferten sich die beiden Clubs ein spannendes Duell. Der FC Bayern war anfangs überlegen und ging bereits nach elf Minuten verdient in Führung. Danach machte Dortmund hinten dicht. Der FC Bayern kam, bis auf Klose in der 25. Minute, nicht zu größeren Torchancen. Bayern zog sich immer weiter zurück. Dortmund hingegen wurde mutiger und gab nach 35. Minuten in Person von Kringe den ersten Torschuss ab. Kurz vor der Pause machte Dortmund dann richtig Druck. Ein Schuss von Tinga konnte Lúcio zum Leidwesen der Dortmunder blocken.

    Nach der Pause machte der BVB weiter Druck, wobei auch der FC Bayern aktiver wurde. Keine der beiden Mannschaften kam aber trotz guter Torchancen zum Abschluss. In der 78. Minute wurde es dann eng für Dortmund: Einen Schuss von Ribéry konnte BVB-Keeper Ziegler nicht festhalten, den Nachschuss von Podolski rette Kovac knapp. Dortmund machte trotzdem immer weiter Druck, hatte aber nur wenige gute Chancen. In der 90.(+2) Minute schoss Petric nach einem Eckball den durchaus verdienten Ausgleich. Die BVB-Fans waren vor Freude nun nicht mehr zu halten.

    In der Verlängerung hatte Dortmund noch einige Torchancen, der FC Bayern ging jedoch in der 103. Minute durch einen sehenswerten Treffer vom Stürmerstar Luca Toni in Führung. In der zweiten Hälfte der Verlängerung bekam Blaszczykowski nach einem Foul gegen Lell die Gelb-Rote-Karte. Dortmund kämpfte zwar weiter, allerdings ließ sich Bayern den Sieg nicht mehr nehmen und hätte in der 105. Minute fast das 1:3 gemacht.

    21 April 2008

    Eishockey: Berliner Eisbären sind deutscher Meister

    Köln (Deutschland), 21.04.2008 – Die Berliner Eisbären sind deutscher Eishockey-Meister. Im Play-off-Finale gewannen die Berliner bei den Kölner Haien mit 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung und entschieden das Finale nach vier Partien mit 3:1 Siegen für sich. In der 43. Minute brachte Sebastian Furchner die Gastgeber vor 18.678 Zuschauern in der Kölnarena nach vorne. Deron Quint gelang in der 58. Minute der Ausgleich. Somit ging das Spiel in die Verlängerung. Dann traf Florian Busch nach 7 Minuten und 55 Sekunden ins Tor und die Eisbären errangen damit den Titel. Es ist der dritte Meisterschaftstitel nach 2005 und 2006, den die Berliner erzielten. Die Eisbären freuten sich über einen Doppeltitel, denn sie hatten sich auch den Pokalsieg im Februar dieses Jahres geholt. Der Titelverteidiger Adler Mannheim in den deutschen Meisterschaften schied in der ersten Hauptrunde gegen Nürnberg Ice Tigers aus. Die Berliner haben die Vorrunde als Zweiter abgeschlossen.

    20 April 2008

    Prochinesische Demonstrationen in mehreren Ländern

    Los Angeles (Vereinigte Staaten) / Wien (Österreich) / Paris (Frankreich) / Berlin (Deutschland), 20.04.2008 – Am Samstag demonstrierten weltweit tausende Chinesen in mehreren Großstädten gegen die in ihren Augen einseitige Berichterstattung westlicher Medien über den Tibet-Konflikt. Die größte Demonstration mit bis zu 5.000 Teilnehmern (nach Polizeiangaben, CNN spricht von 1.500 Teilnehmern) fand in Los Angeles statt, wo sich der Protest der Demonstranten insbesondere gegen den US-Fernsehsender Cable News Network (CNN) richtete, vor dessen Büro die Demonstration stattfand. Die Demonstranten forderten die Entlassung von Jack Cafferty, einem bekannten Kommentator des Senders, der in einem Gespräch am 9. April mit Wolf Blitzer über die Veränderung der US-amerikanisch-chinesischen Beziehungen in den letzten 50 Jahren gesagt hatte: „I think they're basically the same bunch of goons and thugs they've been for the last 50 years“ (übersetzt etwa: „Ich denke, sie sind grundsätzlich der gleiche Haufen von Verbrechern und Schlägern wie sie es in den letzten 50 Jahren gewesen sind“). Außerdem hatte Cafferty sich in dem gleichen Interview abfällig über die chinesisch-US-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen geäußert, die USA importierten (in Anspielung auf bleibelastetes chinesisches Spielzeug1) „Müll mit Bleifarbe darauf und das vergiftete Tierfutter und exportieren… Arbeitsplätze an Orte, wo man Arbeitern einen Dollar im Monat zahlen kann, damit sie das Zeug herstellen, das wir bei Wal-Mart kaufen“. Der Leiter der Presseabteilung beim chinesischen Außenministerium Liu Jianchao hatte daraufhin den Chef des CNN-Büros in Peking einbestellt und eine Entschuldigung für diese Äußerungen gefordert. Dem Sender CNN wurde unmoralisches Verhalten und eine Verletzung der journalistischen Pflichten vorgeworfen. In einer daraufhin veröffentlichten Entschuldigung des Senders hatte es geheißen, Cafferty habe nicht die Bevölkerung Chinas beleidigen wollen, sondern die chinesische politische Führung gemeint. Das Außenministerium Chinas nahm diese Entschuldigung jedoch nicht an. Eine Sprecherin sagte: „Ihre Erklärung bedeutet keine ernsthafte Entschuldigung für seine Bemerkung.“

    In der französischen Hauptstadt demonstrierten etwa 4000 Menschen vorwiegend chinesischer Abstammung, hauptsächlich Studenten. In Wien demonstrierten 500 Chinesen unter dem Motto „Pro-Olympia“ gegen die Tibet-Berichterstattung westlicher Medien. Die Demonstration in Wien war vom „Überseechinesen-Komitee der Österreichisch-Chinesischen Gesellschaft“ (ÖGCF) veranstaltet worden. Ihre Kritik richtete sich vor allem gegen die Bild-Berichterstattung von ARD, BBC, CNN, n-tv, RTL und ZDF. In Manchester (Großbritannien) demonstrierten über 1000 Teilnehmer vor den Büros der BBC in der Stadt. In London versammelten sich etwa 300 Demonstrationsteilnehmer vor dem britischen Parlament. Nach Polizeiangaben protestierten auf dem Potsdamer Platz in Berlin etwa 3.000 Menschen für die gleichen Ziele wie in den anderen genannten Städten. Alle Kundgebungen und Demonstrationen verliefen friedlich.

    Am Sonntag war es in Berlin auch zu einer anti-chinesischen Demonstration von etwa 500 Exiltibetern gekommen, die unter dem Motto „Dialog statt Gewalt“ gegen die Verletzung von Menschenrechten in Tibet demonstrierten.

    Auch in China selbst kam es in der alten Kaiserstadt Xi'an sowie in Jinan (Ostchina) und in Harbin (Nordostchina) zu Demonstrationen, die dort eine betont antifranzösische Stoßrichtung hatten und sich gegen die Störungen des olympischen Fackellaufs in Paris richteten. Außerdem versammelten sich Demonstranten vor den Geschäften einer französischen Supermarktkette (Carrefour), der vorgehalten wird, sie unterstütze die Exiltibeter.

    12 April 2008

    China: Kein Dialog mit dem Dalai Lama

    China weist Aufforderung zum Dialog mit dem Dalai Lama zurück

    Sanya (Volksrepublik China), 12.04.2008 – Der chinesische Staatspräsident Hu Jintao hat anlässlich eines Zusammentreffens mit dem australischen Premierminister Kevin Rudd am Samstag in Sanya, einer Stadt in der im Süden Chinas gelegenen Provinz Hainan, die von westlichen Politikern und Institutionen erhobene Aufforderung zum Dialog mit dem religiösen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, erneut zurück gewiesen. Zwar sei man prinzipiell zu dem Dialog bereit, zuvor müsse der Dalai Lama jedoch damit aufhören, „zur Gewalt aufzustacheln“, „die Olympischen Spiele in Peking zu sabotieren“ und „das chinesische Mutterland spalten“ zu wollen. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua zitierte ihn außerdem mit den Worten: „Unser Konflikt mit der Dalai Clique ist kein ethnisches Problem, kein religiöses Problem, noch ein Menschenrechtsproblem.“ Es gehe stattdessen um die Frage, ob die nationale Einheit Chinas geschützt werde oder zuzulassen das Land zu spalten.

    Eine Resolution des Europaparlaments in Straßburg, in der eine Entscheidung zur Teilnahme an der Olympia-Eröffnungsfeier in Peking von der Bereitschaft Chinas zum Dialog mit dem Dalai Lama abhängig gemacht worden war, führte zu einer harschen Reaktion der chinesischen Führung. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Jiang Yu, wies die Resolution des Europaparlaments als Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas zurück. Peking sei darüber entrüstet und bewertete die Resolution als „unverschämt“.

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte unterdessen an, sie werde sicher ein weiteres Mal mit dem tibetischen religiösen Führer, dem Dalai Lama, zusammentreffen, wenn auch nicht bei seinem Aufenthalt im Mai in Deutschland, wo ein Treffen aus terminlichen Gründen nicht möglich sei. Den Empfang des Dalai Lama im September des vergangenen Jahres im Bundeskanzleramt verteidigte sie ausdrücklich noch einmal in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Dies sei eine Frage des Umgangs mit dem Thema Menschenrechte. Der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert (CDU), hat angekündigt, an einem Zusammentreffen mit dem Dalai Lama im Mai trotz Kritik von chinesischer Seite festzuhalten.

    11 April 2008

    Buenos Aires: Nur wenig Protest beim Fackellauf

    (RV) Nach übereinstimmenden Agenturmeldungen protestierten im Unterschied zu Paris, London und San Fransisco in Buenos Aires anlässlich des olympischen Fackellaufs nur einige Hundert Demonstranten gegen die chinesische Tibet-Politik. Ein starkes Sicherheitsaufgebot schirmte die Demonstranten und etwa 500 pro-chinesischen Demonstranten gegeneinander ab.

    09 April 2008

    Russ. Kommentar zu anti-chinesischen Demonstrationen

    Von Olympia bis Peking: Der Fackellauf und eine Propagandakampagne

    MOSKAU, 09. April (Michail Longin für RIA Novosti). Er- und abschreckende Bilder der Bestialität des repressiven Apparates Chinas prägen seit geraumer Zeit die europäische Medienlandschaft.

    Die öffentliche Entrüstung über chinesische Unterdrückung der Tibeter resultierte in Protestaktionen und Tumulten in Paris und London, die den Höhepunkt des Fackellaufs darstellten. Inzwischen mehren sich allerdings die Beweise einer vorsätzlichen medialen Propagandakampagne gegen Peking, die die Nachrichtenproduzenten Lügen strafen.

    Der Informationsdienst „Informationen zur Deutschen Außenpolitik“ deckt einen massiven Missbrauch der Ressource Weltöffentlichkeit auf [1]. Die Kommentatoren stellen fest, dass bei der Veranstaltung der „Massenproteste“ das US State Department und die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung (FNSt) ihre Hände im Spiel haben. Eines der Vorstandsmitglieder der FNSt fasse die Olympischen Spiele als "eine ausgezeichnete Gelegenheit" auf, öffentlich für die Anliegen der "Tibet-Bewegung" zu werben, berichten die Journalisten.

    Die Pläne der Washingtoner Zentrale „sehen publikumswirksame Aktionen während des olympischen Fackellaufs vor und sollen im August während der Spiele in Peking ihren Höhepunkt erreichen. Die Kampagne startete bereits im vergangenen Sommer und profitiert nun von den aktuellen Unruhen im Westen der Volksrepublik China, die von den deutschen Medien mit deutlichem Interesse begleitet werden. Die Unruhen begannen mit mörderischen pogromartigen Überfällen tibetischer Banden auf nicht-tibetische Bevölkerungsteile, darunter die muslimische Minderheit Chinas. Sie forderten zahlreiche Todesopfer unter den Nicht-Tibetern und provozierten damit Reaktionen der chinesischen Sicherheitskräfte“, heißt es weiter.

    Es macht einen niederschmetternden Eindruck zu verfolgen, wie sich die pro-tibetischen Akteure und Medienanstalten für Exil-Politiker einsetzen, die vorhaben, nach der Sezession die Zuwanderer aus Tibet zu verdrängen oder sie als „Ausländer“ ohne jegliche politische Rechte zu behandeln.

    Schlimmer noch: Es wird mit Hilfe von Augenzeugen nachgewiesen, dass die Plünderungen und Krawalle, die die chinesische Regierung als den Grund für einen Eingriff der Sicherheitskräfte präsentierte, keine chinesische Propaganda waren, wie es die deutschen Medien verkauften.

    Der britische Journalist James Miles ("The Economist"), der die dramatische Entwicklung in Lhasa beobachten konnte, berichtete „über pogromartige Überfälle tibetischer Banden auf nicht-tibetische Bevölkerungsteile der Stadt, darunter die muslimische Minderheit. Miles zufolge wurden Läden tibetischer Händler markiert und blieben unbeschädigt, sämtliche anderen Geschäfte wurden geplündert, zerstört oder angezündet. Allein in einem einzigen in Brand gesteckten Gebäude kamen fünf Textilverkäuferinnen zu Tode“.

    Jedoch ist der Höhepunkt hiermit nicht erreicht. Um die verhetzende Wirkung der Nachrichten zu verstärken, werden das Bildmaterial und Zeugenaussagen gewaltig manipuliert. Fernsehsender und Tageszeitungen haben inzwischen Bildmanipulationen zugegeben: „Filmsequenzen mit prügelnden nepalesischen Polizisten wurden als Dokumentation angeblicher chinesischer Polizeiübergriffe verkauft. Die Rettung eines Jungen aus den Fängen angreifender Tibeter durch Sicherheitskräfte wurde grob irreführend als gewaltsame Festnahme etikettiert“, berichtet der deutsche Informationsdienst weiter.

    Auf der Textebene sieht es nicht besser aus. Deutsche Medien scheuen keinen Manipulationsaufwand: „Während Miles im CNN-Interview zurückhaltende Reaktionen der chinesischen Sicherheitskräfte beschreibt, dienen die Unruhen den deutschen Medien als Folie für eine Darstellung brutaler chinesischer Repression.“

    Zuletzt dokumentieren die Berichterstatter der Informationen zur deutschen Außenpolitik zum Vergleich Auszüge aus einem CNN-Interview mit dem britischen Journalisten sowie eine entsprechende Passage aus einer bekannten deutschen Tageszeitung, um anti-chinesische und pro-tibetische Perspektivierung aufzuzeigen.

    Bekanntlich ist China kein demokratisches Regime und es ist auch kein Geheimnis, dass es das Wort Menschenrechte nicht großschreibt. Selbstverständlich bedarf es einer zivilisierten Regelung der Tibet-Frage. Die Frage, die sich allerdings logischerweise aufdrängt, ist die der Zweckmäßigkeit solcher Provokationen. War es förderlich für die Demokratie, die Partei die Schrauben fester anziehen und sich auf Distanz zum Westen begeben zu lassen?

    Die Aktivisten der „Anti-China-Bewegung“ wären bereit, jeden Tag „gewaltlose“ Aktionen während der Olympischen Spiele im Herzen Pekings durchzuführen. Obwohl die Ereignisse immer wieder davon zeugen, dass es enorm schwierig ist, die Grenze zu Gewalt nicht zu überschreiten, werden sie es auch tun, solange Propaganda, verdeckte Operationen und Manipulationen aller Art zum „politischen“ Reservoir der Scheindemokratisierungen gehören. Allerdings braucht man sich dann nicht zu wundern, dass das Vertrauen in die Demokratie im Stundentakt schwindet. Wohlgemerkt hat das Letzte nichts mit dem Imageproblem zu tun.

    Informationen zur deutschen Außenpolitik: Die Fackellauf-Kampagne, abrufbar unter: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57200

    Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.


    KOMMENTAR

    Da es an kritischen Novosti-Meldungen zur chinesichen Tibet-Politik fehlt, dürfte sich die "Meinung des Verfassers" mit der von RIA Novosti vermutlich doch eher decken. Aber es sei ihnen unbenommen, sich an pro-chinesischen Jubelparaden zu beteiligen.

    -msr-

    08 April 2008

    Olympischer Fackellauf: Proteste in San Francisco

    San Francisco (Vereinigte Staaten), wikinews 08.04.2008 – Nach den Protestaktionen in Paris und London finden nun auch in San Francisco anlässlich des olympischen Fackellaufs Aktionen von Demonstranten gegen die chinesische Tibet-Politik statt. So erklommen Studenten die Golden-Gate-Brücke, um ein Plakat mit der Aufschrift „Eine Welt, ein Traum, Freies Tibet“, ein Plakat mit der Aufschrift „Free Tibet 08“ und die tibetanische Flagge auszubreiten. Organisiert wurde der Protest von der Gruppe „Studenten für ein Freies Tibet“. Die Polizei nahm sieben Personen fest.



    Allgemein erwarten die Organisatoren massive Störungen beim Lauf in San Francisco. Untermauert wird die Erwartung durch Tenzin Dasang. Er ist der Sprecher der Gruppe, die die Protestaktion auf der Brücke durchgeführt hat. Dieser berichtete einem Journalisten telefonisch, dass es seiner Kenntnis nach eine Reihe von Protestaktionen geben werde. „Wir wollen es friedlich machen, aber der Protest wird sehr groß sein“, sagte er. Vor allem Tibeter, die überall in den Vereinigten Staaten leben würden, würden nach San Francisco kommen.

    Der Bürgermeister der Stadt hat angekündigt, die Route der Fackelläufer kurzfristig zu ändern, damit keine Störungen vorkommen. Für den geplanten Lauf über sechs US-amerikanische Meilen in San Franciso wurden 80 Menschen ausgewählt, die von den Nationalen Olympischen Komitees der Vereinigten Staaten und Chinas bestimmt wurden. Aus Sicherheitsgründen wurde einer der Läufer von der Teilnahme ausgeschlossen.

    Die olympische Flagge kam um kurz vor vier Uhr morgens in San Francisco an. Direkt danach wurde sie mit einem Auto an einen geheimen Ort gebracht. Am Platz der Vereinten Nationen sind darüber hinaus abends weitere Protestaktionen geplant. Diese werden vom Schauspieler Ricard Gere und Desmond Tutu angeführt.

    China verurteilt Proteste gegen den Fackellauf

    Peking (Volksrepublik China), wikinews 08.04.2008 – Ein offizieller Vertreter des chinesischen olympischen Komitees hat heute die Demonstrationen in scharfer Form verurteilt, die gestern in Paris im Zusammenhang mit dem olympischen Fackellauf durch die französische Hauptstadt stattfanden und schließlich zum Abbruch des Staffellaufs führten. Die Demonstranten, die gegen die chinesische Tibetpolitik demonstrierten – von der Agentur als „Tibet-Separatisten“ und „sogenannte Menschenrechts-NGO-Aktivisten“ bezeichnet –, hätten durch gewaltsame Mittel versucht, den Fackellauf zu stoppen und so gegen den olympischen Geist verstoßen. Dieser Versuch sei zum Scheitern verurteilt.

    Am Montag hatten Demonstranten in Paris versucht, den Fackellauf zu stören und das olympische Feuer mit Hilfe von Feuerlöschern zu ersticken. Ein Demonstrant versuchte, dem Läufer die Fackel zu entreißen. Von der Polizei wurden 37 Demonstranten festgenommen. Zu den Angriffen auf die olympische Flamme äußerte sich auch IOC-Präsident Jacques Rogge: „Die Vorfälle machen mich sehr traurig. Ein Symbol, das für Frieden und Einheit steht, ist angegriffen worden. Wir respektieren Proteste und die Meinungsfreiheit. Aber wir akzeptieren keine Gewalt.“

    Er äußerte sich in Peking außerdem sehr besorgt über die Entwicklung in Tibet: „Der Fackellauf ist zur Zielscheibe geworden. Das IOC hat ernste Sorge zum Ausdruck gebracht und ruft zu einer schnellen, friedlichen Lösung in Tibet auf.“ Innerhalb des IOC wird bereits über einen Abbruch des internationalen Teils des olympischen Fackellaufs diskutiert. Eine entsprechende Einschätzung gab die IOC-Vizepräsidentin, Gunilla Lindberg, aus Schweden: „Die Angriffe auf die olympische Flamme schaden der Olympischen Bewegung und machen mich traurig. Man muss immer bedenken, dass die Fackel nicht Eigentum Chinas, sondern des IOC ist. Ich bin sicher, dass nun über einen Abbruch des internationalen Teils diskutiert wird.“